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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-20
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1894
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27« Dienstag, 2«. November 18S4, Abends 17. Jahrg aste. »en traste. ge, > enstraste. U nur von lsen. inge, le, Hit gen «nd ge- iinrs kni. läßt und nicht selbstgerecht von sich weiset, sondern willig und freudig tbut, was sie fordert ; wenn es mit allem Ernst daran geht, in Wahrheit ein christlich Volk zu werden. Der selbe Herr, der gesagt bat: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat", segne dazu den morgenden Buß tag an unserm Volk und Vaterland unv drücke aufs neue das alte Wort in seiner ganzen Tiefe und Wabrheit in aller He.zc« ein: „Gerechtigkeit erhöhet ein Bolk, aber die Sünde ist der Leute Verderben." nnge, -tck. 10 Pf, es so lange entzogen, zum großen Nachtheil für unsere Inte ressen in Ostasien. Im Westen Südamerikas befindet sich nach dem Abgang der Kreuzerdivision kein deutsches Kriegsschiff. Dabei nimmt der Ausstand in Peru immer erheblicheren Umfang an, und es wäre dringend erwünscht, daß den Landsleuten Schutz gewährt würde gegen die unausbleiblichen Eingriffe in ihre Rechte. Wo aber sollten die dafür nöthigen Schiffe Herkommen? Wollte man noch „Prinzeß Wilhelm" und „Gefion", die letzten verfügbaren Kreuzer, hinausschicken, dann hätte sich das heimische Geschwader von einer für die Seekriegsführung unentbehrlichen Schiffsklasse völlig entblößt, und dazu wird es schwerlich kommen dürfen. — Daß der Mangel an Kreuzern bei uns lebhaft empfunden wird, ist eigentlich nicht neu. Der nächstjährige Marine-Etat hat denn auch den Bau von vier neuen Panzerfahrzeugen vorgesehen, und der Reichstag wird angesichts der Verhältnisse die dafür nothwendigen Gelder auch bewilligen müssen. Es ist fernerhin gegenüber der Macht stellung Deutschlands nicht angängig, daß das Reich für seine Angehörigen und Schutzbefohlenen an irgend einem Orte der Welt Unterschlupf sucht bei einem befreundeten Staate, es sei denn, es handle sich um eine vorübergehende und unter der Voraussetzung der Gegenseitigkeit gewährte freund schaftliche Hilfeleistung. eu >ber in noch anstehendem Zustande meist als Stammholz unter den in der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres über die zu verkaufenden Holzposten rc. besagen die von Anfang Dezember an bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Königlichen Forstrentamte Moritzburg in Empfang zu nehmenden speciellen Auctionsbekanntmachungen sowie die von den Herren Forst revierverwaltern zu beziehenden speciellen Auctionsverzeichnisse. Königliche Oberforstmeisterei Moritzburg, am 8. November 1894. Tcherel. Unsere Kriegsmarine. Wie bereits gemeldet, klagt die „Nordd. Allgcm. Ztg." über die Unzulänglichkeit unserer Marine und bringt Belege für die Berechtigung dieser Klagen bei. Noch nie seit dem Bestehen der deutschen Marine sei diese im Auslande derartig in Anspruch genommen gewesen wie jetzt. Keine Woche ver gehe, in der nicht neue Anforderungen auftauchten, und kaum seien sie noch mit den vorhandenen schwachen Kräften zu be friedigen. In Ostasien befänden sich drei Kreuzer und zwei Kanonenboote, eine verschwindend kleine Macht gegenüber den Flotten, die die übrigen dort interessirten Mächte zusammen gezogen haben. Den