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Dresdner Journal : 30.11.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-11-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185911308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18591130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18591130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-11
- Tag1859-11-30
- Monat1859-11
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 30.11.1859
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.V 275 Mittwoch, den M. November Dres-llerAom ml lklr. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. eurrung Pf-, Ziehung t, llldll Demuth. werden. rag- bi- zen wer- hselplätze , letztere I« tritt ?<wt unä Otvwpvliu- »edlng Ainru. le ich Pf, ird, so on des Adres- lassen, : erfol- Wiener 79^« G. Augsburg nkf. a. M. Z,17'4 G.; -r. ; . 3 Mona« reue Wäh- sd'or 8^. kovemder. 50; Bank- '><)'. Augs- inzducaten chten. »vrm'ier. 84^ G.; >2/55 4^ . s. schles. rfe. größ. Ilbtsb. — sittau46^ rlOl^iB. e teutsche >8. Novlmver, >4 b«rhlr„ V2-S4 Thlr. lau. Koggen r„ pr. diesen sd. Btto, loco . Bn». flau I pr. Dreld. es pr. Eimer edor. — Wtt- d. dr. (Pro- -70 Thlr.G. «r-Decrmdcr Gerste loco 3-27 Thlr. rühjahr 25. ovbr.-Dccbr. Rüböl loco cmber lO^i», kovcmber. di>83^G.; rlcihe 61'/» 5^ neue ll.57^G.; ierreichischc sche Schatz- n: Draun- ^armstädter w. Gothaer ). thüringek tredilactien: G.; do. II G.; do. en: Berlin- )5 G.; do. i - Freiburg md. 128G.; . Magdeb.- ;-Ludwigsh. B.; do. do. obcr- . 143^ G.; mto Cvmm. inth. 135'/^ Dresden, 29. November. Die „Neue Preußische Zeitung" antwortet heute aus die Angriffe, welche, wie gestern an dieser Stelle erwähnt, die officiöse „Preußische Zeitung" gegen sie aus Anlaß des von der „Neuen Preußischen Ztg." abgedruckten „offenen Briefes" der revolutionären Lon doner Gesellschaft richtete. Sie sagt: „Wir haben nicht au- dem jetzigen Kinkel'schen Briefe (wir nennen ihn kurzweg so, ohne behauptet zu haben, daß gerade Kinkel ihn versaht hätte: gut genug geschrieben ist er übrigens für ihn), wir haben nicht gefolgert, daß Kinkel den Mor gen seiner Revolution dämmern sähe, sondern wir sag ten, daß dieser Revolutionssührer, obgleich seine Auslas sungen so heftig gegen Preußen gerichtet sind, dennoch jenen Morgen dämmern sähe. Und wer kann die Stirn haben, uns Borwürfe darüber zu machen, daß die revo lutionären Deutschen Flüchtlinge aus den jetzigen Zu ständen Deutschlands eingestandenermaßen neue Hoffnung schöpfen? Wenn die „Preuß. Ztg." dagegen streitet, daß „eine unbewußte oder auch wohl gar eine bewußte Identität der Tendenzen der „ „Batrrlandssrcunde" " mit denen der preußischen Regierung vorhanden sei", — so mag sie diesen Windmühlenkampf nach Art des spanischen Ritter- immerhin unternehmen. Uns ist e» nicht ein gefallen zu behaupten, daß die preußische Regierung mit jenen Revolutionären irgend welchen Zusammenhang hätte , wir wissen auch recht gut, wie sich z. B. der Minister des Innern noch kürzlich über seine Stellung zur De mokratie geäußert hat, — aber trotz Alledem werden wir über den Ursprung und den Charakter der jetzigen „Deutschen Bewegung", an deren Spitze die entschiedensten Demo kraten stehen, unsre