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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188902245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18890224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18890224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: 1. Beilage fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-24
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.02.1889
- Autor
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!elti emnitz, Sl'll- «. erugsqueik. renfS tffett, renfett, evfett, erlack, hinenöl,! leben, Del uud eniß, ' acke, entinöl, ^eim Nr. 47. ^ A Mrgattü. ' re. Ln ig, Mittag h Wahl, cmdfi,« - llllll ülltsl-k ' vßstrasze 4, 'snoi-z^ »8t8tr. 19,1 Mrg.b.lOUHr« Eine höchst!»,, rch Parts. E, »der 10 Ps, U itiikW niel". rag über deich fische Irren:« ch die traurige SÄ Nittwvch Nach»»« uiscrc herzige I Jahr 3 M«I »ahm. DiesM »hn und Frau,! ttng frü» 5UhrW ^iinsereg»teM»!< -ß- undUrgroßtmi vcrw. 8^^ !jahre. gung der thk-ij ludet Sonntag,! Nachmittags 3 i e des Fuedhosüj lß ans statt eu Hinterlasstt»! Dresden, LeipAl Muttcrhcrz Hal len. Gestern ) »ach niehmälh »lager nnse« 5-, Urgroß- :r ine Aurich M ü » njch 1'ensjahre, wssj lnchmeildcnauzii^ m Hintcrlasscml ng findet Sonnatas Uhr von dcr H«^ ans statt. »21. Februar 1ö -Theater! SO. Abo»».-BoM iee-iValht Act. und 1 Bach! ; von kokil avrst. i. 5. AbE Act. v. R.i üsrio itschngsr. ichgeehrtc Publik«»! sicher BetheiligE »den 5. Abonner^I lade». -Theater.! »- 7 Uhr: »in letzten Maki II LMM Acte» von Liickü»! itige» Ntiinmer »des - Anzeigers" elatt:„Jll»strirll'I Sb lau" enthält: NI (Novelle). - lildcrcrs (Eine »si Walde. Fortsetziüffl im Winter. — 8^1 lild). — Kalbe M der Gemsjagd stc Kritik (mit ch-Problem. Der jede» Wochentag Abend (»fit Datum des folgende» Tages) znr Versendung gelangende„Sächsische Lmlvrü-Aiizelger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft 2. Siichsischcr Erzähler 3. Sächsische Gerichtszeitnug 4. Sächsisches Allerlei b. Zllnstrirtes ttntrrhaltnngeblatt «i. SoiintaqSblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Pfg., bei de» Post-Anstalten 75 Pfg. (Post-Zeitnngk-Preisl. slir l889: Nr. 5138) Sächsischer Sonntag, 24. Abry-r 1889. Bon den Hgupthlättern de« „Sächsischen LandeS-AnzrigerS" erscheint (ohne desst« tägliche Extra-Beiblätter) ein« billiger« Sonder-Ausgabe unter dem Titel: Chemnitzer General-Anzeiger für inonatlich nur 50 Pfg. mit Zntragcn; außerhalb Chemnitz monatl. 57 Pf m. Ztr. (Zeitungs-Preisliste für 1889: Nr- 1377.) Unparteiische tägliche Zeitnng für Sachsen und Thüringen. Berlags-Expedition: Alexander Wiede, Bnchdruckerei, Chemnitz, Theaterstratze Ar. S. Fernsprcch-Anschluß 4!r. 136. — Telegramm-Adresse: Landes-Anzeiger, Chemnitz. lünzeigeiipretc-: Raum einer ichnialen Corpuszeile 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle (lspnltigo Pctitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung- — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man den Einrücknngc betrag (in Briefmarken) beisüge» je 8 Silben Corpnsschrist bilde» ca. 1'Zeile.) — Anzeigen können nnr bis Vormittag angenonnnc» werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen sinte» ohne Preisausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter-) Neueste Nachrichten. Belgrad, 32. Februar. Die serbische Negierung kündigte henle dem Londoner Kadinet de» zwischen England und Serbien am 28. Februar 1880 ans die Dauer vv» zehn Jahren abgeschlossenen Handelsvertrag, welcher der erste zwischen Serbien nnd einer fremden Macht abgeschlossene Handelsvertrag war nnd als Basis für die >pä!er abgeschlossenen Verträge benutzt lvnrde. Politische Nlmdschau. Chemnitz, 23. Februar. Deutsches Reich. Der braunschweigische Ministerpräsident Gras Gvrtz-Wrisbcrg ist am Freitag früh gestorben. Ihm gebührt Las Verdienst, mit kluger und fester Hand die neuen Verhältnisse in Biannschweig cingcführt zu habe». Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm war Graf Görtz-Wrisbcrg ein Jahr hindurch Regent des Herzogthums und bewirkte daun die Wahl des Prinzen Albrecht von Preußen zum Regenten. Alle brannschweigischen Blätter feiern das Andenken des ebenso einsichtsvollen wie energischen Ministers. Das Bcgräbniß wird nnter Theilnahme des Regenten erfolgen. Im Landtage gedachte der Präsident von Veltheim mit warmen Worten der Verdienste des entschlafenen Ministers ui» das Land. Die Sitzung lvnrde dann zum Zeichen der Trauer geschlossen. — Das deutsche Schulgeschwader, welches Plötzlich Ordre nach Aden erhalten hat, besteht ans den Schiffen „Stvsch", „Charlotte", „Gnciseuau", „Moltke" und hat zusammen 66 Geschütze und 1635 Mann Besatzung. Man glaubt allgemein, es werde unser Kreuzer- Geschwader in Ostafrika ablösen, welch letzteres dann wieder nach Samoa gehen soll. — Preußisches Abgeordnetenhaus. Frcitagssitznng. Das Hans bericth die Denkschrift betr. Maßregel» zur Verhütung von Ueber- schwcminnvgen und überwies dieselbe zur speziellen Erörterung einer Kvmmission von 21 Mitgliedern. Ans der Mitte des Hauses wurde» zahlreiche Vorschläge gemacht, wie de» Ucbcrschwcmmnngcn am besten entgegcnzutreten ist. Fast alle Redner waren darin einig, daß cs sich hier um schnelle und practischc Maßnahmen handele, die nnr mit Staatshilse ausgesührt werden könnte», lieber die Art und Weise der technischen Anlage» gingen die Ansichten allerdings recht erheblich anscinander. Minister von Lucius betonte, daß die Regierung der Angelegenheit ihre vollste Theilnahme zuwendc. Mit der Errichtung von Verbänden zur Unterhaltung regulirter Flnßläusc sei die Re gierung beschäftigt; doch könne noch nicht bestimmt gesagt werden, wann dem Hause eine bezügliche Gesctzesvvrlago zngehco werde. Hierauf vertagt sich das Haus ans Sonnabend 11 Uhr.-(Natscherathung.') — Auch die Soldaten der in Metz stehenden bayerischen Regi menter haben jetzt statt des Raupenhelmes die Pickelhaube bekomme». Damit ist der Elftere ans der ganzen bayrischen Armee verschwunden — Bei der Garde-Infanterie in Berlin finden in diesen Tagen die >Rckruten-Bvrstellungen statt, denen der Kaiser zum Thcil persönlich beiwohnen wird. Oesterreich-Ungarn. Bei der Berathung des Wehrgesetzes ist nun ein Stein des Anstoßes ans dem Wege geräumt. Nach ei» dringlicher Rede Tiszas im ungarischen Abgevrdnetcnhanse ist der 8 14, durch welchen die Höhe des Rekrutenkontingentes für 10 Jahre normirt wird, angenommen. Nun stand noch die Entscheidung über die Frage: soll das Ofstziersexamen in der deutschen oder magyarischen Sprache abgelegt werden, bevor. Im Jntecresse der einheitlichen Sprache in der Armee trat Tisza für die deutsche Offiziersprüfung ein. Die eingefleischten Magyaren halten aber daran fest, daß ihre Sprache die Examensprache sein solle. Die erregte Erörterung darüber dauerte fort, schließlich nahm aber am Freitag das ungarische Abge ordnetenhaus die ZZ 15—20 des Wehrgesetzes unverändert an. Frankreich. Das nun endlich gebildete