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Dresdner Journal : 19.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-19
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 19.02.1865
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O4S tritt kott di»«». »rschetnrn: Is-Uob, »tt Kv,vi-Kw« ck«r 8»»a- m»ä ^«l«rt»,.. Kd«vck, Nir <i«o kolti«»ck«» 1°«». llsbrUod: 0 Dbtr. — bixr. i» s«»d-» ^j»drl.-1 .. Id ., .. ., Moo»tlied l» Vr««t«»: Id kixr. tL»««l»« killiow«ro: 1 H^r. »»srratnltzrrisr: kdr ä«o R»um «io»r b««p»Iie»«n L«il«: 1 Vuttr „LiLx«,«oat" <ii» L«il«: 2 bt-r. Sonntag, dkn' 19. Februar. Dres-mrIournal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1865 Wnsrrnwnniunch«« «ms» Sri«: L«tp«tU: t ». L»««vn»rr«», 6«mmi»»ioirLe 6«» l)r«»<iu«r ckour»»!»; «k«llä»».r kl b:»al.»»> K. kl.vo»i«; NLmdvrx - Lltoo» ti«L»»»,r«>» » Vosl.»»! L«rUo. Oi»ol rvi'iob« vued d»o<il., k>tr«»«r«»'« ti«rv»u; Lr««««: t). 8«.»i.urr»j Ir»»!»»: l.uoi, krimildlrt ». «.: kuvdk.; A8U>: ^vol.r KLo»»e»! r»rti: v. k.vM«»<rru, (28, nie ll« doo, eos»o»); kiAU: b». L«»l.ioo'» ttuckk. r Ml«»: Loraptoirck. k. iVi«o«r 2«ituox, 8t»k»u»pl. 86'., qrra>,grt>rr: Lü»lAl. L»p.äitioo ck«, vr««a»«r lllounuü», vr«,ä«o, tl»ri,»,tr«»»« Ho. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 18. Februar. Ihre königlichen Hoheiten der Herzog Carl Theodor iu Bayern und Frau Gemahlin, Herzogin Sophie, geborne Prinzessin von Sachsen, sowie Ihre Königlich« Hoheit Herzogin Char lotte Sophie in Bayern sind Henle Nachmittag !>H2 Uhr über Prag nach München, Seine Durchlaucht der Erb prinz von Thurn und Taris und Frau Ge mahlin, königliche Hoheit, nach Regensburg avgereist. Dresden, 15. Februar. Sk. königliche Majestät ha ben allergnädigst geruht, dem königlich bayrischen Cen- tralimpfarzte vr, Reiter zu München das Ritterkreuz vom Albrrchtorden zu verleihen. Bekanntmachung. Nachdem am 1. November vorigen Jahre» eine ander- weite Aufzeichnung d«S medizinal- und vetertnärärztlichen Perstnal» im Königreiche Sachsen stattgefunden und die se- Berzeichniß unter dem Titel: „da» medizinal- und veterinärärztliche Personal und dir dafür bestehenden Lehr- und Bildungsanstaltrn im Königreiche Sachsen am 1. November 1864" im Drucke erschienen ist, so wird solche- und daß Exem plare der beregtrn Druckschrift bei der Verlagsbuchhand lung von Rudolf Kuntze bierselbst zu dem Preise von — 12 Ngr. — zu beziehen find, andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dre-dea, den 7. Februar 1865. Ministerium de» Innern. Für den Minister: Kohlfchüttrr. Schmiedel. Nichtamtlicher TIM, lleb erficht. LelrgraPbtschr Nachrichten. ZeitANßSsch««. (Bayersche Atg — National-Zeitung. Französische Blätter.) LagrSgeschlchte. Dresden: Vom königlichen Host. — Wien: Kronprinz Rudolph. — AuS den Aus schüssen de» Abgeordnetenhauses. Ein Armeebefehl Benedek'-. — Prag: Kaiserin Elisabeth. — Vene dig: Di« Studrntrnverhaftungrn in Padua. — Ber lin: Parlamentarische-. — München: Königl. Spende für d.