Belehrung uns nicht au» der „Preu ßischen Zeitung" holen." Die französischen Blätter treten wieder sanfter, gegen England auf. Die „Patrie" versichert, dir Reise Lord Cowlry's nach London habe keinen andern Zweck, ul- dem britischen Cabinet von den aufrichtigen Gesin nungen des Kaisers zu Gunsten des Bündnisses mit England Gewißheit zu geben und darauf hinzuweisen, wie sehr die Angriffe der Londoner Presse da- Freund- schaft-verhältniß gefährden. Diese Bemühungen hätten bereits Frucht getragen, wie man auS der ruhigern Sprache der englischen Jourmale ersehen könne. Eine engere An näherung zwischen Frankreich und England sei im Werke und man stehe bereits nahe daran, sich über die Grund lagen der Congrcßberathungen zu verständigen. Uebri- gen- meint dasselbe Blatt, daß von einem Vorschläge auf allgemeine Entwaffnung wohl schwerlich die Rede sei. — DaS „Journal deS Döbats" schreibt die Verzöge rung de- Congresses den Einwendungen Oester reich- gegen die Berufung des Herrn Buoncompagni für die Regentschaft Mittel-Italiens zu. Man könne jedoch nicht annchmen — meint Herr Prevost-Paradol — daß dieser Zwischenfall die so ungeduldig erwartete Vereinigung de- Eongresses lange verhindern werde. Man würde dies uin so schwerer begreifen, als das Ucbel, wenn es ein Nebel sei, jetzt unheilbar geworden und die sardinische Regierung eine Maßnahme nicht zurücknehmcn könne, welche durch die Bestimmung Frankreichs eine cndgiltige > geworden sei. Während die englische ministerielle Presse sich Mühe giebt, die Lage der Dinge möglichst rosig erscheinen zu lasten, läßt die übrige Presse in ihren Nüstungsrusen nicht nach. Den Eongreß betreffend, sagt die ministerielle „Morn ing-P ost" (wie telegraphisch schon erwähnt): „Die Präliminarien, welckje die englische Regierung vor dem Zusammentritte eines Congresses für nothwendig er achtet bat, sind, wie wir glauben, auf gutem Wege zur Feststellung. Das französische und das österreichische Ein ladungsschreiben liegen jetzt in Paris zur Verhandlung an die zu berufenden Mächte bereit. Wir dürfen daher der Versammlung des Congresses in nicht ferner Frist entgegensetzen." — DaS Gerücht, wonach der Kaiser Na- leon der englischen Regierung eine gleichzeitige Ent waffnung vorgeschlagen Haden soll, ist Pariser Ursprungs und aus der französischen Hauptstadt durch den Telegraphen über Brüssel nach London gelangt, bat jedoch an der Lon doner Börse keinen Eindruck gemacht und auch in andern Kreisen keinen Glauben gefunden. Nach der „Morning- Post" und „Daily News" ist cs völlig aus der Luft ge griffen. Die „Morning-Post" bemerkt darüber: „Dies Gerücht entbehrt nicht nur jeder thatsächlichen Begrün dung, sondern ist eine Unmöglichkeit; denn cs ist das allerletzte Verlangen, welches Frankreich aussprechen und England gewähren könnte. Unsre Rüstungen gründen sich durchaus nicht auf irgend welche französische Kriegs anstalten. Wenn wir Verthcidigungsmaßregcln treffen, so geschieht es gegen Jeden, der da kommen mag; und jedes englische Ministerium, das diese Politik ein schlägt, berechnet seine Vorsichtsmaßregeln gegen eine etwaige Combination von Mächten, und modificirt sie nicht nach der wechselnden Stärke unsrer Nachbarn." — „Daily