französische Ministcrinni ist ei» recht klägliches. Dcr Ministerpräsident Tirard ist jener Herr, welcher nach Grovy's Sturz Premier lvnrde und sich auch glücklich vier ganze Monale hielt; er ist ein unentschlossener und unselbst ständiger Mann. Der Minister des Innern, Constans, ist als guter Wahlmacher bekannt, hat aber keine svnsligcn hervorragenden staats- männischcn Eig>»schäften. Aus besserem Holze ist der Finanzministcr Rouvicr, aber auch er ist kein Monn, der ein rechtes Wort zur rechten Zeit auszusprechen weiß. Dcr Justizminister Thovenct, der Untcr- richtsminister Falliör.s, dcr Ackerbauminister Fähe nnd andere Herren haben keine eigene Bedeutung nnd in ihren früheren Ministcräintcrn sich lediglich als Gehilfen des leitenden Premiers gezeigt. Das Kriegsministerini» behält Frehcinet, der Admiral Jauris b.kommt die Marine. Das Ministerium des Auswärtigen ist »och unbesetzt. Die Blätter begrüßen das neue Ministerium mit gemischten Gefühlen. Die gambcllistische „Repnbliqnc Francaise", die der Partei Tirards angehört, schreibt, derselbe werde sich nur da»» halten können, wenn er dem Bvul »Minus den Garaus mache. Das „Jonrn. des Döbats" sagt, die neuen Minister seien nach ihrem politische» Vorleben nicht im Stande, besonderes Vertrauen cinznflößcn. Die radikalen Zeitungen behaupten frischweg, das Ministerium werde leine Mehrheit in dcr Kammer erlangen und also nur kurze Zeit am Ruder bleiben. Bou- langisten und Monarchisten nehme» dcr Regierung gegenüber den gehässigsten Ton an und schimpfen aus Leibeskräfte». So ist den» der Eintritt des neuen Ministeriums ins Leben ein recht trübseliger, und ein wahres Wunder wäre es, wenn es-bis zum Herbste i»> Amte bliebe. Die Boulangisten nnd Monarchisten habe» jetzt die Negierung in der Hand. In ihrem Belieben steht die Amtsdaucr. Und wenn Tirard bald wieder beseitigt wird, dann Neuwahlen kommen nnd diese gegen die Negierung ansfallc»? Was dann? Dan» kann es immer noch Passire», daß der General Boulanger die Ausstellung eröffnet. Es sieht sehr kritisch i» Paris aus. — Das neue Mi- nisterinm hielt am Freitag Vormittag seine erste Sitzung ab, in welcher die an die Kammer zu richtende Erklärung festgestcllt wurde. Darin wird die Nothwcndigkeit betont, die republikanische Verfassung gegen die Angriffe der Gegner zu sichern, sowie die Zuversicht aus gesprochen, daß Frankreich der Feier der Weltausstellung mit Ruhe entgegcnschen könne. Als Minister des Auswärtigen gilt Dccrais, Botschafter in Wien. — Dcr Beamte Blvndea», welcher dcr deutsche» Kriegsvcrwaltnng den Plan von Siouvillc hatte verkaufe» wolle», wurde zu 1000 Franken Geldbuße, 5 Jahren Gefängnis;- nnd 5 Jahren Pvlizeionssicht vernrtheilt. Dies ist das höchste gesetzliche Strafmaß. — In Haiti ist der Aufstand des Generals Hippolit jetzt niederge schlagen worden. England. Die Thronrede, mit welcher das englische Parlament wieder eröffnet ist, zeigt, daß man in London von dem Gedanken, England sei gegen alle Angriffe unbedingt geschützt, abgekommen ist. Trotzdem die politischen Beziehungen zu allen Mächten die herzlichsten genannt werden, werden doch rund 250 Millionen Mark zur Vcr stärknng der Vcrtheidigungskraft des Landes gefordert. Offenbar geschieht das mit Rücksicht auf Frankreich, dessen Flottenmacht dcr englischen ziemlich nahe gekommen ist. — In» Parncll-Prozeß dauert der Streit über die Echtheit der kompromittirenden Briefe fort. De. Gewährsmann der „Times", dcr für die Echtheit eintreten