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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190708303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-30
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger lElbeblM Ml- ÄuMgeff. TAegvmunAdress« I*Fernsprechstelle rag dlo t .R-sa^ Nr. 2L für die Königl. AmtShcmptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. «N 202. Freitag, 30. August 1907, abends. 00. Jahrg. Da» Rtrfaer Tagcklatt effchetttt M» Ta- abend» mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Biertrljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger Pst tu» Hau» 1 Mark SV Pfg., bet «bhvbwg am Schatt« der kaiserl. Postanstatten I Mark VS Psg., durch de» Briefträger sret ins HauS 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzrigru-Auaahu« fltr die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. NotrtttovSdattk «ud veckag vo» Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schm idt in Riesa. —" ——— » . ' I» dem Konkursverfahren über da» Vermögen de» FuhrwerttbesitzerS Michael TieVlak in Riesa ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 81. Leptember 1967, vormittag- 11 Uhr G»r dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt morden. Königliche- Amtsgericht Mesa, den 29. August 1907. L s/06. Der am 3. September 1875 in Riesa geborene Kellner Friedrich Paul Wugk, z. Zt. in Nord »Amerika, angeblich in New - York, zuletzt wohnhaft in Mesa wird be schuldigt, — al» beurlaubter Reservist — ohne Erlaubnis auSgew ändert zu sein, Neber- tretung nach ß SSO No. 3 de» Strafgesetzbuch». Derselbe wird auf de« 6. November 1907, vormittags S Uhr oor da» Königliche Schöffengericht Mesa zur Hauptoerhandlung geladen. Bei unentschuldtgtem Ausbleiben wird derselbe auf Erund der nach Z 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Großenhain ausgestellter Erklärung verurteilt werden. Riesa, den 15. August 1907. Der Königliche Amtsanwalt. Die am 19. August 1907 dem Forstreserendar Fritz Stephan in DreSden-Nlbert- stadt für da» Jagdjahr 1907/1908 ausgestellte Jagdkarte Nr. 16 ist auf dem Truppen übungsplätze Zeithain verloren gegangen und wird hiermit für uugiltig erklärt. Königliche Amtshanptmannschaft DreSden-Neusta-t, am 28. August 1907. Freibank Maubltz. Morgen Sonnabend von nachmittag 6 Uhr ab kommt gepökeltes Schweinefleisch zum Preise von 40 Pfg. pro */, Kilo zum Berkaus. Der Äemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. August 1907. Gestern weilte der Königliche Gewerbeschulinsffek- tvr, Herr Oberregierungsrat Enke aus Dresden, zu Be sichtigungszwecken in unserer Stadt- Der Genannte be suchte abeniE die Gewerbliche Fortbildungsschule, nach dem er am Nachtnittag dem Technikum einen längeren Besuch abgestattet hatte. Der Herr Oberregierungsrat nahm am Mathematischen Unterricht dies 4. Semesters (Maschinenbau- und Schiffbau - Abteilung) unter Herrn Lehrer Niemann, sowie an der Festigkeitslehre des 1. Se- mesters (Maschinenbau), unterrichtet durch den Direktor, teil, besichtigte eingehend von den Schülern gefertigte Studienzeichnungen, insbesondere die Arbeiten der In genieurs-Kandidaten, die am 4. September in die Prüfung gehen, und die Anstalt, besonders die Neueinrichtungen der drei im Hintergebäude belesenen LehrzimMer und des daselbst neu installierten elektvotechnischen Bortragssaales mit seinem neuen ExperiMentierttsch (nach Angaben der Direktion von Herrn Tischlermeister Heinrich gefertigt) und seines neuen Instrumenten und Maschinen. Der Herr Oberregierungsrat war von dem Gesehenen voll besrie- digt und schied mit der Aufforderung, die Anstalt auf dem beschrittenen als richtig erkannten Wege weiter zu führen und auszubauen zum Wohle der Schüler und der Stadt. — Die Herren Oberleutnant» Freude im 6. Feld- art.