News" äußert sich über denselben Gegenstand wie folgt: „Wir haben die Entdeckung gemacht, daß unser ganzes Vertheidigungswesen schwach und unzulänglich ist; und wir haben eine gründliche Reform desselben begon nen. Wir können jetzt eben so wenig mehr die Armee reform, wie die Parlaments-, Bankerotgesetz- oder irgend eine andere Reform fallen lassen. Der Kaiser der Fran zosen ist viel zn scharf blickend, um dies nicht einzusehen, und wir ersuchen Diejenigen, die uns mit ihrem Ver trauen beehren, ja nicht zu glauben, daß Se. Majestät den ihm zugeschriebenen Vorschlag gemacht hat, — einen Vorschlag, der viel eher gegenseitige Verlegenheiten her beiführen, als den Frieden fördern könnte."—In einem Artikel über das Glasgower Schützenclubmecting und die Reden voir Sir Archibald Alison und Herrn Oliphant bemerkt „Daily News": „Windmachende Schriftsteller sagen uns, daß es nicht schwer halten werde, 150,000 freiwillige Schützen zusammenzubekommen. Nach den sorgfältigsten Erkundigungen, die wir angestellt haben, wird eS uns schwer zu glauben, daß die Zahl der wirklich eingetretenen Freiwilligen sich auf 30,000 Mann beläuft, Wir wollen den Werth der Freiwilligcncorps gewiß nicht herabsetzcn. Sie können, bei gehöriger Anzahl und Or ganisation, ohne Zweifel treffliche Dienste leisten. Die Gefahr ist nur, daß man ihre Anzahl zu hoch angicbt, und daß die Bemühungen zur Bildung von Corps er schlaffen." — Der „Globe" spöttelt über die 100 Pf. St., welche die Citycorporation zur Ausstattung der Londoner Schützenbrigade gespendet hat. Genau 50mal so viel, als diese Beisteuer zur Landesverthcidigung, näm lich 5000 Pfd. St., habe das Festmahl gekostet, das die City vor einigen Jahren dem Kaiser Napoleon zu Ehren gegeben. Als Grund gegen einen größer» Beitrag hatte ein Gemeinderath, Herr Dakin, vorgebracht, daß ihm der Schützenenthusiasmus vorzeitig scheine; noch sei keine Ana logie zwischen heute und 1804 v»rhanden, noch habe der französische Kaiser kein Lager in Boulogne aufgcschlagen. Natürlich, bemerkt der „Globe" dazu, zum Enthusiasmus sei Zeit genug, bis die City ergiebige Kriegsanleihen und Lieferungsgeschäfte in etwas näherer Aussicht habe. Mahl- und Schlachtsteuer um 25"», welche seit dem ersten Monatstage nach der Mobilmachung unverändert fort erhoben wird. Die Regierung stützt sich bei der Forterhebung des Zuschlages auf die ihr ertheilte Er mächtigung, denselben ein ^ahr lang cinziehen zu können. Der Rechenschaftsbericht wird eine Reihe sehr interessan ter Momente bieten, welche einen Uebrrblkck über den Umfang der Maßnahmen für die Kriegsbereitschaft ge währen sollen. — Die wiederholten Angaben, daß eine Auflösung der Centralstelle für Preß-Angelegen heiten im Staatsministcrium beabsichtigt werde, scheinen sich nicht zu bestätigen, da vor wenigen Tagen noch eine Ernennung für diese Abtheilung deS Staatsministeriums erfolgt ist. — Kn der heutigen Börse wurde durch hier anwesende holländische Bankiers der Versuch gemacht, die venetianischc AwangS-Anlcihe in CourS zu bringen. Obwohl dieselbe zu 63^» angcboten wurde, fand sich keine Abnahme. — Die Regierung hat beschlossen, die auf Staatskosten zu errichtenden Standbilder deS Staatskanzlers Hardenberg und des