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Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193710297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-29
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1937
- Autor
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Oktober. fDurch Funkspruch) Bor dem Ausschust für Kolonialrecht der Akademie siir deutsches Recht sprach heute Reichsleiter General Ritter v. Epp über den völkerrechtlichen Standpunkt Deutschlands in der Kolonialsrage. Er wies darauf hin, das), nachdem der Führer den Machten wiederholt eindeutig zur Kenntnis gebracht habe, daß Deutschland nicht auf die Lösung seiner kolonialen Forderung verzichten könne, die „deutsche jlolonialsrage" Gegenstand einer lebhaften intcr- nalionalpn Diskussion geworden ist. Die gegnerische Taktik gehe wesentlich darauf hinaus, zu behaupten, LeulschlandS Wirtschastönot hänge mit der Kolonial- sragc nicht zusammen, sie könne durch die Rückgabe der stolonien nicht behoben werden, es gebe nnr eine international austretende Rohstosssrage, deren Lösung pan dem Völkerbund überlassen müsse. Damit habe man taktisch die Revision von Versailles auS der Debatte verschwinden lassen und nach ost geübter ! 'PrariS, wie man offenbar glaube, den Weg gesunden, der peinlichen deutschen Forderung ohne ein direktes Rein ausweichen zu können. Aber diese Taktik dürste zwecklos sein, den» allen jenen Gründen gegenüber !, stehen die unabänderlichen Realitäten: t 1. Deutschlands WirtschastSsrage ist von feiner Ko, seuialsragf nicht zu trennen. Eine Scheidung der Roh« stoss'Frag«, Raumsrage, Kolonialsrage oder eine son stige Problemteilung ist nach der geschichtlichen Ent« Wicklung, die im allgemeinen und nach Versailles inS« helondere die wirtschaftliche Lag« der Gegenwart be stimmt, unmöglich. r. Deutschlands schwerer Kampf um Lebensmittel ,»d industrielle Rohstosse ist zu einem sehr grasten Teil turch die Wegnahme seiner Kolonien, d. h. seiner über« sttischen Raumpotenz bedingt. ». DaS deutsche Volk, das seit der Wegnahme der !,Ionien durch die Manipulationen von Versailles gegen diese Beschneidung seines Lebensraumes prote stierthat,ist imLausederEntwicklung der letzten 20 Fahre, tesonderS aber seit der Machtübernahme durch den RgtionalsozialiSmuS zu der Uebcrzeugung gekommen, test es wieder in den Besitz seines kolonialen Eigen« tmns gelangen must. Diese Ueberzeugung ist heute Nesamigut des deutschen Volkes. An dieser lieber« zeugung lllstt sich durch gegnerische Taktik nichts ßnbern. Als Deutschland am Ende des vergangenen Jahr hunderts durch friedlichen und recht, milbigen Erwerb überseeischen Besitzes als letzte Grobmacht in die Reihe der» Kolonialmächte trat,' ge- schuh das nicht suletzt, um für die Zukunst einer Ent wicklung gewachsen zu sein, die sich aus der rapiden gndustrialisierung und aus der in der Geschichte beispiellosen Vermehrung der Bevölkerung und der dadurch bedingten entsprechenden Abnahme des Raumes ergab. Deutschland legte in diesen seinen - Kolonien den Grund für «in g««igneteS Reservoir an Raumkräste«. kenn auch in der Vorkriegszeit die internationalen VirischastSverslechtungen' so geschossen waren, dast der Glaube an eine weitere friedliche Entwicklung der^ Wellpolitik und der Glaube an die Festigkeit und Kicherheit der Kapitalinvestitionen im Ausland als Grundvoraussetzung die Wirtschaft beherrschten, so sicherten darüber hinaus die Kolonialmächte und andre Indirekt interkssierte Nationen durch eine« Vertrag Ihre Kolonialgebiete in dem natürlichen Raum reservoir Europas, in Afrika, gegen alle Eventuali- töten eines Krieges. Am 26. Febrisar 1888 wurde dieser Vertrag, die sogenannten Kongo - Akte, ge schlossen. Die Kongo-Akte wurden von den Gegnern Deutschlands mist achtet