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Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193704102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-10
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1937
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Gonnabend/Gonntag, 1V./11. April 1937 7!r. 84 4S. Jahrgang > Grunbprtl»: dl» 1 spassig» ww-Zelle lm An» - zrIg«nt»Il1«Rpf.,StessengesucheundprIvaIi Famillenanzeigen ü Rpf„ dlers wmbreit» wm-Zellr ImTezttell 1,10 BM Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Ärlefgebllhr für Ziffer, anzelgen 30 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zell Ist Anzelgenprelsllste Nr. S gültig. i Dresliner Rmeste Nachrichten »-"---»»'"i Msr'LL 2'0« RM mit Landels- und Ln-uArie-2eituna «n»-l--np»'s-- Halbmono,I.l.00NMP°stbezugm^ail.rEM.einM4aNprp°stgebÜhren lohn« ZusteNungogebllhr). Kreuzbandsenbungrn: Für dl» Woche 1,00 RM. üinzelnummer' «n vr»«d.n und an-w-r«. 20Rpf. Schrlstlettong. Verlas und SaaplaeschMsteve: SreSden-A^ Zerdinandstraße4 Postanschrift: Vre-den-«.l. poftsach * Fernruf: Ottsverkehr Sammelnummer 24601. Fernverkehr 279S1-27-SZ « relegr.: Neueste Dresden - Verliner Schristleitung: Verlin W.3S. VINoriastr.lar Fernruf: KurfürstyZüi-SZüü Postscheck: vre»den rosa - Nichtverlangt» «lnsendungen ohn» Nückxorto vrrden wed»r »urückgesandt noch aufbevahrt. - Im Fall» h-herer Gewalt »der ÄetriebostSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachllefemng ober Erstattung de» entsprechenden Entgelt» Englisch-indischer Konflikt verscharfl sich Deutliche Worte -es Führers -er Kongreßpartet - OegreNe für Burr-esstaat Belgien - Eine Vertei-igungsre-e Blums Dankopser-Listen liegen aus Stabschef Luhe zeichnet als einer der ersten zum Danlopfer der Nation X Ber 11 n, 10. April A«ch in diesem Jahr hat da« deutsch« Volt Selrgenheit, durch «in« Spende sUr das „Dank- opfer der Nation" dem Führer zum Geburtstag »in Geschent Überreichen zu lassen und damit durch den Einsatz und Spserivillen den Dank an den Erneuerer des deutschen Dolles und Reiches in einem würdigen Geschenk zum Ausdruck ,« bringen. Als der ersten einer zeichnete sich der Stabs chef der SA., di« auch In diesem Jahre di« Trä gerin und Dermittlerin dieses DanlgeschenkeS der Nation ist, tm zuständigen SA.-Lokal seines Wohnbezirks in Zehlendorf-Mitte ein. Dabei bracht« Stabschef Lutze zum Ausdruck, daß das deulsche Doll durch dieses <>ankopfer der Nation Gelegenheit habe, nicht nur «in Lippen bekenntnis für den Führer abzulegen, sondern durch «in sichtbare- n«d fühlbares Opfer dem Führer Gelegenheit zu geben, den Aermsten der dentfche« Volksgenossen wür dige Wohnstütte« ,« schasse«. Denn das sei die Bestimmung der großen Spende. Im Anschluß hieran zeichnete der Stabschef ebenfalls als erster in der Liste, di« im Standartensaal der Adjutantur des Stabschefs im Gebäude der Reichskanzlei ausgelegt ist. Gesehesschuh für Partelbezeichnungen Bericht unsrer Berliner Schristleitung vr. Berli», 10. April Die Neichsregieruug hat ein Gesetz erlasse«, das die Bezeichnungen der Nationalsozialistischen Deut» scheu Arbeiterpartei unter Schutz stellt. „Die Bezeich nungen", so heißt es wörtlich, „die die National sozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ihre Glie derungen und angeschlossencn Verbände für ihre Amtsträger, ihren Ausbau, ihre Einrichtungen und Symbole sichren, dürsrn von andern Bereinigungen