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Weißeritz-Zeitung : 05.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190312059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19031205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19031205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-05
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.12.1903
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Weißeritz-Ieitimg Anzeiger für Dippoldiswalde «ad Umgegend nellen Telle, die Spalten- zelle 20 Pfg. für die Königliche Umtshauptmannschnft, das Königliche Umtsgerichl und den Stadtrat zu Mppaldiswalda. 69. Jahrgang. Sonnabend, den 5. Dezember 1903. Nr. 142. Or. Mehnert. 955 /i. Lnl. Hnl. 144 6. tzolt e ich le. in ^r. ed hr. ind -U tis, :rbare sind c Ein einer g 3» reichen Gastwirten beantragte Besteuerung des Flaschen bierhandels mit II gegen 6 Stimmen abgelehnt. ist als stellvertretender Gutsvorsteher für den selbständigen Gutsbezirk Bärenstein in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 30. November 1903. zt sich illberti g als roher e, ins- e, hat ihrung lassen, ungen -e feste jrügel- nd in rsonen t und breicht rechen jedem einem it gc- hließt. diese -ozial- inister istage n. bds. :rrn 1". gen Königliche Amtshauptmannschast. vr. Mehnert. Der herrschaftliche Reviersörster Herr Gotthold Alfred Richard Rüdiger in Bärenstein Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Hotelbesitzers Karl Wilhelm Schulze in Kipsdorf ist zur Prüfung einer nachträglich angemeldeten Forderung Termin auf den 22. Dezember 1903, vormittags 10 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Dippoldiswalde, den 2. Dezember 1903. K. 5/03. Königliches Amtsgericht. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehns. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dtztpoldiswalde. Mit achtfettig»« „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastttcher Monats-Beilage. Arbeiter eine Leiche und wurde am Abend nach seiner hiesigen Wohnung überführt. Dresden. Am Mittwoch hielt die Zweite Kammer zur Fortsetzung der Debatte über den Staatshaushalt zwei Sitzungen ab. In der zwischen beiden liegenden Zeit wurde die Adreßdeputation zur Übergabe der von der Kammer beschlossenen Adresse durch König Georg emp fangen. Nach Beginn der Nachmittagssitzung übermittelte sodann der Präsident den warmen Dank des Königs auf dieselbe. — Das Kgl. Schwurgericht Dresden verhandelte am 3. Dezember gegen den 46 Zähre alten Schuhmacher Karl Maximilian Kadner aus Liebenau wegen Unter schlagung im Amte. Der Angeklagte wohnt in Hartmanns bach bei Gottleuba. Er war daselbst Gemeindediener, betrieb aber auch zugleich das Schuhmacherhandwerl. Kadner ist beschuldigt, daß er seit 1902 bis 7. Febr. d. Z. zu Hartmannsbach als Gemeindediener nach und nach 730 M., die er als Gemeindeanlagen eingehoben, rechts widrig im eigenen Nutzen verwendet sowie zur Verdeckung dieser Unterschlagung, die zur Eintragung und Kontrolle bestimmten Bücher unrichtig geführt zu haben. Da die Geschworenen die Schuldfragen bejahten, dem Angeklagten Kadner jedoch mildernde Umstände zubilligten, erkennt der Gerichtshof auf I Jahr Gefängnis und dreijährigen ^ Ehrenrechtsverlust. Freiberg. Mittwoch nachmittag in der dritten Stunde fand im Laboratorium der Gerberschule eine Explosion statt, und zwar entzündete sich der Inhalt einer mit Äther gefüllten Kochflasche. Der Operateur erlitt Brandwunden an den Händen nnd im Gesicht. Auch