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Dresdner Nachrichten : 19.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192401198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-19
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.01.1924
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Vruektaeken füe Handel unö Lewerbe ä-knrkl« Li«s»un- 2 - D««t« ^Udsii^nlng Vackäruckeeei tlepsck L Kelckariit A«rn»pr,chnumn»«r 25241 - - ANarir^tratzr §Ir. 28/40 Das Ergebnis der englischen Psalz-llnlersuchung. Allgemeine Ablehnung des Separatismus. — Sine Lage, die nicht torlbaueru kann. — Französische Opposition gegen die gesührttche Psatzpolitik PoinearLs. — Dr. Schacht nach Paris abgereist. — Die bürgerlichen Parteien Thüringens gegen das Siompromitz mU -em Reich. — Fortsetzung der Uuterhaus-ebatte. — PoiuearL zur Rrrhrpotttik. LNve lsber seine Eindrücke. London. 18. Ja«. Der Sonderberichterstatter deS ^kail« Telegraph" in Speyer drahtet: Der Generalkonsul Clive habe ihm gestern mitgcteilt. daß seine Untersuchung her Lage io der Psalz heute »« Ende gehe. ES könne gesagt »erb««, bah seine Untersuchung eine allgemeine Nb» keh«i»«g der sog. autonomen Negierung ergeben Hab«. Die Geistlichkeit, die Industriellen, die Landbesitzer und die Bürgerschaft hätten nicht gezögert, sich darüber frei vor Clive auszusprcchen. Gleichzeitig aber habe der britische Ge- »eratkonsnl bemerkt, d; tz es nuzusriedcue Elemente in der P atz gebe. Es sei dort eine Lage entstanden, die nicht sort» dauern könne. Es sei jedoch nicht seine Sache. Sluempfchlun» >e» zu machen. lW. T. B.» Der Empfang Clives in Speyer und Neustadt. Die gesamt« Bevölkerung lehnt die separatistische »Negierung* «»bedingt ab. .... Lauda«, 18. Jan. Bei der gestrigen Unterredung der Vertreter der pfälzischen Städte in Speyer mit dem englischen Generalkonsul Clive waren die Städte Landau. Franken- tljal. Edenkobcn. Brecht, Neustadt, Zweibrückcn, Pirmasens und die sechs Waldgcmeintc» deö Elmsteiner Tales sowie Lu-wtgsl>asen vertreten. Der Vertreter von Hatzloch sprach .tprgleich im Namen von 600 pfälzischen Landgemeinden als Vorsitzender ihrer Organisationen. Aus ciue Frage Clives erklärte er sich bereit, gegen freies Geleit und freies Zu kaken von BcztrkSversamuiIungen in zwei bis drei Tagen die ^christliche Bestätigung dieser Gemeinden zu seinen Aus- kiihrnnge» zu bcschafscu. Der Vertreter der Stadt Ludwigs- -Hafen verlangte für einen Tag Rede- und Pretzfrei. -heit, an dem in BUrgerversammlunge» zur Frage der Hhutonowie Stellung genommen werten sollte. Wenn die autonome Negierung dann auch nur eine Stimme mehr er halten würde als ihre Gegner, so sei er bereit, diese auzu- erfeune«. Beim Empsang in Rcnstabt schilderte der Landauer Bürgermeister dem Generalkonsul Clive die NegtcrungSart der autonvmrn Negierung. Der Negierungs- und Berwaltungüapparat ist tn Unordnung, die ErwcrbSloscnsürsvrge gefährdet und der Autoritätsglaube vnlergrabcn. Nur das Herz sei der Psalz treugebliebeu. daS dis znletzt treu für Deutschland und Bayern schlage. Sodann sprachen die Vertreter der pol tischen Parteien. Der Vertreter der De»,»schen VolkSpartet wies besonders darauf hin, dah Matznahmen gegen die Bevölkerung ergriffen wür ben unter dem Vorwand, daß geheime Organisatio nen in der Pfalz bestünden. Wenn man die Abneigung der Bevölkerung beim Einmarsch der Autonomistcu gesehen habe, so hätte man sich sagen müssen, dotz eine geheime Or ganisation nicht nötig gewesen wäre. Die Vertreter der übrigen politischen Parteien schlossen sich dieser Erklärung an. Ter Ver treter der evangelischen Geistlichkeit schilderte, zugleich im .Namen der 300 protestantischen Pfarrer der Psalz, besonders die schweren moralischen Schäden. Er forderte Wahrheit, Ge rechtigkeit und Freiheit, die man tn England, das er selbst kenne, so hoch achte. Nicht ein einziger protestantischer