soll, hat sich jetzt allerdings einige starke Blößen gegeben. Chemililjer Stadt-Anzeiger. Die tzrcundc »usereS BlaNcS werde» ersucht, »ns wichtige Bcgedenl-ctte» gittigst »>it-,»I>0e» Chemnitz, 23. Februar. *s* Abschiedsseier. Ein einfacher, aber alle Theilnehiner erqreifendel Act fand heute in der Königlichen AmtShauptmannschaft hier statt, indem sich die anttshaiiplmaniischaftlichcn Beamten nnd die Bezirksgcndarincrie von Herrn AintShauptinann Geheime» Ncgicrnngs-Nath Sch >v edler vm seinem Weggänge von hier verabschiedete». Der Stellvertreter des Herrn Amtshanptlnann, Herr Bezirks-Assessor vr. Blase, gab dabei znnächst den ernsten Gefühlen der Wehmuth Ansdruck, die alle Erschienenen jetzt beseelten, wo sie nun zuin letzten Male vor ihren scheidenden Chef träten, »m ihm noch zu danken für all das Wohlwollen nnd die Fteundlichkest, die der Herr Anttshanptma»» jederzeit allen seinen Beamten bewiesen, nnd ihm für seinen ferneren Lebensweg ihre herzlichste» Segenswünsche darzubringe». Als ein kleines äußeres Zeichen ihrer Liebe nnd Verehrung wolle dabei der Herr AmtShauptmann von ihnen srcnndlichst noch zwei Andenken annchine», von den Beamten ein Schreibzeug, von der Gendarmerie einen Arbeitsstuhl. Ma» habe ihm keine Prunkstücke dargebracht, ciinnal weil der Werth eines Andenkens doch in der Gesinnung liege, aus welcher es gegeben werde, und dann habe man sich bei der Wahl von dem Wunsche leiten lasse», daß der Herr Gcheiin- ralh die Andenken zmn täglichen Gebrauche nähme. Und wenn er »nn auf den« Arbeitsstudie Platz nehme nnd des Schreibzeuges sich bediene, so wolle er dabei freundlich seiner ehemaligen Beamten gedenken, wie auch diese ihm jeder Zeit eine dankbare Erinnerung bewahren würden. Gottes Segen möge den Herrn Gcüeimrath und seine Angebürigc» ans allen ihren Wegen begleiten! Tief ergriffe» dankte der Herr Amtshanptmann nnd hob hervor, daß der Ab schied von seinen Beamten ihm so ganz besonders schwer falle. Er danke allen Beamten für die Pflichttreue, mit der sie ihn bei oft schwierigen Ver hältnisse» im Amte unterstützt, er danke ihnen für die sreundlichen Andenken, die er, dem Wunsche dcr Geber entsprechend, in täglichen Gebrauch nehme» und bei denen er sich jeder Zeit derer erinnern werde, mit denen er hier zusammen gearbeitet habe. Nochmals danke er ihnen Allen. Ein dreimaliges Hoch der Beamten ans Herrn Geheimen Regicrnngsrath Schwedlcr schloß die Abschiedsseier. — Dcr Kaufmännische Verein hält nächsten Doirnerstag, den 28. Februar, eine» Fraucnabcnd nn „Elysium" ab, an welchem Herr Prediger Carl Voigt ans Ossenback a. M. einen Vortrag halten wird über- ),D'äs N'eich der Inka- Eine nntergegangcne Kultnrwelt." Herr Voigt, welcher zur Freude der Mitglieder schon mehifach im Vereine ge sprochen, gilt als einer der besten Redner, die ans der Vortragsliste des dcillschen Verbandes von Vereinen für öffentliche Vorträge verzeichnet sind. — Westlicher Bezirksverein. Es sei auf die im heutigen Jnsemtcntheilc befindliche Annonce des westlichen bürgerlichen Bc- z irksvcreins aufmerksam gemacht, lant welcher das dicsjährige.Stistnngs- fest Dienstag, de» 26. Februar, Abends 8 Uhr im „Elhsinm" stattfindet. Dcr Vorstand des Bezirksvereins der inneren Stadt erläßt an dessen Mitglieder folgendes Rundschreiben, welches wir den Bewohnern dcr inneren Stadt zur gefälligen Berücksichtigung empfehlen: „Der Bezirks- Verein der inneren Stadt ist stets ernstlich nnd vielfach mit bestem Erfolge bemüht gxsvcsc», jene