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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188511173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18851117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18851117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-17
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W136. 1885. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtßhauptmarmschast zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienet»,, Donneret»! und Sonnabend und wird am «bend »orher au«>eaebe» und »erlendel. " 1 M. exkl. Loteneebühren und Postlpelen. viertellahrenret» SS. Jahrgang., Dienstag den 17. November. Inserate n>erden für hier mit 8 P>» für auewürt» mit 10 Pf. pro gespöttene fkorpuezeile berechnet und dt» mittag» 12 Uhr de» dem Ta,« de» 6rla,einen» vorhergehenden Lage» angenommen. Warnung. Es ist zu bemerken gewesen, daß die Vorschriften über den Verkehr mit Sprengstoffen wie sie in dem Reichsgesetze vom 9. Juni 1884, in der dazu gehörigen sächsischen Ausführungs-Verordnung vom 8. August 1884 und in der Verordnung vom 3. November 1879 enthalten sind, nicht so allgemein bekannt geworden sind, wie eS zu wünschen wäre, und rS ist wiederholt vorgekommen, daß Personen lediglich in Folge von Un bekanntschaft mit jenen Vorschriften denselben zuwidergehandelt und Strafe verwirkt haben. ES ist daher Jedem, der mit Sprengstoffen zu verkehren hat, dringend anzuralhen, sich über jene Vorschriften genau zu unterrichten. Insbesondere mag aber auf Folgendes aufmerksam gemacht werden: Mit Gefängniß von 3 Monaten bis zu 2 Jahren, soweit nicht nach Beschaffenheit deS Falles höhere Strafen angedroht sind, ist zu bestrafen, wer ohne polizeiliche Erlaubniß Dynamit oder ähnliche Sprengstoffe herstellt, vertreibt, oder auch nur im Besitze hat. Die polizeiliche Erlaubniß zum Besitze solcher Sprengstoffe enthält nicht zugleich die Erlaubniß zum Vertrieb. Wer daher dergleichen Spreng stoffe, die er mit polizeilicher Erlaubniß sich «»geschafft hat, an Andere überlassen will, bedarf dazu, falls er nicht schon im Allgemeinen die Er laubniß zum Vertriebe hat, einer weiteren polizeilichen Erlaubniß. Bei gleicher Strafe ist den Händlern mit solchen Sprengstoffen untersagt, dieselben an Personen abzulassen, welche nicht den erforderlichen polizeilichen Erlaubnißschein vorweisen können. Die Nichtbeachtung der über den Transport, die Versendung und Aufbewahrung von Dynamit und ähnlichen Sprengstoffen ergangenen Vor schriften ist ebenfalls mit der eingangsbemerkten Strafe bedroht. Dresden, am 3. November 1885. Ministerium des Inner«. v. Nostitz-Wallwitz.Gebhardt. Bekanntmachung. Die für die in diesem Jahre vorzunehmende Stadtverordneten-Ergänzungswahl aufgestellte Wahlliste liegt bis zum 18. November a. e. an Ratsstcllc zu jedermanns Einsicht aus. Die gegen dieselbe etwa zu erhebenden Einsprüche sind längstens am Ist. November a. o. bei dem Unterzeichneten Stadtrate anzubringen. Zschopau, am 2. November 1885. DerStadtrat. Edm. Walde. Örtliches und Sächsisches. — Am heutigen Sonntag war der Regen mit den ersten Schneeflocken untermischt, die umliegen den Höhen erschienen ini Winterkleide. — Wer den Haushalt eines Staates, wie daS Königreich Sachsen ist, sich noch nie näher ange sehen hat. der könnte wohl erschrecken, wenn er hört, daß der soeben an die Mitglieder der Etändeversammlung zur Verteilung gelangte Rechenschaftsbericht über die Finanzperiode 1882 und 1883 einen Gesamtbetrag unserer Staats schulden von 876702312 M. 31 Pf. nachweist. DaS ergiebt ja auf den Kopf jedes einzelnen der drei Mill. Bewohner Sachsen», die jüngsten Säuglinge inbegriffen, mehr als 225 M. Staats schuld und für manch« kinderreiche Familie also einen Betrag, der den ihre» Vermögen» über steigt. Allein wir jede» Ding, so hat auch der dem Lande jetzt vorgelrgte Bericht über den Stand unseres StaatSschuldenwesens seiue Kehr seite, und das ist der gleichzeitig vorgelegte Be richt über den Stand des mobilen und immobilen St«atSvermögenS. Er ist dazu angethan, alle Besorgnisse, welche die Höhe unserer Staatsschuld rege gemacht haben könnte, wieder zu zerstreuen. Das Vermögen dev Staate» Sachsen an Mobiliar und Inventar beträgt unter Berücksichtigung der bi» zur Erstattung deS Rechenschaftsbericht» ein getretenen Werttverminderungen durch Abnutzung