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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.12.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193312131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19331213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19331213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-13
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- Jahr1933
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Da» „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und An»«ger^, erscheint werktäglich. Mo- »Micher «rp»g^>rei« 1.S0 Ml. frei Hanr Besteuunge« »erden in unserer GeschLfMielle, van de« Baten, sowie von ave« Postanstalten angenommen Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend Zschopauer Tageblatt ru Anzeiger Das Wochenblatt für Zschopau und Umgegend lZschopauer Tageblatt und Anzeiger) ist da« zur Berdffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, de« Amtsgerichts, des Finanzamt« und des Stadt rat« zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zichopau Rr. 4t Postscheckkonto: Leipzig Rr. 42884 — Fernsprecher Rr. 12 Anzeigenpreise: Amtl. Bekannt machungen 85 mm breit, I mm Höhe 16Pf; l-spaltige mm-Zeile oder deren Raum 8 Pf.; Reklame-Zeile (Text- breite) 1 mm 2d Pf.; Tabellarischer Satz 50 Prozent Aufschlag. Bei Platz- Vorschrift 25 Prozent Ausschlag Nachdruck unserer Ligeumeldungen nur mit genauer Quellenangabe gestattet! Organ für die Ort«: IkrumhermerSdorf, Waldkirchen, Bönrichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendorf RebenauSgabe: Dittersdorfer Gemeindebote Zt-er Amie« nd dessm WM die Folg« WMM ll«W M AM. M- L7. -ersilhen ^«der UusaS ist unventtalich nach Eintritt der Nürnberger LebenSversicherunaS-Bank anzuzeigen, auch muß sich der Verletzte unverzüglich — spätesten« am vierten Tage nach dem Unfall —^rn ärztlich» «haildiung beoebeu. Todesfälle müssen sofort, spätesten« aber innerhalb 48 stunden nach de« Eintritt der Bank schnitt ich zur Anmeldung gebracht werden. Ueber die Voraussetzungen der Verficheno« (Mvchte und Pflichten der Abonnenten im Beisicherungsfalle) geben die BersicherungSbedingungen Ausschluß, die oom Verlag oder von der Nürnberger Lebensversicherungs-Bant zu beziehen p»d. n». LS0 Kurze ErWuMW -es Mstuges Ei« Sberze«ge«des M -Mer WM Göring wieder Reichstagspräsident. Nach Eröffnung der ersten Sitzung des neuen Reichs tages durch den Präsidenten des vorigen Reichstages, Göring, der nach den Bestimmungen der neuen Ge schäftsordnung auch den Vorsitz in der ersten Sitzung des neuen Reichstages führt, werden zunächst die vorläufigen Schriftführer von ihm ernannt. Ein besonderer Namensaufruf braucht nicht mehr vorgenommen zu werden, weil schon durch die Anwesenheit und Listen die Zählung der eingetragenen Namen die Beschlußfähigkeit des Hauses festgestellt ist. Nach der Mitteilung des Reichspräsidenten an den Reichstag, daß der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und der Stabschef der SA., Ernst Röhm, zu Reichsministern ohne Geschäftsbereich ernannt worden sind, erfolgt die Wahl des neuen Präsidiums, und zwar nach dem Vorschlag des Abgeordneten Dr Frick durch Zuruf. Zum Präsidenten wird wieder der bisherige Präsi dent Göring, zu seinem ersten Stellvertreter der bishe rige Präsident des Preuß. Landtages, Kerrl, gewählt; zweiter Stellvertreter wird der bisherige Präsident des Bayerischen Landtages Esser und dritter Stellvertreter der Abgeordnete Dr. von Staust. Die Gewählten nehmen die Wabl an. Dann folgt in üblicher Form, also auf dieselbe Weise, die Wahl der Schriftführer und nach einigen weiteren geschäft lichen Mitteilungen wird dem Präsidenten die Ermächti gung gegeben, Zeitpunkt und Tagesordnung der nächsten Sitzung selbst zu bestellen. Der Neichstagspräsi- dent fährt dann fort: Meine Herren! Meine Kameraden! „Ich darf darauf Hinweisen, daß derHerrNeichs- kanzler heute nicht anwesend sein kann und darf daher auch meinerseits alle weiteren Ausführungen, die ich als Präsident zur Lage zu machen hätte, auf je«n Tag zurück stellen, an dem der Herr Reichskanzler hier selbst auch das Wort ergreifen wird. Für heute darf ich Ihnen den Dan! aussprechen für das Vertrauen, das mich wiederum auf diesen Platz berufen hat und Sie nun als n e u g e w