Ministers Stein auf dem Platze bei dem Opernhause aufzustellen und zwar zu beiden Seiten einer Statue des hochseligen Königs Friedrich Wilhelms III. Berlin, 28. November. (N.Pr.Z.) Der preußische Gesandte am kurhessischen Hofe, wirkt. Geh. Rath v. Syd ow, hat vor einigen Tagen Kassel mit unbcstimm tcm Urlaub verlassen, während der kurfürstl. Gesandte am preußischen Hofe, uürkl. Geh. Rath v. Wilkens- Hohenau, sich schon vor einiger Zeit von hier nach Dres den begeben hat, wo er gleichfalls beglaubigt ist. Es ist dies eine Folge der Differenzen zwischen der preußischen und der kurhcssischen Regierung wegen der Verfassungs- fraze; eine förmliche Abberufung der beiderseitigen Ge sandten hat indcß nicht stattgefunden. Hannover, 24. November. Die „Neue Hann. Ztg." berichtigt oppositionelle Correspondenzen, welche mit auffallender Geschäftigkeit gleichlautend in verschiedenen Zeitschriften verbreitet worden sind, indem sie dazu un ter Andern, sagt: „Der Minister des Innern und der höchste Polizeichef kommen nach ihrem Wirkungskreise mit den demokratischen Bestrebungen am häufigsten oder fast ausschließlich in Gegensatz. Es ist daher sehr erklärlich, daß sich die Angriffe der Demokratie vorzugsweise gegen jene richten. Mit einer solchen planmäßigen Dreistigkeit sind di« beiden Genannten jedoch aus jenen Kreisen bis her noch nicht angegriffen worden, als in jüngster Zeit, namentlich im „Frankfurter Journal", in der „Weser zeitung", der „Börsenhallc" und der „Kölnischen Zei- tung". Diese Blätter sehen Vorgänge in den höchsten Dicnstkreisen, ja sogar an allerhöchster Stelle in Scene und wissen dem Publicum von Zwiespalt im Cabinete, einein Entlassungsgesuche, von an allerhöchster Stelle ge machten Aufklärungen über das Verfahren des Ministers des Innern, welche sichtbaren Eindruck gemacht haben sollen, darauf ertheilten befriedigenden Zusicherungen mit solchen Details, solcher Sicherheit zu erzählen, daß man fast glauben sollte, jene Corrcspondenten hätten an ver borgener Stelle selbst zugehorcht. Die „Kölnische Zei tung" vom 21. d. M. weiß sogar, daß Graf Platen die geschehenen Schritte gegen die sogenannte nationale Par tei nicht gebilligt hat, längst erklärter Gegner der durch den Minister des Innern vertretenen polizeilichen (?) Rich tung im Innern gewesen ist, und daß Erklärungen an die größer,, Höfe abgeschickt seien, welche dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten die verlangte Genug- thuung geben und den General-Polizcidirector Wermuth fallen lassen. Zum Schluffe glaubt und hofft die Korre spondenz der „Kölnischen Zeitung", daß der Riß durch das Cabinet von 1855, wenn auch jetzt übertüncht, doch keineswegs geheilt sei, natürlich mit der sichern Erwar tung, daß mit Erfüllung jener Hoffnung die Führer der hiesigen Opposition ins Ministerium berufen werden. Mag das lesende Publicum in Deutschland dem Gedruckten noch immer mehr als begründet Glauben beimessen, mag sich der alte Erfahrungssatz „mumiu» vu!i äoeipi" stets wieder bewahrheiten, jene Mittheilungcn tragen zu sehr den Stempel der Unwahrscheinlichkeit, der Parteitendenz an sich, um sie nicht sofort als Erfindungen erkennen zu lassen. Uebrigens soll an maßgebender Stelle große Un