beiden zur Verstärkung bestimmten Kreuzern, von denen einer unterwegs, der andere im Begriff ist, die Reise anzutreten, seien neue Aufgaben zugefallen, die sie wenigstens für einige Zeit aufhalten werden. Es werde also noch lange dauern, bis das ostasiatische Geschwader durch zwei moderne Kreuzer verstärkt und auf die beabsichtigte Zahl von sieben Schiffen gebracht sei. In der Südsee könne keiner von den beiden dort statio- nirten Kreuzern entfernt werden, um dem Ruse der Neu- Gu.'r -Gesellschaft um Hilfe gegen die mörderischen Bewohner Neu-Mecklenburgs, die kürzlich die Bootsmannschasten eines Küstenfahrers überfallen und zum Theil getödtet haben, Folge zu leisten. Ein weiterer Kreuzer liege vor Samoa, der andere sei nach kurzer Erholungspause wieder auf dem Wege dahin. Die Aufständischen seien nur scheinbar unter worfen. Sie warteten, um aufs neue Unfrieden zu stiften, auf die Zeit der Stürme, in der die Kriegsschiffe sortzusegeln pflegen. Die Schiffe würden diesmal aber die Schlechtwetter zeit an Ort und Stelle durchwachen, um die Pläne der Auf ständischen zu durchkreuzen und Ordnung zu halten, so gut sie das vermöchten. Neu-Mecklenburg müsse warten, bis das Vermessungsschiff „Möwe" in Ostasrika frei geworden. Dieses Schiff solle zwar nur friedlichen Vermessungen dienen, werde aber ost genug seine Arbeiten unterbrechen müssen, um hier und dort strafend einzujchreiten. Vor Mitte April könne es in jenen Gegenden nicht sein, denn noch diene es in Ostafrika an Stelle eines fehlenden Kreuzers. Außer der „Möwe" be fände sich dort nur noch der Kreuzer „Seeadler", der jüngst in der Delagoabay war. Der stellvertretende Gouverneur von Deutsch-Ostasrika hätte geglaubt, ihn entbehren zu können; seine Abwesenheit benutzten aber die vor dem einen Kilwa zurückgeschlagenen Negerhorden, um das andere Kilwa zu überfallen. Der Kreuzer „Kondor" sei aus dem Wege nach Ostafrika, um die „Möwe" abzulöjen. Er werde mit dem nach Ostasien bestimmten Kreuzer „Cormoran" zunächst nach der Delagoabay gehen, um dort unsere Interessen wahr zunehmen. In Westasrika hat plötzlich die Ermordung eines Deutschen bei Casablanca (Marokko) ein dringendes Bedürf- niß zur Verstärkung der bewaffneten Macht zur See geschaffen behufs Unterstützung der dipl.-matischen Aktion. Der einzige Kreuzer auf dieser Station, „Sperber", wird vor Kamerun gebraucht, deshalb muß das für Ostasien bestimmte Admiral- I schiff, der Kreuzer „Irene", seinen Weg über Marokko und ' dort Aufenthalt nehmen. Seiner eigentlichen Ausgabe wird Das Riesaer Tageblatt rrichcu» n!l>e>- Tag Abends nm Ausnahme der Sonn- uno Festtag Lienegährlicher Bezugspreis bei Abholung in den ltxpedilionrn in Riesa und Strehla, den AuSgatNlMM, sowie am Schalter der kauert. Pojlanstalten 1 Mart 2S Pf., durch die Träger irei in« Hau« l Mart 50 Pt., durch den Briejträger frei in« Hau« 1 Mart SV Pf. Anzeige«.Aruurhaw fär Nr Rrmma» deS Ausgabetage« di« Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rteia. — Geschäftsstelle: Kaftanteostrak« bü. — shür die Redaktion verantwortlich: Her» Gchnrid» tkl Niri«. Ü88 derlei. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe am Sonntag in Straßburg dargebrachte Ab schieds-Ovation nahm einen überaus glänzenden Verlauf. Vom Statthalterpalast bis zum Bahnhofe bildeten gegen 200 Vereine aus der Stadt und dem ganzen Land mit Fahnen und weit über 8000 Fackeln und Lampions, die Studenten schaft der Universität Straßburg und die Schulen in Doppel reihen Spalier. Ueber zehntausend Zuschauer aus dem ganzen Lande füllten die Straßen. Nach 5 Uhr brachten 700 Sänger dem Reichskanzler im Palasthofe ein Ständchen dar. Danach empfing der Karst den Festausschuß; der Bürgermeister Back hielt dabei eine Anrede, die der Fürst in tiefer Bewegung dankend erwiderte. Auf der Fahrt zum Bahnhofe war der ganze Weg eingesäumt von der Bevölkerung, die dichtgedrängt hinter den Spalierbildenden stand; die Häuser an dem Wege waren reich beflaggt; alle Fenster besetzt. Lebhafte Hochrufe begleiteten den Wagen, in welchem der Fürst an der Seite der Fürstin fuhr, ihnen folgte ein zweiter Wagen, in dem der Erbprinz, Prinz Alexander und Prinzessin Elisabeth sich befanden. Auf dem Bahnhoje fand noch eine glänzende Schluß-Ovation statt, welche der Fürst und seine Gemahlin vom Kaiserzimmer aus entgegennahmen. Es erfolgte der Aufmarsch des ganzen Zuges. In einen weithin widerhallen den Hochruf auf den Fürsten stimmten alle Anwesenden ein, welche dann das Lied „Deutschland, Deutschland über Alles" sangen. Die Ordnung und die Haltung der Bevölkerung war musterhaft. Um 6 Uhr 30 Min. reiste der Reichskanzler nach Baden-Baden ab. — Ueber die Festvorstelluug, die im Straßburger Stabttheater am Frettag stattfand, liegt folgende Schilderung vor. Das Haus war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Statthalterloge war mit weißen Blumen ge» schmückt. Als der ehemalige Statthalter erschien, erhoben sich die Anwesenden, worauf die Jubel-Ouverture von Karl Maria von Weber gespielt wurde. Nachdem die Dichtung des Kaisers „Sang an Aegir" zur Aufführung gebracht war, erschienen, während das Chorpersonal noch auf der Bühne stand, mehrere Paare in den elsässischen Landestrachten mit verschiedenen ebenso gekleideten Kindern. Der Direktor des Stadttheaters, Dr. Krükl, in dem Anzug eines elsässischen Bauern, sprach darauf einen Abschiedsgruß in elsässischem Dialekt: „An de Fürscht von Hohenlohe-SchillingSfürst." In diesem Gedrcht wird besonders betont, daß der Statthalter Zum Bußtage -f Zum zweiten Male kehrt morgen der für fast alle evangelische Glaubens- und Volksgenoffen in Nord- und Mitteldeutschland gemeinsame Bußtag wieder. Ein ernster Taz ->- in ernster Zeit. Ein ernster Tag — denn wenn auch sonst die kirchlichen Festtage zumeist den Hellen Ton der Freude in uns wecken, am Bußtag gilt es, die Augen aufzuthun für die gemeinsame Schuld, die auf unserem Volke lastet. Da schlägt das Wort Gottes macht- und kraft voll an jedes Einzelnen Gewissen, rüttelt es auf aus dem tiefen Schlaf, in den die Sorgen und Freuden des Alltags lebens es so leicht versetzen, hält die Seele fest und läßt sie nicht los, bis sie Antwort gegeben auf die Frage: „Wohin bist du gekommen, und wie ift's um dich bestellt? Ist dein Haus ein christlich Haus, gegründet auf dem festen Funda ment des göttlichen Wortes, durchwehet von dem Friedens geist des großen Friedefürsten? Ist dein Wandel ein rechter Christenwandel, frei von gcwlssenbedrückender Aengstlichkeit, aber gebunden durch Gottes heilige Gebote, treu dem Gruno- satz: „Alles ist euer, ihr aber seio Christi" ? Bist du in der Gnadenzett, die dir geschenkt, je mehr und mehr entgegenge- reift der Ewigkeit, dre deiner wartet? Hast-du Treue ge halten