weder allein «och i« Verbind«»« «nd Zusätze« gesiihrt werden." Bezeichnungen, die für Einrichtungen d«S Staates gebrancht werde« »der di« ans gesetzlichrr Bestimmung beruhen, find von diesem Gesetz nicht berührt. Zuwiderhandlung gegen das Gesetz wird mit Gesängnis bis zu einem Jahr «nd mit Geldstrase ober mit einer dieser Strasc« belegt. Indien will keineKompromisse Telegramm unsres Korrespondenten Lo » do n, 1V. April Das englisch-indische Verhältnis ist wieder einmal ans einem recht kritischen Punkt angelangt. Der Erklä rung, die der Jndlenminister, der Marques von Zet- land am Donnerstag tm Oberhaus abgegeben Hot, ist im Laos« des gestrigen Tages eine Erklärung der Füh rer der Indischen Songreßpartei sder indischen Nativ« naliste») gefolgt. Beide Erklärungen stehen sich unver einbar gegenüber, und eS ist im Augenblick nicht zu er kennen, wie der tote Punkt überwunden «erden kann. Es sei denn, daß eine der beiden Parteien in entschei dendem Punkte «achgibt. Der Präsident t«S Indischen NationalkongrcsseS, Jawaharlal Pandit Nehru, erklärte gestern einem Ver treter des Reuterbilros: „Wir werden nnscrn Weg entschlossen weiter oer- solgen mit der Absicht, dem betrügerischen Gesetz sge- meint ist die neue indischen Verfassung — die Schrift leitung), das uns aufgezwnngen worden ist, «In Ende zu bereiten. England erklärt, daß wir die neue Jn- dienverfassung entweder annehmen oder darauf ver zichten sollen. SS ist höchste Zeit, daß die englisch« Regierung einsieht, daß wir sie nicht annehmen, son ¬ dern mit aller in uns vorhandenen Stärke zurück weisen. DaS war unsre ständige Politik, «nd das ist der Auftrag, den wir von den Millionen Indiens erhalten haben. ES ist klar wie die Sonne, daß unsre Wege in verschiedenen Richtungen verlausen werden." Diese heftigen Worte sind die Antwort auf eine Er- klärung des englischen Jndienministers Marques von Zetland im Oberhausc am Donnerstag. Zetland hatte die bekannte englische Ansicht vorgetragen, daß der gegenwärtige Konflikt auf einem „Mißverständnis" beruhe. Falls die Fithrer der Kongreßpariet die Ab- sicht hätten, beim Btzckvnig sich zu einer Aussprache einznsindcn, so werde man einen solchen Wunsch aufs lebhafteste unterstützen. Der Jirdienmintster wollte mit diesen Worten den radikalen indischen Nationa listen goldene Brücken bauen. Er wollte ihnen Ge legenheit geben, ihre bisherige ablehnende Haltung zu revidieren. Die indischen Nationalisten lassen durch ihre Gegenerklärung klar erkennen, daß eS sich sllr sie keineswegs um „Mißverständnisse" handelt. Insbeson dere lehnen sie es ab, mit der Bitte um Vermittlung sich an den Vizekönig zu wenden. Ja sie gehen sogar noch weiter und erklären, daß der gegenwärtige tote Punkt nur dadurch überwunden werden kann, daß die englisch-indische Regierung die Bedingungen der Kon- greßpartet annehme. Kanadische Polizei alarmbereit Scharfe Abwehr jeder Gtreikhehe durch die lanadiche Regierung Son derkabvldtenst der DroSdner Neuesten Nachrichten Ottawa, 10. April. (Durch United Preß) Der Vorstoß der Streikhetzer aus den Bereinigte» Staate« ans baS kanadksche Gebiet ist alsbald aus den entschlossene« Widerstand der kanadischen Regierung gestoßen. Nachdem sich der Streik in den General- MotorS-Werken in de« Bereinigte« Staaten setzt auch ans die Werke diesrr Gesellschast in Kanada ausgedehnt, hat «nd in dem Werk von Oshawa in Ontario »SW Arbeiter in den Streik getreten