Geist licher stünde bei der sogenannten autonomen Regierung Die schwere Not der Presse und der Zwang, ihre eigene Meinung zu verleugnen und eine fremde Ansicht als die eigene wiederzugeben, wurde von dem Vertreter der »Lan dauer Zeitung" geschildert. Er verlangte eindringlich Pretz- und Versammlungsfreiheit. Ein Vertreter der katholischen Geistlichkeit betonte, datz die von ihm vertretenen Pfarrer der Pfalz, wie auch die katholischen Geistlichen der Stadt Landau. ausnahmslos gegen die antonoinistische Negierung »eie«. ES sprachen weiter die Vertreter der Pfarrer, der Anwälte, der Industrie. beS Handels und ber Gemerbever- eintguug.n, sonne oer sre.en Geiverkichasten. Gcneralkvnsul Clive hörte allen Nednern mit großer Aufmerksamkeit zu und nahm die schriftlichen BcwetSmitlel für einzelne Klagen an. die ihm übergeben wurden. Zum Schlutz bemerkte er, er habe gehört, datz es Leute gebe, die ein autonomes Rheinland oder eine Rheinland - Republik ,m Verbände des Deutschen Reiches wünschten. Er wolle nur willen, ob Vertreter dieser Richtung anwesend seien. ES wurde ihm daraushiu einstimmig geantwortet, datz die Psalz beim Reiche intd bei Bayern bleiben wolle. Diejenigen, die c,ueu Nkeiu- landstaat gewünscht hätten, hätten dies getan, um von vielen Nebeln das kleinste zu wählen. Die Vertreter verlangten, datz man ihnen eine freie und unbehinderte Volks abstimmung sichere, und die Welt werde ein Wunder er leben. ^ ^ Nach Schluß deS Empfanges der Landauer Vertreter br. gab sich Generalkonsul Clive in den Saal des Stadthauses, wo sich die Vertreter der Stadt Neustadt, die Vertreter der Industrie und der Gewerkschaften, der politischen Parteien usw. versammelt hatten. Bürgermeister Dr. Fort Hub er begrüßte die Versammlung und sagte, der Stadtrat und die Bevölkerung von Neustadt hätte» ihn bcaustragt zn sagen, datz die Stadt mit ganz geringen Ausnahmen die autonome Regierung abgelchnt habe. Bürgermeister Neubauer sagte namens der Demokraten der Pfalz und namens der demokratischen Fraktion deö Nenstädtcr StadtratS. die ge samte demokratische Partei der Psalz und die Fraktion des Nenstädtcr Stadtrats lehnten unbedingt jede Ein- Mischung der autonom! st tschen Negierung ab. Der Vorsitzende des Kreistages. SanitätSrat Dr. Bencr- dörfcr. erklärte, der Kreistag der Pfalz sei das »nichtigste Glied der Negierung und reguliere das Wirtschaftsleben der Pfalz. Nach seiner ablehnenden Haltung am 24. Oktober zur separatistischen Bewegung könne die Stell,ingnibme des Kreistages jetzt und in Zukunft keine andere sein. Der Vcr- trcter deS pfälzischen Jndustriellcnverbandes er klärte. sämtliche namha te Firmen des pfälzischen Jnd», striellenvcrbandeS lehnten ln voller Ue-creinstimmuag die autonome Herrschaft ab. Clive stellte hicrani die Frage: Wie können die Separatisten ihre Beamten bezahlen, und wo kommt das Geld her- Der Sprecher des Jndustriellcnverbandes erklärte dar auf: Wir sind der Ansicht, datz die Antonomisten durch Kreise unterstützt werden, die nicht iu der Psalz zn suchen sind Stadlrat Helfferich schilderte dann einige Neguisi- tionen bei seiner Firma. Ein Vertreter der Preise gab Auskunft über das Kreisnotgcld der Stadt Neustadt, das in der pfälzischen Berlagsanstalt tn Neustadt beschlagnahmt ivnrde und später den Aufdruck deS Namens des Autono- mistcnführcrS Nowack erhielt und für gültig erklärt wurde. Ein solcher Sckein wurde gleichzeitig überreicht. Nowack sitze gegenwärtig im Gefängnis tn Landau wegen Unterschlagung. Die Vertreter des GcwerkschaftS- kartellS und der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes gaben zu dieser Frage noch Aufklärung und bemerkten u. a., daß auf dem Zollamt tn Neustadt Waren beschlagnahmt würden. Der Sprecher des Beamtenbnndcs für die Pfalz bemerkte: «Süll» i« Bayrischen Beamtenbund znsammengcschloslene Beamte erheben feierlichst Ein spruch gegen die