für unser städtisches Gemeinwesen so wichtigen Auf gaben zü erfüllen, die er sich bei seiner Gründung gestellt hat. Leider aber yat der Vorstand alle Ursache, darüber zu klagen, daß der Verein weder von seinen Mitglieder», »och von der Bürgerschaft, in jener nachdrücklichen Weise unterstützt wird, als cs für die volle Erfüllung seiner Ausgabe» ersprießlich sein würde. Es ist dieses um so mehr zn bedauern, da der Verein einerseits vornehmlich nichts anderes bezweckt, als die eigc»sten und wichtigste» Inter esse» dcr Bürgerschaft dcr inneren Stadt in allerdings loyaler, aber durchaus zweckentsprechender Weise zn vertreten, andererseits aber z» berücksichtigen ist, daß gerade die nächste Zukunft sehr wichtige Aufgaben auch für die innere Stadt in ihrem Schoße birgt, die dcr Vorbcrathung in einer freien Ver einigung der itttcrcssiitcn Bürgerschaft dringend bedürfen. Daß bei dieser Sachlnge die Bethcilignng seitens der Mitglieder nnd der Bürgerschast an dcr Vereinsarbcit eine io laue ist, bedauert dcr Vorstand sehr lebhaft. Er giebt sich d.r Hoffnung hin, daß namentlich die Mitglieder durch ihr regel mäßiges Erscheinen in den a» jedem 3. Dienstag im Monat Abends 8 Uhr iui Gasthause „znr Post" hier, Poslstraße Nr. 45, 1 Treppe stattsindcndcn Vcreinsversainmlnugc» nnserer Sache eine regere Theilnahme entgegcnbriitgen, als es seit »ngesähr Jahresfrist dcr Fall ist. Jede Arbeit im Jntcrcfie der städtischen Gemeinde wirkt anch ans das Wohl des einzelnen Bürgers zurück." I(—. Claußtisch. Am Donnecstag, den 21. d. M., als am Jahres tage seiner Gründung, hielt dcr „Claußtisch" in Rndolph's Gasthaus, Kascrmnstrnße, für Ärmeiinntcrstütznngszivecke einen init Ehorgcsang, komischen und dramatischen Vorträgen ansgesüllten Unterhalt»» sabond ab. Da die hierzu geladene» Gäste recht zahlreich sich einfanden, weil, wie zn erwarten stand, man sich an diesem Abend einen angenc.hmcn Gennß ver sprechen konnte, so war denn auch dcr Erträg in klingender Münze, welcker nage chmälcrt dem Unterstützungssond znfloß, ein recht erfreulicher. Daß sich die anwesenden Gäste gut amüsirt halte», bewies der vielseitig ansgcsprvchciic Wunsch, zu gelegener Zeit einen solchen vergnügten Abend wieder z» veranstalte». X Der Wohlth ätigkeits-Bcrein „Christtannc" hielt am >7. Februar in Henng's Restaurant, hier, seinen 14. Tannenabend ab. Die Feier cröffnctc das bekannte und beliebte Doppelquartctt „Paulus" init dem Liede „Das ist der Tag des Herrn " Hieraus begrüßte dcr Vorsitzende Herr Balstcr die znr Feier Erschienenen, wies ans de» Zweck des Vereins hin und bat, recht treu zur Christtanne zu halten, damst dieselbe in der bis- hcrigcn Weise weiter grünen und gedeihen möge. Sodann brachte Fra» Menzel in bereitwilligster Meise einige Gesänge unter eigener Clavier bcgleitnng zu Gehör, welche ebenfalls dazu beitrugen, die Feier zn eincr würdigen zu gestatten. Auch die Opsersrcudigkeit blieb wiederum nicht ans außer dem Auctlonscilös, der 100 M. für 40 gelieferte Geschenke ergab, lieferte auch Frau Menzel 8 M. Erlös einer von ihr vorgenomnienen Samm lung, sowie das Doppelqnartett „Panlus" 4 M. an die Vcrcinskassc ab »nd Dank gebührt allen Denen, welche den Verein in den Stand gesetzt Hab n, auch im nächsten Jahre würdige, verschämte Arme zu nntcrstützcn. Die Thcilnchmcr, welche sich dieses Abends gewiß gern erinnern werden, blieben auch noch nach der um 12 Uhr beendete» Auction, welche manche Heiterkeit zn Tage förderte, in ungetrübter Stimmung