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Wilsdruffer Tageblatt : 13.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192008137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19200813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19200813
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-13
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.08.1920
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Amtlicher Teil Meißen, am 11. August 1920. Nr. 721 II N. Wilsdruff, am 11. August 1920. Der Stadtrat. 84» m von berührte «ilsdruff. für -en Schuh- Stand letzt. hm am bereits -uß auf Sonn- m und mütlich bundes- h lang- chützen- warten, e Ziele sichern, ffen in Sinne ich die Treiben Richard Busch Hugo Nowotnik Marken verfallen. Wilsdruff, am 11. August 1920. erfahren. Im ganzen aber gewinnt man den Eindruck, Lag die Polen allen Grund haben, sich in Minsk auf die ange botenen Friedensverhandlungen sehr ernstlich einzulassen und daß der Entente gar kein Vorwand gelassen ist, diese Ver handlungen ihrerseits zu behindern. Sie selbst wird vermutlich mit diesem Zustand der Dinge durchaus zufrieden sein. Zu Len graulichen Ent schlüssen, die man von der Zusammenkunft in Hythe wieder einmal erwartete, ist es nicht gekommen, konnte es nicht kommen, weil selbst der Entente nachgerade die Machtmittel fehlen, ihren Willen so zu diktieren, wie Heißsporne in ihrem Lager es nur zu gerne haben Möchten. Hie Arbeiter scheinen auch in England wie in Frankreich wirklich nicht mehr mit sich spaßen lassen zu wollen; neue Heere aufzustellen wäre ein ebenso kostspieliges wie zeitraubendes Vergnügen, und wenn selbst die stammverwandten Nationen, die Tschecho slowaken, die Rumänen, ihre unbedingte Neutralität ausrufen, wenn sogar Amerika seinen Polenliebling glatt fallen läßt, wo sollen da Engländer und Franzosen Len Mut und die Kraft hernehmen, die Polen herauszuhauen. Die Limonade, mit Ler Lloyd George am Dienstag vor das Unterhaus hintrat, war denn auch ziemlich matt aus gefallen. Er tat den Franzosen Len Gefallen, Laß ein großes angriffslustiges Sowjetreich mit gemeinsamen Grenzen mit Deutschland eine Gefahr für den Frieden Europas bedeuten würde. Er sprach auch Len ihn besuchenden Arbeiterdeputationen gegenüber davon, daß die Unab hängigkeit Polens um jeden Preis aufrechterhalten werden würde, aber im übrigen trug sein Auftreten keine Spur von Polenbegeisterung an sich, und die Vertreter der Sowjet regierung, die der Unterhaussttzung beiwohnten, werden mit seiner Kundgebung im großen und ganzen recht zufrieden gewesen sein. Polen ist jetzt ungleich mehr in der Hand der Sowjetrepublik als in derjenigen der Alliierten, und da es selbst gewiß nicht imstande ist, sich aus eigener Kraft wieder aufzurichten, werden die Moskauer Herren schon die richtigen Methoden zu finden wissen, um sich diese Gefahr für immer vom Leibe zu halten. Was nicht heute kommt, kommt morgen: die Hauptsache ist, daß die .Weltrevolution marschiert. - So steht es fast danach aus, als sollten die Ostfragen zwar unmittelbar zwischen Rußend und Polen, aber doch auch ohne Zuziehung von Deutschland geregelt werden. Vielleicht daß man uns, wenn nachher die Beziehungen der Randstaaten untereinander noch im einzelnen geregelt werden, Ler Form nz^gen zur Teilnahme auffordert. Aber wenn der Kuchen verspeist ist, haben wir kein Interesse mehr daran, uns an dem Eßtisch mit ntederzulassen. Und daß die Gaben der Bolschewisten nur mit größter Vorsicht zu genießen sind, dürfen wir auch nicht länger als für kurze Augenblicke höchstens vergessen. So bleibt unsere Lage im höchsten Grade schwierig, wenn auch ihre kritische Zuspitzung wohl als überwunden gellen darf. Vorausgesetzt natürlich, daß Polen selbst sich in das Unvermeidliche schicken will. Was freilich noch aar keine ausgemachte Sacke ist. Der Stadlrat. Nutzland bereit ist, mll Polen Frieden zu schließen. Diese lauten: 1. Reduzierung der polnische» Armee auf ein jährliches Kontingent von 3OVOV Mann mit Stäben. 