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Dresdner neueste Nachrichten : 03.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191310034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19131003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19131003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-03
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.10.1913
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Nr. 269. xxL Jahrg DresöTier Neuefte Nachekkåjksn unabhängige Ingrimm-m Ists-M am Duso g n ave PFMMFJ so Pf Ema-no uch « Uck c c «- Mt eint-umso seh-neuem kostet zit- Mekz und ko- 1.80 Mk. tret haus, Futrchmkxktlifvc wen ten Ivusqabestetlleu so Iz» für auswstts is FO, Tit has In taub o ~ f monamck 70 vö» vierteliälkrllckj 2,10 Mk. frei san-. Mit der zekszkzggsws seishisgdxkkxksgngsswwx - « ««O·««k.i«s:;s...:«ssik«-I—H«-kg«·--«·«-«s1-egssIII-Os . ck c . Mosis mk ..-.-s-::, .s.-:s.xs·ss.ge.s.--.«kk...»»Hei-se Größte V erbreitnng in S achf en. siW Wiss-»sei- siii Wiss-«- kwsnnem äst- das Erscheinen an de tun-neu Taqu und MS- m»F Um eukstr mownswwsvknatähkusqus Wes-Ps- »3;«kgk·k«2;s·kei »Hikåws«äxsssgss.æsss · V W RIESZISZJMZTH - « M « n - kc s- Z Bude-FREEqu- szusisseitseltltxezhkzkienzgthrtitcheuägäzgckäz Redaktkou und Hauptgefchaftsstelle Ferdinanhstraße 4. Ma- zmgtståukzkEis-sie-Mau.ll.xgek.ijahu.mger. kp · s Ug. Um u.c. elae . . « , , CI Orts-MEDIUM UND OICVIMU M· Forum-erben Reduktion Nr. 18 sw, Expeditton Nr. 18 st, Verlag Nr. Is 528. Teleqr.-Abr.: Neuefte Dresden. Noch dem Auslande m Kunst wöckmilieb 1 Mk. W Mtckvb ——-—--—-———M .. »» schlossien sind, sind vielfach, wie der Verband Sächsis scher Jndustrielder feststellen konnte, von der Tat sache ihrer indirekten Zugehörigleit zum Zentral verband gar nicht unterrichtet Sie zahlen an den Zeniralverband weder einen Beitrag, noch haben sie dise Möglichkeit, ihre Meinung im Zentral - verband zum Ausdruck zu bringen, da dieser Mit gliederversammlungen überhaupt nicht kennt, son dern lediglich die Delegierten der angefchlofsenen Berbände zu Delegiertenversammlungen einladet. Im Gesamtvorstand des Verbandes Säch sischer Industrieller sind, wenn man der Zahlung der ~Leivziger Zeitung-« folgt, ebenfalls mehrere Jndusi strielle, welche auf diese ~indirekte««Weise dem Zeu tralverband angehören, darunter selbst der Vor fiizende des Verbandes Sächsischer Industriellen Niemals aber haben diese Pserfdnlichkeiten, so vor kurzem auch maßgebenden Behörden Sachsens gegen über, irgendein Hehl daraus gemacht, daß sie ledig lich den Verband Sächsischer Industriel ler als ihre Vertretung ansehen. Als gänzlich verfehlt muß es weiter neben der willkürlich konstruierten großen Ziffer von indirekten Mitgliedern, bei denen übrigens eine ganze Reihe von D o v p e lz ii h l u ng e n unvermeidlich sind, er scheinen, wenn die auf ganz Deutschland sich er streckende Zahl der indirekten Mitglieder des Zentral oerbandes der satzungsgemäß aus das Gebiet des Kdnigreichs Sachsen sich beschränkenden Zahl der Mitglieder des Verbandes Sächsifcher Industriel ler gegeniibergestellt wird. Wenn hieraus das lieber wiegen der Bedeutung des Zentralverbandes gefol gert werden soll, so würde das derselben Methode entsprechen, als wenn man das Königreich Sachsen selbst als bedeutungslos darstellt, indem man seine