zufriedenheit über diese der thatsächlichen Begründung völlig entbehrenden Angriffe kund gegeben sein." Paris. Dcr„Constitutionnel" bespricht einenwichtigen Punkt der bestehenden Criminaljustiz, gegen den sich neuerdings die Kritik dreier Generalprocuratoren, Gaujal zu Paris, Raoul Duval zu Bordeaur und Metivier zu Angers, gerichtet hat. Es ist dies das seit 27 Jahren erprobte System der mildernden Umstände. — Vom 1. Januar ab wird die ganze Municipalpolizei von Paris aus 4590 Beamten und Agenten bestehen und die Municipalgardc einen Efsectivbcstand von 2892 Mann und 663 Pferden haben. — Paris wird von Neujahr ab nicht weniger als 2000 Steueraufseher haben, welche sämmtlich in der Nähe der Barrieren casernirt sein werden. — Bis zum Jahre 1848 hatte sich das Kriezsministcrium damit beschäftigt, für jedes Regi ment eine kurzgefaßtc Geschichte desselben ver fassen ilnd den Dienstbüchern der Soldaten Vordrucken zu lassen. Graf Brahaut war damit beauftragt gewesen. Die Revolution unterbrach die weitere Ausführung die ses Planes. Jetzt soll derselbe wieder ausgenommen und jedem Soldaten eine Geschichte seines Regiments einge- händigt werden. — Graf Morny ist schleunigst per Telegraph von Compi-gne nach Paris zurückberufrn wor den, weil seine Gemahlin von einem Sohne entbunden worden. — Großfürstin Marie von Rußland wird — so schreibt man der ,,K. Z." — heute Abend Com- piögnc verlassen, um sich eiligst nach Nizza zu begeben. — General Montauban ist nun definitiv von dem Kaiser zum Oberbefehlshaber über die Landtruppcn und die Flotte der chinesischen Expedition ernannt. Im Falle er umkommen oder auS irgend einem andern Grunde seinen Oberbefehl auszuüben verhindert sein sollte, ist General Jamin, der die erste Brigade des ErpeditionS- corps commandirt, alS sein Nachfolger designirt. — Ein Tagesgefchichtr. Wien. In Venedig ist am 23.Nov. in der k. k. Münze in Gegenwart der hierzu bestimmten Commission von dem Anlehen von 1859 abermals für 1 Million Vaglia durchgeschlagen und verbrannt worden. Im Ganzen sind bis jetzt 11 Millionen verbrannt. 0 Berlin, 28. November. Im Staat-Ministerium ist man gegenwärtig mit der Ausstellung deS Rechen schaftsberichte- über die Verwendung deS zu Kriegs zwecken aufgenommcnen Credits von 30 Millionen Thalrr beschäftigt. ES knüpft sich daran bekanntlich die Erhöhung der Klassen-, classificirten Einkommen , 7lbou>e»e«t»»rtist: äiibrliob: 5 Tlckr. 10 Kxr, in >»oA»«r > ».Mrl.-I „ 10 „ „ „ ! blauatliek in vr«»elon: 15 dlgr. l Llneolo« kiummoru: 1 dlgr. 1 Inseratenpreise: kür Leu ttnun» viuor Ämtticher Theil. Verordnung deS Ministerium» des Innern, verbotene Münzen betreffend, vom 21. November 1859. Seit einiger Zeit hat da- Ministerium de- Innern aus fast allen Theilen des Lande- Klagen darüber zu vernehmen gehabt, daß Münzen, welche durch die Ver ordnungen vom 8. September 1841 und 8. Juni 18H2 ausdrücklich al» verbotene bezeichnet sind, namentlich aber . ausländische Scheidemünzen polnische H und A Thalerstücke, fremde, nicht preußische, '/>» Thalerstücke, zu leichte Goldmünzen häufiger im Verkehre Vorkommen und zu Verlusten der Belheiligtcn Veranlassung geben, namentlich aber durch Einführung im Großen und Wiederausgabe im Kleinen dazu