Delete Search...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190512090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19051209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19051209
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-09
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.12.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
MMMibtiPMM kssr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^z Tageblatt für KM»rf, Md, Smsbls, M»rs, A.W», ßtmiWlt. Uma«. MirftI, MmÄ«s, Wsm St. Kicks, St.3mL St. Mck, StmWbrs, An», Wmils«, WckMtI md AMm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein - - - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk —-———— rs. — Nr. 286 "-"Ä.'??"—' Sonnabend, de« 9. Dezember 'KT5N?'?" 1905. Diese« Blatt erscheint täglich (anher Sonn- und Festtag«) nachmittags für den folgenden Tag. vtertelfährLcher Bqugrpreis 1 Mark 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. SO Pfg. Mmelne Nummem 10 Pfennig«. — Bestellungen nehmen anher der lbqxdition in Ächtrnstein, Zmtckmerstrahr 897, alle kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Ansträger entgegen. StMerate werden di» fünfgespalten« Grunheil« mit 10, für auswärtig« Ins«rent«n mit 15 Pf«nnig«n berrchntt. Im amtüch«n T«il lostet di« zweispaltig« Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahm« . täglich bi» spätesten» vormittags 10 Uhr. Folgende im Grundbuche für Röblitz auf den Nomen des Bernhard Hermann Gräfe eingetragenen Grundstücke sollen am L Februar 1SV6, vormittag« v Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. Blatt 36, nach dem Flurbuche 2 Hektar 14,7 Ar groß, auf 3958 M. — Pfg. geschätzt; eS besteht aus einem Pferdestallgebäude, Garten, Feld, Wiese und Hutung, trägt die Brandkatasternummer 39 und die Flurbuchsnummern 135, 243, 244, 245, 246, 247, 248, 249, 252d, 252k und 252ss. 2. das Gasthofsgrundstück „zum grünen Baum", Blatt 180, nach dem Flurbuche 7 Ar groß und einschließlich deS Zubehörs, auf 38445 M. — Pfg. geschätzt; es besteht aus GasthofSgebäude mit Anbau, sowie mit eingebautem Saal und Stallungen, liegt an der Dorsstraße, trägt die Brandkatasternummer 39L und die Flurbucksnummer 34c. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefürdert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Lichten st ein, den 6. Dezember 1905. Königliches Amtsgericht. s If sSi Heute Sonnabend, den 9. Dez., von früh ^9 Uhr ab MMtMl Aleischverraaf gnlchi? Lchwein«V«Isch L Psd. SS Psg. WM Meist« „timt >« M." 0-L .Darüber, ob die deutsche Macht dem allgemeinen Fortschritte der Zivilisation förderlich oder schädlich ist, kann nur eine Stimme herrschen, nämlich die, daß die deutsche Macht dem allgemeinen Fortschritte der Zivilisation verhängnisvoll ist, weil sie auf der rohen Kraft, der Furcht und selbst der Gewalttätigkeit beruht. Deutschland trägt die Verantwortung für das allgemeine Unbehagen, das zur Zeit auf der ganzen Welt lastet, denn man kann behaupten, daß ein großer Teil allen Uebels, das neuerdings in der Welt passiert ist, von Deutschland angerichtet wurde. Ein einziges Beispiel unter Hunderten wird das besser als alle Deduktionen beweisen, nämlich die in ihrem Zynismus abschreckende Besetzung Kiautschous. Man kann sich keinen schamloseren Mißbrauch der rohen Gewalt vorstellen". So in einem Artikel des Pariser »Courier EuropLen". Ja so wie dieser denken noch gar viele in Frankreich. Frankreich trat annektierend in Indo china, Siam, Tunis, Madagaskar auf, das war natürlich kein roher Grwalttätigkeitsakt, aber dir Pachtung von Kiautschou durch Deutschland war ein solcher. Und so wie gewisse Leute an der Seine denken, so auch John Bull an der Themse. Jetzt hat zwar 'n England die Aera Balfour aufgrhört und die Aera Campbell-Bannermann hat auf Eduards Gnade hin begonnen, aber viel anders als Balfour denkt auch Campbell Bannermann nicht. Jetzt natürlich wirft man hinter Balfour Steine her. So schrieb die „Westminster Gazette": Die unionistischen StaatS- männer haben uns nacheinander klar gemacht, daß Vereinzelung etwas glänzendes, daß Deutschland unser einziger natürlicher Verbündeter, daß Deutschland unser einziger Hauptgeaner, daß Abneigung gegen Rußland das verkehrte Pferd, daß Furcht vor Rußland der Angelpunkt unserer Militärpolitik, daß Freundschaft mit Frankreich unmöglich und daß enges Einvernehmen mit Frankreich unsere wahre und vom Schicksal vorgezrichnete Politik in Europa sei. Wir haben in der Tat in diesen Jahren alles in Gegensätzen und nichts aus längere Zeit gehabt, und das kürzeste Gedächtnis kann sich nicht der Tatsache verschließen, daß wir in derselben Frist gefährliche Krisen mit nicht weniger als vier Großmächten durchgemacht haben." DaS ist alles ganz richtig gesagt, aber die Liberalen werden das englische Staatsschiff auch nicht viel an ders leiten, ja rS giebt genug Engländer, die dem neuen liberalen Regime gar keine