und dergleichen rund 102'/» Mill. M., da» im mobile Vermögen aber erreicht eine Höhe von rund 790V, Mill. M ES stehen also im ganzen einer Schuldenlast von nahe an 677 Mill. 898 Mill. Vermögen gegenüber. waS einen Bcrmög'enS- überschuß deS Staates Sachsen von 216 Mill. ergiebt. ES würden also nach Bestreitung aller Schulden noch immer auf jeden Kopf der Be völkerung gegen 72 M. Vermögen entfallen. Die Staatsschulden haben übrigen» in der bezeichne«« Finanzperiode eine Abminderung um rund 13 Mill. M. erfahren. — Eine unserer trefflich eingerichteten Staat»- anstalten, die für die Bevölkerung deS Landes sich seit ihrem Bestehen als überau» segensreich erwiesen hat, beging am Sonnabend ihr fünf zigjähriges Jubiläum. Unterm 14. November 1835 wurde nämlich im Königreich Sachsen in betreff „der Einrichtung der alterblän- dischen JmmobiliarbrandverficherungSanstalt" ein Gesetz erlaffen. Die Anstalt, «ine ZwangS- anstalt, welche später auch die sächsische Oberlausitz umfaßte und von da an den Namen „LandeSimmobiliarbrandversicherungSanstalt" er hielt, hat sich im Laufe der Zeit in mannigfacher Weise verbessert und den jeweiligen Zeitansprüchen Rechnung getragen. Ueberblickt man ihre Leistun gen in den abgelaufenen 50 Jahren, so erhält man die Ueberzeugung, daß sie in dieser langen Zeit unendlich viel geschaffen, den Versicherten bei Bränden daS Verlorene nach seinem abge schätzten Zeitwerte gewährt und dadurch insbe sondere nach großen Städtebränden den Betroffe nen dauernd geholfen hat. Außer im Königreiche Sachsen dürfte eine ähnliche Jmmobiliarbraud- versicherungsanstalt wohl nicht bestehen. — Die beabsichtigte Umgestaltung deS Bahn hofes, in Chemnitz, wofür die erste Rate zur Erwerbung de» benötigten Areals und Ausführung der Erdarbeiter» mit 882000 M. in den StaatS- hauShaltetat für 1886/87 eingestellt ist, kommt einer umfänglichen Erweiterung deS Bahnhofes gleich, bedingt durch den bedeutend gewachsenen Verkehr, der eine Vermehrung der Gleise rc. dringend nötig macht. Insgesamt sind die Kosten der Erweiterung auf reichlich 2 Mill. Mark ver anschlagt. — Auch für den Bahnhof Flöha ist eine Erweiterung vorgesehen, und zwar die An legung eine» AuSziehgleiseS und mehrerer Rangier gleise, deren Herstellung auf 184000 M. veran schlagt ist. — In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind in Burkhardtsdorf mittelst Einbruchs 1600 M. gestohlen worden. — Mit dem 16. November wird die Post' agentur zu Wiesenbad in ein Postamt umge wandelt und diesem als Abrechnungsstelle die Postagentur zu Mildenau überwiesen. — In dem Bienenzüchterverein Dresden wurden kürzlich von dem Drogisten Bley-DreSden hochinteressante Mitteilungen gemacht über ver gifteten Honig, wie solcher vielfach von Trapezunt eingeführt werde. In jener Gegend wächst der Stechapfel wild, die Bienen besuchen die Pflanzen und tragen die giftigen Stoffe in den Bau, die dann nach allen Gegenden versandt werden. Er- krankungSfälle, einzelne sogar mit tödlichem Aus gange, sind nach dem Genüsse diese» Produktes amtlich festgkstellt. Auch im amerikanischen Honig hat man giftige Bestandteile, namentlich OslLSnirml, gefunden. — In Borna und Leipzig sind jetztFalfch« stücke von 50-Pfennigern angehalten worden, die in sehr geschickter Weise aus 2-Pfennigern her- hergestellt sind. Vermutlich ist die Zahl 2 auf einem solchen Geldstück weggeschabt und an ihrer Stelle die Zahl 50, au» flachgeschlagenem Metall hergestellt, ausgelötet oder in anderer Weise be festigt worden. Sodann hat man das Geldstück weiß gefärbt und den Rand in ähnlicher Weise, wie dies bei den echten Stücken der Fall ist, ge- närbt. Ob sich die Arbeit wohl bezahlt macht? — Nach einer Bekanntmachung deS SchulauS- schussrs in Leipzig sind an den dortigen Vor schulen nächste Ostern 21 provisorische Lchrerstelkrn zu besetzen, mit denen ein jährlicher Gehalt von ie 1400 M. verbunden ist. Bewerber, welche die Wahlfähigkeitsprüfung bestanden haben oder bis Ende dieses Jahres zu bestehen gedenken, haben Gesuche und Zeugnisse bis Ende dieses Monats einzureichen. — Der Buchhalter St. der Uhrenfabrik von A. Lange L Söhne in Glashütte, ein sehr junger, Mann, ist am Donnerstag früh plötzlich abge reist. Die Ursache dieser Abreise ist in verschie denen Unterschlagungen, verbunden mit falscher
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