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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189002090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-09
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.02.1890
- Autor
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WMMWWMM Wochen- und Kuchrichtsblatt zugleich Müsis-AMM siir Hohnh-rs, Nttlih, Bernshorf, Mkmf, St. kgihien, HeinrichÄrt, Rliritmii und Riilst«. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — —— 4«. Jahrgang. —— ——— Nr. 33. Sonntag, den 9. Februar 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekarmtmachrmg. Zum Zwecke der auf den 20. Februar 1890 auberaumten Reichstagswahl ist die Stadt Lichtenstein in zwei Wahlbezirke eingeteilt worden, s Der erste Wahlbezirk umfaßt die in den Häusern Nr. 1 bis mit 240 des hiesigen Brandkatasters Abteilung der zweite Wahlbezirk die in den Häusern Nr. 241 bis mit 418 der Abteilung und Nr. 1 bis mit 45 der Abteilung L des hiesigen Brandkalasters wohnenden Stimmberechtigten. Ratswegen sind nun für den ersten Wahlbezirk als Wahlvorsteher Herr Stadtrat Colditz, als dessen Stellvertreter Herr Kaufmann Arends, und als Wahllokal der hiesige IkatskeUersaal, für den zweiten Wahlbezirk als Wahlvorsteher Herr Stadtrat Beyerlein, als dessen Stellvertreter Herr Zimmermeister Härtel und als Wahllokal der Saal des hiesigen Gasthofs zum goldnen Helm bestimmt worden, was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß die Wahlhandlung um 40 Uhr vormittags beginnt und um t» Uhr nachmittags geschlossen wird, und daß jeder Wähler bei Abgabe seiner Stimme seine Hausnummer anzugeben hat. Lichtenstein, den 8. Februar 1890. Der Nat zu Lichtenstein Fröhlich. Sparkassen-Expeditlonstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bekanntmachung, die Wahl für den Reichstag betreffend Für die auf den 20. Februar dieses Jahres anberaumte Reichstagswahl ist die Stadt Callnberg in 2 Wahlbezirke eingeteilt worden. Der eiste Wahlbezirk umfaßt die!in den Häusern Nr. 1 bis mit 94k, 941) bis mit 9417 des hiesigen Brandkatasters, der zweite Wahlbezirk die in den Häusern Nr. 940, 95 bis mit 217 des hiesigen Brandkatasters wohnenden Stimmberechtigten. Es ist für den erste» Wahlbezirk als Wahlvorsteher der unterzeichnete Bürgermeister, „ dessen Stellvertreter Herr Hutmachermeister Hermann Bauer, als Wahllokal M Lange's Schankwirtschaft, Markt Nr. 63, für den zweiten Wahlbezirk als Wahlvorsteher Herr Stadtrat F. A Kreißig, „ dessen Slellvertreter „ „ Hermann Müller und als Wahllokal C H Vogel s Schankwirtschaft zur Centralhalle, Schulstraße, bestimmt worden, was mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht wird, daß die Wahlhandlung an dem gedachten Tage vormittags LO Uhr beginnt, nachmittags 6 Uhr geschlossen wird, und daß jeder Wühler bei Abgabe seines Stimmzettels seinen Namen und seine Haus-Nummer anzugeben hat. Callnberg, den 8. Februar 1890. Der Bürgermeister. Schmidt. Tagesgeschichte. — Professor Falb hat den 19. Februar, also den Tag des Neumondes, als einen kritischen Tag erster Ordnung bezeichnet, an welchem daher erheb liche Störungen iu der Atmosphäre zu erwarten wären. — Das evangelisch-lutherische Landeskon sistorium hat bei Bekanntgebuug der diesjährigen Bußtagstexte in der ersten Nnmmer seines Verord nungsblattes für 1890 Veranlassung genommen, die Geistlichen der Landeskirche in einer besonderen Bekanntmachung darauf hinzuweisen, wie es ihre Pflicht sei, bei Ankündigung des nächsten Bußtags am Sonntage Reminiseere ihre Gemeinden in ernsten eindringlichen Worten zur Heiligung des Bußtags zu ermahnen. Dabei bemerkt die oberste Kirchenbe hörde, daß es diesmal nicht ihre Absicht sei, sich, wie dies im Jahre 1887 geschehen, mit einer be sonderen ermahnenden Ansprache au die Gemeinden unmittelbar zu wenden, spricht aber, da die Feier des Bußtages in unserem Laude uoch immer manches zu wünschen übrig lasse, insbesondere die Klage über die Uebelstände noch nicht verstummt sei, welche aus dem Zusammentreffen des Frühjahrsbußtags mit dem Altenburger Roßmarkt sich ergeben, die Hoffnung aus, daß die Landesgeistlichkeit nicht müde werden möge, durch innerliche Einwirkung auf die Glieder ihrer Gemeinden, durch fortgesetztes seelsorgerisches Bemühen und eindringlichen Appell an die Gewissen den Sinn für die Bedeutung des Bußtages und eine rechte Feier desselben im Volke zu erwecken und zu stärken. — In der Nacht znm Sonntag war in Dresden ein Gewerbetreibender in Gemeinschaft seiner Ehefrau damit beschäftigt, bei uoch offenem Geschäftsladen die kleine Münze zu sortieren und zu Der Erbe des Hauses. Roman von Hermine Frankenstein. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Ich wäre die letzte Person in der Welt, die man des Raubes verdächtigte", antwortete Lowder. „Selbst wenn Ihr erklären würdet, daß ich selbst es Euch gesagt habe, würde Euch Niemand Glauben schenken. Ihr seid gestern in dem Parke gesehen worden. Sir Arthur sprach von Euch, als von einem unheimlich aussehenden Fremden. Wenn man findet, daß Ihr noch länger hier in der Nachbar schaft herumlungert, kann der Verdacht daß Ihr der Dieb seid, sehr leicht entstehen. Wenn man das Geld in Eurem Besitze fände, wäret Ihr dann des Diebstahls überwiesen und man verurteilte Euch zu zwanzigjähriger oder gar lebenslänglicher Zwangs arbeit. Ich gebe Euch daher mit dem Gelde zu gleich eine Warnung: reist noch in dieser Stunde nach Gloucester ab. Verlaßt so rasch als möglich England, dann seid Ihr in Sicherheit. Zögert und Ihr seid verloren." Palestro's Zähne zitterten vor Angst und Ent setzen. Lowder's Zweck, indem er ihm die Wahrheit bezüglich des Diebstahls mitteilte, war, ihn zu zwingen, England unverzüglich zu verlassen. Er wollte es Palestro klar machen, daß er sich den Strick um den Hals lege, wenn er es wagte, sich Sir Arthur unter irgend einem Vorwande zu nähern. Er wollte sich gegen jede Möglichkeit eines Verrates von Palestro's Seite schützen und hatte seinen Zweck erreicht. Der Italiener würde es jetzt selbst für zweimal zweitausend Pfund nicht gewagt haben, die Aufmerksamkeit des Baronet auf sich zu ziehen, als er erkannte, welche Grube ihm Lowder gegraben hatte. „Ja, ja, Mylord," sagte er zitternd. „Ich will thun, was Ihr verlangt. Ich will sogleich abreisen. Ah, was könnte geschehen, wenn man mich hier fände? Warum bin ich den ganzen Tag im Gasthofe in dem Dorf geblieben? Warum bin ich in der vergangenen Nacht nicht nachGloucester zurückgegangen? Ich bin in einer Schlinge! Hölle und tausend Teufel! Was würde Giuditta dazu sagen? Gebt mir das Geld, Mylord Sir Tresolino, und laßt mich fort!" „Ein Wort, Palestro; reist augenblicklich uoch in dieser Nacht ab und ich will Euch Eure Sicher heit verbürgen. Zögert und Ihr seid verloren. Schreibt mir von Neapel aus. Gebt mir jede Woche Nachricht und Ihr werdet mich meinem Worte treu finden. Der Tag, welcher mich als Sir Hugh Tressilian sieht, soll Euch eine zweite Summe von zweitausend Pfund einbringen." „Tausend Dank, Signore. Ich will Euch treu sein wie Gold. Ich schwöre es bei der Mutter Gottes und allen Heiligen, daß ich Euch nie verraten werde. Ich schwöre es bei dem Kreuzeszeichen, daß ich Euch treu sein will." Und Palestro schlug ein Kreuz in der Luft. Er hatte nun einen Schwur gethan, der für ihn bindend war. Schlecht, verräterisch und gewissenlos, wie er auch war, hatte er dennoch eine unbestimmte Ehr furcht vor der Religion, die ihm seine Mutter in seiner unschuldsvollen Kindheit gelehrt hatte, und er würde es auch nicht gewagt haben, seinen Eid zu brechen. „Das ist gut," erklärte Lowder. „Und jetzt zu dem Gelde. Folgt mir." Er ging voraus, den Parkweg entlang durch die dunkeln, nächtlichen Schatten. Der Mond, wel cher noch nicht ganz voll war, hatte sich den ganzen Abend zwischen schweren Wolken verborgen; aber jetzt irrten einige matte Strahlen durch die Baum zweige und spielten ans den Gestalten Palestro's und Lowders und beleuchteten schwach den Weg, den sie gingen. Sir Arthur Tressilian hielt sich im Schatten der Bäume und folgte den Beiden leise und verstohlen. Lowder ging voraus bis zu der Stelle, wo der hohle Baum stand, in dessen Vertiefung er das Geld verborgen hatte. An dieser Stelle machten die beiden Männer und ihr Verfolger Halt. Lowder griff mit seiner Hand in die Vertiefung des hohlen Baum stammes und zog den Bentel mit dem Gelde heraus. „Hier ist es!" sagte er uud ließ es schwerfällig zu Boden fallen. „Nehmt's und macht, daß Ihr fortkommt!" „Einen Augenblick, Signore," antwortete Pa lestro, dessen Habgier für den Augenblick die Furcht überwog. „Ich will es nur anschauen!" Und nach dem er sich mit gierigen Blicken an dem goldenen Haufen geweidet hatte, fügte er hinzu : „Es ist Alles in Ordnung : ich danke Euch, Signore! Ihr sollt jede Woche Nachrichten haben. Ich weiß, wo meine Interessen liegen und ich werde meinen Schwur halten."
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