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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 13.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191812139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19181213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19181213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-13
- Monat1918-12
- Jahr1918
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»asyretS: mmh t HavSoßwtchL.12, -Mwnatl.1K5;b«ii BlajeMtz Freitag, IS. Dezember 1S18. numatl.1.v4;d«rchYot«frrttnSHMMvk^ch. ;btt Abholung i.d.E^vtzrtrlj.2S0,»w«atl..L0. MvMWWWIU M dtE «mtshaaptMannschaste» Dreabea-Altstadt «d Dresden-Slrnssndt, »« Hlmtagericht Dreotzr» für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden pr die Veimtaden: «aftM», Mecher Hirsch, Laich«»«*, »"ritz, Wachmitz, H»ftrr»ttz, PUKNtz «etV«, «chsichw LbMon»-vrgaa and str Loschwttz, Rochwtz, Bühlau, dir LSHnchgemrindm, Drrstxn-Slriesen, -Sirugruna und -Tolkewitz A« -as de«tsche Vslk! U« t. De»e» der 1>18 Gate» zwei Vers«» »U» «gen t» KSl» »at« Kühr«»« etzeuraAs« Zeutr»«sabseor-»et« die «n«ra»«t« vertret« tzeS VoNSwiAe»S »ll« Pchetnte» ft» Rheinland »nd Westfale« «» i» «rde«e» Länd«» «n Mei» «fgefordert, die Prov«»t«»»g ei«er de« Deutsch« Reiche «tgehörigen selbständtge» rhet-tsch-wetzfäl-sche» Repndftk k» die Wege z» seiteru Die «nwrzSichveten «^ksheM»ftraghen halte» « -eWgegenüd« fLr ihr« Pflicht z« stet»»«», dah das Ziel der «roste« -nntschen «ottSOewegu»« km Novenrd« 118 nicht die Abtre»»»«« »»d StzlhfttftMgmachnn« «hemakiger Teile des Reiches oder PreutzenS »o« Gefamtgediet ist. son der» die krmftvtzle Z»sa««e»Hassn»g »»d V«ei«ig»ng al« Reichsteile zu eine« ve«ek»o«se». das die «roste» Wirtschaft liche», soziale« »»d k»lt»rellen Ansgade« der »«re» deutfche» R«P»blik ei»heitüch »ad volkstümlich regelt. Wie diese Ans» «ade» mit selbstverstü»dttcher varü«kstMl»«g »« J»t«effen der »erschiede»« Reichsteile z» lSsea stad, staS mied darch die »»» der Reichst«t»ag ei»dev»ffe»e de»tsche Natio»alv«s«n»» la«, a»d die vo» ihr festznsetzende Retchsoerfaff»»- eatschie- che» »«de». Da del- wird «och daS künftkge Schicksal des »re»stischen Staates »»dUtStiG deschmmt »erde». Eine Re»- regel»»« des Staatsgebiet»» Utrfte darchauS i» Srnrge der Wahrscheinliche» Entwickel««» liege». Hi«dei versafsaags» mäßig arttMWirstea fi»d diejenige» «»erkannte» vertret« des B»lkSwille»S herNfe», die a»ch i» Rheialand «ad West fale» aater de» freieste» Wahlrecht der Welt z»r Notitonal» »ersaa»«la»g «rtßaMdt »«Men. A»f das e»tschiede»ste ad« lege» wir i« Name» des deutsche« Bottes «ad der deutsche» «e»ol»td»a B«w«hr»ng ei» gegen Bestreb»»««», wie sie i« Ldl» »«tage getretr» stach Die «»hettüchleiHs «eiche, wird nicht gewahrt, sonder» gefährdet d»rch dije »-Iig-gr«nd- and deweislofe» Beha»pt»»gen, eS bestehe hie »tstige U»- «rglichkeit, i» V«ll» «me Geordnete Regie«», h» schaffe», vielmehr find die «Slaer «eschlüffe einseitig »ad i» HSchste« Srade geeignet, die Z»f«»nwe»ft»ff«»g jast« Kräfte der Hei mat in dies« schwere» Uedergmrgszeit vom Krieg znm Frie de» ganz erhettich »« mindern »ad z« schwäche«. Die Volks» beauftragte» st»d deshalb gewlb. daß auch lm Rheialand «ad Westfale» die überwältigende Mehrheit d« Bevölkerung sich entschlossen gege» jede» versuch zur Abtrennung wendet. Wir fordern di« Beviilker«»g des gesamten Deutsche» Reiches »»- ihre provisorische» palltische» Behörde» auf, sich