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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194501228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19450122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19450122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1945
- Monat1945-01
- Tag1945-01-22
- Monat1945-01
- Jahr1945
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1945
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84« von än<ier Nie!. Ilchcn blonö rciltch .taten »den. !Ü>!kt- r>a» ssttrsaer Tag«» blatt erichetat wo» nientägülh 17-SNUNr. 'ltczugbpret- ü RM monatlich, ohne Zu» Itellnebühr, Postbe» Mg S,l4 Rlllk einschl. Pvltgeb. lohne Zu- ftellgebühi!, tn be« Geswäsibstelle Wo chenkarte t« ausein» andersolgendeNum» meint öb Rps., Gin» zelnümmer in -»>-? Nr7l8 Riesaer Tageblatt Dies« Zeitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen Ke« Lundrat» zu Großenhain und de» Amtsgericht» Riesa behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthalt amtl. Bekanntmachungen de« Oberbürgermeisters der Stadt Riesa. Arbeitsamtes Riesa, ssinan'nmt-^ Rseta nist Ko» Montag. 22. Januar 1S45 tyesiititssSVV'klq; Riem, Goethestr. SSt FernrnslM,Draht- anschrtst: Tageblatt Sites-. Postfach Nr^ü Girokasie Ries, «to. Nr. S3 - Postscheck» konto: Dresden 1510. Bet sernmündi. An» zetnenautgabe keine Haftung s.HSrsehler. "-reiäissie ükr.«!. . S8. Jahrs. altig nicht, »der» ingen raten irkcn- r be» «et -suche F-Iö- An> lunft tag iann der 1.00: 2.30: Da« Lrich bert, chen. :r. 8 Der Noll. I bi« inge. 7.30: -alt- an»! legS- richt an». Otto >8.30 > bi« 2 00 sorg ers- Uhr .Der usti- kauf: : an 8k- aus inen l ge- oben ihre Ar- iurch st bis Huh- zu reib- den? Dr. den- ider- essel agen rten > Be- uchs- üszen lüen- löl2. m 22. stesa. 0- N- INg ar e) testou Stre ¬ ik mxl»- eoä »»>«) /« knglanck ^ackt lelöitkettls ve»p>elt Churchillrede als Bestätigung britischer Bankerottpolitik Der britische Premierminister Winston Churchill hat im Unterhaus eine neue Rede gehalten, die gedacht war als ein Ueverblick über die Kriegslage und die sich vor allem durch eine außerordentliche Länge auSzcichnet. Betrachtet man die Ausführungen Churchills näher, dann gewinnt man den Eindruck, baß wir es hier mit Ausfüh rungen eines alten Mannes zu tun haben, der als Ergeb nis seines Wirkens nichts als Trümmer um sich sieht. Wenn in der Debatte, die sich an die Rede anschloß, das Wort gefallen ist, England laufe Gefahr, die Nolle eines „M i n o r " - V e r b tt n d c t e n spielen zu müssen, dann hat Greenwood, der dieses Wort ausgespro chen hat, das allen britischen Imperialisten geradezu gräß lich dünken muß, damit verraten, daß man sich allmählich auch in England darüber klar wird, daß Großbritannien in den Augen seiner Verbündeten: der nordamerikanischen Union und der Sowjetunion nur noch eine Macht zwei ten Ranges darstcllt. Und so verhält es sich in der Tat. Winston Churchill, den der Führer einmal in einer "Abrechnung mit diesem Verderber den Totengräber des britischen Empire genannt hat, hat die Macht Großbritan niens leichtfertig verspielt und die britische Maiestät zu einem Handlanger fremder Staaten und fremder Gewalten erniedrigt. ES ist wenig ehrend für die Londoner Politik, daß der Ministerpräsident des englischen Weltreiches in seiner letzten Rede gezwungen war, den größten Teil sei ner Ausführungen, die sich über zwei Stunden erstreckten der griechischen Frage widmen zu müßen. Nach den Worten Churchills will England nichts