2. Demobilisation innerhalb eines Monats. 3. Auslieferung aller überflüssigen Waffen an Sowjet- rusiland. 4. Demobilisation der Kriegsindustrie. 5. Die Linie Wolkowisk—Bialystok—Grajewo bleibt für den russischen Handel zur Verfügung. 6. Den Familien der im Kriege Gefallenen, verwundeten oder arbeitsunfähig gewordenen Polen soll Freiland gegeben werden. 7. Die Wasfenstillstandslinie wird nach dem ktntn« «in« festgesetzt. 8. Die endgültige Grenze des unabhängigen Polens soll vorwiegend identisch sein mit der in Cnrzons Note vom 2t». Juli geforderten. S. Weiteres Gebiet soll Polen im Distrikt Bialystok- Cholm erhalte». Auf der Konferenz von Hythe sind die Alliierten sich darin einig geworden, daß sie Polen auffordern, über einen Waffenstillstand zu unterhandeln und Frieden zu schließen, solange die Unabhängigkeit des ethnographischen Polens anerkannt wird. Dieser Ratschlag ist auch der Sowjet- regierung mitgeteilt worden. Ferner ist man sich darüber einig geworden, daß, falls Polen die Vorschläge der Alliierten annimmt, die Alliierten zugunsten Polens an dessen Seite treten werden, falls die Sowjetregierung weitere Versuche unternimmt, die der Unabhängigkeit Polens und seiner ethnographischen Grenzen ein Ende bereiten würden. In diesem Falle würde sich ein schwieriger Zustand ergeben. Die Alliierten können sich in der Frage über das Bestehen Polens nicht zurückhalten. Es würde eine Gefahr für die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa entstehen, wenn ein aggressives Sowjetrußland bestände,Adas an Deutschland grenzt. Es wird aber keine Aktion unternommen werden, mll Ausnahme einer solchen, die den Kampf für das Be stehen und die Unabhängigkeit Polens bezweckt Masscnflucht aus Polen. Die Massenflucht aus Polen dauert an. Bisher sind über 10 000 Personen in Danzig eingelloffen und meist ganze Familien, die im Danziger Ein- und Auswanüereriager und neuerdings in den Gebäuden des Messegeländes unter gebracht sind. Die Danziger Hotels sind überfüllt, und auch in Len benachbarten Badeorten macht sich der Zustrom der Polen außerordentlich bemerkbar. In der Hauptsache sind es jüdische Familien, Lie in zahlreichen Kisten und Säcken das Notdürftigste ihrer Habe zu retten suchten. Eine Anzahl Judenfamilien kommt aus der Ukaine mit der Absicht, über Danzig nach Amerika auszuwandern. Jetzt ist Las Terri torium der freien Stadt Danzig für polnische Flüchtlinge wegen Wohnungs- und Ernährungsschwierigkeiten gesperrt: nur Emigranten mit den erforderlichen Auswautecungs- papieren werden noch durchgelassen. Nr. 211 1 8. Der Amtshauptman«. Nußlands Friedensbedingungem Freier Handelsweg nach Ostpreußen! Im englischen Unterbause aab Llond George eine ein gehende Darstellung über Las Ergebnis Ler Konferenz von Hythe, woran sich eine längere Debatte knüpfte. Dann teilte der Ministerpräsident die Bedingungen mit, unter Lenen psliü'schs Rundschau. Deutsches Reich. 