beisammen. — Stadt-Theater. Freitag den 1. und Sonnabend den 2. März wird Frl. Maiie Barka ny vom Berliner Hoftheatcr hier gästire» nnd zwar als Jan Ehre in „Die Waise von Lowood" und als Elaste im „Hütten- bcsitzer". Diese Nachricht dürste unser» Thcatcrsreunden nicht unwillkommen sei». Ucber die jüngst statlgchabtdn Gastspiele dcr Künstlerin in Zürich nnd Augsburg liegen nnS dieselbe sehr ehrende Berichte vor. So schreibe» z. B. die „Angsb. Neuesten Nachrichten" vom 17. Febr. d. I. u. A.: „Frl. Barkany hat durch ihre bestechende künstlerische Individualität im Fluge alle Herzen sür sich eingenommen. Sie entzückte durch ihr temperamentvolles Spiel, de» Adel ihrer körperliche» Erscheinung und den durchgeistigten Aus druck ihrcr Mimik. Ei» Organ, volltönend und schmiegsam und dabei dcr höchsten Entfaltung fähig, ist dcr ani meisten charakteristische Vorzug ihrer künstlerische» Persönlichkeit- So ward ihr den» auch reicher Beifall wie selten einer Künstlerin zu theil. Vier-, sünsmal mußte sich »ach jedem Aktschlüsse der Vorhang heben u. s. w." — Wünschen wir dcr Künstlerin, daß sic in Chemnitz mindestens ebensolche» Erfolg habe. — Weiter sei teilte nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß Dienstag den 26. Febr. die Benefiz- Vorstellung sür den beliebten Bonvivant mid zweiten Liebhaber unserer städtischen Bühne, Herrn Matthias, stattfindet. Dieser Umstand sowohl, als der Hinweis, daß Görners prächtiges Lnstspirl „Der geadelte Kaufmann" znr Ausführung gelangt, wird jedenfalls Veranlassung sein, daß der Bene fiziant an seinem Ehrcnabende ein überausvcrkauftes Hans erblickt. Mag cs immerhin so kommen! —st— Kunsthüttc. Den Besuchern dcr Kunsthiitte sei ei» Damen» b i ldniß von Max Krnsemark in Breslau zur Betrachtung empfohlen, welches durch die Güte des Besitzers gegenwärtig im Oberlichtsaale ausgestellt isk Dasselbe dürste als ein Kabinetsslück der höheren Porträtirkunst anznsehen sei». In dem Porträt stellen sich die seelisch charakteristischen Züge der Per sönlichkeit dar, wie sie dcr Künstler der Natnr in glücklichen Momenten ihres Ausdruckes abkanschie nnd ans der Leinwand festzuhalten vermochte, besreit von de» gelegentlichen Einzelheiten des stets wechselnden menschliche» Ge- sichtSansdrncks. Eine solche Porträtirkunst rückt die Persönlichkeit, indem sie vom Nebensächlich-Alltäglichen abstrahirt, in eine höhere geistige Sphäre, zeigt das Bleibende derselben in dcr Wandelbarkeit des Lebens und schafft, unbekümmert um den von Zeit zu Zeit sich erneuernden Schulstreit zwischen Realismus und Idealismus, geleitet dom künstlerischen Instinkt, Meisterwerke, wie sie im Pitti nnd Louvre den Knnstfrennd aller Zeiten reizen nnd ent zücken werden. —o. Skat. Wie bereits mitgetheilt, hält der I. Chemnitzer Skat- Verein ain Sonnabend, de» 2. März, Abends, ein erweitertes BereinS- Preis-Tnrnier ab, a» welchem auch Nichtmitglieder thcilnehmen können. Das Turnier findet im Bvrsensaale statt und sind Einlaßkarten zu demselben bei Herrn Franke im Börscnrestaurant ü 2 Mk. vorher zn entnehmen. Der gesammte Einsatzbctrag soll nach Abzng einiger mir geringer Spesen znr Prä- niiirnng offener Mottos wie in den drei große» Preis-Skat-Turnieren der Vorjahre verwendet werden, so daß bei einer Theilnehmcrzalil von 100 Per sonen zehn Preise zn 40 , 30 , 24 , 20, 16, 16, 12, 10, 8 „nd 4 Mk. ertheilt werden könne». Bei geringerer oder Höherer Theilnahme findet entsprechende Aendernng statt. Da der Turnierranm