-Regt. Nr. 68, und Winkler im 2. Pion.-Bat. Nr. 22 sind in ihrem Kommando zur Dienstleistung vom Aus- wärtigen Amt zum ReichS-Kolontalamt übergetreten. —* Beim Königl. Amtsgericht Riesa treten folgende Personalveränderungen ein. Abgang: Herr Rest- rendar Thümmler infolge Aufgabe des gerichtlichen Vorbereitungsdienstes. Zuwach»: Herr Assessor Dr. Weller auS Dresden vom 15. kommenden Monat» ab. —* Morgen läuft die Frist ab, bi» zu welcher An meldungen von SewerbSgehtlfen au» Riesa und Umgegend zu den geplanten Fortbildungskursen an der hie sigen Gewerblichen Fortbildungsschule bet Herrn Schul direktor Dr. Schöne anzubringen sind. Junge GewerbS- gehllfen, die sich an den Kursen beteiligen wollen, bisher aber ihre Anmeldung versäumten, mögen dies nunmehr umgehend tun. —* Der LandeSoeretn vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen sendet un» folgende Mitteilung zur Veröffentlichung: Nach einer Verfügung de» Herrn Kaiser lichen Kommissar» und Militär-Inspekteur» der freiwilligen Krankenpflege wird die freiwillige Krankenpflege für unsere Truppen in Südwestafrtka am 1. Oktober 1907 ihre Tätig, kett einstellen, und auch die Hauptsammelstelle in Hamburg aushvren zu bestehen. Um aber dem großen Kret» derer, die gern Freude bereiten und Gute» tun, Gelegenheit zu geben, auch dies«! Jahr unseren tapferen Truppen in Süd westafrika einen frohen Weihnachtstisch mit aurstatten zu helfen, sei darauf aufmerksam gemacht, daß diese Gaben bi» spätestens zum 20. September 1907 bei der Haupt- sammelstelle in Hamburg eingegangen sein müssen, also mindesten» am 10. September, und zwar Geldspenden beim Bankhaus« Baffenge L Ko.» Dresden, Prager Straße, oder Gaben an die Dresdner Transport- und Lagerhau»-Ges«ll- schaft, Packhofstraße, abgeltefett werden müssen. Die Tätigkeit zugunsten der au» Deutsch-Südwestafrtka zurück- kehrende« kranken oder verwundeten Mitglieder de» Expe ditionskorps in der Heimat wird dagegen noch länger fort- Pur SV bestehen und auch wettere Mittel noch erfordern. Auch die für di« Hetmkehrenden zur Unterstützung bestimmten Gaben nimmt da» Bankhaus Baffenge L Ko. entgegen. — Die beiden Riesaer Feldartillerieregi menter halten, wie schon mttgeteilt, in diesen Tagen Scharfschießen bet Grimma ab. Die „Nachrichten für Grimma" bringen über da» gestrige Schießen folgenden Bericht: Eine zahlreiche Menschenmenge pilgerte Donnerstag vormittag nach dem Gelände am Diebessteig, etwa 800 Meter hinter der Kaserne, um dem Scharfschießen der beiden Artillerie-Regimenter Nr. 32 und 68 beizuwohnen. Das Wetter war trübe und dichte Dunstschleier verhinderten die Fernsicht. Den Platz zum Auffahren der Geschütze verriet eine weiße Flagge; ihr nach strebte die Menschen menge, bis gelbe Flaggen ein Hau geboten. Es war um 9 Uhr. Meldereiter sprengten durch das Gelcmde, Befehl« an die Batterien und Offiziere vermittelnd. Bald nach 9 Uhr kommt der Stab der Abteilung, die zuerst zum Schieße» kam, ihm folgten bald die Batterien. In Deckung, teilweise in allernächster Nähe des Publi kums protzen die Geschütze ab, die Pferde mit den Protzen gehen zurück, und den Kanonieren bleibt nun die barte Arbeit, in dem vom Regen der Nacht aufgeweichten Feldbooen die Geschütze vor zubringen, bis zur Erkennung des Ziels. Diese werden von dem mit Fernglas bewehrten Auge gesucht, eine überaus schwierige Auf gabe bei dem dichten Nebel, der schier undurchdringlich ist. Kurz nach '/,10 Uhr blitzt der erste Schuß aus der rechten Flügelbatterie auf. Ein zweiter folgt, und jetzt ist auch das Kommando zu hören: Schrapnell Aufschlag — 2600 Meter. Zischend und heulend durch schneiden die Geschosse die Luft, nach etwa 12 Sekunden den Schall der Explosion zurückwerfend. Das Feuer wird langsam weiter unterhalten, da man sich noch einschiebt. Die Entfernung scheint zu hoch geschätzt worden zu sein: sie wird kleiner. 