4- Tie Ausführung des Amnestiegesetzcs. Das Reichs kabinett hat sich mit der Rückwirkung des Amnestiegesetzes auf die Disziplinarverfahren befaßt. Dabei kam man zu Durch die infolge der Beschlüsse in Spa übermäßig gesteigerten Zwangslieferungen an die Entente wird auch die Hausbrandversorgung derartig in Mitleidenschaft gezogen, daß für den nächsten Winter leider mit einer noch schlechteren Belieferung als im Vor jahre gerechnet werden muß. Wir empfehlen daher dringend Eindeckung mit Holz, Brenntorf und Rohbraun kohlen, die durch die Händlerschaft bezogen werden können. Wilsdruff, am 12. August I92S. 5» Der Stadtrat. — Ortskohlenstelle. Was Lenin fordert. Lloyd George kannte die Bedingungen noch nicht, als er im Unterhause sprach, zu denen die Sowjellegierung dem Polenreich ihren Frieden anbietet. Sie wurden ihm erst nach seiner Rede von Kamenew überreicht. Ob er, wenn er schon vorher von ihnen erfahren hätte, seine Rede unver ändert gehalten hätte, ist die Frage. Die Bolschewisten ver stehen es ausgezeichnet, ihre Gegner vor schwierige Situationen zu stellen, und auch in diesem Falle ist es ihnen gelungen, die»Entscheidung zu einer außerordentlich überlegungs bedürftigen Sache zu machen. Was die Entente von Rußland forderte, lief im Grunde auf eine einzige Bedingung hinaus: daß die Unab hängigkeit Polens innerhalb seiner ethnographischen Grenzen nicht angetastet werde. Wenn man sich daraushin das bolschewistische Friedensprogramm ansieht, so könnte man wohl sagen, daß diese Grundforderung zugestanden ist. Denn die Sowjetregierung beschränkt ihre Eingriffe in die inneren Angelegenheiten des Polenreiches auf rein militärische Fragen, und wenn Lloyd George es auch für unzulässig erklärt hat, daß Polen wegen seines unberechtigten Angriffes auf Rußland vernichtet werde, so hat er doch die Berechti gung von Sicherungsmaßnahmen zugestanden, um die Wiederholung eines solchen Angriffes unter allen Um ständen auszuschließen. Was die Ruffen m dieser Be ziehung fordern, geht vielleicht ein bißchen weit, aber insofern handelt es sich bet den anzustellenden Überlegungen doch nur um eine Frage des Blaßes, nicht mehr um eine solche Les Prinzips. Was die Bedingungen ferner über die Grenz- fuhrung andeuten, kann ebensowohl zugunsten wie zu un- gunsten der Polen ausgelegt werden. Auch hier liegt keine Berechtigung vor, mll Feuer und Schwert dreinzufahren. Bleckt eigentlich nur die Überlassung der Bahnlinie über Vmlystok nach Ostpreußen zu, zu Zwecken des russischen Handelsverkehrs. Auch sie umgeht die von Lloyd George verabscheute unmittelbare Grenzberührung zwischen Deutjck- land und Rußland mit ängstlicher Geflissentlichkeit und zer stört >o mit einem Schlage alle die ausschweifenden Hoffnungen, Ak auf deutscher Selle vielfach an den siegreichen russischen Vormarsch gegen den polnischen Korridor geknüpft morden sind, Wie weit in dieser Beziehung die Russen schon ihr letztes Wort gesprochen Haden, ist freilich im Augenblick noch schwer zu über schauen. Man weiß aus früheren Erfahrungen, daß sie es ausge- zeichnet verstehen, ihren Weg etappenweise zurückzulegen, vielleicht nehmen sie noch Gelegenhell, die ihnen zu üoer- laffende Bavnlinie für ebenso korridorbedürftia zu halten, wie die Hucen es für ihre Verbindung mit Danzig getan haben, vleuescht kann auch sonst noch im Interesse des unge hinderten Wirtsthaftsverkehrs mit Deutschland dieser oder jener Punkt des Friedensprogrammes eine kleine Ergänzung KommunalverbanL Meißen-Land. Verkaufsstellen: Oswald Matthes in Wilsdruff Infolge zu geringer Teilnehmerzahl an der Volksküche und andererseits wegen über mäßiger Steigerung des städtischen Zuschusses ist beschlossen worden, vom 21. August 1920 ab die Volksküche zu schließen. 4»»1 greisen old. Petroleum betr. Da? auf die am 31. Juli ausgezebenen Marken bei Herrn Kaufmann Berger hier abzuholsnde Petroleum ist noch nicht von allen Markeninhabern entnommen worden. Das Petroleum ist nunmehr spätestens bis 16. d. M. abzuholen, andernfalls die Montag den li. AWst vomittW I2II llhr wird im Verhandlungssaale des amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes öffentlicheSitzung des Bezirksausschusses abgehalten werden. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer vom 11. August ab aus. Verkans von getragenem WandgeWe» MMWnhmerk. Der Kommunalverband hat getragene Militärstiefel und -Schuhs für die Bevölkerung beschafft. Das Schuhwerk wird durch die nachstehenden Verkaufsstellen gegen Vorlegung des Einwohnerscheines an jede in der Amtshauptmannschaft Meißen wohnende Person verkauft. Die Verkaufspreise betragen je nach der Beschaffenheit 42.00 bis 46.00 Mark für das Paar Stiefel und 38.50 „ 42.50 „ „ „ „ Schuhe. —NI,—W»s,»sI, I Kleine Zeitung sür eilige Leser. * Wie die Reichsregicrung festgestellt hat, haben im be setzten Rheinland keine Lruppenansammlungen der Entente stattgefunden. * Im Unterbaute gab Lloyd George die ihm übermittelten Friedensbedingungen Rußlands bekannt. * Die englischen Arbeiterorganisationen drohen für den Fall einer Kriegserklärung an Rußland mit dem Generalstreik. * An der polnischen Front kämpfen auch acht polnische Frauenbataillone. Meißen, am 1l. August 1920. 844 el. ine würe, Gebe g ganz ke erw. ;ert, hsfeld). Ls n. ttner, ister. ! m- utnants hrichten- mutung ch dieses Spitzel geduldet !gierung fkiärung Veran- umerab- s Vogl- rfgeklärt pinnerei 'ellschaft versucht ruppen iuerliche :gebens. Zelände l. Der erschütz, kus im rühsren kkehren. Zeithain ilMufferTageblalt UM s 78. Jahrg Nr. 185 Freitag den 13. August 1920 MS Insertlonsprels vsg. für die «-gehaltene KorpuSzeile oder deren Naum, Lokalpreis pfg., Reklamen pfg., alles ml! Teuerungszuschlag. Z, lraud und tabellarischer Gatz mit S0°/ Aufschlag. Lei Wiederholung und Iahresun. 'tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur von Behör. die Spaltzeile so pfg. bez. pfg. / Nachweifungs« und Lffertengebühr ro de». Pfg. / Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jedes Reklamaftonsrecht aus. / Anzeigenannahme bis 11 ilhr vormittags. / Beilagengebübr das Taufend Pik., ür die Postauflage Zuschlag. Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wlrd keine Gewähr geleistet. / Strikte plahvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Ole Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen R Tagen Gültigkeit; längeres Ztel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen- Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart Ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« aicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. Wochesrblsii für Wilsdruff und Amgegend. -- Erscheint feit dem Lahre 1841. — Sa« »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint täglich, ml« Ausnahme der Gönn, und Festtage, abend« S ilhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Gelbstabbolung von der Druckerei wöchentlich pfg., monatlich Pf,., vierteljährlich Mk.; durch unsere Austräger zugetragen monatlich pfg., vierteil äbrlich Mk.; bei den deutschen Postanstalten vierteljährlich Mk. ohne Zustellungsgebühr. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehme» jeder»» Bestellungen entgegen. / Im Falte höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachsteferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner hat der Inserent In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls dir Aeitun« verspätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzeb- »erkaufspret« der Nummer 10 pfg. / Zuschristen sind nicht persönlich zu -dressieren, sondern an den Lerlag, die Gchnstleitung oder die Geschäftsstelle. Anonyme Zuschristen bleiben unberücksichtigt. / Berliner lvertretung: Berlin GW.4S. Amtsgericht us»d de» Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zn Tharandt. N-. W«» für die AmtshanptmannschafL Meißen, für das Fernsprecher: Ami Wilsdruff Nr. s. fOWte fUS das Farfi-
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