und der Krieg in die Kolonien getragen. Die Ungerechtigkeit des seindltchen Einfalls in unsre Kolonien wurde in Versailles sanktioniert, wie di« Wegnahme LeS übrigen teutschen Eigentums in der Welt. . Krieg nahm Deutschland 12 Milliarde« Dollar atz AuSlandinvestitio««». D«r Glaube an di« Sicherheit des im AuSlande an- -rlegien Privateigentums wurde beseitigt durch den Eintritt sehr vieler Staaten in den Weltkrieg gegen Deutschland zu dem einen Zweck, lediglich durch die Ausschreibung einer Kriegserklärung sich in den Besitz i deutschen Privateigentums zu setzen. Diese Folgen des Krieges wurden dann in Versailles paraaraphlert. Zur Krönung des Ganzen wurde.mit dem Diktat, bas da» schreiendste Unrecht sanktioniert«, «iit« Institution ge- r Mssen, brr«n ausdrücklicher Zweck unabgeänbert bi» i Nute darin zu beste-»» bat. Deutschland gehl nicht nach Brüssel Oie Antwort der Reichsregierung auf die Einladung zur Kernsstlonferenz Rom ehrt gefallene Spanienkämpfrr Telegramm unsres Korrespondenten Der Fernostkonflikt, der schon fast ein Vierteljahr schwebt, hat den Völkerbund vor eine heikle Situation gestellt. Als Mitglied des Bundes hat China natur- gemäb dessen Hilfe angerusen. Der Völkerbund ver wies die Angelegenheit an den Rat und dieser wiederum sand als Ausweg die Neunmächtekonserenz, die 1922 in Washington gegründet wurde, mit der Ausgabe, fernöstliche Streitfragen innerhalb dieses Gremiums zu schlichte». Dio Nennmächtekonserenz ist seitdem um einige Staaten erweitert morden, so die Südafrikanische Union und Kanada. Deutschland hat ihr nie mals angehört. Die Einladung der belgischen Regierung, an der bevorstehenden Kouscrrnz in Brüssel teilzunehmen, kam daher etwas überraschend. Die deutsche Reichsregierung hat sich entschlossen, diese Einladung abzulehnen, da Deutschland als Nichtmit- glicd der Konferenz naturgcmäst auch nicht an deren Verhandlungen teilnrhmen kann, und in dem Neun- mächtcabkommen überdies Verhandlungen über fern östliche Fragen nur zwischen den Staaten vorgesehen sind, die das Abkommen unterzeichnet haben. Hierzu kommt noch, dast Japan die Teilnahme an der Brüsseler Konserenz gleichfalls abgelehnt hat, so dast die Verhandlungen also der Gefahr der Einseitigkeit auSgesetzt sind. Der deutsche Ent schluß, die Einladung abzulchncn, wurde schließlich noch dadurch unterstrichen, dast die Anregung zur Ein berufung der Brüsseler Konferenz vom Völker bund auSgegangen ist. Mit der Annahme dieser Ein ladung hätte Deutschland einen Präzedenzfall geschossen, der sich nicht mit dem von uns eingenommc- nen Standpunkt verträgt, daß eine Beteiligung an Völkerbundskonserenzen so lange nicht in Betracht kommt, als grundsätzliche Fragen der deutschen Außen politik noch nicht geklärt sind. Abordnung unter Führung von Rudolf Heß erschien, wurde sie mit präsentiertem Gewehr und er hobenen Dolchen begrüßt. Um 11 Uhr verließ der Duce, nur von Starace begleitet und von Maschinengewchrsalven und dem „ä. noi" der Masse empfangen, den Palazzo Venezia und begab sich zu'Fuß zum „Altar des Vaterlands", wo er einen groben Kranz niedcrlegte. Nach der Kranznieder, legung hörte Mussolini die feierlichen Klänge des „Gebetes des Milizsolbaten" an, das alle angetretenen Formationen sangen. Sodann heftete er den Hinter bliebenen der in Spanien Gefallenen sieben goldene, neununbvierzig silberne und neunundzwanzig bron zene TapserkeitSmedaillen an. Dann schritt Mussolini die aus der groben Freitreppe aufgestellten Fronten der verwundeten Gpanienkämpser ab. Im Anschlub daran sprach der StabSches der Miliz, Generalleutnant Rufso, den Schwur der faschistische« Mlliz vor. Dir Schwursormel lautet: „Im Namen Gottes und Italiens schwöre ich, die Befehle des Duce auS- zusühren und mtt allen meinen Krästen, wenn