nnr eine beschränkte Zahl von Theil- nehmern saßt, ist Skatsrennden nur zn empfehlen, sich baldmöglichst eine Einlaßkarte zu löse». —* Gefaßter Einbrecher. Ans dcr Wohnung ejnes an dcr Brücken- straße wohnende» Kaufmanns wurden vermnihlich am 11. ds. Mis. Nachmittags ans einem verschlossenem Secretür, an welchem jedoch der Schlüssel im Schloß steckte, eine goldene Damenuhr init ebcnsalls goldene» Zeigern und mit Brillanten besetzt, eine goldene Daincnnhrkette, eine Vergleiche» Danicnhalskettc, zwei goldene Armbänder, eine Korallenkcttc mit Kreuz, ein goldener Klemmer, sechs silberne, vergoldete Kaffeelöffel, ein Jubiläumszweithalerstück mit dein Bildniß des Königs Johann und ein gehenkeitee Duralen mit einem daran hängenden goldenen Herzen gestohlen. Der Dieb ist j.dcnsalls dadurch in die Wohnung gelangt, daß er durch ein neben der Vorsaalthür befindliches Fenster, welches nach dem Spcisegcwölbc führt und nicht verschlossen war, gestiegen ist. Wie sich ergab, sind in den letzten Tagen bei mehrere» hiesigen Goldarbeit«-» nnd einem Uhrmacher verschiedene Stückchen, von goldene» Kette» nnd Armbändern hcrriihrend, von einem Unbekannte» verkauft worden von denen sich ergab, daß sie zu den gestohlenen Schmucksachen gehörten; auch der gestohlene Dncaten, aber ohne Henkel »nd Herz, ist von dein Un bekannten verkauft worden. Am Donnerstag Nachmittag wurde dieser Un bekannte, ein zur Zeit hier wohnhafter Musiker nnd Uhrmacher, als er abermals bei einem Goldarbeiter ein Stückchen Uhrkctle veckausen wollte, sestgenommcn. Bei einer in' seiner Wohnung vorgenommcuen Durch suchung wurden nock niedrere Stücken von den gestohlenen Kelten und auch der gestohlene Klemmer gefunden. Der Fcstgenommene, welcher schon eine mehrjährige ZuchlhanSstrafe wegen Diebstahls verbüßt hat, will die bei ihm gefundene» nnd von ihm verkauften Geldsachen von einem Unbekannten, den er aber nickt zu beschreiben vermag, schon vor längerer Zeit gekanst haben. —* Brand. In einer mechanischen Weberei an derWilhclmstraße war gestern Abend gegen 6 Uhr ein Webstuhl in Brand gerathen, wodurch die Vorrichtung »nd die Kette verbrannt sind. Das Feuer wurde von dcni Ar- beitspersonal gelöscht. —* Entdeckt. Im Monat Oktober oder November v. I. war einem liier in Arbeit stchenken Tapezicrgehilse» in seiner Wohnung ans dem Kleider schrank e» goidner Siegelring gestohlen worden. Jetzt hat sich ergeben, daß diesen Ring ein Lvgiscollegc Vcs Bcstohieven cniwcnde: und auch noch im Besitz hatte. IS. Tsborrnemettt-Concert des rhemttitzei' Lehrergesang» Vereins. Der Chemnitzer Lehre rgc sang verein hat sich ninerhalb der weni gen Jahre seines Bestehens im Fluge zu einer gebietenden Machtstellung im Musikleben unserer Stadt, insbesondere im Wettstreit dcr Müniierchorvereine emporgeichwinige». Ein ans das Edle »nd Nichialltägliche gerichtetes Streben, welches m einer kräftigen Oberleitung von Beginn an eine energische Ver tretung gesunde» hat, giebt sich in allen seinen Unternehmungen knnd. Er hat die Einseitigkeit der Knnstanschaiinngen in de» Bann gelhan, so zwar, daß er Mendelssohns „Anfigone" ebenso wähle» konnte wie Wagners „Das Licbcsmnhl der Apostel", er sucht auch noch unbekannte umfangreichere Werke, wie eine» „König Fjalar", ins tönende Leben zn erwecken, er vergißt dabei nicht, wie im gestrigen Eoiicert bewiesen worden, einem der schönsten Zwecke des deutsche» Männcrgesangcs, dein einfachen deutschen Kunst- nnd Volks lied, zu huldigen. Wie köstlich