im Großen und im Kleinen, gegen Weib und Kino, im Amt und Haus, in Staat und Kirche, gegen dcine Brüder hienieden und gegen deinen Gott droben, gleich wie Er, der Ewig-Trcue treu gewesen ist gegen dich?" — Das sind Bußtagsfragen, von unermeßlicher Bedeutung für jeden Ein zelnen und für unser ganzes Volk; ernste Fragen, die klare, offene Antwort fordern, die wir nicht unbeantwortet lassen dürfen, wenn anders wir ein Herz haben für unseres Volkes Wohl und unser eigenes Heil. Ja, Bußtag — ein ernster Tag, mit den Fragen, die er an uns stellt, mit der Selbstprüfung, die er von uns fordert, mit der heiligen Trauer, in die er uns versetzt. Und fürwahr, auch das andere dürfen wir behaupten: Ein ernster Tag — in ernster Zeit. Die auflösenden und zerstörenden Mächte — Unglaube und ChristuSfeind- schäft, Materialismus und Anarchismus — erheben keck und kühn ihr Haupt. Der Kampf, den sie mit all ihnen zu Ge bote stehenden Waffen führen, verschärft sich mehr und mehr, und es wäre Vermessenheit, die Gefahr, die für die Zukunft unseres Volkes darin liegt, Hinwegleugnen zu wollen. — Wir verkennen nicht den hohen Werth eines weisen und straffen obrigkeitlichen Regiments, soll unser Volk in solchem Kampf nicht unterliegen. Aber alle Strafgesetze und Polizei- ordnungen vermögen die trüben Fluthen, die sich über unser Vaterland zu ergießen drohen, doch nur einzubämmen. Die Quellen, aus denen sie hcrvorbrechen, vermögen sie nicht zu verschließen. Hier thut vor Allem eine sittliche Erneuerung noch in christlichem Sinne. Jeder Einzelne muß sich aus raffen aus seiner Lauheit und Gleichgültigkeit gegen die gro ßen Fragen der Zeit, muß lassen von seinem vertrauens seligen Optimismus, muß seine eigene Mitoerschuldunz an erkennen und dem gleich gesinnten Bruder — und wäre es der Geringsten einer — offen und ehrlich die Hand reichen zur gemeinsamen Abwehr der drohenden Gefahr. Schulter an Schulter müssen wir stehen im Kampfe für Thron und Altar, für christlichen Glauben und christliche Sitte. Der Einzelne muß im Bollbewußtsein seines eigenen Werthes ei>.« stehen für das Ganze, und das Ganze muß ohne Ansehen der Person schirmend und schützend eintreten für den Ein zelnen. — Es ist ernste Zeit, in der wir leben, und erbit- I terte Kämpfe werden nicht ausbleiben. Aber aus allen Irren I und Wirren, au« allem Dunkel und Nachtgewölk wird doch I Las Helle Licht siegreich immer wieder heroorbrechen, wenn I unser Volk treu bleibt seinem Gott und sich selbst ; wenn es I die Bußtagsmahnung, wie sie morgen von den Kanzeln un- I serer Gotteshäuser gepredigt wird: „So bekehret euch doch I nun von euerem bösen Wesen", nicht unbeachtet verklingen ttnast, an Neub. tsche Kiste Inge, zerte lna-, r»en, Zera- elle». Nutzholzmassenauction. Von den Revieren des Forstbezirks Moritzburg sollen in DreSdewReustadt, Hotel Ttadt Metz (Kaiser Wilhelmstraße) Freitag, den 14. Dezember 1894 von Vormittags 11 Uhr ab circa 6000 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Theil in bereits aufbereitetem, zum Theil finge l.25, ringe hlt * und Anfeiger Medlalt «nd Anzeiger). Tclegramm-Adresir 4 1^44 Krmsprechstell« r.,«b tt R (A4 rN4V^4U44 Rr. w der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadlraths zu Riesa. e, tzerstraste. iöenbned. chtfest. Rische. ESN. lttsst. bikkigß. »ultass.
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