Bevölkerungszisfer mit der des Deutschen Reiches loder etwa die Pserdeftiirken der sächsischen Industrie betriebe mit denen der gesamten deutschen Industrie betriebe vergleicht. Ein Vergleich läßt sich, wenn überhaunt, naturgemäß doch nur durchführen zwischen dendirektenMitgliederndesVerbandes Sächsischer Industrieller in Sachsen und den direkten Mitgliedern des Zentralverbandes in demselben Gebiete. Daß dieser Vergleich völlig zu ungunsten des Zentralverbandes ausfällt, unterliegt keinem Zweifel. Der Zentralverband Deutscher Jn dustrieller selbst hat bis h e r n o ch n i e zu behaupten gewagt, daß er im Königreich Sachsen eine dem Ver band Sächsischer Jnduftrieller ebenbürtige Vertretung besitze Diese Behauptung ift erst der »Leipziger Zei tung« vorbehalten gewesen. Was schließlich die S chw e rindu st ri e inner- Diese Nummer umfaßt ls Seiten. Roman siehe Seiten U such ts. Dust-net spukt-etwas Seite ts. semW seu- 7. s auf hingewiesen werden, daß der Syndikus des Ver bandes Sitihsiseher Industriellen als er im Jahre 1908 auf Anregung fächsischer Textilin·duftrieller, die ebenfalls «indireste« Mitglieder des Zentralverhaw des waren, gegen die Preis- und Lieferungs politik des Kohlenshndilats im Reichstag austrat, gerade von. den Organen des Zentralvers bandes aufs heftigste angegriffen wurde, der trotz des Protestes vieler seiner sächsischen indirekten Mitglie der den Standpunkt des Kohlensyndikats billigte. Auch im Kampfe gegen die Schiffahrtss abga b e n, der für sie eine Lebensfrage ist, hat die fächfisrhe Industrie n i e m als die geringste U n te r st ütz u n g seitens des Zentralverbandes gefunden- Jn den dem Zentralverband nahestehenden Organen ist sie aber wiederholt als unbede u te n d hingestellt worden. Das Wort von den jenigen, »die mit einigen Ellen Band in der Tasche zu ihren Abnehmern hinreisen und diesen in heftigem Kampfe mit 80 bis 40 Konkurrenten ihre W a r e n a u i z u r e de n ver fuchen«, war zweifellos auf die sächsische Industrie gemünzt, und erst vor vierzehn Tagen noch hat die »Deuts(he Volkswirtschaftliche Korre fp o n d e n z« in einer Verteidigung des 8 e n tr a l verband es unter Angriffen gegen den Bund der Industriellen die Begründung des Deutsch-Defin reichisehen Wirtschaftsverbandes, zu denen Persön lichkeiten wie der Geheime Kommerzienrat Leh mann (Dresden) gehören, als ~Großmannss sucht einiger Kleinindustrieller« be zeichnet. Daß der Zentralverband in neuester Zeit sieh bemüht hat, nach außen hin das Ueberwiegen der Schwerindustrie zurückzudrtingen und Vertreter der verarbeitet-den Industrie in seinen Gremien mehr zu Worte kommen zu lassen, soll im übrigen nicht bestritten werden. Das alles aber ändert-nichts »an der Tatsache, dafz einmal die sächsische In dustri e zu beinahe achtzig Prozent im Ber band Sächsischer Industrieller ihre Ver tretu n g findet und daß weiterhin, wenn man lediglich die verarbeitende Industrie zählt, auch nicht der geringste Zweifel darüber lie stehen tann, daß diese in erster Linie im Bund der Industriellen vertreten ist, der, wenn er die Rechnung seiner »indirekten« Mitglieder auf machen wollte, wahrscheinlich zu noch viel höheren Ziffern seiner indirekten Gingelmitglieder gelangen wüde als der sentralwerband Deutscher Indu strieller. ( Dr. Dies-As rätfelhafter Tod. Im Aerinelkanal ertrimkem Man