ä h l - ter Präsident begrüßen. Sie werden verstehen, be sonders meine Herren Parteigenossen, mit welchem Glücks- und Stolzgefühl es mich ersüllt, Präsident eines na- o n a l s o z i a N st i s ch^ n deutschen Reichs ¬ tages sein zu dürfen. AVer, wie tcy, »n den vergangenen Jahren erlebt hat, wie das deutsche Parlament zum Schluß ausgeartet war, der wird begreifen, mit welcher inneren Befriediauna wir auch hier zurückblicken dürfen auf die gewaltige Arbeit, die unser Führer hier geleistet hat. Gestern hat Ihnen der Führer bei der Verpflichtung in großen Zügen die Ziele und die Pflichten aufgezeigt, zu deren Erfüllung Sie berufen sind. Vor allem aber hat er seine Rede dahin zusammen- gefaßt, daß die Reichstagssraktion in voller Geschlossen heit mit der Reichsregierung dem deutschen Volke beweisen soll, daß das gewaltige Vertrauen, das das Volk unS gegeben hat, gerechtfertigt ist. Unsere Arbeit, unser Dienen, unser Tun soll und darf nur dem Volke gewidmet sein. Und so kaffen Sie mich heute diese erste Sitzung schließen, indem ich Sie bitte mit mir einzustimmen in den Ruf: Diesem deutschen Volke und seinem Kanzler ein dreifaches Sieg-Heil!" Die Abgeordneten erhoben sich mit den übrigen Be- suchern des Hauses von den Plätzen und stimmten be geistert in den dreimaligen Heilruf ein. Dann erklärt Präsident Göring die Sitzung für geschloffen. Oer Reichspräsident beim GrSffnungsgoftes-ien-. Der evangelische Gottesdienst anläßlich der ReichS- tagSeröffnung sand im Berliner Dom statt. Seine be sondere Weihe bekam er durch die Teilnahme des Reichspräsidenten von Hindenburg, der in Begleitung seines Staatssekretärs erschien und von der Menge herzlich begrüßt wurde. Im Dom geleitete die Geistlichkeit mit dem Reichs- bischofan der Spitze den Reichspräsidentent zum Altar. Die evangelischen Abgeordneten waren mit den Reichs ministern Dr. Frick, Graf Schwerin-Krosigk und Seldte an der Spitze erschienen. Domprediger v. Doehring legte seiner Predigt die Worte aus der Offenbarung Johannis zugrunde: ,Za, komm' Herr Jesu/ Gebet, Vaterunser und Segen sprach Retchsbischos Müller. Auch bei der Abfahrt waren der Reichspräsident und die Reichsminister Gegenstand herzlicher Begrüßung durch die Menge. 6Am Angriff Hendersm gegen Persailles »eAwrnng lv Varl» Natürlich hat sich die Pariser Presse auf die zweite Unterredung des^Reichskanzlers mit dem französischen Botschafter Francois-Poncet ge stürzt. Das ist um so überflüssiger, als weder die eine noch die andere Seite über den Inhalt oder gar über Einzelheiten dieser neuen Besprechung irgend etwas hat verlauten lassen, wie das ja auch bei derartigen unver bindlichen Fühlungnahmen ganz selbstverständlich ist. Und man liest mit einigem Vergnügen die lange Liste der Vermutungen und reinen Kombinationen, die die Pariser Blätter da ihren Lesern aus Mangel an fachlichen Meldungen vorsetzen. Zu gleicher Zeit hat einer der bisher getreuesten Parteigänger Frankreichs im britischen Imperium, Hen derson, der Präsident der sogenannten Abrüstungs konferenz, vor dem Auswärtigen Ausschuß des Englischen Unterhauses eine Rede über Deutschland und die deutschen Rechtsansprüche gehalten, die dort als Sensation be zeichnet wurde und in Paris wie eine Bombe eingeschlagen Hai: Man müsse sich die Ersahrungen, die Deutschland ge macht habe, vor Augen halten, bevor man das neue Deutschland einer Kritik unterziehe. Deutschland sei sünfzeyn Jahre lang von den Siegermach ten niedergehalten worden. Man habe Deutsch land die Gleichberechtigung versprochen; aber selbst jetzt habe man ihn noch keine Gelegenheit gegeben» um die Beschwerden Deutschlands wieder gutzumachen. Das Ergebnis sei, daß die deutsche Erhebung eine un widerstehliche Kraft geworden sei. Man müsse die Um stände in Bettacht ziehen, die Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund veranlaßt haben. Henderson sagte ferner, daß der Fehlschlag der Abrüstungskonferenz ein ver heerendes Rüstungswettrennen zur Folge haben würde. Man kann angesichts dieser Rede, die an Henderson zum erstenmal ein Verständnis für Deutschland merken läßt, die Bestürzung in Paris verstehen, zumal englische Abgeordnete der Konservativen Partei sie im Unterhaus in persönlicher Aussprache offen als An griff gegen Frankreich bezeichneten. Auch