benutzt werden, unredliche Gewinne zu machen. Wie daher hiervon Veranlassung genommen wird, auf die obanzezogenen Verbote und die im Gesetze vom 22. Juli 1840 auf Urbertretung derselbe,« gesetzten Strafen an- durch wiederholt nachdrücklich aufmerksam zu machen, so werden auch sämmtlich« Polizeibehörden deS Landes an gewiesen, diesem Gegenstände ihre besondere Ausmerksqm- keit zuzuwrndeu, und insbesondere gegen solche Personen, welche auS dem Einbringen und der Wiederausgabe ver botener Münzen rin Geschäft machen, unnachsichtlich ein- zuschreiteu. Dresden, den 21. November 1859. Ministerium des Innern. Für den Minister: Kohlschütter. Nichtamtlicher Weil. Nedersickt. Zeituugsfchau. (Neue Preuß. Zeitung. — Patrie. — Journal des DöbatS. — Morning-Post. — Daily- RrrvS. — Globe.) Tagetgeschichte. Wien: Vcnrtianische Vaglie ver brannt. Berlin: Rechenschaftsbericht über den Kriegscredit. Centralprrßstelle fortdauernd. Entfer nung deS kurhessischen Gesandten. Vermischtes. — Hannover: Berichtigung oppositioneller Korrespon denzen. — Paris: Tagesbericht. Geschichten der Re gimenter. DaS chinesische Commando. Proceß Cha- puyS Montlaville. Ministerielles Rundschreiben we gen der Journalpolrmik gegen England. — Turin: Eisenbahnconcrsston. Gouverneurernennungen. Ver ständigung mit den mittelitalirnischen Diktatoren. Fah- nenvrrtheilung in Florenz. Garibaldi'» Proclamation. Florenz: Militärische Strafen. Ball. — Madrid: Mauren zurückgeschlagen. Tagesbefehl O'Donnell'S. — London: Hohlkugeln voll flüssigen Eisens. Rede Alison'S. Themsetunnel einer Eisenbahn übergeben. — Konstantinopel: Ernennungen. Maritimes. — Bombay: AuS Nepal. Russischer Einfluß. — New- Bork: Vidaurri's Tödtung. Aus Peru, und Neu- Granada. Die Züricher Verträge >- Ernennungen, Versetzungen re. im Sffrvtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Plauen. Reusalza. Brandis.) Wissenschaft, Kunst und Literatur. Börsen»achricht en. Inserate. Tageökalender. kür äcu K»uw viuor -«wpnltpuou Lullo: 1 disr. l-'utvr „kinLv,»vät" üie 2«ile: 2 «rschrintnr l'kxliek, ml« Auonudm« äer 8vno- un» koiorlnxe, kür Son solgiouäoa I »x. I8S9. Insrratrnannahme auswärts: l-siprix: 1«. 1!i«^>t>^enrixn, s'ommwsiouit« <l«-j Itroulner ck-,urn»I«: ebunäuiielbit: II. llrunuu; Altan»: L lool.«»; Lorliu: (-»ai'irx'-wlu-ttnoflü., ttürLusru», kiuro»»; Lromvu: I!. ^cru-orr«:; 1r»uirkurt ». l«n< bkaiutliinzr NKIv: ^ool.p ULv»»»»; r»r»: v. I.äuxxr»:.« (28, rue cke« bau» uuf»oi); kr^E i lliiciilisuäluog. Hrrausgrber: Xiinlgl. Lxpc-üitiou ,1,1^rc»<I»er ckourualZ, Drillen, Xr. 7 Stabsoffizier des Generals Martimprey ist hier ange kommen, um die in dem letzten Feldzuge erbeuteten marokkanischen Fahnen dem Kaiser zu überreichen. — Der Proceß deS Herrn CHapuys-Montlaville — der Vater dieses Herrn ließ bekanntlich seinen Enkel, der sich in St. Etienne bei seiner Mutter befand, rau ben — ist. endlich von den Gerichten von Mans ent schieden worden. Herr Chapuys-Montlaville hatte zuletzt sich so zu sagen gutwillig dazu verstanden, der Mutter ihr Kind zu lassen und sich von ihr scheiden zu lassen. Frau v. Chapuys-Montlaville hatte nie mehr verlangt. — Der „Nal.