lange Dauer prophe zeien, die sogar meinen, die jetzt ins Leben getretene Regierung sei zu nichts anderem do, als um dem ehemaligen Schraubenfabrikanten auS Birmingham als Sprungbrett zu dienen. Ja so wird es wohl auch sein, denn Chamberlain ist ein arger Pfiffikus und seine Anhängerschaft, die wie er von einem Great Britain träumt, ist keine kleine, und wenn Eduard auch den Schrauben fabrikanten persönlich nicht so recht leiden kann, so träumt er dock auch wie dieser. Ueber kurz oder lang ist also sicher Cham berlain am Ruder. Recht sympathisch denkt man hin gegen in Japan über- Deutschland. So hieß eS im „Kokumin" : „Die Thronrede des Deutschen Kaisers ist eine Ansprache, wie sie so leicht ihm keiner nach macht, sehr geschickt und energisch. Die Stelle über Japan muß Volk und Regierung mit Dankbarkeit erfüllen. Wir versprechen, daß wir des Kaisers Er wartung nicht täuschen, uns vielmehr mit aller Kraft den Kulturaufgaben widmen werden. Mögen andere der deutschen Politik mißtrauen, wir erklären, daß unsere Regierung und unser Volk Deutschland richtig versteht, so wie wir von Deutschland verstanden sind. Die Beziehung zwischen beiden Ländern ist deshalb vou 2.75 LIL. an üllilßstv kreise! I ^sinkst«-4.5V, 0.50, 8.50 LIL. 8.50, 12.50, 16.50, 19.—, 21.50 LIL. Zcimtzel-MLe (rum kakren u 8edaukeln) in Aro886r ^U8^attl! Inen» täglich wärmer und eS gereicht uns zur großen Freude, daß die Thronrede uns Anlaß bietet, das aukzusprcchen, was wir längst aussprechen wollten". Man kann diese japanische Erklärung getrost als eine aufrichtige hinnehmen, denn der schlaue Japaner hat einen guten Riecher und ahnt schon, daß wenn er daran gehen wird, sich den südamerikanischen und andere Märkte am Stillen Ozean zu erschließen, John Bull und Uncle Sam ihn genau so behandeln wird, wie jetzt von diesen Deutschland behandelt wird. Ja in Korea wird bereits gegen Japan intriguiert; in der Hauptstadt Söul wurde gegen die japanische Vormundschaft revoltiert und wie englische Zeitungen wissen wollen, stehen weitere Unruhen bevor. Eng lische Zeitungen müssen dies ja auch wissen, denn englisches Gold ist eS, das nun in Korea arbeitet zum Zwecke, daß Japan hübsch mit Korea in Atem gehalten wird, daß es keine Zeit findet, sich in Frie den zu einer ebensolchen Macht im Osten auszubil den, wie es Deutschland im Westen gelungen ist. Andere Flöten bläst England gegenüber der Tür kei. Die „Morning Post" schrieb: „Das Vorgehen der Mächte kann zum Kampfe zwischen Christentum und MohamedanismuS führen, wenn es nicht ge lingt, ein KompromiS zu schließen. Ein Ausbruch deS Fanatismus in allen Teilen der Welt und zu gleicher Zeit ist zu befürchten. Frankreich mit seinem schwachen Halt, den es über unbezähmbare Kabylen- stämme hat, befindet sich in besonders gefährlicher Lage, und England mit seinen 70 Millionen Moha- medanern unter seinen Untertanen kann sich nicht für einen Augenblick der Erwägung des möglichen Ver haltens dieser Untertanen in einer Angelegenheit, die deren Würde empfindlich berührt, entziehen". Diese Auslastung ist nichts anderes als ein erbärm licher Jammerschrei John Bulls, der nunmehr, nach dem Deutschland nicht mitgemacht hat, nachdem auch Italien die deutschen Pfade wandelt, der Aktion der Flottendemonstration fernbleiben will, einsieht, daß die Dummen unter den europäischen Mächten, die bisher so bereitwillig die englischen Geschäfte för derten, nachgerade alle werden, daß er eventuell selbst ran an die Kanonen muß, wenn er etwas für sich von neuem ergaunern will. Auch Oesterreich denkt ja schon, wie töricht es war, an der Seite Englands gegen die Türkei aufzutrumpfen. Ja Oester reich hat auch wirklich jetzt etwas besseres zu tun, als sich mit der Türkei in Händel einzulasten. Heute steht Oesterreich an der Schwelle einer neuen Zeit. Das allgemeine Wahlrecht ist zur Parole des Volkes geworden und Herr von Gautsch scheint willens zu sein, es trotz der Einsprüche des hohen Adels durch- zufetzen. Er erklärte: „Die Regierung wird auf dem Wege, den sie betreten, auch weiter schreiten trotz aller Schwierigkeiten und Hemmnisse. Für die Ueberwin- dung der Schwierigkeiten giebt eS gegenwärtig nur zwei Wege. Entweder nichts tun und dafür die Ver antwortung übernehmen, oder sich der Ausgestaltung des Wahlrechts in der Richtung des allgemeinen Wahlrechts anzuschließen. Angesichts der Erfolg losigkeit aller Heilungsversuche des parlamentarischen Lebens ist nichts anderes mehr möglich, als den Weg zu gehen, den die Regierung vorgeschlagen hat. Diesen Weg wird sie fest zu Ende gehen und das Ende kann nur sein: Erfolg oder Sturz". Einen Sturz erlebte man wieder in Spanien. Es wirst nachgerade lächerlich, diese ewige Ministerstürzerei. Montero Rios hat die Flinte ins Korn geworsen. Den Grund kennt man noch nicht. Jetzt leitet Moret den wurmstichigen spanischen Karren und Alfonso
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview