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Weißeritz-Zeitung : 30.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190407300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-30
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.07.1904
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WHeritz-Mmg Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Die Nr. 87. Feueralarm vetr. Nachdem die für hiesige Stadt aufgestellte neue Feuerlöschordnung nunmehr in Kraft getreten ist, erfolgt in Zukunft der Feueralarm bei Ausbruch eines Brandes un Stadt bezirke zunächst durch die Signaliften der freiw. Feuerwehr und die der Stadtmuslkkapelle. Auf diesen Alarm hat sich außer der freiwilligen Feuerwehr auch ine neugebildete Pflicht- leuerwehr sofort nach den Sammelplätzen und hierauf nach dem Brandplatze zu be geben. Bei Grobfeuer, zu welchem der Alarm gleichzeitig durch drei auf einander folgende Schläge mit der Sturmglocke erfolgt, tritt auch die Pflichtfeuerwehr-Reserve in den Dienst. Zur Pflichtfeuerwehr. Reserve gehören alle diejenigen selbständigen Einwohner im Alter von 20 bis 45 Jahren, welche nicht der Pflichtfeuerwehr zugewiesen worden sind. Bis zu der in nächster Zeit stattfindenden Einteilung des Pflichtfeuerwehr-Reserve- Jnlerate, welch« bet b«d«i.tenden Auflage de» Blatte» »in« sehr wirl- fame Verbreitung finden^ werden mit 12 Ph., solch« au» unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pf-. . die Spaltzeile oder der«» Raum berechnet. — Ta» bellarische und kompli zierte Inserate mit ent» sprechendem Aufschlag.— 10 — Alle «Nnltan I WM Eingesandt, im redartio» UZWÄri Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die MiM- Umtshauptmannsch-fi. das MiMe "Ztmtsgericht und dar Ziadtrat zu Jippoldrswalde. V-rmckvorllickrr Kedakteur- Vaul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr m Dippoldiswalde, ^eramworunyrr meoaturur. hau,wirtschaftlicher «onat--»eUage. «tt -chtseitige« „Illustrierten Unterhaltung,blatt". " Sonnabend, den 30. Juli 1904. 70. Jahrgang. Koros haben sich die Mitglieder desselben bei Grotzfeuer-Alarm sofort nach dem Brand platze zu begeben und daselbst weitere Anordnungen über ihre Verwendung abzuwarten. Dippoldiswalde, am 27. Juli 1904. Der Stadtrat. I. G. Reichel, stellv. Bürgermstr. Versteigerung. Mittwoch, den 3. August 1904, mittags 1 Ahr, sollen im Gasthofe zu Niederpöbel nachstehende anderwärts gepfändete Sachen, als: 2 Pferde (1 dunkelbrauner Wallach und 1 Rotschimmel) und ca. 12 Zentner Grummt öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 28. Juli 1904. , , <2. 701/03. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. tag und Sonnabend und wird an den vorhergehrn- denAbenden aurgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummem Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der hiesige Gebirgsverein ver anstaltet im Laufe des Sommers jeden Mittwoch gesellige Zusammenkünfte, die in auswärtigen Restaurationen: Hut haus, Maltermühle, Steinbruch, Berreuth abgehalten werden.» Bei zweifelhaftem oder ungünstigem Wetter im Bahnhofshotel. Die Abende tragen viel dazu bei, die Wünsche der Sommergäste kennen zu lernen und den Verkehr zu pflegen. Am letzten Mittwoch lagen dem Verein sehr hübsche geschmackvolle Ansichtskarten vom Schwarzbachtal mit Stadtansicht vor, eine zweite Serie mit dem Huthause, dem neuerbauten Doppelhause, sowie bem Gesamtgrundbesttz der Böhmischen Fabrik. Die Auf nahmen waren vom hiesigen Photograph Meyer herge- stellt und gut gelungen. Zur Orientierung der Sommer gäste ist eine neue Auflage des Touristenführers von Dippoldiswalde und Umgegend erschienen, der bei den hiesigen Buchbindern zum Verkauf ausliegt. — Nächsten Sonntag kommt eine Abteilung des Dresdner Jünglingsvereins hierher, welche vormittags ihren Weg durch Seifersdors, Wendischcarsdorfer Heide, Barbarakapelle nimmt und nachmittags im Steinbruch- Restaurant einkehren wird. Der hiesige Jünglingsverein wird dem auswärtigen dort Gesellschaft leisten. — Herr König!. Kammermusikus Schramm, der zur zeit auf Sommerfrische in unserer Gegend weilt, hat sich freundlichst bereit erklärt, unsere Gemeinde im Haupt gottesdienste am kommenden Sonntage mit einem Violin- solo zu erfreuen. — Vor längerer Zeit teilten wir mit, daß man die Kosten einer Rückfahrkarte 2. Klasse Dippoldiswalde- Dresden, die M. 2.30 betragen, um 10 Pfg. vermindern könne, wenn man ein Billet Dippoldiswalde-Hainsberg und eines Hainsberg-Dresden löse. Man kann aber den Betrag um noch weitere 5 Pfg. ermäßigen, wenn man ein Billet Dippoldiswalde-Malter und eins Malter-Dresden löst, dann kostet die Fahrt Dippoldiswalde-Dresden nur M. 2.15 — Nach 2jöhriger Pause ist das hier von früher rühmlichst bekannte Zahn'sche Theater-Ensemble wieder zurückgekehrt. Am gestrigen Donnerstag gelangte „Zapfen streich" zur Aufführung, die in allen Teilen gut gelang. Die Nolle des Wachtmeister Volkhardt, der von der Brav heit seiner Tochter felsenfest überzeugt, vor dem Kriegs gericht das Gegenteil aus deren eigenem Munde erfahren mußte, lag in den bewährten Händen des Herrn Direktor Zahn, seine Tochter Klärchen spielte mit viel Natürlichkeit Frl. Paula Geschwandner. Auch Herr Marion gab sich alle Mühe, der nicht leichten Rolle des Leutnants von Lauffen gerecht zu werden. Ein etwas mehr militärischer Zug hätte dem Ganzen nichts schaden können, doch war, wie gesagt, im allgemeinen die Borstellnng eine recht gute Leistung. Wir wünschen Herrn Direktor Zahn weitere Erfolge und ein jederzeit volles Haus. Schmiedeberg. Die Vorbereitungen zu unserem Schützenfeste sind in vollem Gange. Alles wird getan, um diesem beliebten Volksfeste ein volles Gelingen zu sichern: Herrichtung der Festwiese, Bau einer neuen Vogel stange, Beleuchtung derselben, Renovation der Schießhalle, Sitzungen, Schieß-, Exerzier-, Kommandierübungen usw. Den besten Eindruck auf die Besucher hat immer der Schluß des Festes gemacht: die Illumination des ganzen Ortes und das Feuerwerk am Montag abend. Sicher werden recht viele Besucher auch dies Jahr sich wieder daran erfreuen. — Donnerstag gegen Abend wurde die Witwe Püschel auf der Straße von einem Radfahrer aus Ulberndorf überfahren, was bei dem jetzigen starken Straßenverkehr und der Unachtsamkeit der Herren und Herrchen Radler wahrlich nicht zu verwundern ist. Pretzschendorf. Am Montag brachte ein Gewitter den seit Wochen ersehnten Regen; der begleitende Schloßen- fall hat infolge der Windstille keinen nennenswerten Schaden angerichtet. Der Blitz aber zündete im Gute Gustav Zimmermanns, welches gänzlich niederbrannte. Das Feuer ergriff rasch sämtliche Gebäude, so daß außer dem Vieh wenig gerettet werden konnte. Reinhardtsgrimma. Am Donnerstag früh verun glückte der von Dippoldiswalde nach hier verkehrende fahrende Landbriesträger Jenkel dadurch, daß an dem steilen Berge beim Kirchhofe das Schleiszeug in Unord nung geriet und sich der Wagen infolgedessen überschlug und zertrümmert wurde. Ein noch im Wagen sitzender Passagier kam mit leichteren Verletzungen davon, der Postbote aber erlitt am Kopfe und an den Händen (der eine Daumen wurde sehr schwer beschädigt) sehr schwere Verletzungen, sodaß er nach Erhalt ärztlicher Hilfe in seine Wohnung überführt werden mußte. Glashütte. Nach dem Bericht der Deutschen See warte über die letzte Wettbewerb-Prüfung von Marine- Chronometern wurden von 11 deutschen Uhrmachern 57 Chronometer eingeliefert; hiervon waren 27 deutschen Ursprungs, darunter 4 von A. Lange L Söhne und 3 von L. Jensen, Glashütte. Die in der Zeit vom 1. Ok tober bis 31. März bei den verschiedenen Temparaturen vorgekommenen Abweichungen des Ganges nach Hundertel- Sekunden werden der Einteilung in Klassen zugrunde ge legt. Von den deutschen Chronometern kamen hiernach 2 in die l., 12 in die II., 4 in die III., 8 in die IV. und I in die V. Klasse. Die beiden der I. Klasse wurden prämiiert und zwar erhielt die Firma A. Lange L Söhne, Glashütte den I. Preis (1200 M.) und A. Kittel-Altona den 2. Preis (II00 M.). Bon der Kaiserl. Marine wurden 29 Chronometer angekauft. Glashütte. Wie bereits vermutet worden, war der Besuch unseres Vogelschießens nicht so gut als frühere Jahre; mögen doch die ausgedörrten Felder und Wiesen manchem Landbewohner die Lust an solchen Vergnügen genommen haben. Am Sonntage hielt wohl auch die große Hitze so Manchen vom Kommen ab, während dies am Montage durch die wiederholt aufsteigenden Gewitter der Fall war. An Gelegenheit zum Vergnügen fehlte es nicht. Außer den verschiedenen Zelten, Karussell, Schaukel, Schießbude, Würfel- und allerlei Verkaufsbuden waren Panorama, Panoptikum, anatomische und andere Sehens würdigkeiten vorhanden; auch Kasperle mit seinen Späßen fehlte nicht. Die im großen Zelt auftretende Sängergesell- schaft (Mar Müller-Dresden) machte durch Auftreten und schöner Garderobe bei durchweg neuen anziehenden, von Zweideutigkeiten freien Programmnummern einen guten Eindruck. Die Königswürde errang sich am Montage nach langem Kampfe Herr Spediteur A. Haubold. Am Diensü g fand das Schühenfrühstück statt, welches von Toasten sehr belebt war. Den Schluß des Festes bildete ein brillantes Feuerwerk. — Am Montage haben die Gewitter hier nur wenig Regen gebracht, sodaß nur der Staub gelöscht ist. — Unsre ergiebige Wasserleitung wird bei der so lange anhaltenden Trockenperiode allseitig geschätzt. Dresden. Die für den 5. August geplante Begeg nung Kaiser Franz Josephs mit König Georg wird in Salzburg stattfinden. Bon dort wird der König über Linz, Budweis und Prag nach Dresden zurückreisen. — Wie schon berichtet, wird der Kaiser von Öster reich König Georg in Lend-Saftein begrüben und beide Monarchen werden zusammen in einem Kaiserl. Hof sonderzuge bis Salzburg reisen, wo das Eintreffen mittag» 12 Uhr 15 Minuten erfolgen wird. Von Salzburg wird der König mittags 12 Uhr 30 Minuten die Heimreise mit Hofsonderzug fortsetzen und auf derselben am Sonnabend, den 6. August, früh 5 Uhr, in Bodenbach und gegen 6 Uhr in Pirna eintreffen, von wo derselbe sich nach Schloß Pillnitz begibt. — Kronprinz Friedrich August verläßt heule Freitag Bad Schmecks und wird Sonnabend vormittag Besichtigungen in Zeithain abhalten, worauf seine Rückkehr nach Dresden erfolgt. — Das im Plauenschen Grunde von den Gemeinden desselben und dem Burgker Bergherrn errichtete König Albert-Denkmal auf dem Windberge, dessen Einweihung verschoben worden war, soll nunmehr am 18. August enthüllt werden. Dieser Tag ist gewählt, weil er an die Ruhmestat des Königs Albert, an die Erstürmung von St. Privat, erinnert. — Viele alte Dresdner werden bei der gegenwärtig modernen Schatzgräberei im „Elbbette" eines Gegenstandes gedacht haben, welcher trotz allen Tiefstandes des Flusse» noch nicht wieder an das Tageslicht gekommen ist und der für ewig in der feuchten Tiefe verschwunden zu sein scheint — an das herrliche, stark vergoldete metallene Kruzifix, das, im Jahre 1670 auf dem dritten und größten Pfeiler (von der Festung nach Alt-Dresden zu) der Brücke ausgestellt, am 31. März 1845 bei der unge heuren Wasserflut mit dem Pfeiler zusammenstürzte und verschwand. Es war errichtet, „damit die, so auf dem Wasser führen, des sichersten Ortes zur Durchfahrt gewiß sein möchten", sonst aber „allein zu gottseligem Andenken des Leidens und Sterbens Jesu Christi ohne alle aber gläubige Verehrung", wie die erste in Messing gegossene Inschrift besagte. Ob es bei der Gründung der Pfeiler für den Neubau der Augustusbrücke wieder zum Vorschein kommt — wer mag es wissen! — Schisferlatein. Den jetzt viel erwähnten Namen „Hungersteine" haben die bei Niedrigwasser über den Elb- spiegel emporragenden Steine und Felsenplatten be'annt- lich daher, daß die jenes Niederwasser erzeugende Dürre in früheren Zeiten gewöhnlich auch Hungersnöte im Ge folge hatte. Eine andere Erklärung wurde aber Mittwoch vormittag einem bei den Ausbesserungsarbeiten am Elb- ufer beschäftigten Arbeiter, der nach der Bedeutung des Namens Hungerstein frug, von einem Arbeitsgenossen zu seil. „Wecßte", sagte dieser, „das war dir nämlich so. Als die Elbe roch bis an den Bahndamm ranging, da wurde uff emal kleenes Wasser und e Kahn, der gerade über die Hungersleene wegfuhr, blieb druff sitzen. Nu konnten doch die armen Leute — es war eene ganze Familge — nich rüber und nich nüber un so sindse alle mitenander verhungert." Sprachs und ging ohne eine Miene zu verziehen wieder seiner Arbeit nach. — Der kanns! (P A.) — Eine Streife, die in der Nacht zum Sonntag durch den Crottendorf-Neudorfer Wald nach den, Raubmörder Schramm unternommen wurde, ist völlig ergebnislos verlaufen. An der Streife beteiligten sich unter der Führung des Kreisobergendarm Möckel, 11 Gendarme, 3 Polizeidiencr, 3 Förster und 40 Waldarbeiter. Der Kgl. Sächs. Militäroerein Öderan und Um gegend beging am Sonntag unter zahlreicher Beteiligung sein 60jähriges Vereins- und sein 30jähriges Fahnen- lubiläum. Eine größere Anzahl Kameraden konnte gleich-
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