wie «i» Mau» mit «ns zur Abwehr all« Zersplitterungsversuche offener oder versteckt« Art z« vereinige« und dementsprechend zu handelu. verlth», de» 11. Dezember. Die Bolksbeanftrag» te» Ebert, Haase, Landsb«g, Barth, Dittman«, Scheidemann. — Prevst, Staatssekretär. ch Preffestimwe z« den» Aufruf. Zu dem Ruf an das deutsche Volk zur Rcichseinhctt schreibt die „Deutsche Allg. Ztg": Es mutzte einmal rücksichts los ausgesprochen werden, dah Diejenigen Volks- und Reichs feinde sind, die unter dem höchst anfechtbaren Vorwande zeit weiliger Veränderung dem überkommenen Hang zur Klein staaterei und Sonderbündnislet nachgcbcn und den ungeheu ren dauernden Schaden nicht sehen oder sehen wollen, der da durch dem geeinten deutschen Volke erwächst. Die Erwartung der Retchsregierung, daß die Mehrheit der Rheinländer und Westfalen ihrer Muttererde die Treue wahren werde, er scheint begründet, aber sie mutz sich rühren und bekennen, ehe - wie im Elsaß — die laute Minderheit dem Landcsfeindc in die Hände arbeitet. Es scheint für solchen Zweck nicht der rechte Zweck zu sein, den die Obcrbürgcrmeistere von Köln und Koblenz betreten haben, die Rückbcrufung des alten Reichstages in eine rheinische Stadt zu erhalten. Solches Ansinnen vermag einer Verständigung aller Deutschen über sie ersten Notwendigkeiten ihres Daseins nur entgegen zu wirken. Durch Anblasen unnützen HadcrS wird der Feind im Gegenteil zum Angriff ermutigt, dem man wehren will. Die 800 Millionen. Die Unabhängigen sind außerordentlich entrüst*« dar über, daß den Revoluttonsgewalten nachgesagt worden ist, sie hätten in den ersten 14 Tagen ihrer neuen Tätigkeit 800 Mil lionen verwu-stell. Die „Freiheit", daS Organ der Unab hängigen, behauptet demgegenüber, niemand hätte diese An haben nachprüfen können. Da greift nun aber der „Vor wärts" ein und nennt diese Behauptung einen schweren Irr tum. Er zitiert wörtlich die Acutzerungen, die Staatssekretär Schiffer in seiner letzten Rede über diesen Punkt gemacht hat, und die auch wir mit Rücksicht auf ihre Bedeutung ein mal wtedergeben wollen: .Ich stelle lediglich die Tatsache fest, daß daS «ege«. wärttge S»ste» jedenfalls u^cht dilli,g«r, so», »«rate»,er gearbeitet hat als d»S früher«, dah bi« Masse ber BehSrde«, Beamten und Stelle«, 4ie aus der Ltaotskasse ihre Bezüge «halte«, sich a»tz«orde»tlich »«mehrt hat. Die Zeitungen habe» ne«ltch eine Notiz Gebracht, wo»ach das neue Regi««»t i» 14 Tage» 8VV Millionen Mark oerschlnnge« habe. «S ist felbftv«stä«dlich, dast Hi-S »tcht etwa so gLmet«t sei» kao», als ob die »e»e» Gewalten diese 800 Millkvne« Mark st, ihre Tasche »«wirtschaftet habe», «ege» et»e solche Unter, stell»»« m»st «a» Ae l» Schutz «ehme». So kam» es a»ch nicht Memel»« gewese» fei», »«d »er das glaubt, irrt fich Ad« die Tatsache, dast i» dies« Zett H«»derte vo» Millionen, ma» ^»»s^e», mehr Ald sti»e «tHiarde^ a»f die «r. tHieche»ste Weise dmrch dte Beschul»« d« «»»»ugsmästtg h«v stellte« »nd d« »äele» »tcht oüd»»»GS«rtzi« bestellte» od« b«»fe»e« Stelle» i» dve L»ft «eM»ge» fi»d, diese Tatsache ist nnzroeifelhaft. Die S««me», die d»rch «hdhte LSH»»«, gen, d»rch «hdhte »d« »e» ei»ge«ete»e Bezüge all« Art, durch A»fwe»da»«e», die mit ste» WUenwärtige» Verhältnis» se» »erbuudo» wäre», aas dem Staatssäckel geaomme» mor de» find, gehe» weit üb«sei»e Milliarde. Ab« daz» komnrt »och ei» a»deves, ,»d das Ist viel schlimm«. ES ist in »»- verautwortlich« Weise »ijt dem R akio galeri ga»t» m ,ersch««»dert!sch ««gegch»»e» m«de», i» ««v«- a»twörtlich« Weise Natio»aleigie»t»m v«gewdet, »«streut, geplündert »«d »«schliffe» morde» dadurch dast >die La««be- ftä»d«, die Depots, die Mafien a» HoevesgerLt, a« Muuitto«, a« Waffen^ au Lebeusmittel», a» Pferde«, a« A»srüst»»g meggebracht, m?rschle»d«t, »«teilt wmösteu find, «»d »ft »»«ist kei» Mensch m» ste gebldobe« st»d." Der sozialdemokratische vorwärts" fügt dem bei, daß diese eindringlichen Worte zur Besonnenheit und Ruhe mah nen. Die Revolution würde ihr Prestige nur dann bewahren können, wenn sie in der Art eines sparsamen, ja knickrigen Hausvaters das Nationalgut zusammenhält, jede Verschwen dung als ein Verbrechen an der Volksgesamtheit ahndet und als moralischen Verrat an der Revolution brandmarkt. Der „Vorwärts" knüpft weiter daran die Forderung, daß die A.- und S.-Räte jeder neuen Verordnung, die das Reich finan ziell belastet, einen Kostenvoranschlag dcigeben, über ihre bis herigen Aufwendungen Bericht erstatten sowie ihre künftigen finanziellen Bedürfnisse in einer wenn auch nur rohen Skizze spezialisieren und glaubwürdig belegen. Wohl verstanden, das sind alles Wünsche des „Vorwärts", der nach dem ganzen Tou seiner Artikel offenbar selbst anzunehmen geneigt ist, daß -le 8M Millionen eher zu niedrig alS zu hoch gegriffen sind. Politische Nachrichte«. Einberufung des Reichstags. Tie Entente ist allem Anschein nach tatsächlich nicht ge neigt, mit der sozialistischen Regierung und de» Arbeiter- und Soldatenräten Deutschlands zu verhandeln, da sie in diesen Körperschaften keine Vertretung des gesamten deutschen Vol kes erblickt. Sie dürfte, nachdem sie seit vier Wochen bereits jeden direkten diplomatischen Verkehr mit der Reichsleitung vermieden hat, heute bei Beginn der Verhandlungen über die Verlängerung der Waffenstillstandsfrist in Trier eine da hingehende Erklärung abgeben. Angesichts dieser Sachlage schweben innerhalb des Kabinetts Verhandlungen darüber, den Reichstag wieder einzuberufen, um der gegenwärtigen Regierung eine parlamentarische Grundlage zu geben. Schon jetzt kann gesagt werden, daß'die Regierung notgedrungen die Konsequenzen aus dem Verhalten -er Entente wird ziehen müssen. Man rechnet in unterrichteten Kreisen damit, daß der Reichstag bereits Anfang nächster Woche zusammentritt. Ein solcher Beschluß dürfte spätestens im Laufe des heutigen Ta ges erfolgen. Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf Hinweisen, daß die Reichstagung der Arbeiter- und Soldaten räte auf Montag, 16. Dezember, nach Berlin einberufen ist. (Von anderer Seite wird diese Meldung, welche wir dem „B. T." entnehmen, dementiert. D. Schr.) Januar-Wahlen für die Nationalversammlung? Das Hamburg« „Echo" meldet. Wie wir aus gut« «Quelle erfahre«, darf mit Sicherheit angenommen werde», datz die Wahle» zur Nationalversammlung schon in der zwei ten Hälfte des Januar stattfinden. — sUnserer Ansicht nach könnten die Volksbeaustragten keinen klügeren Schritt tun, als wenn sie die Wahlen so schnell wie möglich vornehmen würden, nachdem die Feinde erklärt haben, mit der jetzigen Regierung nicht in Friedensverhandlungen cintretcn zu wol len. Tnt die Regierung diesen Schritt nicht, sondern besteht auf die Fcbruarwahlen, so sind nicht nur innere Unruhen zn erwarten, sondern das deutsche Volk wird langsam, aber sicher zum Hungertod verurteilt. Technische Schwierigkeiten, die Wahl früher vorznnchmcn, liegen nach einem Ausspruch Scheidcmanns nicht vor. Oder hat man wirklich Furcht vor dem kleinen Häufchen Spartak uS- lcute und den Unabhängigen Sozialdemo kraten. Die Wahlen zu den A.