Äesellenvcrein. —Stuttgart: Kammrrverhdlgen. Hannover: Hypothekengeseyeommisston. — Ham« bürg: Neuer Militärbevollmächtigter am Bunde. — Pari-; Beschwerdedepesche über den Nuntiu». Msgr. Dupanloup belobt. Nachrichten au- Algier u. Tunt». — Bern: Die polnischen Flüchtlinge. — Turin: KammerstWrng. Ausbruch drS Vesuv». — Madrid: Von den Corte-. AuS San Domingo. — Kopen hagen: Prinz Johann. BolkSthtn,Verhandlungen. — Stockholm: Der König nach Norwegen. Unter« serische Trlegraphcnverbindung. — New-Bork: Vom Senat. KriegSvachrichten. — Rio-de-Janeiro: Die Einnahme von Paysandu. LchlrSmis - Holstein, (vermischte-.) Dresdner Nachrichten. Vrootvzialvachrichtra. (Leipzig.) Gerichtsverhandlungen. (Pirna.) Statistik und LolkSmirthschaft. Krnill,ton. Inserate. LageSkalender. Börsen- Nachrichten. MIHM .. FeuiHeto n. Heinrich Lngnst Rätzsch. (Nekrolog.) 2 In der Blüthe seiner Jahre und in der glänzend sten Entfaltung seiner Leistungen ward dem k. stenogra phischen Institute am 8. Februar plötzlich in Professor Heinrich August Rätzsch ein Mitglied entrissen, dessen Verlust nicht nur an dieser Anstalt, an welcher er so er folgreich wirkte, sondern auch, wie bereit» zahlreich von über allher eingegangrae Beileidsbezeugungen darthun, in der ganzen stenographischen Welt schmerzlich gefühlt wird. Der Staat verlor in ihm einen treuen Diener, die Kunst einen unübertroffenen Meister, die Familie einen liebenden Versorger. Nachdem auf Veranstaltung de» k. stenogra» phischen Institut» und seiner erweiterten Sitzungen dem geliebten Tobten am Abend de» 10. Februar bet Fackel schein rin von Mitgliedern de» Gesangverein» „Etradella" unter Leitung de» Herrn Lehrer» Pohle auSgeführter Trauergrsang gebracht worden war, wurde der Dahin geschiedene von seinen Freunden am folgenden Nachmit tage zu seiner Ruhestätte auf dem Neustädtrr Kirchhof geleitet. Am Grabe sprach der Vorstand und Freund de» Lerevt-trn, geh RegierungSrath Häpe, wenige, aber tief ergreifend« Worte. Auch Oberlehrer Wagner und Kreuzschüler Tombo gaben den Gefühlen de» Danke» und der Trauer, im Namen der älter« wie der jünger« Schü- ler, «inen zu Herzen gehenden Ausdruck. Unter Gesang »ad Trauermufik barg man di« irdisch« Hülle in den Schooß der Erde. Professor Rätzsch, geboren in Dresden am 31. August 1815, ftndirte, nachdem er von 1829 bi» 1835 die hie- stgr krruzschul« besucht, die Rechtswissenschaft in Leipzig di» 1840, wo er, nach überstandener FacultätSprüfung, al» Notar in seine Vaterstadt zurückkehrt«, erlernt«, nach« Telegraphische Nachrichten. Wien, Eonnavend, 18. Kebraar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses beaut wvrtete der Minister deS AnStvärtiarn, Graf MenSdorff, eine Interpellation Mühlfeld'S. >ie schlrSwig - bolstetnsche Angelegenheit betreffend: Wegen der noch schwebenden Verhandlungen könne er «ine definitive Auskunft nicht geben, doch vermöge die Regier»»^ eine vrrfaffungS- «ästige Berpflichung, den FriedenSvertrag mit Dänemark vorzulegev, nicht anzuerkrunev. Die Regierung halt« noch fest an den bereits ausge sprochenen Grundsätzen und sei bemüht, eine Lö sung herbeizuführeu, »elche geeignet sei, di« Rich tigkeit deS eingeschlagene« WegS darzuthuu. Bern, Freitag, 17. Februar, Abends. Die Regierung von Württemberg hat de« BnndeSrathe die Mittheilnvg gemacht, vast sie, im Besitze deS erforderliche« Materials und nachdem sie sich mit den Regierungen von Bayern und Laden verstän digt, nunmehr bereit sei, iu Unterhandlungen über einen Handelsvertrag einzvtreten, und vorgeschla gen, die Conferrnzen am 1. März d. I. in Stutt gart beginnen zu lasse«. Dresden, 18. Februar. Der gestern telegraphisch fignaltfirte Artikel der „Bayerschen Zeitung" lautet wörtlich: „In der „Neuen