e» nötig ist, mit meinem Blut der Sache der faschistische» Revolution zu dienen." Alle angetretenen Forma- Konen antworteten mit einem weithin schallenden „Eluro!" l„Jch schwöre!") Sodann nahm Mussolini, hinter dem die deutsche Abordnung Ausstellung genommen Hatte, den Vor beimarsch ab. lSt^he auch die Meldung auf Seite 8) « Berlin, r». Oktober Die belgische Gesandtschast in Berlin hat am Donnerstagabend im Auswärtigen Amt «ine Rot« überreicht, in der Deutschland eingeladen wird, a« der am 8. November in Brüssel stattsindende« Neun« mächtrkonsercnz teilzunehmen, welche, wie es in der Note heisst, gemäst Artikel 7 des Neunmächtevertrags die Lage im Fernen Osten prüfen und die sre««d- schastlichen Mittel zur Beendigung des bedauerlichen Konslikts studieren soll. Die deutsche Regierung hat daraus wie solgt ge antwortet: „Die deutsche Regierung würdigt voll das in der Verbalnote zum Ausdruck gebrachte Bestreben, den beklagenswerten «onslikt in Ostasten durch An« Wendung freundschastlicher Mittel beschleunigt zum Abschluß zu bringen. Sie entnimmt indessen a«S der Einladung, dast di« Beratungen in Brüssel aus Grund des Artikels 7 deS Reunmächtevertrages stattsinden und demnach die Anwendung dieses Vertrages zum Gegenstand habe« sollen. Da Deutschland nicht Vertragspartner ist, glaubt die deutsche Regierung sich an Beratungen über die Anwendung des Vertrages nicht beteilige« zu können. Di« deutsche Regierung möchte jedoch zum Aus druck bringen, daß sie jederzeit bereit ist, an einer Aktion zur friedlichen Beilegung des Kon fliktes mitzuwirken, sobald feststeht, dast die uuerläst- lichen Voraussetzungen dasür gegeben sind." R o m, 29. Oktober Der heutige Vormittag stand ganz Im Zeichen de» gefallenen ttattenischen Spantenkämpfer, durch die Italien noch einmal sein von Muffo- ltni schon iister ausgesprochene« Bekenntnis zum Kampf gegen den internationale« Bolschewis- muS wiederholte. An der heutige« Feier am „Altar des Vaterlandes" nahmen auch Rudolf -eß und sein« Begleiter tttl. Entsprechend der Tatsache, dast in Spanien frei willige Milizsolbaten kämpfen, war bei der heutigen militärisch strengen Feier die Miliz besonders zahl reich vertreten. Auf der Piazza Benetia waren Miliz- und jungsaschistische Organisationen in Stärk« von 20 966 Mann angetreten. Von ihren grauen Rethen hoben sich wirkungsvoll die ganz schwarz uniformierten „Mus ketiere des Duce" ab. Außerdem war die Wehrmacht mit Abordnungen aller Waffen vertreten. Auf den Stufen des NatioualdeukmalS hatten die Mitglieder der Regierung, die Marschälle Italiens, Senatoren und Abgeordnete, Vertreter der Beamtenschaft und der Partei, die Familien der Gefallenen, 166 Waisen kinder der für die faschistische Ide« Gefallenen, ver wundete Legionäre in Stärke eines Bataillons, eine uniformierte Abordnung der Auslandorganisation Italiens det NSDAP.' und verwundetes spanische Offiziere Aufstellung genommen. Als die brutsche 1 ' ' ' di« sanktionierte« Ungerechtigkeiten in ihre« " «eiteren Bestand z« überwachen: der Völkerbund. Zu all dem kam neben den natürlichen Folgen der Störung der Weltwirtschaft der Anfang einer Wirt- schaftsrpoche, die durch gesteigerten Eigennutz, d. h. durch Monopolisierung und Protektionismus, charakterisiert ist. Di« Besitzer und Erzeioger gewißer Rohstoffe und Nahrungsmittel schlossen sich, allein ' geleitet von eigennützigen Interessen, zusammen und verwandelten den Warenverkehr au» einem Mittel jur Erreichung eines zweiseitigen Vorteil» ist «in Werkzeug, da» ihnen die Möglichkeit gab, die Notlage ausländischer Käufer ausschließlich ztt ihren» Vor- teil aüSzunützen. Durch den Versailler Vertrag und seine UeberwachungStnstttütion Bölkerbund wurde ««glaubliche» Unrecht al» Richtlinie kodifiziert. Dar durch Versailles geschossene