hat schon die Hoffnung aufgegeben, den Erfinder des Dieselmotors, der, wie wir gestern mel deten, auf der Ueberfabrt nach London spurlos ver schwunden ist, bebend wiederzufinden Die Familie Diefel erhielt zwar von den Begleitern des Er gnderö ein Telscgramm, daß die Gerüzte über Dr. iefcl unbegründet fei·en, aber aus en näheren Umständen geht hervor, daß damit die Angehörigen nur vorläufig beruhigt werden sollen. Von unfenn Londoner Korrespondenten wird uns iedegvaphiert: O- London, 2. Oktober. (Priv.-Tel. der Dresdner Neueften Nachrichten.) Das geheimnis volle Verfchwinden Dr. Dies-Its des Erfinderö der Ocllokomotivc, bildet fortgefetzt das Gespräch in der City. Es scheint, daß Dr. Diefel auf der Ueber fabrt von Antwcrpen nach Harwich entweder ver unglückt ift oder sich das Leben genommen hat. Man nimmt auch heute eher an, daß er in der Nacht Winkkvanv Denn-ver Innuitkiellcc uud sächsische Industrie. Aus sächsischen Jndustrielreisen schreibt man unk: Die »Leipz-iger Zeitung« veröffentlicht in Nr. 22 ihres Blattes einen Aufsatz über den Zentralverband Deutscher Industrieller, der sich dagegen wendet, daß der Zentralverhand lediglich die Schwer induftrie Rheinland-Weftfalens ocrtrete und nicht das Recht habe, im Namen der ver arbeitenden Judustriäs und vor allem der sächsischen Industrie zu sprechen, weil er nur eine Handvoll direkter Mitglieder in Sachsen habe. Die »Seit-- ziger Zeitung« weist demgegenüber daraus hin, daß dem Zentralversband Deutscher Jnduftrieller 197 korporativ angefchlossene Organisationen angehörtenJ die ihrerseits etwa 55 000 Einzelmitglieder umfassen. Darunter hefände sich auch eine Anzahl Körper sedaftetu deren Mitglieder in Sachsen domizilierten In ihren weiteren Ausführungen stellt die ~Leipz iger Zeitung-« dann die Behauptung auf, daß der Zentralverband mit seinen 55 000 ihm angeschlossenen Jadustriefirmen gegenüber den 5000 Mitgliedern des Verbanded Sächsischer Jndustrieller und den Mitgliedern dez Bundes der Industriellen die wirt schaftlich weitaus stärkste, die Interessen der Gesamt industrie vertretende Kdruerschaft sei. Die Ausführungen der »Leipziger Zeitung« sind bc d au erlich , weil sie die angegriffenen Kreise zwingen, die Verschiedenheit der Auffassung über Bedeutung und Stärkeoerhältnis der in Frage kom menden Organisationen aufs neue Fu erörtern und ihnen so die Möglichkeit nehmen, R u h e zu sachlicher Arbeit und Heroorhebung der einigenden Gesichts punkte zu finden. Gegenüber den die Bedeutung des Bandes der Industriellen und des Berh and es Sächfischer Industrieller derabsetzens den Aeußerungen.der «Leipziger Zeitung« erwächst die Notwendigkeit, folgende Feststellungen zu ver öffentlichem Zunächst wird in der »Es-einziger Zeitung-« dein-e Antwort auf die Frage gegeben, wieviel Einzel mitglieder der Zentralverband itn Königreich Sachsen wirklich hat. Auf diese Frage kommt es aber an, wenn man den Verband Sächsifcher Industrieller mit den dem Zentralverhand indirekt durch Korpo rationen angeschloffsenen Mitgliedern vergleichen will. Im Verband Sächsifcher Jndustrieller besteht zwischen den Einzeltnitglisedern und der Verhande leituug ein ganz enger Konnex, der durch die Zahlung ein-ed lahredbeitrageg, das Stimmrecht auf der Generalversammlung und die persönliche Fühlungnahme zwischen jedem Mitglied uusd der Leitung