von Griechenland als seine Freundschaft und in Griechenland brav seine PUicht erfüllen. Das aber, was Churchill von Griechenland zu berichten hatte, war eine einzige Insammenstellung von Not, Elend Grausamkeiten, Schandtaten, Mord, Terror und Verzweiflung. Englands Freundschaft, das steht heute fest, hat dem griechischen Volk keinen Segen gebracht, son Kern nur den Bürgerkrieg und Heimsuchungen, deren Schrecken uns das Blut in den Adern erstarren lassen. DaS gleiche Griechenland aber, das den größten Teil der Rede Churchills auSmachte, ist schließlich nur ein klei ner Kivfel EnrovaS und nur ein Detail der Weltvoli. tik. Auf diesen enaen Raum allo ist das Interests Groß britanniens beschränkt und selbst das war nur möglich dank des Umstandes. daß Stalin „großzügig" genug war, Ein Fernglas für daS Rächstlieaendste, die kämpfende Front. Nämlich für daS Bolksopfer für Wehrmacht und VolkSsturm. Churchill hier Narrenfreiheit zu gewähren und in der Zwischenzeit mit teuflischem Vergnügen auf die Ergebnisse der Staatskunst Churchills in Griechenland zu warten Nun, wir glauben, daß Stalin mit diesem Experiment zufrieden sein» kann. Churchill hat begierig die Gelegen! beit wahrgenommen, in Griechenland in einer grausigen Tragikomödie alles in Verwirrung zu bringen und Eng land um den lebten Rest seines Prestiges. Aber selbst die völlig wertlose Bewegungsfreiheit in Griechenland bat England schwer bezahlen müssen. Dafür hat Churchill sich in Serbien völlig Moskau unterord- . nen müssen, vor allem aber muß er unentwegt darauf be dacht sein, sich jedes Wortes und jeder Geste zu enthalten, die in Moskau Nnwillen erregen könnte. In seiner Er niedrigung vor Moskau ging Churchill in seiner aller neuesten Rede so weit, daß er in einer Nebert-ckst über die Kriegslage und die weltpolitische Situation Bolen ans' nicht mit einem einzigen Wort erwähnte. Und daS im Augenblick, in dem das von London vergtene polnische Volk sicherlich auch von seinem alten Verbündeten von 1889, durch besten Blanko-Vollmacht polnische Chauvinisten veranlaßt wurden, die KricgSlackel zu erbeben, Worte der Aufmunterung erwarteten. Aber was haben schon eng lische Garantien für einen Wett! Britische Tradition ist es, sich von übernommenen Verpflichtungen frejzusvrechen. wenn die strikte Durchführung vereinbgrter Verträge für England zu kostspielig wird. So hat Churchill aleschzeitig mit Polen auch Serbien verraten, indem er offen zirm Ausdruck gebracht hat, daß in der serbischen Frage die Entscheidung allein bei Moskau liegt. Churchill weiß, baß es sofort nm ihn geschehen wäre wenn er sich erdreisten wollte, gegen Moskau anfzumucken Und darum eben leistet er Stalin bereitwilligst jeden Dienst, der von ibm verlangt wird, unbekümmert darum, ob daS kür eine Großmacht erträglich oder nur schimpflich ist. Möglich aber ist eine solche Politik Churchills deshalb, weil er. jeden Gewissens Var ist. Im übrigen enthielt die Rede Churchills auch noch einige Aussvrüche, mit denen wir uns vor allem als Deutsche auseinavderseßen müssen Churchill hat sich nämlich erneut zur Politik der bedin gungslosen Kapitulation bekannt. Beunruhigt durch die Stimmen, die in den lebten Wochen dahin laut geworden sind, eS wäre vielleicht bester gewesen. daS deut sche Volk statt es durch die harte Parole der bedingungs losen Kavitulation nur noch mehr zusammenzuschweißen, durch erlogene Berheißnngen nach dem Muster WilkonS vom Weg seiner Tugend abzulocken, hat dieser alte Gau ner sich nun zu einer Kommentierung