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Dresdner Nachrichten : 26.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185804268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-26
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.04.1858
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Tageblatt st, «kl Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 11« Montag den S«. April 1888. <trichei„l lägt. Morg. 7 Uhr. Jnserare die Spaitzeile zu b Pf. werdeo bi« Abend« 7 Uhr (Sonntag« von 11—2 Uh») angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Tblr., (80 Zeilen unentaeldl. Inserate); 2. Abonnement t Vierteljahr IK Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Für auswärt« durch die Post ä Vierteljahr 19 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Zohanne-'Rllee 8 u. Waisenbau-straße 8 pt. Local- und Provimial-Nachrichleu. Dresden, den 26 April. — Wir geben nachstehend ausführlicher Nachricht über die bereits erwähnte Kammerverhandlung am Sonn abend. Die allgemeine Debatte begann Abg. Rittner. Die Grundidee, welche ihn zu seinem Anträge veranlaßt habe, sei in der allgemein verbreiteten Unzufriedenheit über unsere kirchlichen Zustände zu suchen. LheilS die Presse, das »Dr. I." nicht ausgenommen, gebe die Beweise da für, theils sei diese Stimmung ihm aus eigener Erfahrung und aus verschiedenen ihm zugekommenen Klagen bekannt. Er wolle Niemandem einen Glauben aufdringen und sage daher auch nichts über die begünstigte orthodoxe Glau bensform, allein das sich kund gebende Streben, eine Herr schaft der Kirche über den Staat zu begründen, mit einem Worte: die an den Tag tretende hierarchische Tendenz müsse er entschieden tadeln, und wünschen, daß auch'die Kammer dies thue. Di? Kirchenvisitationen hätten seiner Meinung nach schon aus finanziellen Gründen nicht ohne Zustimmung der Stände reactivirt werden dürfen. Was die Gesangbuchfrage betreffe, so stehe die Lhatsache fest, daß in der Diaconissenanstalt zweimal ein vom Cultmini- sterio nicht genehmigtes Gesangbuch in Gebrauch genom men worden sei, doch könne die vom Minister erwähnte Verfügung für die Zukunft allerdings genügen, und werde er daher seinen Antrag modificiren. Was endlich die An stellungen betreffe, so sei zwar allerdings ein Conflict zwi schen zwei Patronen, dem Rittergutsbesitzer v. Metzsch und dem Stadtrath zu Rcichenbach, zu entscheiden gewesen, allein da es dabei um die Wünsche einer Stadtgemeindr sich gehandelt habe, und der von dieser gewünschte Can- divat vom Ministerium selbst als tüchtig späterhin ange stellt worden sei, so habe die Bevorzugung deö vom Rit tergutsbesitzer vorgeschlagenen Candidaten ihn allerdings beircmden müssen und sei jedenfalls der Wunsch einer recht bchulsamen Ausübung des Collatur«, resp. des Entschei dungsrechts in jedem Falle gerechtfertigt. Aus all den angeführten Gründen bitte er um Annahme des folgenden Antrags: »Die Kammer erkennt in der wiederholten Ge- brauchnahme neuer Gesangbücher in einer Kirche Dres dens, ohne daß solches vorher vom LandrSconsistorium ge prüft, und dessen Einführung vom Ministerium deö CultuS genehmigt worden ist, ein gesetzwidriges Verfahren; in Be tracht dieser und mehrerer anderer Erscheinungen im Ge biete der protestantischen Kirche spricht die Kammer im Protokoll die Erwartung aus, daß fernerhin durch streng parteilose Handhabung des Kirchenregimentes ähnlichen Ausschreitungen im kirchlichen Leben werde rntgegengetreten werden." — v. Nostiz ist gegen diesen neuen Antrag, Jungnickcl dafür. Durch die von demselben angeführten Thatsachen sei das Vorhandensein einer Partei constatirt, die dem religiösen Fortschritt in Sachsen entgegenwirke. Was die Anstellungen betreffe, so sei außerdem auch: die Zurücksetzung intelligenter sächsischer Gymnasiallehrer zu beklagen, wie sich eine solche erst kürzlich wieder bei der Berufung des Diac. Gilbert aus Sachsen-Coburg nach Grimma (an die Landesschulr) gezeigt habe. Haberkorn hat den Rlttner'schen Antrag nicht unterstützt und will auch nicht dafür stimmen. Zwar halte er die Kammern berechtigt, auch in dieser Hinsicht ihre Meinung aut zu sprechen, auch verachte er Heuchler und Scheinheilige durch und durch, nicht minder sei er ein Gegner der Hierarchie: allein er wünsche den Anschein vermieden zu sehen, als ob wir in Sachsen förmlich geknechtet würden. Wir seien vielmehr in der Cultur so weit vorgeschritten, daß alle der artige Versuche vergeblich sein und bleiben würden, und Geistliche, welche sich derartiger Ausschreitungen schuldig machten, fielen nur der Mißbilligung aller Vernünfti gen — er müsse sich dieses in seiner Nähe sehr gang baren Ausdrucks hier bedienen — (der Redner sitzt in un mittelbarer Nähe v. Welcks!) anheim. Er halte daher den Antrag für überflüssig. Denn was die Kirchenvrsita- tionen betreffe, so seien sie als ein Mittel, die momentanen Zustände von Kirche und Schule kennen zu lernen, nicht zu verwerfen gewesen, und wiewohl er sie allerdings als einen stehenden Artikel nicht haben möchte, so möge er doch eine einmal geschehene Aufrüttelung nicht für ganz nutzlos erachten. Riedel verwendet sich für den Rittner'schen Antrag, der in jeder Hinsicht nützlich sei. v. Kö nig bekämpft den Antrag aus formellen und mate riellen Gründen. Eben so Secretair Kasten, der zugleich bestreitet, daß die Kirchenvisitation im ganzen Voigilande spurlos vorübergegangen. Oehmichen-Choren erinnert an die früher von ihm angeregte Angelegenheit deS Kirchen« und Schulblatteö. Er habe damals die Regierung auf
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