Prruß. Ztg." vom 11. Februar ist bei Gelegen heit einer Erörterung über die vielbesprochene französisch« Depesche wegen der holsteinschen Frage gesagt, Herr v. d. Pfordten habe r» sich neulich auf da» Bestimm teste verbrten, mit Herrn v. Beust auf eine Linie de» politischen Streben» und Handeln» gestellt zu werden. Obgleich diese Angabe al» sicher bezeichnet wird, können wir doch dieselbe al» völlig unrichtig bezeichnen. Zwischen den Regierungen von Bayern und Sachsen besteht gerade jetzt in allen wichtigen politischen Fragen di« völligste Urberrinstimmung der Ansichten, Urberzeugungen und Be strebungen, aus welcher zu rechter Zett auch eine Gemein» schäft d«S Handeln» hervorgehen wird. Di« langjährige» freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frhrn. v. Brust und Frhrn. v. d. Pfordten tragen hierzu bei und werden dadurch zugleich befestigt. Wir glauben versichern zu können, daß Niemand die großen Verdienste, welche Frhr. v. Beust sich seit Jahren um viele Angelegenheiten de» Deutschen Bunde», insbesondere aber um die Angelegen heiten der Elbhrrzogthümer, sowohl in seiner Eigenschaft al» sächsischer EtaatSminister wie al» Bevollmächtigter de» Bunde» auf der Londoner Konferenz erworben hat, vollständiger und aufrichtiger anerkennt, al» Frhr. v. d. Pfordten, der e» wiederholt au-gcsprochen hat, daß nach seiner Ueberzeugung der für Deutschland günstige Aus gang der Londoner Konferenz großentheil» der Umsicht, Entschlossenheit und dem Patriotismus de» Frhrn v. Beust zu verdanken ist. Wir begreife», daß diese» innige Ber- hältniß zwischen Bayern und Sachsen nicht überall an genehm ist ; aber der Versuch, dasselbe zu stören, der hier vorliegt, ist zu plump, um zu gelingen. Der bayersche und sächsische Minister werden, daran zweifeln wir nicht, wie bisher, so auch ferner für da» Recht und die Ehre der deutschen Staaten und Bevölkerungen und für die nationale Entwickelung ihrer politischen Gesammtverbin- dung in einer Linie streben und wirken, und diese Ge meinschaft als eine ehrenvolle offen und freudig be kennen." Die Thronrede de» Kaiser» der Franzosen wird von den deutschen Blättern fast übereinstimmend in dem friedlichen Sinne aufgefaßt, den der gestern mit» -rthrtlte Artikel de» „Botschafter" ihr betgelrgt hatte. Eine Ausnahme macht die „National-Zeitung", die u. A. sagt: „Wer au» den schön gestellten Worten dem er in der Zwischenzeit al» Berichterstatter für Zei tungen gearbeitet, in dem von Prof. Wigard geleiteten 19. Lehrcursu» die Stenographie, wurde nach ehrenvoll bestandener stenographischer Prüfung Mitbegründer und Schriftführer de» am 10. November 1847 in Dresden gestifteten stenographischen Verein» und widmete sich von 1848 an ausschließlich dem Berufe eine» Stenographen. Bereit« zu Anfang de» Jahre» 1848 stenographirte er in Drrtden bei den Brrathungen der Stadtverordneten und im Turnvereine. Seine erste praktische Thätigkeit al» LandtagSstenograph entwickelte er während de» Jahre» 1848 bi» Anfang 1849 bei der Nationalversammlung zu Frankfurt a. M, wo er auch Mitbegründer und Vor sitzender de» Verein» der praktischen Stenographen war. Im April desselben Jahre» trat er bet der stenographischen LandtagSkanzlrt in Dresden rin, nachdem er vortheilhafte von Hannover und Oldenburg an ihn ergangene Aner bietungen abgelehnt hatte. Bei der im nächsten Jahre erfolgten Organisation de» stenographischen Institut» wurde er al» Stenograph II. Klaffe angrstellt, im Jahre 1855 bereit» unter Verleihung der StaatSdienerrigenschaft zum Stenographen I. klaffe befördert, 1857 wurde ihm da» Prädikat „Professor der Stenographie" brigrlegt. Seine praktisch« Thätigkeit war, auch abgesehen davon, daß er seit seiner Anstellung ohne irgend welche Unterbrechung bei allen sächsischen Landtagen stenographirte, eine sehr be deutend«. Ganz besonder» erfolgreich wirkte er al- Lehrer der Stenographie. Vielfach «rth«tltr er im Auftrage de» stenographischen Institut» Unterricht. Er leitete seit Ende 1851 di« von ihm neu eingerichteten Fortbildungskurse, für welche in der k. polytechnischen Schule ein Local be willigt wurde, rrthetlte stenographischen Unterricht im k. Teneralstab« und an der k. Arttllerieschul«, so daß er seit 1848 in etwa 60 Lehreursen nahezu 1000 Schüler »»»gebildet hat. An der inner» E»twickel»ng de» Ga- auch nur für die nächste Zeit eine feste Bürgschaft de» Friedens herleilen wollte, der würde dem rednerischen Schmuck zu viel vertrauen und den prosaischen, doch eindringlicher redenden Thatsachen zu wenig Beachtung schenken. Wo wären dir Dinge so weit geordnet, daß Frankreich seine äußersten Ziele mit Erfolg gekrönt sähe und keinen andern Beruf verspürte, als auf die Pflege der innern Verhältnisse sich zurückzuzirhen? Den Kon flikt an den Ufern der Ostsee erklärt der Kaiser selbst noch nicht für gelöst, und in dem langen Passu», welchen er diesem Conflicte widmet, bedient er sich der zurückhal tenden Sprache, welche in schwebenden Fragen gebräuch lich ist. Aber weit oberflächlicher noch sind die weit wichtiger n Angelegenheiten in Italien und in Mexico abgefunden. Angesichts so vieler ungelösten Fragen bleibt e» allerdings räthselhaft, waS den kaiserlichen Redner da zu bewogen haben mag, ein so vollendet friedfertige» Bild von der Weltlage zu entwerfen." Die Pariser Blätter heben vor Allem den fried lichen Charakter der Rede hervor. Die „France" schreibt: „Die Reden d«S Kaiser» sind die GeschichtStafeln seiner Regierung; st« entwickeln seine Grundsätze, wie sie seine Thaten kurz verzeichnen. Die Spannung auf die gestrige Sitzung war gewaltig, und auch diesmal hat die Thronrede Dunkelheiten gehoben, Schiefheiten zurecht ge rückt und die französische Politik in ihrem wahren Lichte gezeigt. Der charakteristische Ausdruck der Rede bedeutet Ruh«, Entschlossenheit und jene Klugheit, dir in heikeln Fragen und beklagenSwrrthen Conflicten der wahre Aus druck politischer Einsicht sind.... Zum ersten Male seit seinem Regierungsantritte hat der Kaiser da» große Wort Friede auSsprrchen können, nicht blo» al» Wunsch, son dern al- den wirklichen Ausdruck der Politik unser» Lande». Indem der Kaiser den Tempel de» Kriege» schließt, giedt er der europäischen Gesellschaft einen Be weis der Mäßigung seiner Politik und richtet zugleich unsre Nationalthätigkeit auf Eroberungen de» Frieden».... In einer so durchrüttelten Gesellschaft, wie die unsrige, muß sozusagen ein Stein nach dem andern gesetzt wer den, bi» da- neue Gebäude fertig ist; der Grundriß muß erweitert und e» müssen Stockwerke aufgesetzt werden, ehe die Krönung thunlich wird." — Zwei Blätter sind über die Thronrede mißvergnügt, die „Presse" Emil Girar- din'S und die legitimistisch clericale „Union". Girardin fragt: „Der Freiheit beraubt, wird Frankreich sich mit einigen ihm versprochenen Kleinverbefferungen abspeisen lckffrn?" Und der „Union" ist r» „sonder Staunen, doch mit Schmerz" ausgefallen, daß der Kaiser blo» von de» Papste» Unabhängigkeit gesprochen, aber die weltliche SouveränetLt de» heiligen Vater» mit Stillschweigen be legt hat; da» Prinrip der Unabhängigkeit Italiens, wenn r» dem Principe der Unabhängigkeit des heil. Stuhle» Äug' in Auge gerückt wird, sei nicht geeignet, das Werk deS Friedens zu befördern. Tagesgeschichte. DreSdeu, 18- Februar. Ihre königl. Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin Kart Theodor in Bayern haben heute Dresden verlassen und sind Mit tag» *ü2 Uhr mittelst Ertrazug» über Prag nach Mün chen abgereist. Nach der Verabschiedung im königlichen Schlosse geleiteten Ihre königl. Majestäten und die ge jammte königliche Familie das scheidende hohe Paar nach dem Bahnhofe. In dem ersten daselbst anlangenden k. Galawageu befanden sich Ihre Majestäten der König und die Königin und Ihre königlichen Hoheiten die Frau Herzogin Karl Theodor in Bayern (Prinzessin Sophie) und die Frau Kronprinzessin. Im königlichen EmpfangS- salon waren die Herren EtaatSminister, sowie der königl. bayersche Gesandte Frhr. v. Gise anwesend, während auf dem Perron «ine große Anzahl distinguirter Per sonen — darunter die Herren: Polizeidirector Schwauß, Oberbürgermeister Pfotenhauer, Stadtverordnetenvorsteher Hosrath Ackermann — sich eingefunden hatten, um Ihren königlichen Hoheiten noch einen ehrfurchtsvollen Scheide gruß darzubrtngrn. Bevor das scheidende hohe Paar in den königl. Salonwagen stieg, fand auf dem Perron belSbergcr'schen System» nahm er den lebhaftesten und erfolgreichsten Antheil. Schon bei der ersten General versammlung der Gabelsberger'schrn Stenographen, welche im Jahre 1852 zu München abgehaltrn wurde, vertrat er da» k. stenographische Institut, wurde zum zweiten Präsidenten gewählt, erwarb sich durch seine wohldurch dachten, folgerichtigen Anträge da» Verdienst, zu den wich tigsten der damals beschlossenen System-Verbesserungen den Anstoß gegeben zu haben, und wurde bei Aussetzung eine» Preise» für da» beste kurzgefaßte Lehrbuch der Gabelsberger'schrn Stenographie auch zum Preisrich ter ernannt. In dem AuSschuffe für die Eystembe- rathungen de» k. steuographischen Institut- bewährte er sich durch zahlreiche und umfängliche Berichte al» genauen Kenner de» System», und er fungirte al» Vertreter de» k. stenographischen Institut» bet den CommisstonSbera- thungen in Dresden 1857, bei den Brrathungen über Gründung de- SystemauSschusse» für die Gabelsberger' schrn Körperschaften Deutschland» im Oktober 1863 zu Nürnberg und im März 1864 zu Bamberg. Wa» seine schriftstellerischen Leistungen auf dem Gebiete der Steno graphie betrifft, so find unter seinen zahlreichen Schriften hervorzuheben sein „Stenographische» Lesebuch", welche» sofort nach seinem Erscheinen durch die musterhafte Kalli graphie und Correcthett der Schrift die Augen aller Kunst verständigen auf den Verfasser lenkte, von diesem aber im Jahre 1857, obwohl bereit» drei Auflagen erschienen waren, in der uneigennützigsten Weise den Dresdner Be« schlüffen zum Opfer gebracht, und 1858 durch rin nicht minder vortreffliche», gemeinschaftlich mit Prof. vr. Heyd« tzerauSgrgrbene», jetzt schon in der 19. Auflage