-Ztg." wird aus London vom 26. No vember mitgetheilt: Die französische Regierung hat an eines ihrer Londoner Blätter eine Abschrift der Ver fügung gelangen lassen, von der ein Times-Correspon- dent vor einiger Zeit einige Andeutungen machte. Der Tert lautet: „Der Minister des Jnncrn an die Herren Präfecttn „Paris, 12 November I85S. „Mehrere Journale in Paris und in den Departement« haben siit einiger Zcil in ihr. RaisonnemrntS über England «ine bcdauernewtrkhr Uebertreibung getragen. Eine solche Polemik hat nicht nur dir Unbequemlichkeit die Interessen zu beunruhigen und die iöfftNtliche Meinung aufzuregcn: sie trägt auch dazu bei, die herausfordernde und feindselige Haltung zu steigern, die in gewissen Organen der englischen Presse rmen leidenschaftlichen Ausdruck findet. Wenn diese Angriffe in Journalen erscheinen, welche gewöhnlich die kaiserliche Politik vertheidizen, so habe» sie «inen noch ernsthaftem Charakter, weil man im Ausland« die Regierung dafür verantwortlich macht. (LS ist daher wesentlich, daß die Journale, auf welche sich der Einfluß der Verwaltung geltend machen kann, eingeladrn werden, mit mehr Umsicht (cir- cunmpection) zu Wirke zu gehen. Ohne Zweifel ist es nützlich, Jrrthümcr zu widerlegen, gegen Verleumdungen und Ungerech tigkeiten zu protestirem Aber bei einer energischen Verteidigung des Rechtes und der Intentionen Frankreichs die eine Pflicht der Presse ist, ist et doch leicht, die Empfindlichkeit einer großen Na tron zu schonen und das gute Verhältniß zwischen beiden Völ kern zu erhalten. In diesem Sinne, der die Würde der kaiser lichen Politik mit den Interessen unsrer Allianzen und der Auf- rechihaltung des Frieden» vereinigt, müssen die Präfeckcn auf die Journale und auf die öffentliche Meinung cinwirken- Vor der Hand wollen die Herren Präfecten sich darauf beschränken, diese Empfehlungen confidentirll den Journalen zu machen, auf deren Ergebenheit und DtScrrtion sie rechnen können- Bei den Jour nale» ter Opposition werden sie nur rinschrciten, wenn dieselben sich durch ihre Uebertreibungcn zu offen mit dem Gedanken der Regierung in Mißklang sehen sollten. In diesem Falle muß über sic sofort dem Minister des Innern Anzeige geschehen." 06 Turin, 22. November. Das Amtsblatt veröf fentlicht ein Decret, wodurch dem Hause Gombert die Concessiou für die Eisenbahn von Savona nach Turin crtheilt wird, ferner eine Genehmigung des Postvertrages mit Parma. Modena und der Romagna. Die Subskrip tionen auf das Aul ehe» ergaben bis jetzt 20,050,000 Fr. Rente. Der Abgeordnete Tonelli ist zum Gou verneur deS Veltlin, Lillamarina für Mailand ernannt worden. Statt des Letzter« kommt Desambrois als Ge sandter nach Paris. Turin, 23. November. (K. A.) Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten von Florenz ist in Modena gewesen, um sich mit Buoncompagni zu verständigen, und die Sache ist gelungen. In einigen Tagen wird Buoncompagni. seinen Einzug in Florenz halten. Er hat vor seiner Abreise dem Könige seine Entlassung als sardinischer Bevollmächtigter eingercicht und erhalten. Hiermit soll gesagt werden, daß Buoncompagni nicht mehr sardinischer Unterthan ist. — Der „Monitor« toscano" vom 21. November be richtet über die Vertheilung der Fahnen an die Natio nalgarde in Florenz. Der Ministerpräsident hielt