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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-20
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1893
- Autor
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Uiesaer 1 Tageblatt xxd Anzeiger MMM Liycher). Ick«r<u»».*dttss« F» F«isp«chstelle .T«grbl-tt', Rtesa. -W V H- »G 4 n- Nr. 20 ver König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. ALS. Freitag, 20. Oktober 18V:!, AdendS. 4«. Jahrg. D«e Ntc!o»r Toqcbtan erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AuSgabesielm, iowtt «» Schalter der kaiserl. Postamtalte* 1 Mark 25 Ps., durch di« Träger frei ins HauS I Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei ins Haus I Mark 65 Pf. Aazetgea-Auaahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ör Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. l"77" 0Ul!'N7!»^1l M «»WWW .sssü - . 7 ' - IWWMMHÜM7 ,71« Bekanntmachung, die Berpflegstation für mittellose Wanderer in Großenhain, Riesa und Radeburg betreffend. In Gemäßheit des Beschlusses der Bezirksversammlung der Königlichen Amtshauptmann schaft Großenhain vom 23. Juni d. I. werden die in den Herbergen der Städte Großenhain, Riesa und Radeburg befindlichen Naturalverpflegstationen für unbemittelte Reisende vom 1. No vember d. I. ab bis auf Weiteres wieder eröffnet. Großenhain, am 17. October 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 3331 L. I. V.: von Grube». Mke. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel II. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Vlatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarklortes Großenhain im Monat September dieses Jahres festgesetzte und um fünf vom I Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der , Amtshauptmannschaft im Monat October dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verab reichung gelangende Marschfourage beträgt: 9 Mk. 76,s Pfg. für 50 Kilo Hafer, 6 Mk. 9 Pfg. - 50 - Heu, 3 Mk. 4,5 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 18. Octobcr 1893. O. 1463 I. V: v. Gruben. Tn. Dienstag, den 24. Oktober 1893, Vormittags 40 Uhr kommen im Hotel zum Kronprinz hier 2 Dutzend Paar Damenstiefel, 45 Paar Ball schuhe und 3 Paar lange Schaftstiefel gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Rcesa, 18. October 1893. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sccr. Eidam. Tagesgeschichte. Der „Vorwärts" veröffentlicht soeben den „Bericht des Parteivorstandes an den Parteitag zu Köln 1893". So umfangreich dieses Schriftstück, das volle vier Steilen des socialdemokratischcn Centralorganes umfaßt, auch ist, so bietet dasselbe außer dem statistischen Material nichts wesentlich neues. Der größte Theil des Berichtes wird durch pomp hafte Erörterungen über das „stete Wachsthum" der Partei und durch ausführliche Darlegungen über die „Unerheblichkeit" des Nachlassens der Gewerkvercinsbewegung ausgefüllt; man ersieht daraus sehr deutlich, daß man in den Kreisen der „Genossen" an die „Sieghaftigkeit" der Socialdemokratie nicht mehr recht glauben will und daß darum der Partei vorstand genöthigt ist, sich wegen der bei den letzten Reichs« tagswahlen den „Genossen" bereiteten großen Enttäuschung zu verantworten. Zu diesem Zwecke läßt denn der „Bericht" eine Reihe imposanter Zahlen aufmarschiren. Thäten es diese Zahlen allein, so müßte freilich die Socialdemokratie die stärkste und mächtigste Partei nicht bloß in Deutschland, sondern in der civilisirtcn Welt sein. Aber nicht Zahlen allein thun cs, sondern erst der practische Erfolg ist maß gebend, und so beweist uns denn die vom „Vorwärts" ver öffentlichte Statistik, daß die Socialdemokratie in der Agita tion ganz ungemein viel geleistet hat, daß aber de. Erfolg mit diesen Leistungen ganz und gar nicht im Einklang steht. Eine wirklich „sieghafter" Gedanke, eine thatsächlich „völker befreiende" Lehre würde sich mit den von den Socialdemo- kratcn für die Verbreitung ihrer Irrlehren verwendeten Mitteln ganz anders ausgebreitet haben. An Briefen und Karten sind im letzten Jahre im socialdemokratischen Bureau nicht weniger wie 6232 (gegen 