erschie nene» Lesebuch ersetzt wurde; ferner sind zu nennen: seine „vorlegeblätter" (8 Auflaaen), sein „Milttärstrno- graph" (2 Auflagen), seine Mitwirkung bei der Redac tton d«» Corrrspondenzblatt« de» k. stenographischen Jasti- zwischen ihm und der königlichen Familie eine nochma lige Verabschiedung statt. Außerordentlich herzlich und wahrhaft rührend war der Abschied zwischen der Frau Herzogin (Prinzessin Sophie) und ihren königlichen Ael- trrn. Nachdem Ihre königliche Hoheit ihre erhabene Mutter in der inbrünstigsten Weise wiederholt umarmt und die Hände Allerhöchstder selben, sowie die Gr. Ma jestät de- Königs mit heißen Küssen bedeckt, verabschie dete sich Höchstdirselbe zunächst bei Ihrer Majestät der Königin Marie und Ihren königlichen Hoheiten der Frau Kronprinzessin und Frau Prinzessin Georg und sodann bei ihren durchlauchtigsten Brüdern (dem Kron prinzen und dem Prinzen Georg königl. Hoheiten) und Er. k. k. Hoheit dem Großherzoge Ferdinand von Tos cana. Unmittelbar vor dem Einsteigen umarmten Se. Majestät der König nochmal» die scheidende Tochter, küß ten Höchstdiesrlbe und schlossen sie wiederholt auf das Wärmste an da» väterliche Herz. Auch Sc. königl. Hoheit den Herzog Karl Theodor umarmten und küßten Ihre Majestäten in nicht minder herzlicher Weise. Herr Ober bürgermeister Pfotenhauer brachte dem hohen Paare als Schridegruß ein dreimalige- Hoch au-, in da- die An wesenden begeistert einstimmten. Mit den hohen Neu vermählten sind gleichzeitig die bayerschen fürstlichen Gäste de» königlichen Hofe» abgereist. Den Ertrazug beglei tete bi- Bodenbach Herr StaatSeisenbahndirrctor Finanz rath Netcke. Wie uu» mitgethrilt wird, ist Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich, al- gestern der Ertrazug Königstein pasfirte, von der Festung mit 21 Kanonen schüssen (einer Vierundzwanzigpfünder-Batterie) salutirt worden. Wien, 16 Februar. (W. Bl.) Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz Erzherzog Rudolph befindet sich wohl und hat bereits da» Bett verlassen. — Der Finanz, iiu-schuß stellte heute da» Ersorderniß für die Control- behörden fest. Die Regierung hat dasselbe auf 3,795,881 Fl. veranschlagt. Der Ausschuß beschloß eine Herab minderung um 90,385 Fl., nebst einem zweiprocentigen Jntercalarabzuge an dem Betrage, welcher für persönliche Bezüge angesrtzt ist. — Der Lloydausschuß faßt« heute mit 4 gegen 3 Stimmen den Beschluß, die dem öster- reichschen Lloyd au- dem Staatsschätze zu gewährende Subvention dürfe den Betrag von 2 Millionen Gulden jährlich nicht überschreiten. Die Minorität war blo» für eine Subvention von 1,800,000 Gulden, während in der Regierungsvorlage auf eine Subvention von 2,284,000 Fl. angetragen wird. — Wir entnehmen einem Armeebefehl de- Feld- zeugmeisterS Ritter v. Benedek, äck. Verona, 7. Februar 1865, folgende Stellen: .Ein besonderes Augenmerk verdient die Verbreitung der deut schen Sprache in den Truppen und namentlich unter den Char gen. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die deutsche Sprache die allerh. sanctionirkc Dienstsprache m unsrer Armee und daher in sprachlicher Beziehung die Vermittlerin zwischen den verschiedenen im österreichschcn Heere vertretenen Nationalitäten ist. Die möglichste Aneignung oer Dienstsprache ist somit als eine Pflicht aufzusassen, und müssen die Herren Truppencomman- danlen und Offiziere mit richtigem Tacte dahin wirken, daß die Charaen und Chargenschüler allmählich so weit gelangen, die Armeesprache zu verstehen und sich in derselben verständlich zu machen. Ueberhaupt aber wünsche ich das allgemeine Streben nach Bildung in jeder Hinsicht angeregt und gepflegt zu sehen, von der Bildung ,n Lebensart und Gute angesanaen, bis zu je ner in den Geschicklichkeiten, Kenntnissen und Wissenschaften, die unser Ehrenstand speciell bedarf und die namentlich dem Offi ziere in jeder Lage des Leben» zum Bortheile uno zur Auszeichnung gereichen. Darauf bitte ich somit die Herren Generäle und Lrup- pencommandanten insbesondere einwirken zu wollen, und em pfehle, daß sie diesfalls — zumal die jüngern Herren Offiziere an sich zu ziehen, und mehr ihr persönliches Beispiel, ihren un mittelbaren Einfluß, wirksam zu machen trachten, als etwa blo» theoretische Lneiferungen und Belehrungen. Diejenigen Herren Offiziere aber, die sich rhre Autbildung besonders angelegen sein lassen, sind mir bei Einsendung der jährlichen Truppenrelationen separirt namhaft zu machen, und ich werde es ledem Vorgesetzten zum au»zeichnenden Verdienste anrechnen, die Betreffenden selbst Sr. Majestät dem Kaiser nennen, die diesfall« vor Allem den ritterlichen Geist pflegen, den Höhen» Wetteifer, die Erziehung edlerer Charaktere anregen, und die Bildung in jeder Hinsicht mit Erfolg anbahnen und durchführen werden.' Prag, 17. Februar. (Boh.) Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth traf heute um )t2 Uhr Nach«. tutS und vor Allem die beiden Meisterwerke der Gabrl»- bergrr'schen Schule: nämlich sein „Lehrbuch der deutschen Stenographie nach Gabelsberger's System", welche» seit seinem Erscheinen im Jahre 1860 bereits die 6. Auflage erlebt hat, und sein erst zu Ende vorigen Jahres erschienener, jetzt bereits in 2. Auflage veröffentlichter „Kurzer Lehr gang der Stenographie nach Gabelsberger's System". In diesen beiden Schriften hat Rätzsch durch die wissen- schaftliche Behandlung dcS Stoffe», insbesondere die geist volle, scharfsinnige und präcise Darstellung der Princi« pien die GabelSberger'sche Stenographie auf die höchste Stufe gehoben und da» ihm noch bei seinen Lebzeiten von sachkundigen Beurtheilern brigrlcgte Prädicat al» „erster Systematiker der Gabel-berger'schen Schule" glän- zend gerechtfertigt. Nicht minder wie al» Praktiker, Lehrer und Schrift steller wurde Rätzsch al» Meister der Kalligraphie und Autographie geschätzt. So vielseitig, wie seine Thätigkeit, war aber auch die Anerkennung, die ihm in der Nähe und Ferne von den stenographischen Körperschaften gewidmet wurde. Er war correspondirende» Mitglied de» tirolischen Stenogra- phenverein» zu Innsbruck und de» Centralverein» zu Mün chrn, sowie Ehrenmitglied der Vereine zu Königsberg i. Pr>, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Glauchau, LS- ban, Reichenau, WehrSdorf, Zöblitz, Leer, Gießen, Mainz, Oldenburg, zweier Vereine zu Koburg, der Vereine zu Gera und de» stenographischen Jnstitu» zu Frankfurt a. M. Ueberall im deutschen Vaterland« und über dessen Grenzen hinaus, so weit die Kunst de» Meister» TabrlSberger blüht, wird auch der Name Rätzsch in Hellem Glanz« strahlen und sein Ruhm noch lange Zeit fortlebe« in den trefflichen Werken, di« er hinterlassen hat.
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