im Zimmer wurden mehrfache Beschädigungen verursacht. Wodurch die Explosion veranlaßt wurde, war noch nicht festzustellen. Kamenz. Sämtliche hiesig« Töpfergehilfen habttt den Austritt aus dem Zentralverbande erklärt, infolge dessen bleiben sie auch in ihren Arbeitsverhältnissen, sodaß die Ofenfabriken nach wie vor in vollem Betriebe wetter arbeiten. Wohl aber als Ersatz gründeten die Töpfer gehilfen sofort einen Lokalverein „zur Pflege des Gesanges". Burkhardswalde. Am Freitag konnte hier ein Schornsteinfeger aus eigentümliche Weise ums Leben kommen. Er war in einem Gehöfte in die Esse gestiegen und beim Absteigen in der Mitte stecken geblieben, so daß er weder vor- noch rückwärts konnte. Nach mehreren Stunden befremdete das Ausbleiben des etwas korpulenten Essenkehrers. Nach längerem Suchen entdeckte ihn sein Kollege in seinem unfreiwilligen Gefängnis fast ohnmächtig. Schnell wurde nun in die Esse ein großes Loch geschlagen und der Gefangene aus seiner peinlichen Situation erlöst. Reichenau. Der Gemeinderat hat die von zahl- »? an bestehende Organisationen zu suchen. — Zu diesen Organisationen gehören in erster Linie die Evangelischen Arbeitervereine. Auf ihrer Fahne steht Gottesfurcht, Königstreue, Nächstenliebe. Die sächsischen Evangelischen Arbeitervereine haben sich zu einem Landesverband zu sammengeschlossen, der sein Netz über ganz Sachsen aus dehnt und als ganzer dem deutschen Gesamtverbande an gehört. Einigkeit macht stark, das gilt hier vor allem. Noch bestehen außer in Possendorf im hiesigen Bezirke keine Evangelischen Arbeitervereine, wohl aber geht man damit um, in Dippoldiswalde einen solchen Verein ins Leben zu rufen. Arbeitern, Leuten des Mittelstandes, Freunden des Volkes wird Gelegenheit geboten, sich zu- sammenzuschließen, um an ihrer eigenen und damit zu gleich an der Wohlfahrt des Volkes zu arbeiten. Das Programm der Evangelischen Arbeitervereine ist klar und bestimmt. Helsen wir alle, die wir die heiligsten Güter unsers Volkes lieben und sie schützen wollen, daß durch dieses Programm die Unklarheit im politischen und kirch lichen Leben überwunden werde. Es besteht die Absicht, in der nächsten Zeit eine Versammlung abzuhalten, wozu alle national und christlich gesinnten Männer und Frauen eingeladen sind. Tagesgeschichte. Berlin, 3. Dezember. Der Reichskanzler verlas die Thronrede, mit der der Reichstag eröffnet wurde, in der er den kaiserlichen Dank ausspricht für die dem Herzen des Kaisers wohltuende Teilnahme an dem Leiden und der Heilung des Kaisers. Die Finanzlage macht eine neue Anleihe notwendig. Dem Reichstag wird ein Gesetzentwurf über die anderweite Ordnung des Finanzwesens Kit Reiches zugehen. Die Verlängerung des Gesetzes, betreffend die Friedenspräsenzstärke um ein Jahr soN vorgeschlagen werden. Ferner wird ein Gesetzentwurf, die Neuregelung des Versorgungswesens für Offiziere und Mannschaften des Reichsheeres und der Marine betr, angekündigt. Die sozialpolitischen Gesetzgebungen sollen auf der früher vor gezeichneten Grundlage fortgeführt werden. Angekündigt wird eine Vorlage betrestend di« kaufmännischen Gerichte, ferner die Reform des Börsengesetzes. Weiter wird «litt Vorlage ausgearbeitet zur Bekämpfung der Schädlinge Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Winter ist nunmehr auch mit Kälte bei uns eingezogen, zeigte doch das Thermo meter in der Nacht zum heutigen Freitag an nicht expo nierten Stellen 80 K. Hoffentlich hält aber auch die Kälte