- und S.-Räten in Dresden und Ehcmnitz sollten doch der Berliner Negierung den Be weis geliefert haben, wie die breiten Mafien des deutschen Volkes denken. D. Schr.s Die deutsche Waffenstillftanbskommiffiou interniert. Trier, 11. Dez. Die deutschen Delegierten der Waf- fenstillstandSkommiffion sind nunmehr sämtlich in Trier an gekommen. Bei der Ankunft war der Hauptbahnhof durch amerikanische Truppen abgesperrt Die Kommifiionsmitglie- -er wurden strengstens interniert. Niemand hat zu ihnen Zutritt. Die Vertreter der Alliierten sind noch nicht ange kommen. Heut« wird Marschall Koch in Trier eintreffen. Die Bildung ei»es volkSheereS beabsichtigt. Nach dem „Berliner Tageblatt" trägt sich die ReichSlet- tung mit der Absicht, «in Volk-Heer zu bilden, -as an die Stelle des früheren stehenden HeereS treten soll. Endgültige Beschlüsse Uber den Umfang -er Wehr sind jedoch noch nicht gefaßt. Si» «ugebkich« Hilferuf d« Berlin« a« die Entente. Der britische drahtlose Dienst veröffentlicht folgende Mel dung: Die gegenrevolutionäre Bewegung in Berlin will einen Bürgerkrieg. Dessen AuSbrechen würde, wie verlautet, besonders blutig werden. Daher begrüßt das Volk die Hilfe -er «Liierte» und verlangt, daß sie Ihre Besetzung bis vach B«rltn zur Aitfrechterhaltung der Ordnung auSdehnen. 1?!j — (Man darf wohl annehmen, daß eS sich hier um eine Schwin delmeldung handelt, denn «S ist wohl nicht zu glaube», datz eS Deutsche g^ben sollte, welche -en Feind tnS Land rufen. D. Schr.i Die BolkSbeuuftrUgte» für Htze Pressefreiheit. Berlin, 11. Dez. Die VolkSdeauftragtt» erließe l eine Bekanntmachung über die Pressefreiheit, in der es u. a. heißt: In den letzten Tagen haben sich die Eingriffe von A - und S-Räten in die Pressefreiheit derart gehäuft, daß die RetchSteitung ihnen aufs entschiedenste entgegentreten muß. Sie verwahrt sich auf» schärfste gegen je-e gewaltsame Be schränkung -e» freien Wortes und fordert von -en und S.-Räten die völlige Aufrechterhaltung -er Pressefreiheit, die eine ihrer ersten Programmpuukte ist. E» wird Aufgabe -ev Reichskonferenz der A.° und S-Räte sein, zu erwägen, wie gegen örtliche Organisationen vorzugehen sei, die sich solche willkürlichen Handlungen zu schulden kommen lasten. Kei»r Mtlb«»»-e». Berlin, 12. Dez. Die Verhandlungen mit der brt- tischen Kommission in Wilhelm-Haven lassen «kennen, datz Milderungen nicht zu erreichen find. Trotz dentscher Pri» teste verlangt -er englische Admiral genaue Angabe« üb« die im Bau befindlichen Kriegsschiffe. Trotzdem -er englische Vertreter in Svaa auf. die Ablieferung -es Panzerkreuzer- „Mackensen" verzichtet hat, hat der englische Admiral die Nichterfüllung feiner Forderung, da» Schiff bi» Ende Dezem ber zur Ueberführung fertig zu stellen, als Nichterfüllung der WaffenftillftandSbedingungen bezeichnet und in diese« Sinne seiner Regierung berichte» zu wollen erklärt. Er be steht weiter auf Auslieferung der nach dem Völkerrecht recht mäßig in deutfche» Besitz übergeganaeve» Prtsenschifse. Trotz Hinweises auf dir bedenklichen Folge» für die deutsche Bolls- ernährnng zeigte die Kommission kein Entgegenkommen in -er Frage der Freigabe der Fischerei und des Verkehrs zwi schen -en deutschen Häsen und bezog sich auf die diesbezüglich berettS erfolgte ablehnende Antwort VeattvS. Der englische Admiral verlangt ferner, daß bis zum 17. 