des Verbandeö gewährleistet ist. Diejenigen Mitglieder dagegen, welche dem Zentralverband als indirekt-e Mitglieder durch einen Verband ange- zufällig über Bord gefallen und ertrunkcn ist. Auf der Versammlng der Aktionäre der Diesel-Gesellschaft, der der Ver schwundene beiwohnen sollte, teilte der Direktor der Gesellschaft das Verichwinden des genialen Er sinderg in einer Weise mit, die der Antiindigung seines Todes gleichsam. Präsident Ellis sagte: »Ich habe die schmerzlirhe Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen, daß unser Kollege Dr. Diesel auf ge heimnisvolle Weise verschwunden ist. Er hatte einige Tage in Gent verbracht, wo er die Werke be sichtigte, und befand sich bei bester Laun e. Die Ueberfahrt unternahm er auf dem Dampfer »Das den". Um 10 Uhr abends zog er sich in seine Kabine zurück, wo man ihn am Vormittag nicht finden konnte. Es wird vermutet, daß er ins Meer gefallen ist, was einen großen Verlust nicht nur für die Gesellschaft, sondern für die ganze Welt be deuten würde. Wir können kaum hoffen, ihn wiedersah-den« Die Mitteilung rief unter den Aktionären große Beunruhigung hervor und es kam zu erregten Anseiuanderfetznngem weil die Aktionäre glaubten, es handle sich um ein-en Selbstnwrd. Man hob hervor, daß ein Un fall unwahrscheinlich sei, da die See während sder Ueberfahrt des Erfinders glatt war. ! Ein Kapitel für sich ist übrigens die Stel lungnahme der »Leipziger Zeitung« in Tdem Kampfe der zentralen Industrie organisationen. Es scheint, als wenn ein ein slußreiches Mitglied der Ersten Ständekammer, das auch unter den Ehrengästen auf der Leipziger Tagung des Zentralverbandes besonders aufgeführt wurde, obwohl seine Beziehungen sonst in landwirtschaft lichen Kreisen wurzeln, seinen ost merkbaren Ein fluß neuerdings auch in den Reduktionen ofsiziöser Blätter fühlbar werden läßt. Man wird wohl er warten können, daß dieser Teil der Episode im sächsi schen Landtag noch sein Nachspiel erleben wird. Dennoch spricht alles ge en einen Selbstnwtd Nach Meldungen aus M ü n Fe n litt Dr. Diefel an Herzkrämpfen und Atemnvt, und wurde payrfchseinlich auf der Faer von einem Anfall überrascht, daher dürfte er, statt sich zu Bett zu legen, aufs Deck gegangen fein, sich hinausgelehnt haben und ohnmächtig über Bord gefallen sein. Von seinen Reifebegleitern hatte er sich mit den Worten verabschiedet: ~Gute Nacht! Auf Wie d e rfe he n m o r g e n L« halb des Zentralverbandes anbetrifft, fo läßt sich auch hierüber ziffernmäßig ein Beweis des Ueberwiegeng oder Nichtiiberwiegens nicht führen. Finan z i el l iibcrwiegt jedenfalls die Schwerinduftrie im Zentral verband ganz bedeutend. Hat sich doch seinerzeit das Kohlenfyndikat bereit erklärt, für die Bueckfpende, die ein-en Betrag von 700000 Mk. erreichte, allein 250000 Mk. zur Verfügung zu stellen, fo baß man alfo doch wohl nicht ohne Berechtigung davon sprechen kann, daß in erster Linie die rh e i nifch -w e ft fälifche Schwerinduftrie im Zentralverband to nange b e n d ist. Es darf vielleicht weiter dar-. Der berühmte Erfinder, der am 18. März 1858 zu Paris geboren wurde, hat« sich als junger Ingenicur mit der Theorie des Würmemotors beschäftigt. Seine Schrift »Theoric und Konstruktion eines rationellen Wärmemotors«, die 1893 erschien, erregte weit über die Kreise der Umzng. Von llermann Rossi-. Es