und damit die Schlittenbahn einige Zeit an, damit endlich einmal ein richtiges Weihnachtsgeschäft zustande kommt. — Im vergangenen Monat sind in hiesiger Stadt 132 Hotel- und 189 Herbergsfremde über Nacht geblieben. An letztere sind für 41 M. 25 Pf. Verpilegungsmarken verabreicht worden. — Viele Eltern möchten ihren Kindern gerne auf den Weihnachtstisch ein gutes Buch legen, sind sich aber im Zweifel, was fie wählen sollen. Wer nun nicht nur etwas Vorzügliches für seine Kinder kaufen, sondern dabei gleichzeitig das Liebeswerk des Pestalozzi-Vereins unter stützen will, der kaufe einen Band „Deutsche Jugend blätter". Diese Jugendzeitschrift kann für Kinder von 10—14 Jahren aufs wärmste empfohlen werden. Ältere Jahrgänge sind einfach gebunden zu 1,50 M. zu beziehen. Ein anderes vom Pestalozzi-Verein herausgegebenes Werk sind die „Bunten Bilder aus dem Sachsenlande". Die bis jetzt erschienenen drei Bände bieten jung und alt reichen Genuß und wertvolle Belehrung. 3,75 M. kostet jeder Band. Auch die „Ludwig Richter-Gabe" des Leip ziger Lehrervereins, eine billige, aber dennoch vortreffliche Sammlung der schönsten Bildwerke L. Richters, in Form eines Buches, sei hierbei angelegentlichst empfohlen. Rlederpöbel. Der hiesige Männerqesangverein unter Leitung seines Liedermeisters Herrn Lehrer Sigmund- Schmiedeberg veranstaltete am 39. Nov. d. I. im hiesigen Gasthose, zum Besten seiner Notenkasse, ein Gesangskonzert, bestehend in Männerchören, Theater und humoristischen Vorträgen; der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt; die gehegten Erwartungen wurden auch nicht im geringsten getäuscht, denn die vom Verein dargebotenen Stücke wurden so vorzüglich ausgeführt, daß ein lebhafter Beifall nicht ausblieb. Lauenstein, 1 Dez. Ein überaus bedauerlichen Un glücksfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich gestern nachmittag in der Holzschleiferei des Herrn Lindner im Geisinggrunde. Beim Ausrichten eines Eisenrohres ver unglückte der hiesige Mattier und Wirtschastsbesitzer Ed. Schwenke insofern, als da» Rohr zurückrutschte und dem bedauernswerten Manne die Hirnschale «indrückte und eine Ohrmuschel fast abriß. Nach kurzer Zeit war der br^ve Schicksal n dieser Depu- ?.s dar- beweise sandelt, alstabs- »rläufig elsässi- rmmen. alstabs- ben «r- n und ieneral- ng für n ver haken, ihrung Frank- öjstMe Siim des BiMMchs am 8. Dezember 1903, vormittags 10 Uhr, Im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 28. November 1903. bedeutenden Blattes -die s^_ sameB«br«>t>ma sticht», werden mit 12 solche au» unserer Amtsharmt Mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzeile oder ders» Raum berechnet. — Ld- bellarische und kompli zierte Inserate mit ent- Dte Evangelischen Arbeitervereine. Die Signatur der gegenwärtigen Lage im politischen und kirchlichen Leben unsers Volkes ist Unklarheit. Es fehlen große und feste Ziele. Der allgemeine Niedergang im Erwerbsleben hat eine soziale Herzschwäche erzeugt, die auch das politische und kirchliche Handeln matt und lustlos macht. Es fehlt das Eisen im Blut. Die Sozial demokratie will dies Lebenselirier sein. Aber die drei Millionen sozialdemokratischer Wähler haben nur negative Stimmen abgegeben. Die Wahl ward von der Mehr zahl der Nm-Wählenden als Ventil benutzt, ihrer Miß stimmung, ihrer Unzufriedenheit mit den bestehenden Ver hältnissen Ausdruck zu geben. Man ist sich im sozial demokratischen Lager auch klar darüber, daß nur ein ver- hältni: mäßig kleiner Kern der Genossen zielbewußt ist. Die große Masse trottet mit. — Was ist das Ziel? Immer mehr werden die Kapitalien in wenige Hände zusammenströmen; immer mehr wird das Volk ausge beutet werden; zuletzt wird alles Kapital in der Hand des Staates sich sammeln. Nom Staate wird die ge samte Produktion geleitet werden. Dann wird jedem Ar beiter der volle Arbeitsvertrag werden, den er verdient. — Dieses Ideal der Sozialdemokratie ist unpraktisch. Es läßt sich nicht erreichen. Dazu wäre nötig, daß der Ar beiterstand alle die übrigen Stände überwindet entweder innerlich oder äußerlich, daß sämtliche Privatbesitzer, auch die kleinen, expropriiert werden. Das sind Träume eines unmöglichen Systems. Praktische Menschen sollen sich be schränken auf das Erreichbare. Die Sozialdemokratie sucht dttr Zeit zu erreichen durch Untergrabung der geschichtlich gewordenen staatlichen Ordnung. Es gilt ihr, den Pro zeß zu beschleunigen, daß der Mittelstand ausgerieben und auf der einen Seite alles Kapital in einzelne Hände ver- «Kligt wird, auf der anderen Seite aber ein hungerndes, entrechtetes Proletariat entsteht. Darum wird dem Mittel stand der Krieg erklärt, darum gegen die Arbeiterschutz gesetzgebung protestiert, die den Arbeiter bewahren soll, daß er nicht zum Proletarier hrrabsinkt. Das ist eine kalte Politik. Unter ihrem Eiseshauch sinken alle Ideale dahin. In diesem System ist kein Raum für Vaterlands liebe und Christentum. Der Satz des Gothaer Programms: Religion ist Prioatsache, ist eine Inkonsequenz. Tatsäch lich beweist auch die sozialdemokratische Presse, Göhres klägliches Abschneiden auf dem Dresdner Parteitage, daß Sozialdemokratie und Christentum absolut unvereinbar sind. — Ist es nun wahr, daß die Millionen deutscher Wähler mit der Liebe zum Vaterland, mit der Religion der Väter definitiv gebrochen haben? Das glauben selbst dl« fanatischsten Roten nicht. Im Volke ist noch ein tiefer Fonds von Patriotismus und Religion. Es fehlt nur an solchen, welche den Mut haben, die niedergesunkene Fahne wieder aufzuheben. Es fehlt an solchen Leuten, aber es fehlt nicht ganz. Hinter dem nationalen christ lichen Arbeiterkongreß, der jüngst in Frankfurt tagte, stehen zur Zeit 450000 organisierte Arbeiter. Wenn alle mit machten, kämen wir aus eine Million. Die sozialdemo kratischen Gewerkschaften repräsentieren etwa 800000. Der Frankfurter Kongreß ist eine noch nicht geklärte, vielfach umstrittene Sache. Aber es ist dich ein großer Fortschritt, daß sich endlich Arbeiter finden, welche sich von dem Terrorismus, der Diktatur, der Sozialdemokratie frei machen und ihre Interessen im Einvernehmen mit den AtbtitMbern förktttt wollen. Aks der Kaiser seiner Zeit den Arbeitern die Hand bot, ward diese von den sozialisti schen Vertretern der Arbeiterschaft zurückgestoßen. Jetzt strecken organisiert« nationale und christliche Arbeiter die Hand au». Der Kaiser hat sie ergriffen. Es ist jetzt «n den Arbeitern, welche die Kette der Sozialdemoktie ab- schütteln wollen, ihr Vaterland lieben und auf ihr Christen tum halten, sich weiter zu organisieren nnd den Anschluß Di« »Zeitung" wöchentlich drei- : Dienstag, Donners» und Sonnabend und srhergehen» ^Abenden ausgegeben. Wei« vierteljährlich 1M. »Pfg., zweimonatlich "4 Pfg., einmonatlich 42 Ma. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Me Postan- Patten, Postboten, sowie «chsere Austräger nehmen Bestellungen an.
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