12. sämtliche Be satzungen von den anßer Dienst gestellten Schiften interniert werden, bis auf die JnstandhaltungSkommandoS. Bet der Vorbesprechung über die Freigabe der Internierten SnteNte- schtffe hat die englische Kommission gedroht, die Waffenftill- standsverhandlungen abzubrechen, wenn nicht eine qlatte Ab Wickelung gemäß den in den KommissionSmrhandlungen fest gesetzten Anordnungen ersolgt. Verschiebung d« Kriedenskonf««^ Lugano, 11. Dez Nach den Informationen der ita lienischen Prefie brachte Elemenceau auf den Londoner Be ratungen den Antrag ein, den Beginn der Friedenskonferenz zu verschieben, um Deutschland Zett zur Einberufung -er Nationalversammlung zu lassen, da die Ententeregierungea auf dem Friedenskongreß wissen müßten, mit wem sie ver- handeln. D-er Beginn der Konferenz ist nicht vor Neujahr zu erwarten. Nene Forderung d« Entente. Berlin, 11. Dez. Die Vertreter der Entente in der Wafsenstivstandskommifiion haben die Forderung gestellt, daß die von uns in der russischen Roten Armee unterhaltenen zahlreichen deutschen Offiziere, die dort Kommandvstellcn inne hätten, sofort zurückbcrufen würden. Die deutschen Vertreter haben sofort erklärt, daß sich mit deutscher Zustimmung nicht ein einziger Deutscher in der bolschewistischen Armee befinde. Es könne sich höchstens um Kriegsgefangene handeln, die ge waltsam in diese Armee eingereiht wurden oder solche, die zum Bolschewismus übergetretcn seien. Haft«»laff»«g n»d »ene V«hast»»g. Berlin, 11. Dez. Das frühere Mitglied des A.° und S.-Rates, Eollin Roß, ist heute aus der Haft entlasten wor den, nachdem sich die Haltlosigkeit der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen hcrauSgestellt hatte. Ebenso ist auf Veran lassung der RcichSleitnng die Enthaftung des Herrn Thyssen und d:r mit ihm feftgenommenen Personen erfolgt. Dortmund, 11. Dezbr. Ein Kriminalbeamter aus Berlin und ein Mitglied des A.- und S.-RateS aus Mülheim waren heute hier, um die Angelegenheit Thyffen-Stinnes zu untersuchen. Der Urheber der Beschuldigungen, ein Kölner namens Robert Börsch, ist Schriftführer des SicherhettSauS- schusscS des A. und S.-Rates Dortmund. Bet der heutigen Vernehmung hat Börsch zugegeben, daß er die Beschuldigun, gen erdichtet hat. Daraufhin wurde Börsch verhaftet. Ein sächsisches K«rabi»i«regi«e»t «tf b« Heimreise. Helstngfors, 11. Dez. Borgestern und gestern ist ein sächsisches Karabinierregiment nach Deutschland in See gegangen. Die letzten deutschen Truppen nebst Stab sollen Ende dieser Woche etngeschtsft werden. Prt»z Hetnrich. Der „Mattn" meldet aus holländischer Quelle, -aß Prinz Hetnrich von Preußen die Schaffung einer monarchisti schen Partei proklamiert habe. Schwere Ertränk»»- -er früherer» Kaiserin. Wie „Het Vaterland" meldet, ist die frühere deutfche Kai- serin in Amerongen an einem Herzleiden sehr schwer er krankt. Der holLndische Ministerpräsident üb« den «nfenthnjlt Kais« Wijlheilurs in Holl«»-. Haag, 11. Dez. In -er gestrigen Sitzung der Zweite» Kammer erklärte der VorsitzendeS des Minifkrrrates, -le Re gierung würde eS leichter haben, wenn -er frühere -enlsch» Kaiser sich nicht Holland als Zufluchtsort anSgefncht Hütte» Er hätte aher, wie aus rtner amtlichen Mitteilmrg -eO H»P
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