gibt nichts Häßlichered als das Verlassen eines Hauses, in dem man ahrelang gewohnt und ge arbeitet hat. Da, wo dein schwerer Schreibtisch von den Arbeitern weggerückt wurde, gähnt ein leerer weißer Fleck auf dem Fußboden, aus allen Wänden ziehst du mühsam und unwillig die Nägel wieder heraus, an denen deine Bilder hingen und die du vor Jahren bedachtsam und vergnügt eingeschlagen hast. In den heiligsten Räumen liegt Schmutz und Stroh, Holzwolle und Papiergeschnigel auf dem Boden. Verdrossen gehst du durch die tuben die fo icheuszlich leer stehen und in denen deine Schritte ungewohnt widerhallen, und hast immerxort das Ge fühl, du seiest nun zum letztenmal hier rinnen und. es müsse irgendein schöner nnd feierlicher Abschied( Linttfindem aber nichts klingt in dir, nichts als Ueber ruß und der sehnliche Wunsch, du möchtest schon weit fort und alles vorüber sein. So ging es auch mir, als its mein Häuschen am Bodensee ausräumte. Jch flo schließlich in den Garten. Auf dem zertretenen Sandhaufen der Kinder standen Kisten und eingenähte Möbel, jenseits der be schädigten Buchenhecke wartete grau und drohend der Möbelwagen. Ich ging die Decke entlang, die ich vor Fünf Jahren gepflanzt hatte, zum Holzichuppen Da ag wenigstensv noch ein Vorrat Holz, den ich gesägt und gespaltet hatte, aber Beil und Akt, Säge und Schaufel, Spaten und Rechen waren a e schon weg- Yeräumn und vorn auf dem Sandweg den ich in der ehten Zeit vernachlässigt hatte, wuchs Grad. Da neben aber standen in zwei langen, stolzen Reihen meine roten Malt-en, eine mächtige Allee, die ich alle aus Samen gezogen Patte und ans deren Samen ich mir eine ähnliche ists anzung am neuen Wohnort zu iehen gedachte. n den schweren Sonnenblnmen gingen die Meisen und pickten Körner, an den iauden hingen späte, blutrote Zimbeerem die Jung fernreben an der nördlichen auswand begannen auch schon pur urn zu glühen. Auf einem vergrasten Wegle n zwischen den Gemüsebeeten fand ich im weh mütigen Schlendern einen Gummiball und ein zer brochenes Holzpserdchen liegen, von den Kindern- Die waren nun schon seit Tagen fort und hatten die alte erste Heimat über dem Warten auf die neue xchoii vergessen. hier hatte der älteste Bub mir beim äen Und Gießen derGemüse geholfen: dort lag sein eigenes kleines Gärtchen mit Sonnenblumen und Dahlien. Und jenseits der Decke schlief im feinen Herbst grau das stille Land und der See, aus den ich nun manche Fabre lau-a en allen Andre-seiten und bei jedem Tun den Blick gehabt hatte. In der Ferne stand klein und schattenhaft der Konstansk Münster iurm, nahe gegenüber der graue, kühne rmhof von Sieckhorn, über der Reichenau hing Regennehel, und ringsum war kein Ort, den ich nicht tausendmal ge sehen hatte und dessen Bild mir nicht mit tausend kleinen Grlehnissen verbunden war. Ueber diesem stillen, weiten Seespiegel hatte ich Jahr für Jahr den Fdhn umd den Nordwind, den Regen und den Schnee den Nebel und die Sonnenglut betrachtet, an hundert kleinen Buchten hatte mein Boot auf mich gewartet,« während ich im Grase miöruhte oder im See drau-’ Ben schwamm: überall hatte ich meine Wettermerksl male und Gedenlplätze. Es war unerträglich, dazwisclzän das Klopfen und die scheltenden Stimmen der P er zu hören. Ich nahm meinen Koffer mit, fuhr über den See nnd stieg im alten, berühmten »Adler«« in Ermatingen