autvnomistlsche Herrschaft. Sie laste« sich weder durch Ausweisung, Drohungen, Einkerkerungen, noch durch Erschießen von Menschen von ihre« Standpunkte ab- briugen. Es sprachen weiter noch die Vertreter des pfälzi schen HandelSgreminms die Vertreter des pfälzischen Wetn- händlrrverbandcS. ein Vertreter der Presse, des Bezirkstages und zum Schluß die Vertreter de» Winzer- und des Bauern verbandes von Lberkirchheim, die sich dem allgemeinen Pro test gegen die autonomistische Herrschaft anschlossen. Der Kabinettschrs des Oberdcleglertcn Silhokl war bei allen Be- sprcchungen anwesend. sW. T. B.s Aelne Inslalionsgefahr für die Renlenmarli. Berlin, l8. Jan. Der Archivar der Deutschen Ncntcn- bank Dr. Schoenthal besaßt sich nochmals mit dem von gewissen Seiten geäußerten Befürchtungen, ob die Renten» «ark in ihrem Werte stabil bleiben werde. Es könne sich, wenn solche llcbcrängstlichkcit anch von anscheinend sachver ständiger Seite geäußert werde, nur darum handeln, vb die deutsche Bolköwirlschast. deren Verarmung allerdings unbe- streitbar scl, Zahlungömlttelumlauf in Höhe der Renten- markausgabc vertrage. Diese Frage müsse aber angesichts eines Zahlungmlttclumlaufeö In Gold von nahezu sechs MU. ltarden des BrrkrlegSdeutschlands unbedingt bejah« werden. Dazu komme, datz die Summen von Rcntcnmark. die tm Wege d«S Kredits, an Landwirtschaft. Handel und Industrie gvgebcn werden sollen, aus keinen Fall inflatorischen Charak ter haben, da ja diese Kredite, die überdies aus wertbeständi ger Grundlage gegeben werden, nur als reine Waren- oder kombardkreditc gedacht sind, also unmittelbar in den Wien st der Gütererzeuaung gestellt werben. Solche »«r» Warenmittel gedeckte Kredite könne mit guicm Ge- Wiste« bet« Boltswirtschastler als inflatorisch bezeichne«. Dann müsse anch darauf verwiesen werden, baß die ReichS- bank auch diejenigen Summen von Nenicnmark, die sie aus dem Rückkauf der Ncichsschatzwechscl erlöse, ebenfalls wieder der Wirtschaft als Kredit zuftihre. und dann vor allem daraus, datz ja die Nentenbricsc gewisiermatzeu als JnflatlonSvenlil ans die Ncntcnmark wirkten. Würde nämlich tatsächlich der Zahlungsmittclumlans in Nentcninark größer als der Bedarf sein, so könnte das überschüssige Zahlungsmittel seinen Ab- flutz in de» Nentenbricse» suchen und dadurch aus dein Ver kehr verschwinden. Bekanntlich sei die zur Ausgabe gclaugeude Reuteu- «arkmenge nicht unr der Höhe nach durch das Gesetz begrenzt, soudcru überdies durch Goldschuldurknudeu, nämlich di« ans Goldmark lautenden Reateabriese, gedeckt. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, baß angesichts der Sicherungen, mit denen die Nentcninark umgeben ist und auS- gegcbcn wirb, ei» Zweifel cur ihrer Stabilität »einfach töricht" ist. Denisch-sranzösische DerflSndigung? Bon zwei Seiten her wird augenblicklich da- große Problem der Reparationen und de» deutsch-sranzösilchen Ver hältnisses tn Angriff genommen. Einmal durch den direkten Meinungsaustausch zwischen Berlin und Paris, anderseits durch den internationalen SachverstänbigenauSschuß, -er soeben mit einer wohltuend frischen und rücksichtslos ehr lichen Rede deS amerikanischen Vorsitzenden General Dawcs seine Sitzungen aufgenominen hat. Man kann dem amerika nischen General, der sich nach -em Kriege mehrfach als Spar- diktator aus- beste bewährt hat, wohl Zutrauen, daß er die ganze Frage am richtigen Ende anpackt. Er hat mit so erfreu licher Deutlichkeit die »unaufhörliche Entstellung der Wahr, hett, daS unerträgliche Geschrei der widerlichen Aasgeier, der nationalistischen Demagogen aller Länder, den nationalen Hochmut, die Ueberhcblichkeit und die egoistischen Interessen der verschiedenen alliierten Beamten" gekennzeichnet, er hat mit so echtem amerikauischen Geschäftssinn den ganzen Krims- kramS der »ungeheuerlichen Bibliotheken" von Cachver» ständigcngutachtcn abgetan und