sind, hat der Minister präsident des Staates Ontario, Hepburn, hente nacht die Truppe« «nd die Territorialpolizei in Alarm» bereftschast gesetzt. Auch eine Abteilung der be rühmte» kanadische« berittene» Polizei ist ansgrboten worden. Ministerpräsident Hepburn hat öffentlich er klärt, er werde, nötigenfalls eine ganze Armee auf- bieten, um John LewiS daran zu hindern, die Indu strie von Ontario in Gtreiktumulte zu stürzen, wie sie zur Zeit in -en Vereinigten Staaten beinahe einen,- Zustaub der Anarchie herbetgesiihrt hätten. Die Bundesregierung steht voll hinter Hepburn.und^der Jusftzminister erwiderte tm Parlament auf eine Kritik an den Schutzmaßnahmen in Oshawa: Illegalität und Aufruhr werden niemals als Waffe in Arbeits konflikten in diesem Lande geduldet werden." Kanada hat auch bekanntlich schon Sitzstreiks für ungesetzlich erklärt. Ministerpräsident Hepburn hat sich bereit erklärt, mit Vertretern der Antomobilarbeitergewerkschast und der Jndustriellenverbänbe zusammenzukommen, um den Versuch zu machen, den Streik bcizulegen. Auch in Mexiko Haven sich blutige Streikunrnhe» ereignet. In Sa« Marti« de Texmelnea» im Staate Puebla kam eS zwischen streikenden «nd arbetts» willige« Textilarbeitern zu solche» Auseinander« setzunge«. daß Truppe« eingrelfe« mußte«, Bei de« Zusam »ßeu wurde« acht Streike«-« getvtet ««d zwauztg verletzt. Weit über hu«d«rt Streike«-« würbe» verhaftet. Bon Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah — Ein Querschnitt durch die Wettpolittl der Woche Rings um van Zeeland Die an dieser Stelle schon üstcr genannte amerika nische VierteltahrSschrist „b'orvign ^kknira" bringt an der Spitze ihres AprilhesteS einen Artikel deS tm Februar verstorbenen ehemaligen Staats sekretärs Elthu Noot, den dieser für die erste Nummer der „k'oreitsn ^kkaira" im September 1922 schrieb. In diesem sehr interessanten Artikel unter sucht Elthu Root einige der Voraussetzungen sür ben Erfolg der Außenpolitik eines großen demokratischen Staates, wie eS die USA. sind. Elihu Root sagt da bei seinen Landsleuten einige sehr notwendige Wahrheiten. Er ist der Meinung, daß nicht jeder einzelne Mensch in einer großen Demokratie von sich ans Zurückhaltung im össcntlichcn Leben üben wird. Politische Demagogen würden immer Erfolge zu ernten versuchen, indem sie Reden hielten voll von Beleidigungen fremder Staaten. Sensationsblätter würben danach streben, ihre Auslage zu er höhen, indem sie an die Vorurteile gegen Ausländer appellierten. Derartig« unverantwortliche Ten- benzen könnten aus internationalem Gebiet zu großen Gefahren sühren, und eS sei die Aufgabe der Demo kratie, daraus zu achten, daß ihre Mitglieder sich nicht zu Dingen hinreißen lassen, die schließlich direkt zum Kriege sühren könnten. „Vergehen dieser Art", erklärt Elihu Noot wörtlich, „werden in unserm Lande SsterS begangen durch politische Redner und Sensationsblätter. Und weil wir ein großes Volk sind, werden diese Auslassungen in den betroffenen Ländern bekannt und verursachen dort Entrüstung und Erbitterung. Solche Auslassungen unsrer eigenen Bürger tragen dazu bei, unser Land in Miß kredit zu bringen, eS geschäftlich zu schädigen und den allgemeinen Frieden zu gefährden." Eine Demo kratie, die ihre Außenpolitik wirklich kontrollieren wolle, müsse Verantwortlichkeit aus internationalem Gebiete lernen. Als Elihu Root diese Zeilen niedcrschrtcb, be glückte Laguardia daS öffentliche