ab, um die letzten Tage am See noch zu genießem Mit einem Freunde, der die Gegend kennt und liebt, fuhr ich im Wagen über Land, durch die beste Wein geqend, nnd sprag da und dort in stillen Landwirts bäusern ein Abs iedswort mit den Rotweinen des vergangenen Jahres, mit dem Bachtobler und dem Nestenbacher, mit dem Traminer und dem Schiller. Und so kam schließlich trotz Regen und Kälte und Umzugssorgen ein schöner, bedächtiger Abschied zu stande, dessen ich mich nicht zu schämen brauchte. Zwischen den Auszug am See und den Einzng in Bern legte ich wieder ein paar Tage beschaulichen Reisens. Es war soeben der Deutsche Kaiser da gewesen, und die noch anwesenden Journal« en waren von der Direktion der Jungfraubahn zu e er Fahrt und einem meiß droben eingeladen wo en. Man nahm mich mit, da der Zufall es wollte, und ich fuhr durch verrecnete Täler den wilden Berg hinan, in den Schnee und den tiesen Nebel hinein, bis wir oben dicked Schneetreiben und sechs Grad lKälte antrafen. Vom Berg und von der Aussicht war nichts zägebem aber ich atmete wieder einmal unvermutet neeluft und Bergkiilte und sab mit» Erstaunen das kühne Wert dieser Berababn, die ich ,wieder besuchen und von der ich ein andermal reden werde· Nach der Suppe fuhr ich wes nnd suchte das Dal von Grindelwald anf, wo ich vor Jahren als Kranker schöne Winterwochen zugebracht hatte, hielt zwei Tage im alten Thun Rast und fand mich nun, durchqewebt und oon allen Übschiedsaedanken gereinigt, am neuen Wohnort ein. Aus-ziehen ist kein Vergnügen, es ist sogar scheußs lich. Aber die Dinge haben wet Gesichter, und so wurmartig dar Anstaunten FI- lo hübsch und. anni sant scheint mir dad Einziebem Zwischen Hand werkern und Arbeitern traf ich meine Frau am Werk, man war so weit, daß im Hause zur Not geschlafen Umd gegessen werden konnte. Und so begannen wir das Einräumen. Ein altes Berner Landbaud, weit vor der Stadt in den Feldern lqeleqem mit einem streng symmetrisch anae eaien a ten Garten, einem laufenden Brunnen, Hunden nnd Vieh, einem Wäld chen von Ahornen Eichen und Binden. Gine Menge kleiner Stuben mit angegdlbtem Getiifel nnd rifsigen alten Tapeten, eine steinerne, sehr herrschaftliche Wendeltreppe, ein hübsches, lichtes Sälchem sonst alles primitiv nnd bescheiden. An den Wänden hängen die Portraits von ehemaliqu Besitzetn des Hauses, mit Perücken nnd in Jagdbütem Ansichten vom Vesnv ans dem 18. Jahrhundert und alte Stiche,l Glockenziige aus Glaöperlen nnd mit gestickte-m ver-! blaßten Rändern Da wird mm wmott und gearbeitet, gemessen und ausprobiert, und alles, was man tut, ist ver gnüglich und macht Spaß, weil es provisorisch tst nnd zu nichts verpflichtet, und überall, wo man etwas fertig gerückt, gestellt, gespannt und getlopst hat, sagt man dazu: »Für’s erste ist«-s gut so, später kamt man ja immer anderm-« Die großen schwarzen Bildnisse mit den Perücken werden im Treppenhaufe, am Kamin des Sälchens, im Schlafe-immer probeweise aufgebänqh schlimme Stellen an den Tapeten werden nach Möglichkeit mit Bildern und Möbeln zugedeckt da und dort knabbekt man an einer geöffneten Mcherkiste und findet zwischen Packpapier Oe Freunde wieder, sinkt wischenein erschöpft in einen Stuhl und muß immer fort nach Dingen und Werkzeugen suchen, die man eben noch in der Hand gehabt bat. s In einer Pause geht man dann