babin bereitgesun den, nach der Mächten gegenüber, gegen die Deutschland im Felde siebt, eins bedingungslose Kavitulation beinahe ohne Gefahr sein soll. „Denn", so ließ Churchill sich dabei vernehmen, „wir sind keine Menschenfchlächter!" Dieses Argument zeigt bann doch, baß Churchill alt geworden ist. Hier hat er gründlich banevengetappt! Woher nimmt Churchill den Mut, Dinge in Abrede zu stellen, über die sich die ganze Welt einig ist? Oder ist eS nicht längst überall, wo man sehen und hören kann, be kannt, baß die englisch-amerikanischen Plutokraten und die Bolschewisten geradezu der Prototyp des Menschen- schlächterS sind? Ist nicht die Existenz der Sowjetunion verbunden mit einer lanaen und schaurigen Kette von Katyn-Begebnissen? Der Menschenmorb, die Liquidation durch den Genickschuß, die massenweise Ausrottung von Menschen in ZwanaSarVeitSlagern bildet geradezu daS Fundament der bolschewistischen „GtaatSkunst". Aber auch die englische Geschichte ist mit Blut geschrieben und beson ders düstere Kavitel in diesem Schulbvuch bildet die Be handlung Irlands und Indiens durch die britischen Her ren. Im übrigen aber stehen mit der mißglückten Aus legung Churchills auch die eigenen Taten und die eigenen Worte Churchill» tn Widerspruch. Churchill hat geredet, al» wenn eS niemals einen Dansittart und einen Morgen- thau-Plau gegeben hat uod »ar alle» keinen Muston änksltenö rckv/ere Kämpfe im Otten / Druck im Südwestteil Ostpreußens / Deutsche Angriffsverbände zerschlugen in Ungarn starke feindliche Kräfte Enge zwischen Belencze-See und Donau durchstoßen / Amerikaner zwischen Rittershofen und Wcyersheim aus ihren Stellungen geworfen / Zahlreiche Ortschaften befreit / Widerstand bei Reipertsweiler gebrochen / Erfolg« reicher Borstoß aus La Rochelle / U-Boote versenkten im Atlantik LI OVO BRD. und L Korvetten il Aus dem Führerhanptquartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Ungarn zerschlugen unsere Augrisssverbände zwischen Plattensee und Donau starke feindliche Kräfte. Die Engev zwischen dem Velencze-See und der Donau wurde in schnellem Vorgehen von Süden durchstoßen und der Ausbau einer geschlossenen Abwehrfront des Feindes verhindert. Die Besatzung von Budapest wehrte im Südwestteil der Stadt und auf der Margarethen-Insel erneute feindliche Angriffe ab. — Zwischen Neu-Saubez und Krakau halten die schweren Abwchrkämpse im bergigen Gelände au. — I» Ober sch le sie« festigten un» sere Truppen ihre Front am Ost- und Nordostrand des Industriegebietes und im Raum westlich Kempe« und erzielten gegen starke feindliche Angriffe eindrucksvolle Nbwehrersolge. Oestlich Oppeln konnte der Gegner nach erbitterten Kämpfen Gelände gewinnen. Südwestlich Litzmann stabt sowie zwischen Kali sch und Thor« sind schwere Kämpfe im Gauge. — Im Südwestteil Ostpreußens verstärkte sich besonders im Raum Deutsch« Eylair —Allen st ein der Druck der Bolschewisten nach Norden. Im östlichen Ostpreußen dehnte der Gegner seine Angriffe auch auf den Abschnitt südlich der Rominter Heide aus. Zwischen Filipow und Insterburg wur den alle Durchbruchsversuche des Gegners i« harten Kämpfen vereitelt. Im Abschnitt der ostpreußische« kl. Infanterie-Division wurden allein 34 seiudliche Panzer vernichtet. Zwischen Insterburg und dem Kurischcn Haff wird mit eingebrochenen Panzerkräften der Sowjets erbittert gekämpft. — In Kurland führten die Bol schewisten zwischen der Küste und der Windau, südlichFraucnburg und nordwestlich Doblen zahlreiche AnsklL» rungsvorstöße, die