Leben seines Landes noch nicht mit seiner Existenz. Als sie zum zweiten Male von der Redaktion der Zeitschrift in Druck gegeben wurden, hatte Laguardia seine Schimpsrede gegen Deutschland noch nicht gehalten. Trotzdem könnte eS keinen besseren und schlag kräftigeren Kommentar zu dieser Hetzrede einer Per sönlichkeit des amerikanischen ösfentlichen Lebens geben als die Worte Elihu RootS. Denn die Rede VaguardtaS ist geradezu ein Schulbeispiel der von Elthu RootS gegeißelten verbrecherischen Un verantwortlichkeit auf internationalem Ge biet. Wer sich international betätigen will, muß Verantwortlichkeit und Zurückhaltung lernen, muß vor allem Achtung haben vor der Eigenart fremder Länder »nd fremder Völker. Angriffe, wie sie Laguardia auf Deutschland richtete, vergiften die zwischenstaatliche Atmosphäre, und gerade die Ent giftung dieser internationalen Atmosphäre ist, wie der Führer mehr als einmal anSciuandergcscvt hat, eine der unumgänglichsten Voraussetzungen für die Gesundung der Welt und slir die Erhaltung eines dauerhaften Friedens. Ein erfreuliches Zeichen ist in dieser Beziehung die Ablehnung des Antrags Samuel Dick st eins im amerikan.scheu Repräsen tantenhaus, über die wir an andrer Stelle berichten. WirtschaftSattionen und Wettfrieden Die Worte Elihu RootS gelten auch slir die Fragen der Weltwirtschaft, die jetzt in Westeuropa und ciuigen Zeitungen Amerikas In etwas sensationeller Art und Weise in den Vordergrund des Interesses ge rückt worden sind. Daß große Schlagwort: „Durch Wtrtschaftsakttonen zum Weltfrieden" klingt sehr schön, ist aber eine schillernde und gefähr liche Halbwahrheit. Voraussetzung jeder dauerhaften Besserung der weltwirtschaftlichen Lage ist die Wieder- Herstellung -es Vertrauens. Diese Wiederherstellung aber ist eine politische Frage. Und so gebührt auch auf diesem Gebiete das Erst- geburtsrccht der Politik! Erst «ach einer politischen Stabilisierung ober nur durch engste parallele Arbeit an der Lösung der politischen wie wirtschaftlichen Fragen kann eine dauernde Gesun dung der Welt erreicht werden. ! ES ist richtig, -aß sich in der letzten Zett allerlei Gytnptome zeigten, die darauf hinwirsen, daß man auch «m Westen ernster als bisher zu überlegen begann, wie eine dauernde Besserung der weltwirt schaftlichen Verhältnisse zu crztelen sei. «Wenn sich auch vielerorts hinter den schönen Worten sehr wenig schlltz^ »et« egoistisch« Privat- und SiaMiuteress«» verbergen.) Zu den Symptomen dieser Art gehörte die allerdings außerordentlich unglücklich gestartete und völlig verfehlt aufgezogene Genfer Rohstoff - konferenz. Gehörte weiter die verstärkte Tätig keit der sogenannten OSlostaa«en (Skandinavien, Holland und Belgien!, die Anfang März grundsätzlich beschlossen, alle Möglichkeiten zu prüfen, den Handels- verkehr untereinander im Nabmen einer mehrseitigen Uebercinkunft zu erweitern, und die jetzt erneut in Brüssel zusammenkommcn. Gehörte ferner der Zu sammentritt der Z u cke r k v n f e r« n z, auf -er nicht bloß von diesem süßen Nährstoff, sondern von be deutend weitergehenden Interessengebieten gesprochen wird. Hierher gehören schließlich auch die aussehen erregenden Erklärungen des amerika nischen Staatssekretärs Hüll, der vor allen Dingen — was wir ganz besonders begrüßen möchten —, klarer als cs sonst an amtlichen Stellen zu geschehen pflegt, den Versailler Vertrag und seine Auswirkungen als die Hanplguelle