ein-mal auf die Veranda, die von einem alten Glyzinenbaurn über und über eingewacdsen ist, und späht, ob vielleicht das Wetter hell werde, daß man die Berge sieht. Oder man schaut in den ver-wilderten Garten und überlegt ein wenig, was sitzt-ei gutem Willen daraus machen ließe, tnan findet bft unter den Bäumen und späte Blumen «in den Radabten, verwildertes Grddeers aeschlinge mit verspäteten kleinen Früchten und Kaftaniem die blankbraun aus aedvrstenen Hülfen leuchten. Man denkt lieb ein fleißigeg und verträg liches Leben und hat Luft Fu guten Bari-Wen Vor sich, in lleiner Entfernung, weiß tnan die Stadt mit Musik und andern Genüssen, und drüben auf der andern Seite in tröstlttgätå Nähe weiß man die Jung frau uwdden Eifer-, Wettekdorn und alle die vielen grünen Ta« er. »und Mein des OberlandeA Kleines Feuilletotn = Programm siit Freitag. Kal. Oper: l. Sin fonielonzerh I-28. Generalprobe u diesem Konzert vormittags 11 Uhr. KgL Schauspiel: ,Eine Jvau ohne Bed-eutung«, MS. - Aibertthcatem »Die fünf Frankfurter«, Ves. —Residenstli:ater: »Pupoæen«,39B. = Mitteilung ans dem nrean der gl. of theater. Im Fig. Opernhause wird Sonnabend den 4. Oktober die Oper »Der Schmuck der Madonna« von WolkFerrari mit den Damen Plaschlesoon der Osten un Weder, sowie den Herren Bogelsirom und P aichke in den Hauptpartien aufgeführt. Beginn der Vorstellung ziss thr. Im KgL Opernhanse gebt Don nerstag den 9. Oktober die lyrische Komödie »Falftaff« von Verdi in neuer Einstudierung in Szene. = Mitteilung aus der Kanzlei des Ulberttheaters. Sonnabend den 4. Oktober abends 814 Uhr findet die Erstaufführung des dreiaktigen Lustspield »Die Diva« Ca. G.) statt. Die Spielleitungl liegt in den Händen des Herrn Hans Sturm. ie Besetzung der Hauptrollen ist folgende: DoraMiechaleschi:Paula Wirth; Freese: Hand Sturm; Konrad: Helmut Pathe; Margarete: Afta Bergen; Rubinsteim ciuliud Donat; August Dietchen: dermann Brauer; Emilie Dietchen: Roga v. Vernimm Seifsert: Georg Schnell; Fritz Meers urg: Otto Groß; Egon Schulze- Dessoir: Willi Kleinofchegg Die neue Dekoration ist nach Entwurfen des lünstlerischen Beiratd Eduard Sturm in den Werkstätten des Alberttheaters ange fertigt; die Jnnenauöstattung ist von der Firma Rentzsch u. Ko» Vautzner Straße. Die Abo nn e mentgoorftellungen beginnen siir Serie A am Montag den 6. Oktober, sitt Serie B Montag den is. Oktober. Nach den Vorstellungen stehen an Wochentagen Sonderwagen der Städtischen Straßen dabn mit Anschluß an alle Pauptlinien an der. Baub ner Straße und an der G aeidstraße bereit. - Die Reime im SmaäanitTieateh In der Operette kriegen sich am En e zwei, in der- Nevne wird weitergeflirtet. Dies ist wohl der einzige Unterschied mLilfchen der modernen Operette und einer Renne. uf einen sinnoollen Lluzbau hat ja die Operette längst verzichtet und sich da urch immer mehr den lockeren Bildern der Renue genähert. Was man einst Handlung nannte, ist in der Operette soweit dies in fpårlichen Rudimenten vorhanden zu ein pflegt auch nur Vorwand für ein paar ge sungene Schlager (die mitunier nicht einschlagen) und Tänze, genau so wie in der Renne. Man schreitet Jimmer sichtbarer der Improvisation entgegen, indem kman wie eine Zeitung mitueM sein will. Man kann aber nur« »ein-ell« fein- wenn man die diente
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