Zustand bestimmt« die wirtschaftliche EntwtcklungSltni«: gewaltsamer Raumentzug, unerschwingliche Reparationslast und grösttmögltchst ausgebaute Monopolstellung. Die ganze Schwerkraft dieser Auswirkungen wurde gegen Deutschland eingesetzt, dem man dann noch tn aller letzter Zett ln Gegensatz zu sich selbst den Namen und die Klassifizierung Habenichts beilegte. Deutschland stell«, so schloß Ritter v. Epp seine Red«, formalrccht- ltch einwandfrei fest: Die Grundlage« für de« Zwang z«m Verzicht auf K»l»«ialrigr»t«m find weggesale«, «ud damit fällt jede rechtliche vegrüudung für ei« Weiterbestehen der Wa«»a«e. All« versuch«, di« ««glückliche Geburt von Versailles «achträglich d«rch taktische Manöver leben»« sLhtg ,« wache«, schotterte« a« der natürlich«« U«> »nMgsjch^fft dtels« Dr. Loses Goebbels Zum 40. Geburtstag des Rtichspropagandaministerll Aus altem westfälischen Bauern- und Klein« bitrgergeschlecht stammt er. Die Vorfahren gehörten zu jener tragenden Schicht jeden Volkes, die Jahr- hundert aus Jahrhundert still und schwer aus dem Ackerboden ober tn der Werkstatt arbeitete und red lich sich und ihre Familie ernährte. Meteorgletch steigt aus ihnen ein Mann hervor, tn dem sich die auf- Or. Ooebbek» mit «einem 7ächkerc/ion Z/e/sa gespeicherte Kraft von Generationen vereinigt, und in dessen Seele und Geist die lang gehütete und treulich genährte Flamme in feurigem Brand «mporschlägt. In ihm verbindet sich die verhaltene sittliche Stärke und Energie der Väter mit einem den menschlichen Durchschnitt weit überragenden modernen Intellekt. In dieser Verbindung liegt bas Geheimnis der Wir kung, die von diesem Mann ausging, in dieser Ver bindung, die in Deutschland leider so häufig fehlte. Immer wieder zeigte rö sich — tn Len letzten fünfzig Jahren mit steigender Häufigkeit —, daß starker In tellekt nur allzuoft der sittlichen Charakterkrast ent» behrte und in die Irre ging, zu totem, leerem, volks fremdem und schließlich völlig wurzellosem Intellek tualismus entartete. Schöngeistig waren die Anfänge: an den deutschen Hochschulen hörte der junge Student Geschichte, Lite ratur, Kunstgeschichte und Philosophie, machte auch Verse, entwarf Dramen. So begann manches Litera- tendasctn. Aber diesmal ging die Lebenögletchung nicht so einfach auf. Für Goebbels blieb ein Rest, den kein Schulwissen, keine Vorlesung oder Seminarbetrteb, kein ästhetischer Zirkel verschwinden machen konnte. Seine rastlos suchende Erkenntnis fand nicht mehr die notwendige Befriedigung tn jener, sich immer mehr abschließenden, immer starrer und abstrakter werden den Welt sogenannter Wissenschaft, sogenannter Lite ratur, sogenannter Kultur und Kunst. Suchend ging er tm Volke herum — e» waren die Jahre der steigenden Inflation, der Not, der Verzweiflung, der Zersplitte rung, de» gegenseitigen Hasses — und stieb dort auf Quellen, die stärker strömten al» die dünnen Rinn sale, aus denen er bisher Erkenntnis getrunken. * DaS Erlebnis einer Versammlung Adolf Hitler», in die ihn der Zufall, ober besser vielleicht da» Schick sal tn München geraten liest, stieb die Tür in» Freie, die Tür -um Volke vollends auf. Goebbels wurde Nationalsozialist. Der Schöngeist wandelte sich zum Politiker. Nicht die idyllische Rosenlaube des Aesthetentum» war seine Bestimmung, sondern der rauhe politische Kampfplatz deutscher Groststädte, nicht der Ltteratenklüngel, sondern die Massen, die mist- gelelteten, verelendeten, seeltsch einsamen und heimat losen Masten deutscher Groststädte des 26. Jahr hundert». 1926 erhielt er den Auftrag zur Eroberung Berlin». Der ehemalige Schöngeist schuf au» kleinsten und schwächsten Anfängen «ine machtvolle schlagberett« Organtsatto«, um tm härteste« uud brutalste»
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