2400 Meterl ertönt das Kommando durch die Batterien und jetzt zeigen sich in der Ferne in der Luft kleine schaffe Blitze, ein Zeichen, daß vom Aufschlagründer zum Brennzünder übergegangen worden ist. Bald verschwinden diese aber wieder. Die Entfernung geht weiter zu rück. Das Schießen liegt längere Zeit zwischen 2200 und 2100 Meter. Jetzt werden die Feuerpausen auch kürzer. Ein Geschütz nach dem andern öffnet in rascher Reihenfolge den eisernen Mund, mit starker Feuerentwicklung und durchdringendem Knall seinen Inhalt von sich gebend. Die Kanoniere bleiben, was alten Ar tilleristen auffällt, während des Feuers in ihren Stellungen; dank des pneumatischen Rohrrücklaufs bleibt die Lafette in ihrer Lage und braucht nicht wie früher vorgebracht zu werden. Auch tue Schutzschilder und der feldgraue Anstrich der Geschütze fallen auf. Die Kartusche von früher scheint ebenfalls ein überwundener Gegenstand zu sein. Inzwischen ist die Entfernung wieder gewechselt worden. Es hebt lagenwetseS Feuer abwechselnd auf 2400, 2450, 2500 Meter an. Bei lagenweisem Feuer feuern alle 18 Geschütze eine bestimmte Entfernung durch. Es wird jetzt lebendig zwischen den Geschützen, die Feuerpausen sind kurz, oft feuern mehrere Ge schütze gleichzeitig. „Feuer — halt!" tönt jetzt das Kommando. ^Ganze Abteilung vorrücken zur Bekämpfung von Infanterie." Wieder gibt es eine harte Arbeit für die Kanoniere. Mühselig werden die Geschütze vorgebracht, einige in günstigem Stand be findliche sind bald am neuen Stand. Die zurückgelafsenen Geschoß- kästen werden schnell herangeholt und alsbald wird das Feuer mit den fertigen Geschützen wieder eröffnet. Die Entfernung schwankt jetzt zwischen 1100, 1050 und 1000 Meter. Nach kurzer Zeit hat die Abteilung nun ihre Arbeit vollendet. Sie hat etwa 35 Min. gefeuert. Die Zuschauer erfreuen sich wie vorher an dem Auffahren jetzt an dem bunten und eindrucksvollen Bild, das das Aufprotzen und Abfahren der Batterien bietet. Nun trat eine fast einstündige Pause ein. Oben auf der Höhe des Feuerplatzes sah man die Offiziere der folgenden Abteilung versammelt. Kurz vor 11 Uhr fuhr die zweite Abteilung in die verlassenen Stellungen. Und es entrollte sich dasselbe Bild wie da« vorherige, nur von Anfang an etwas lebhafter. Das hatte wohl seinen Grund, daß das Suchen der Ziele weniger schwierig und das Beobachten des Einschlagens der Geschosse besser Lu beobachten war als in den früheren Stunden, da das Wetter sich langsam aufgehellt und der Nebel dünner ge worden war. Das Feuer dieser Abteilung hatte größere Reichweite als dasjenige der efften. Die Entfernungen bewegten sich im An fang zwischen 2750—2950 Meter. Erst in später Mittagsstunde war daS Schießen beendet. — Wie w r hörten, waren etwa 800 Schuß zu verfeuern. ES wird interessieren, über die Kosten des Schießens etwas zu erfahren. Ein Schrapnell — nur mit diesem wurde gefeuert — kostet etwa 21 bis 23 Ml. Der Wert von 800 Geschossen würde also zwischen 16800 bis 18400 Mk. schwan ken. — Die beiden Artillerieregimenter Nr. 32 und 68 rückten direkt vom Schießgelände