3227, bezw. 3842 in den beiden Vorjahren) eingelaufen und 4730 (gegen 3494, bezw. 3633) abgesandt. Circulare und Drucksachen sind in diesen Zahlen nicht mit aufgeführt. Die Schreibseligkeit der „Ge nossen" muß demnach eine recht große sein. Die Casscnver- hällnisse der Socialdemokratie sind bekanntlich vortreffliche. Im Jahre 1892 betrug die Einnahme der Parleicasfe nicht weniger als 258 326 Mark. Gleichwohl reichte diese be deutende Summe nicht zur Deckung der „Betriebskosten" der Partei; es mußten noch 54 753 Mk. dem, wie man weiß, sehr starken Reservefonds, der angeblich in der Londoner Bank liegt, entnommen werden. Demgemäß haben in dem letzten Bcrriebsjahre die Kosten der socialdemokratischen Partei 320 631 Mk. betragen. Das ist gewiß eine „imposante" Summe; sie übersteigt ohne jeden Zweifel die Beiträge, welche alle übrigen Parteien zusammengenommen in der gleichen Zeit zu Agitations-, Wahl- rc. Zwecken verwandt haben. Wenn gleichwohl der Erfolg der Socialdemokratie bei der letzten Reichstagswahl sich mir dem der anderen, vielfach einander noch bekämpfenden Parteien, gar nicht ver gleichen läßt, so wirft diese Erscheinung ein Helles Licht auf die künstliche „Macht" der Socialdemokratie. Von den er wähnten Ausgaben entfielen auf „Unterstützungen" 15195 Mk., auf „Prozeß- und Gefängnißkosten" 19 246 Mk. Also nur die Summe von noch nicht 34500 Mk., das ist nicht viel mehr als der zehnte Theil sämmtlicher Ausgaben, ist den „Genossen" zu Gute gekommen. Dagegen blieben an der Parteikrippe über 100000 Mk. hängen, nämlich für „Reichs- tagskosten" 19 806 Mk., für „Gehälter und Verwaltungs ausgaben" 19162 Mk.; „Dahrlehnsconto" 20550 Mk. und „Preßunterstützungen" 50 814 Mk. Zur allgemeinen (per manenten) Agitation ist die Summe von 37049 Mk., zur Wahlagitation allein sind 133 136 Mk. verwendet worden. Einschließlich der oben erwähnten Reichstagsdiäten-von rund 20 000 Mk. hat also jeder der 43 socialdemokranschen Abge- ordneten rund 3640 Mk. gekostet! Ob diese Vertretung den „Genossen" wirklich soviel werth sein mag? Verlag und Buchhandlung des „Vorwärts", bekanntlich durchaus nach „capttalistischer Me:hode" betriebene Unternehmungen, haben Del einem Gesammtumsatz von rund 400000 Mk. im ver flossenen Jahre 40 665 Mk., also 10 Proz. Reingewinn > gebracht. Die „Genossen" sollen diesen Umstand wohl be achten ; denn jeder Vorwurf der Ausbeutung, den die Partei leitung an andere private Unternehmungen richtet, die mit einem ähnlichen Gewinn arbeiten, trifft auch die Geschäfts teilung des „Vorwärts". Deutsches Reich. Ucber die deutsch-russischen Zoll- vcrhanolungen läßt sich in dem gegenwärtigen Stadium, wo es darauf ankommt, sich gegenseitig über die gestellten For derungen auszusprechen, neue Angebote zur Kenntniß zu nehmen und in Erwägung zu ziehen, selbstverständlich noch gar kein Ueberblick über die wettere Entwickelung der Dinge gewinnen. Die von Rußland entsandten Vertreter zeichnen stch, wie man der „Pol. Corresp." aus Benin schreibt, durch große Sachkunde aus und wissen den russischen Standpunkt m vornehmer Weise wahrzunehmen. Den „B. P. Nachr." zufolge ist begründete Aussicht dafür vorhanden, daß durch den Reichshaushalt für 1894/95 die Ausdehnung des «Systems der Dienstalterszulagen auch für die Canzlei- und mittleren Beamten des Reiches zur Einführung gelangen wird und zwar in Anlehnung an die jenigen Grundsätze, nach denen diese Regelung in Preußen erfolgt ist. Der „Reichsanz." bringt die amtliche Mittheilung, daß der General von Kälrcnbo.n-Srachau aus seinen Antrag von dem Amt als Kricgsminister entbunden und der General d. Inf. z. D. Bronsart von Schellendorsf zum Kricgsminister ernannt ist. So bekannt es auch war, daß über kurz oder lang ein Wechsel im Kriegsministerium bevorstand, kommt die amtliche Meldung jetzt doch etwas überraschend. Herr von Kaltenborn halte der „Voss. Ztg." zufolge am Dienstag dem Kaiser in Hubertusstock von Neuem sein Abschiedsgesuch überreicht. Das erste EntlassungSgesuch, das er unmittelbar vor den diesjährigen großen Manövern in Elsaß-Lothringen und Süddeuischland einreichte, wurde damals vom