des weltwirtschaftlichen Niederganges in der Nachkriegs zeit kennzeichnete. Hüll besaß auch Mut, die wirt schaftspolitisch durchaus unglückliche Nolle Amerikas in der Nachkriegszeit ossen zuzugebeu. Wir können nur wünschen, baß auch an andern Stellen der west lichen Mächte diese Probleme mit der gleichen Objektivität und Klarheit angcpackt werden, wie dies in der Rebe deS amerikanischen Staatssekretärs ge schehen ist. England und die Vereinigten Staaten Unmittelbar vor der Rede HullS wurden in sehr sensationeller Form allerlei Gerüchte über eine bevor stehende Einberufung einer neuen Weltwirt schaf t S k o u f e r c n z, die gleichzeitig mit einer neuen WcltabrüstuugSkonscrcnz verbunden werden sollte, durch amerikanische Zeitungen und Nachrichtenagen turen verbreitet. Wenn man im Weißen Haus jemals einen solchen Plan gehabt haben sollte, so hat man angesichts der bestehenden Situation fürs erste schleu nigst abgewinkt. Norman DaviS, der amerikanische Delegierte auf der Zuckerkouscreuz, hat keinerlei umstürzlerische Vorschläge zu machen. Seine Ausgabe ist lediglich, zu hören und dem Präsidenten nach seiner Rückkehr zu berichten. England ist im Augenblick, wie aus der äußersten Zurückhaltung der englischen Presse hcrvorgeht, an einer solchen Weltwirtschafts konferenz nicht interessiert. Die englischen Zeitungen finden zwar die schönsten Worte, aber die Begeisterung bleibt rein platonischer Natur. Natürlich wünscht man in London einen günstigen englisch-amerika nischen Handelsvertrag, der eines Tages die erste Stufe zu einer Besserung der Weltwirtschafts lage werden könne, die vor allem dem englischen Interesse entspricht. Aber auch in dieser Beziehung wird noch viel Wasser die Themse berablanfcn. Eng land hat in Amerika seit den Besuchen Sir Walter Runcimans wesentliche Zugeständnisse in der Frage der amerikanischen Neutralität erholten. Man weiß in London, daß Amerika tm Falle eines Krieges für England ein Markt bleiben wird, auf dem die briti schen Behörden alle Rohstoffe und alle Notwendig keiten für ihre Zivilbevölkerung nach Belieben ein kaufen können. Amerika wartet nunmehr aus die eng lische Gegengabe. England aber hält sich zurück. Vor läufig steht noch die große Netchskonferenz bevor, und bekanntlich zeigen alle maßgebenden eng lischen Kreise die Neigung, die Dominions wirtschaft lich stärker mit dem Mntterlanbe zu einer großen Einheit zusammenzubindcn, wie dies den Beschlüssen von Ottawa entsprechen würde, die in dem letzten Jahrfünft die englische Wirtschaftspolitik beherrscht haben. Oer Antrag an van Zeeland Angesichts dieser Situation erhielt der belgische Ministerpräsident van Zccland nicht, wie eS in den ersten Meldungen hieß, den Auftrag, «ine Weltwirt- schaftskonscrenz vorzubereiten, sondern er wurde lebig- lich gebeten, „eine Untersuchung anzustellen über die Möglichkeiten einer allgemeinen Herabsetzung der Kontlngcntsmaßnahinen und andrer Hindernisse im internationalen Handelsverkehr", wie man sich sehr viel vorsichtiger In der amtlichen Brüsseler Verlaut barung ausbrttckt. Wir mtissen uns also vor allzu großen Illusionen hüten. Natürlich sind wir in Deutschland an allen diesen Borgängen außerordentlich interessiert. I Unser Ziel ist es ja, auf der Grundlage einer gesun den Nationalwirtschaft mit den andern Völkern einen I möglichst regen Handelsverkehr -u treibe». Deutsch-
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