die Wiederherstellung der deutschen Produktionsfähigkeit als feine oberste und einzige Aufgabe bezeichnet, datz man wohl annehmcn könnte, er sei der rechte Mann, um die Arbeiten deö Ausschusses zu einem ersprießlichen Ergebnis zu führen. Er meint „business". aber Poincarä meint Politik. Und wenn man sich vergegenwärtigt, datz das Resultat der Ausschutzarbeit nur ein Gutachten für die von Poincars abhängige NeparationSkommission sein soll, wenn die französische Presse fetzt bereits klar hervorhebt, daß an der französischen Pfänderpolttik an Ruhr und Rhein nicht gerüttelt werden darf, so wird man doch allen Grund haben, dem praktischen Ergebnis der Sachvcrständtgeniintersuchung nicht mit rosigen» Optimismus entgcgenzuschcn. Der Ameri kaner sitzt nicht allein tn der Kommission, und die Vertreter ber anderen Alliierten werden eS sicher nicht unterlassen, die aaSgcierhafte Demagogie auch im Ausschuß zu betätigen. Kann inan auch hinter die tendenziös« Behauptung beS »Echo de Paris", datz innerhalb des Komitees eine Mehrheit für die französische Pfänderpolitik bestehe, ein Fragezeichen setzen, so ieigt doch die noch nicht zustande gekominene Einigung über den Arbeitsplan der Unterausschüsse, in denen die französi. schcn und belgischen Delegierten um ihren Einfluß fürchten, zur Genüge, wie man bereit- jetzt bemüht ist. General DawcS Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Für den Augenblick wichtiger, aber auch viel schleierhafter ist der deutsch-französische Meinungsaustausch, bellen Fort setzung trotz der Ablehnung des deutschen Angebotes durch Pvincars von Frankreich eifrig betrieben wird. Hierbei ist es für uns um so schwerer, eine klare Linie zu finden, als wir nicht über den Gegensatz htnwegkommen, der in der nahezu vollständigen Ablehnung der deutschen Vorschläge und den beinahe täglich stärker werdenden französischen Friedens- schalinctcn liegt. Besonders das plötzliche Einschivcnken des „Temps". der nicht nur einen deutsch-französischen Handels vertrag. sondern auch eine allgemeine deutsch-franzöfische Einigung über das Zahlungssystem fordert, ist dabei be- merkenswert, tn gleichem Maße aber auch die Tatsache, daß Frankreich trotz anfänglicher schroffer Ablehnung in seiner letzten Note auch allgemeine Verhandlungen über das Ne- parationSproblem vorschlägt. Man hat diese Acndcrung in der französischen Haltung nicht mit Unrecht aus den gefährlichen Sturz des Kranken und den sich scharf zu- spitzenden englischen Gegensatz zurückgeführt. Wenn man aber setzt bereits in deutschen — besonders in wirtschaft lichen — Kreisen diese Gründe für so triftig hält, baß »nan t» Frankreich ein« tatsächliche Bereitschaft z» einer wirklichen Verständigung voranssetzt» so täuscht man sich über die wirk lichen Ziele und über die gerissene Taktik Potncarss, von dein wir eigentlich willen sollten, daß er der letzte ist, der von selnen Zielen Irgend etwas aufgibt. Aus taktischen Gründen treibt er augenblicklich seine Verständigungspolitik, die, wenn sie zum Ziele führt, nur die zwischen Pferd und Netter oder Lamm und Wolf sein darf, die ihm aber, wenn sie scheitert, über die Echwtcrigkeiten des Frankensturzes. de» Gegensatzes zu England und der bevorstehenden Wahlen hinweghelsen soll. Dein »Manchester Guardian" gebührt das Verdienst, auf die entscheidende Nolle hlngcwicsen zu haben, di« heute »och die scharfe Augustnote Curzons mit ihrer Betonung der U n- gesetzlichkeit der Ruhraktion spielt. Bon dieser Note loszukommen, die die Ruhrbesetzung alS «inen Bruch de« Versailler Vertrages und des Völkerrechts bezeichnet hat und die nur die Auswege eines französisch-engltickc,» Bruche« oder der Räumung des RußrgebteteS otien läßt, ist heute ein Leitgedanke der Politik PvincarL». Denn so lange bas eng- lisch« Veto forlüauert — und nach der Red« EurzouS t«
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