Kaiser abgelchnt. General von Kaltenborn übernahm 1891 als Nachfolger des Generals Verdy du Vernvis das Kriegs ministerium. lieber die Vorarbeiten für eine Umgestaltung des Irren wesens erfährt die „Deutsche Med. Wochenschrift,,' daß die > wissenschaftliche Deputation für das Medicinalwesen ein umfangreiches Gutachten ausgearbeitet hat und daß aus Grund dieses Gutachten commissarische Berathungen mit den bc- theiligten Ministerien stattgefunden haben. Es wird beab sichtigt, die Vorschriften über die Aufnahme von Personen in Irrenanstalten zu verschärfen, eine eingehendere Aussicht über diese Anstalten einzuführen und eine Besuchscommission einzurichten, die nicht nur die Einrichtungen der Anstalt prüfen, sondern auch den einzelnen Personen ihre Fürsorge zuwenden soll. ES entspricht dies einem Vorschläge des Professors Medem in Greifswald, wonoch aus höheren Beamten des Kirchen-, Schul-, Medicinal-, Verwaltungs- und Justizdicnstes Fürsvrgcäutter zu bilden sind, denen über jede Unterbringung einer Person in Erziehungshaft, Zwangs erziehung oder Sicherungshaft sofort und demnächst von Jahr zu Jahr Bericht zu erstatten ist. Diese Fürsorge ämter sollen über Art, Fortdauer und Aufhebung der Unter bringung jederzeit Beschluß fassen, sowohl auf Antrag Be theiligter, als von Amtswegen. Dasselbe findet Anwendung auf die Unterbringung entmündigter Personen. Wahrscheinlich wird auch der 8 598 der Zivilprozeßordnung abgeändert werden. Dieser lautet: Der zu Entmündigende ist persönlich unter Zuziehung eines oder mehrerer Sachverständiger zu vernehmen. Die Vernehmung kann auch durch einen ersuchten Richter erfolgen. Die Vernehmung kann unterbleiben, wenn sie nach Ansicht des Gerichts schwer ausführbar oder für die Entscheidung unerheblich oder für den Gesundheitszustand nachtheilig ist. Auch die Einführung des Rechtsmittels der Revision im Entmündigungsverfahren ist in Vorschlag gebracht worden. Die kaiserliche Canalcommission für die Erbauung des Nord-Ostsee-Canals zu Kiel ist vom Reichsschatz-Secretär mit der Herbcischaffung des statistischen Materials über den bisherigen Schiffsverkehr aus der Ostsee nach den Häfen der Nordsee und weiter beauftragt worden. Dies würden die jenigen Schiffe sein, die zu einem großen Theil demnächst den Nord-Ostsee-Canal zu passiren haben. Es soll der Um fang des vorgcdachten Schiffsverkehrs i« den sechs Jahren von 1887 bis einschließlich 1892 dargestellt werden, und zwar nach der Art der Schiffe, ihren Namen, ihrer Ladung, ihrer Tragfähigkeit in Registertons, ihrer Nationalität und Flagge, dem Datum ihres Eingangs und ihres Ausgangs sowie ihres Bestimmungshafens. Die Verwaltung des Congostaates erhielt die Nachricht, Major v. Wißmann habe im Juli die Wawenabas, 5000 Mann stark, in die Flucht gejagt und 100 Sclaven befreit. Oesterreich-Ungarn. Aus Wien wird gerüchtweise gemeldet, die Auflösung des Abgeordnetenhauses sei in kom mender Woche zu gewärtigen. England. Ueber das Schicksal der Homerule-Vorlagc nach deren Ablehnung durch das Oberhaus äußerte der Minister des Innern, Asquith, in einer politischen Rede zu Glasgow, die Annahme, die Homerule-Vorlage würde in der nächsten Tagung des Parlaments wieder eingcbracht werden, sei irrig. Die Regierung gedenke nicht, ihren Homerulcplan fallen zu lassen, aber sic beabsichtige, die nächste Tagung ausschließlich der brili chen Gesetzgebung zu widmen. Belgien. Der Bergarbeitcrausstand in Belgien gilt nunmehr als beendet. Sämmtliche Arbeiter, ausgenommen etwa tausend, haben die Arbeit wieder ausgenommen. Brasilien. Wie das Löpmann'sche Telegraphen-Bureau aus zuverlässiger Quelle erfährt, soll mit dem E ntreffen der deutschen Kriegsschiffe „Arcona" und „Alexandrine" in Rio de Janeiro eine Besserung der dortigen Lage cingetretev sein. Besonders sei dem Commandanten und Corvcttencapuän Hoffmeier Anerkennung gezollt worden für seine thaikrasiig» Unterstützung. Es wurde unter Mitwirkung der deutsche,, Kriegsschiffe dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd die sichere Uebernahme seiner Caffeeladung ermöglicht.
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