erhebend nnd unsagbar lvohlthnend in seiner natürlichen genfiithvollc» Melodienhcrrlichkeit wirkt doch ei» deutsches Volkslied, und »nn erst, wenn es von solchen Sängern gesungen wird, bei denen gründ liche mnsikalischc und gesangliche Vorbilvnng, geistiges Wissen und wahrer Sin» sür ideale Güter als selbstverständliche Ausstattung mit hi»,»gebracht werden. Unter de» vielen werthvollcu Liedern, die gestern, vorzüglich fein sinnig und sorgsältig vorbereitet von dem bewährten künstlerischen Leitet de- Vereins, Herrn Kirchenmnsikdircetor Th. Schneider, angestimmtwur den, geben wir deshalb anch den beide» Volksliedern Radecke's: „Ans der Jugendzeit" »nd den „Königskinder»", welche beide oi stimmungs voller, gc'mülhsiiinigcr Auffassung »nd Ausführung erschienen, den Vor zug. Darnach stellen wir sofort Rietz's „Morgcnlied" und das reizende Lied von Robert Fnchs: Das macht das dunkelgrüne Laub, gleichmäßig hinsichtlich dcr Höhe des Anssüürungswerthcs, als euch nach Seite des compositorischcn Gewichtes. Die schwierig auszuführende aber entzückende Brambachschc „Sommernacht" mit dem Rcichthum an harmonischen Feinheiten und reizvollen Stimmsnhrungen, die sonst wohl den Vorzug verdiente, stand hinsichtlich Gewißheit und Einmüthig- kcit dcr Einsätze nicht allenthalben ans derselben Höhe mit dein Besten des Abends, erreichte aber auch ein sehr bcachkcnsweilhes Gelingen, zeigte über- t anpt deutlich die Treffsicherheit »nd Jntonafivnsrcinhcit der intelligenten Sänger. Das LiSzttsehe „Soldatenlied" ans „Faust", eine cigeuthüm- lichc Cvmpositio», die in ihrer melodiösen nnd harmonische» Schlichtheit und den sonderliche» Wiederholungen eigentlich nicht Liszt'sche Art verräth, erschien unter instrumentaler Beigabe vo» Trompete nnd Pauken. Daß sie n»s, obwohl Freunde »nd Anhänger Liszls, einen wesentlichen Eindruck hinlerlassen hätte, könnten nur nicht sagen. Liszt hat in Männerchöre» Stärkeres geschrieben. Ebenso vermögen »vir nicht durchaus dcr mnsikalischen Gewandung des im Grunde lies wehmüthigcn „Ans gold'nerZeit" zuzu- stiinme». Ist nicht, wie eS »ns nach erstmaligem Hören scheine» wollte, diesem hcrvortretendc» Grnndzng deS Gedichtes, vo» dcr nicht gerade seltenen Melodie der Anfangszcilcn abgesehen, mnsikaliich verhältnißmäßig zu wenig Rechnung getragen? — Der Ehvrklang im Casino war, vo» nnserem Platze aus bcurtheilt, von imponirendcr Fülle, überaus weich und wohltönend im Piano, von bezwingender Macht bei Kraftstelleu. Bei dem heiligen Ernste und dcr weisen Mäßigung, mit welcher jeder Einzelne singt, hebt sich keine Stimme von» Gcsammtklniig ab; cs ist überhaupt eine Freude, zu beobachten, wie dcr Inhalt jeder Vorlage jede» Bclhcitigten gleichmäßig erfüllt und zur Bethätignng seines Anthciles am großen Ganzen anrcgt. Den leistungsfähigen Verein mit seinem reichen Znsaniincnslnß knnstgcübtcr »nd gleichmäßig schöner Stimme» zu seinem neue» Erfolge von Herze» beglückwünschend, werden wir die fortgesetzte, glückgekröntc Weitcrentwickelnng keiner Thätigkeit im Dienste hehrer Kunst »>it Interesse verfolgen. Kommen wir noch zu de» Solisten des Abends, so haben wir zunächst der trefflichen, künstlerisch hochstehenden Mitwirkung des Herrn Bert ran« Roth von Dresden zn gedenken. Der gediegene Künstler, welcher durch die seine» vollendeten Borträgen innewohnende hohe künstlerische Weihe schon oft die Chemnitzer entzückte, also in seinen individuellen Eigenschaften bet
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