verlustreich für sie abgewiesen wurden. Im Westen haben unsere Trnppeu im Kampfgebiet südöstlich Maascyck vom 16. bis 21. Januar über INN Pan zer der verstärkten 7. englischen Panzerdivisivn abgeschof- sen und dadurch die Stoßkraft der englischen Angrisfsver- bande wesentlich geschwächt. An der Front südöstlich Malmedy und im Raum von Diekirch danern heftige örtliche Kämpfe an. Rach einem Angriff am Orscholz-Riegel ergaben sich unter Wirkung unseres Artilleriefeners 11 Offiziere und 330 Man« einer amerikanischen Kampfgruppe. Der Widerstand der bei Reipertsweiler in den unteren Vogesen noch haltenden feindlichen Kräfte wurde gebro chen. Bisher fielen über 456 Gefangene der 45. amerika nischen Division in unsere Hand. Darüber hinaus hatte der Feind hohe blutige Verluste. Im unteren Elsaß wurde» bis Amerikauer a« der Front zwischen Rittcrshoseu und Weyersheim aus ihren Stellungen geworfen, zahlreiche Ortschaften, darunter Weyersheim und Sussleuheim, befreit und mehrere hun dert Gelangen- eingebracht. Zwischen Thann und Mülhanse« führte der Gegner nur schwächere Angriffe. Durch unsere Gegen ¬ angriffe wurde er in zahlreichen Abschnitte» wieder ge worfen. Eine Kampfgruppe der Besatzung von LaRochelle stieb, von einem Panzerzug unterstützt, erneut nach der Stadt Ma raus vor und kehrte mit großer Beute wie der in ihre Stellungen zurück. Nordamerikauische Bomber setzten am gestrige« Tage ihre Terroraugrisse aus Mannheim—Ludwigs hafen fort uud führten weitere Angriffe aüs südwest deutsches Gebiet, vor allem gegen Ascheuburg und Pforzheim. Außerdem wurdeu Bomben auf Wie« und vereinzelt auf einige andere Orte tu Sübostdeutsch» land geworfen. Britische Ttörslieger stieß«, in den frühe« Abendstunden in das westliche Reichsgebiet vor. Verteidigungskräfte der Luftwaffe und Kriegsmarine schossen 15 feindliche Flugzeuge, darunter 14 viermotorige Bomber, ab. Im Kampf gegen de» auglo-amerikauische« Nachschub« verkehr versenkte« unsere Unterseeboote i« Atlan tik aus stark gesicherten Geleitzüge« sechs Schiffe mit 31 Mk BRT. und 3 Korvetten. Oberrcßlerkcßek Volkutmm im Kamps an äer kstenrs / )s 29. Ian. sPK.s Tie Städte verlieren sich-in der dunstigen Weite des Ianuartages. Die grauen Straßen schluchten haben sich geöffnet. Die Zechen und Hütten und Werke, die eben noch im Qualm der hohen Essen und Hoch öfen und in ihrer lauten Betriebsamkeit einen Ausdruck nachdrücklicher Arbeit haben, schwinden zu einer feinen Industriekulisse über der schmutzigen, windhartcn Schnee landschaft. Den Linearstrich der Straße, die mitten hincinschneidet. rast ein Wagen entlang. Ein Soldat im Schafpelz duckt sich hinter der gesplitterten Scheibe. Im offenen Fond hat er dicht gedrängt braun bemäntelte Männer mit dicken Wollschals zugeladen. Sie tragen die Binde des Volks st urmS am Arm Ihr Weg füssrt sie nach Norbosten zu einem Einbruch an der Grenze, dem sich ihr Bataillon entgegengeworfen hat. Der oberschlesische Volksstnrm ist eingesetzt. Er hat seine ersten Fcuergefechte hinter sich. Der Knm"el steht mit Karabiner und Panzer faust im Decknnasloch. Er zieht auf Warnvosten und ichleicht in die Wälder hinein zum nächsten Svähtrupv. Er harrt in seinen Scbneebnraen länaS der Sicherungslinie auS, obwohl Hände und Fsibe gefühllos werden wollen und feine EiSkörncr, vom Winde gepeitscht gleich Nadeln ins Gesicht stechen. Durch die Hellen frostklaren Winter nächte marschiert er aus klirrend hartgefrornen Feld straßen und liegt mit dem Morgenanbruch wieder in den Stellungen, ans