zu den Regimentsübungen bei Zwenckau und Licbertwolknntz ab. — An die Reservisten richtet sich nachstehender Appel der „Kyff^Korr." zum Eintritt in die Krieger- Vereine: Treu haben die Reservisten ihrem Kaiser und Landesherrn gedient. Sie treten nach dem Ausspruch des obersten Kriegsherrn jetzt zu der zweiten Armee im schwarzen Rock über, die berufen ist, in den Stunden der Gefahr Seite an Seite mit dem stehenden Heere das Vaterland zu schützen. Gebildet wird diese Armee unseres Volkes in Waffen durch die Kriegervereine, in denen sich nach dem Wunsche des Kaiser» alle ehemaligen Angehörigen der Armee und Marine kameradschaftlich vereinigen sollen. Die Vorzüge der Kameradschaft hat jeder Soldat während seiner Dienstzeit an sich selbst kennen gelernt. Diese Kameradschaft, diese» erhebende und beruhigende Gefühl „Einer für alle und alle für einen", kann er beim Rücktritt in da» bürgerliche Leben wiederfinden. Mag der junge Reservist in seinen HeimatSort znrückkehren oder nicht, überall im Deutschen Reiche findet er in den Krieger- und Militäroereinen treue Kameraden, die ihn mit offenen Armen aufnehmen. Jeder Soldat erinnert sich gern seiner Dienstzeit, denkt freudig zurück an die Gefährten ernster und heiterer Tage. In den Kriegeroereinen findet der Reservist, der den von ihm geschworenen Fahneneid seinem Kaiser treu hallen will, nur Kameraden, die ebenso denken wie er, mit ihnen feiert er die großen nationalen Feier- tage, wie einst in der Kaserne mit den aktiven Kameraden. In Not und Bedrängnis findet der Reservist Rückhalt und Schutz. Jeder einzelne Kriegerverein macht eS sich zur Aufgabe, seine notleidenden und bedürftigen Kameraden zu unterstützen, ihnen bei Krankheit und Arbeitslosigkeit beizustehen. Hat der Reservist eine Familie begründet, so ist er sicher, daß der Verein sich seiner Frau und Kinder annimmt, wenn er frühzeitig sterben sollte. Die deutschen Kriegeroereine haben im vorigen Jahre sür solche Wohl- fahrtSzwecke über 4 Millionen Mark ausgegeben. WaS die Reservisten als Gegenleistung an Beiträgen zu zahlen haben, ist gering und kann von jedem, auch dem ärmsten, leicht gezahlt werden. Jeder Reservist, der in einen Kriegerverein eintritt, hat teil an den Vorteilen, die ihm diese bieten, sowie an der Ehre und dem Ansehen, die ihnen der Allerhöchste Kriegsherr und die Landesherren zuteil werden lassen und die sie in der Stadt und auf dem Lande genießen." * Stauchitz. Der hiesige Geflügel- und Kaninchen- züchterverein hat Herrn Zuchtdirektor Dr. Hey au» Wurzen gewonnen, über „Raffegeflügelzucht und ihre Bedeutung sür die Landwirtschaft", Sonntag, den 8. September im Gasthof zur alten Post einen Vortrag zu halten. Jeder- mann ist dem Vereine willkommen und ganz besonders die verehr!. Damen, denen in den meisten Fällen die Pflege und Wartung de» Geflügels obliegt, werden gebeten, zahl- reich zu erscheinen. Der Eintritt ist frei. Durch seine ge meinnützige Tätigkeit auf dem Gebiete der Geflügelzucht hat sich der Verein schon viele Freunde erworben, so daß seine Mitgliederzahl annähernd 100 erreicht. Oschatz, 29. August. Als gestern abendl gegen 7 Uhr Herr Bürgermeister Hartwig in der Nähe des Kümmel- schen Grundstückes die Wermsdorfer Straße überschreiten und dabei einem Radfahrer auswcichen wollte, wurde er von demselben angefahren und umgerissen. Dulch pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post stet in» HauS 69 Pfg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch die Austräger frei in« Hau»: nur SS
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