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Weißeritz-Zeitung : 14.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185407147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18540714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18540714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-14
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.07.1854
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^vertag. 54 14 1854. Erscheint Inserate UZMeißerik-IeitungM' len. Preis pro pedittonm än- Onart lVNzr gtnsmmen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman«. Verantwortlicher Nedacteur: Carl Ich ne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte Lj. Dippoldiswalde, 10. Juli. Schon der an haltende Regen am vergangenen Sonnabende, noch mehr aber die heftigen Güsse in der darauf folgenden Nacht zum Sonntage, haben die größeren, wie die kleineren Gewässer unsrer Gegend zu einer ungewöhn lichen Höhe angeschwellt. Ziemlich hoch gelegene Wie sen und Ganen stehen zum Theil unter Wasser, und Niemand vermag sich einer so hohen Sommerfluth zu erinnern. Zu verwundern ist dabei, wie schnell der ziemlich starke Wind am Morgen des Sonntags das i'.iedergeworfene Getreide wieder aufgerichtet hat. Ohne einigen Schaden ist der heftige Regen, den man an manchen Orten fälschlich für einen Wolkenbruch auö- giebt, allerdings nicht abgegangen. Es verbreitete sich bas Gerücht, eS sei ein Mann in der Weißeritz an geschwommen; wir erfuhren jedoch bald, daß sich dies nicht bestätigte, daß aber Balken, Scheitholz, Fässer rc. durch die Fluth vom Gebirge her mitgebracht wor den seien. Nachrichten, die zu gleicher Zeit auö an dern Theilen des Vaterlandes cingehen, melden, daß auch die oberen Nebenflüßchen der Elbe, sowie die Mulde, die Zschopau, und andere Gewässer ungemein hoch angeschwollen wären. — 12. Juli. Sonntagmorgen war gekommen, - die Uniformen und sonstigen Festkleider waren ge putzt und zurecht gelegt zu dem beginnenden großen Vogelschießen, - aber die Wege und Rasenplätze waren fast grundlos geworden durch den niederströ menden Regen. Da blieS ein heftiger Wind über die Fluren, und die Gewässer sanken, die Straßen trock neten ab, der Himmel hellte sich auf und fast wie durch ein Wunder war, ein freundlicher Sommertag nach solchem Unwetter aufgegangen. Begünstigt von dem herrlichsten Wetter verflossen die drei Tage un- scrS Festes. Lassen wir dieselben noch einmal an unS vorübergehen. Dem taktmäßigen Schritte der Schü tzen, ihren fliegenden Fahnen und wirbelnden Trom meln folgend, und angelockt durch die Klänge einer ächt militärischen Musik, betraten wir den freundlich beschatteten Schießplatz auf der Aue. Die Schützen- eompagnie war abgetreten und wir suchten uns zu nächst ein Bild vom Ganzen zu verschaffen, indem wir den Platz auf- und niederstreiften. Von „Tragen- CarlS" Zelt am Eingänge bis hin an das Zelt des ConditorS Liebmann hatte sich eine Reihe VerkaufS- und Würfelbuden aufgethan, die vor Allen eine An zahl Kinder anzogen. Links vor den Räumlichkeiten deö SchießhauseS und vor dem Schützenzelre erhob sich stattlich eine mit grünen Reisern überkleidete Py ramide, die an ihren vier Seiten in Wort und Bild die Inschriften trug: Segen dem Ackerbau, H«ik der Wissenschaft, Glück dem Handel, Ge^ deihn dem Gewerbe. Weiter hinten standen di« Caroussellö, die mit klapperndem Dampfwagen und gellenden Tönen der Drehorgel zum Reiten und Fah ren einluden. Während dem begannen die Schützen gegenseitig ihre Kräfte zu messen im Schießen nach dem Vogel und später nach der Scheibe. Die Zahl der Zuschauer auf dem Platze und der Gäste und Käufer in den Zelten und an den Buden war inbeß nur mäßig. Man hoffte auf den zweiten Tag. Aber gerade das schöne Welter war eS, daS den Landmann zurückhielt von den Freuden des Vogelschießens und ihn nöthigte, auf den Wiesen seinen Pflichten obzu- - liegen. Im Ganzen war der Besuch an diesem Tage ein reichlicherer, als am vorhergehenden. Um so mä ßiger war die Theilnahme am letzten Tage, Wohl suchten Mitglieder der Schützengesellschaft durch Hahn- schlagen und andere Ergötzlichkeiten daS Publikum zu unterhalten, wohl lockten die von der Spitze der Py ramide auö niedergestreuten Backwaaren alle anwesen den Kinder zusammen, aber die Aue füllte sich nicht und man merkte recht wohl die Einflüsse eines un günstigen Jahres. Der Tag neigte sich, die Schützen compagnie trat an zum Rückzüge nach der Stadt. Die neuen Könige and Marschälle, deren Namen schon kund geworben waren, wurden vorgeführt. Beim Vo gel hatte sich der Hr. Schmiedemstr. Kirst zum Kö nig geschossen, beim Schießen nach der Scheibe war der Schützenvorsteher Hr. Seilermstr. Schulze Kö nig geworden. Wie am zweiten Abende sich der ganze Schießplatz mit Lichtern und bunten Lampen illumi- nirte, so wurde am letzten Abende durch ein Feuer werk dem Feste ein angemessener Schluß gegeben. Wir wünschen unfern Lesern ein glückliches Wieder sehen — hoffentlich unter besseren Zeitverhältniffen — zu künftigem Jahre! Dippoldiswalde, den II. Juli. ES ist zwar fast eine Woche verstrichen, seit der Zweigverein der Gustav-Adolf-Stiftung in Dippoldis walde und Umgegend seine statutenmäßige Jah resversammlung, nämlich am 5. d. M., und zwar in Glashütte gehalten hat; eS dürfte aber doch für diejenigen Leser dieses BlatteS, welche sich für jene Stiftung interessiren und vielleicht durch die ungün stige Witterung abgehalten worden sind, selbst daran Theil zu nehmen, auch heute ein kurzer Bericht noch nicht zu spät kommen. Nachdem sich besagten Tage- Nachmittags nach 2 Ubr die Mehrzahl der Vereins-Borstandö-Mitglie- der, soweit sie nicht, wir dir übrigen, gegenwärtig zu sein behindert waren, in dem Gasthose zur Stadt
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