alles gefaßt und bereit. Gegen sowjetische Infanterie ist ein Waldgesecht für eine reguläre Truppe eine harte Nnß. Ein Nudel Panzer zu stoppen, ist für erprobte Soldaten immer nsieder eine Nervensache. Sie haben alle an dem Schließen der Lücken und der Abriegelung von Durchbrüchen ihr Stück bei- I getragen. Von den Jungen angefanaen, die kaum 16 und I 17 Lenze zählen. Ihnen ist kein Melbcweg zu lang. Keine Patrouille geht im Zwischenlanb ohne diese behenden l Bou Kriegsbericht« H. K. Laböck Spürnasen. Wie freche Dachse sind sie überall vornweg, die Lehrlinge auS der? Kontoren und Werkstätten, die Unterprimaner, HJ.-Führer und Freiwilligen aus allen Berufen und Ständen, neben den Männern, den bärtigen und Grauköpfen. Sie sind der ruhige Pol dieser neue» Kampfgemeinschaft, der Ausgleich nach der anderen Seite der überlegende, rechnende, bann aber auch unerbittlich« Teil der Volkssturmmannschaft. Bon allen Schächten und Gruben liegen sie mit Kauf leuten, Technikern, Amtsfchreibern und Prokurist««, Arbeitern aller Berufe im TeckungSloch. Der Winter feindet sie an mit Glätte, hohen Verwehungen und stetige« beißenden Winden. Doch überall hat sich der VolkSsturm behauptet und sich selbst durchgesetzt. „Munition brauchen wir, Handgranaten, Panzerfäuste . . ." Das haben di« einen verlangt, als sie ein Offizier aufsuchte, und die an deren lieferten ibm drei Beiwagen-Kräder mit wertvollen Beutefarten ab, die aus einem von ihnen zusammen geschossenen sowjetischen Sväbtrupvunternehmen stammten. Klagen hatten sie nicht — kennen sie nicht. Ruhig und fest wie die Auslagen ihrer herben, etwas holprigen Mundart ist ihre Pflichterfüllung. Der oberschlesische Kumpel hat das Gewehr in di« Hand genommen, um seinen Arbeitsplatz zu verteidige«. Er weiß, waS Moskau aus den Berg- und Hüttenleute« von ,Kriwoi Nog und im Donez-Becken gemacht hat. Er hat eS mit eigenen Augen gesehen. Sein Sohn Kat eS ihm von Mund zu Mund berichtet. Daß Oberschlesien da» Land des deutschen Bergmanns bleibt, der hier seit Gene rationen unter Tag fährt, den Hochofen absticht, in der Gießhalle siebt und an der Werkbank arbeitet, dafür steht er jetzt draußen in der Ianuarkälte und kämpft dort mit, wo ihn daS Heer braucht, wohin das Volk ihn zur Vertei digung der Heimat ruft. - Der neue keinäaniturm bei diiiibauien / sPK.s Fast iech» Wochen hatte die veihLltnt»mätzige Ruhe tm Fron». Abschnitt de» Obereisah zwischen Thann und Mülhausen gewährt, G- war eine Front im Schatten, die durch die groben Itretgaisse tm bet. gtsch luxemburgisichen Raum und durch den Massenansturm tm Osten in den Hintergrund treten mutzte. Die weite Ebene bei Mülhausen und die Augiäuser der südlichen Bogesen waren diese Woche da» Ke>d der Stotz- und Spähtrupp», die Nacht sllr Nacht au» ihren tSräden stiege», feindlich« «ampsständc sprengten, Gefangene einbrachten, um über die Truppenbereitstellungen und über Berschiebungen et» mdglichst klare» Bild zu bekommen. Doch verstrichen diese Wochen der Grotzkampspause nicht ungenützt. Die Grenadiere verbesserten ihre Steilungen, die Muttiou unserer Aritl- lerieregimenter stapelte sich zu immer höheren Bergen, die rlitkwäri» liegenden Truppenteile arbeiteten mit der Ztvtlbsvöikerung an dem Au»bau »Mer Befestigungsltnten in der Grkcnntnt», datz jede» einzelne bereit» au-gehoben« Schützenloch dem Grenadier im neu aussiammenden AngtNk weitere Hilfe und starken Rückhalt geben würde. Die «u-biidung der rllckwürtigen Truppenteile, der Trosse und der Soldaten tu Seu Stäben wurde