nach der Fahnenweihe die Anrede. Unter großem En thusiasmus defilirte die Nationalgarde hierauf vor Rica soli, der zu Pferde war, und ihrem Obersten, Karl Fenzi. Ricasoli erließ außerdem einen Tagesbefehl. — Aus einer Note desselben Blattes ersieht man, daß die Güter des Marchese Scipione Dargagli, des ehemaligen tos- canischen Gesandten in Rom, wegen seines Ungehorsams gegen die jetzige Regierung sequcstrirt worden sind. — Garibaldi hat aus Genua vom 23. November folgende Proclamation an die Soldaten Mittelitaliens gerichtet: An meine Waffengefährten Mittelitalien«! „Möze meine augenblickliche Entfernung in keiner Weise Euren Eifer für die heilige Sache, dir wir mrtheidigen, schwächen. Indem Ich mich von Euch entferne, dir ich wie die Vcrtrctrr eines erhabenen Gedanken«, de« Gedanken« der italienischen Erlösung, liebe, gehe ich mit schwerem, tief bewegtem Herzen. Aber ich habe mich mit der Gewißheit getröstet, daß ich mich bald wieder in Eurer Mitte befinden werde, um Euch zur Vollführung des so glänzend begonnenen Werke« zu helfen Für Euch wie für mich bestände da« größte Unglück darin, wenn wir nicht da wären, wo man für Italien kämpft Leget dethalb, ihr jungen Leute, die Ihr ihm, so wie dem Ehef. der Euch zum Siege fuhren soll, den Eid geleistet, die Wafsin nicht ab, bleibet fest auf Euerm Posten, setzt Eure Uebungen fort und befestigt Euch in der ManklSzucht de« Soldaten. Der Waff.nstillstand wird nur kurze Zeit dauern; die alte Diplomatie scheint wenig geneigt, die Sachen so aufzu fassen, wie sie wirklich sind. Sie betrachtet Euch noch al« die Männer der Zwietracht einer entschwundenen Zeit, und sie begreift nicht, daß in Euch die Elemente zu einer großen Nation vorhan den sind, wenn man Euch frei und unabhängig läßt, und daß in Euch der Same der Wettrevolution aufgedt, wenn man unfern Rechten nicht gerrcht werden will und wir mcht Herren in un serm eignen Hause bleiben sollen. Wir machen keine Uebergriffe auf fremde« Gebiet; lasse man un« also auch auf dem unsrigen in Frieden. Wer un« angreifr, wird gewahr werden, daß er, ehe wir un« der Sklaverei unterwerfen, ein Volk, da« für die Frei heit zu sterben bereit ist, vernichten muß. Doch selbst, wenn wir Alle gefallen, hinterlassen wir den kommenden Grschlechtern da« Erbe de« Haffe« und der Rache, worin die Fremdherrschaft un« groß gezogen hat. Wir hinterlassen unfern Löhnen al« Erb schäft Waffen, so wie da« Bewußtsein ihre« Recht«, und — ich schwört e«! — der Schlaf Derjenigen, die un« unterdrücken wollen, soll kein ruhiger sein! Italiener! Noch einmal fordere ich Euch auf, leget die Waffen nicht nieder. Schart Euch fester denn jemal« um Eure Führer und beobachtet die strengste Mann«- zucht. Bürger, daß Niemand gefunden werde, w.lcher nittt seinen Obolu« zur Rationalunterzeichnung beitrüge! Daß auch nicht rin Sinziger vorhanden sei, der sich nicht mit einer Waffe ver sähe, um — vielleicht schon morgen — durch Gewalt zu er ringen, wa« wir jetzt durch Gerechtigkeit zu erlangen versuchen." Florenz, 21. November. (A. Z.) Wir sehen oft freiwillige und unfreiwillige Unabhängigkeitskrieger ge schloffen unter starker Bedeckung einbringen, und in der
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