die Rede Hendersons wird nicht die letzte Er fahrung sein, die Frankreich darüber belehrt, daß die Welt von den vernichtenden Folgen der Versailler Gewalt politik genug hat. Oer braune Reichstag. Der graue feuchte Nebel eines früh verdämmernden Dezembertages liegt über Berlin, und fröstelnd starren die entlaubten Baumäste des Tiergartens in die Luft. Einen Augenblick geht die Erinnerung an jenen schönen Maientag zurück, als dort drüben in dem langgestreckten Gebäude der Kroll-Oper der nun auch schon der Geschichte angehörende Reichstag seine letzte Sitzung abhielt, als damals der Führer des deutschen Volkes dort in spannungsvoller Stunde vor aller Welt den Friedens willen dieses Volkes verkündete und damit einen sich schon langsam um uns bildenden Ring zerstörte. Heute steht's anders aus! Bei uns und draußen! Noch freilich sind die Nebel nicht ganz gewichen. Ganz anders, ganz klar aber sieht's drinnen aus, dort, wo nun der am 12. November gewählte neue Reichs tag zusammentrat zu seiner ersten Sitzung, die, wie man wußte, nur den Zwecken seiner geschäftsordnungsgemäßev Konstituierung dienen sollte. Und doch war es ein auch äußerlich glänzendes Bild. Bis auf den letzten Platz sind die Zuhörertribünen besetzt. In der großen Loge sitzen zahlreich die ausländischen Diplomaten, ganz vorn der italienische Staatssekretär Suv ich neben dem Berliner Botschafter seines Landes; dahinter der russische, der französische Botschafter, erotische Gesandte usw. Aber von dort schweift der Blick bald wieder hinweg: mit magischer Gewalt wird er heruntergezogen, wo in breiten Strömen die braune Flut der neuen, nun endlich auch der wirklichen Volksvertreter hereinrollt. Dazwischen die grauen Uniformen des „Stahlhelm" und in stattlicher Zahl das Schwarz der SS. Nur hier und da sieht man „Zivil" dort unten im Saal. Vorn, auf seinem früheren Abgeordnetensitz, Herr von Papen, der Vizekanzler: Auch der greise General Litz mann, der „eigent lich" der Alterspräsident auch dieses Reichstages wäre, betritt den Saal am Arm seines Sohnes, ehrfurchtsvoll von allen Seiten begrüßt, diesen Saal, wo sich nun der „braune Reichstag" zusammengefunden hat. Brau« herrscht, wo noch im Mai die Sozialdemokraten gesessen hatten und „rechts" und „links" sind in diesem Reichstas zu Begriffen der Vergangenheit geworden, ebenso wie das „Rot" oder „Schwarz" von einst. Von überholtem Licht bestrahlt steht plötzlich de, Präsident des vorigen Reichstages da und — wohl noch nie herrschte in diesem Hause ein solch' starke inner« Disziplin — vollzieht die Formalitäten der Reichstags eröffnung, die so ganz anders ist als früher und auH etwas so ganz anderes bedeutet oder einleften wird; den« was diesen Reichstag charakterisiert, ist die E i n m ü t i g - kei 1. Es gibt ja nur noch eine Fraktion: die national sozialistische. Es gibt nur einen Willen, der nicht etw« über diesen Reichstag schwebt, sondern ihn erfüllt: de, Wille des Führers. Und so können sich die ver schiedenen Wahlen rasch in ein paar Minuten vollziehen, einmütig, im geschloffenem Wollen. Schnell ist man so- weit, daß der neugewählte Reichstagspräsident seinen Dank für das ihm ausgesprochene Vertrauen in ei« Schußwort kleiden kann, in dem auch die eigentliche Auf gabe des neuen Reichstages, dieses Bindegliedes zwischen Führung und Volk zum Ausdruck gebracht wurde: Arbeit für das ganze Deutschland. Verschwunden sind die Frak tionen von einst, die nur im Ungeist der Fraktion dachte« und handelten. Jetzt aber, so sprach der Präsident für de« ganzen Deutschen Reichstag, „soll und darf unsere Arbeit, unser Dienen, unser Tun nur dem Volk und seinem Kanzler gewidmet sein." Das dreifache Sieg-Heil! wa, »in Gelöbnis, ein Versprechen für das Vertrauen, das das ganze deutsche Volk nun diesem Reichstag entgegenbringt Hitler-Denkmäler verboten. Wie der „Völkische Beobachter" aus München meldet, gibt der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers folgende Anordnung bekannt: Der Führer hat erneut be stimmt, daß keinerlei Hitler-Denkmäler, Ge denktafeln oder dergleichen zu seinen Lebzeiten er richtet bzw. angebracht werden dürfen. Soweit dies be reits geschehen ist, sind die Denkmäler und Tafeln un verzüglich zu beseitigen.
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