mit aller Gnergie und allem Beiantivortung-bcwlitztsein betrieben in dem Wissen, hier deutsches Land zu verteidigen gegen de» zu erwartenden 'Ansturm. Sech» Wochen hatte der Gegner gebraucht, um die «mpsindltchcn Berlufte, die er sich in seinen Angriffen Anfang Dezember von den deutschen Grenadieren besonder» tm Hartwald ntlrdltch von Miilhaufeu und tn den südlichen Autläusern der Bogesen bei Thann geholt hatte, wieder au-zugieichen uud seine neuen Borberettungen zu liessen. E» war noch tiesdünkie Nacht, al» der Gegner au» zahlreichen Bat. terie» sein mehrstündige» Arttllerteseuer aus di« Steilungen unserer Bon Kriegsberichter Heinz Sponsel Grenadiere begann. Doch die deulschc Artillerie konnte ihm mit wuch tigen Aeuerschlägen begegnen, wuchtiger al» sie jemai» zuvor gewesen waren. Seine Panzcrbereitftellungen und seine vorgchendcn Regimenter lagen im beobachtenden Feuer unserer Batterten. Die Höhen bei Thann waren da- Feld erbitterten Ringen». Sie gingen verloren, wurdet« in unerfchüttertcm Gegenangriff wieder genommen und wechselt«» aus neue mehrfach am Tage »en Besitzer. Im Laus« de» Tages setzte richte», saft undurchschaubare» Schnee treiben ein, döch die Härte de» Ringen» lieb d«»hald -richt nach. Die feindlich« Artillerie streute weit in da» Hintergelände mit ihren <Sr»> naien und di« schwarzen Rauchpilze der zahlreichen Schrapnell» standen am ttesverhänglen Himmel. Trotz der aus wenigc Meier beschränkte» Sicht brummten die Jagdbomber über den Wollen, ein Zeichen, dab der Gegner mit aller Macht u^rd mit all der Fülle de» ihm zur Beringung stehenden Material» persuchte, einen ttrsoig an der Tltdslanke unserer Front im Glsatz zu erzielen. Unsere Grenadier« wehrten sich mit gll der Zähigkeit, wie sie sie schon in den Grobkämpsen vorher bewiesen hatten. Da war der Bataillon-gesecht-stand bei Mülhausen, der sich i» Rücken de» etngebrochcnen Gegner» nicht ausgab, sondern wetlrrkämpit« und die Infanterie von den Panzern trennte. An einigen Stellen, an denen der Gegner infolge seiner Panzer- und Mcnscheninafiierung vor. übergehend in die deutschen Stellungen etndringen konnte, wurden tosoch Matznahmcn zu dessen Abriegeluikg ergrtssen. G« ist der Gtnzeikämpf»», der auch hier immer wieder sich dem Ansturm «ntgegenstemnv. Die Schlacht tm Oberelsatz ist aus» neu« entbrannt. Im liesst«» Schneetreiben kämpfen die Grenadiere zwischen Mülhausen und Than» einen schweren Lamps. Mit der ganzen «rast, derer Ne fähig sinh, wehren sie sich gegen den Ansturm. Sie wissen, e» geht um deutscher Lau», Churchill, Ser schon lange vor dem Krieg gegen Deutsch land gehetzt und aufgerufen hat zur Ausrottung des deut schen Volkes. Unter diesen Umständen hätte Churchill sich jedes Wort an die Adresse Deutschlands sparen können. Wir bedürfen keiner Belehrung mehr darüber, was wir von dem Feind zu erwarten haben, da wir unS darüber angesichts der Berntchtungspläne des Feindes und der Schandtaten in den von dem Feind besetzten Gebieten längst klar geworden sind. Das Ziel des Feindes besteht in der Zerstückelung Deutschlands, in der Vernichtung der deutschen Industrie und in der Ausrottung des deutschen Volkes im Wege der Deportation und der Aushungerung, Dagegen aber gibt es nur einen Schutz: den kompromiß losen Kampf bis zur Vernichtung des Feinde». Churchill hat im Unterhause nach Abschluß der Debat ten über Griechenland mit 340:7 Stimmen ein Ver trauensvotum erhalten. Um bas ihm vom Parlament ge schenkte „Vertrauen" ins rechte Licht zu rücken, ist es not wendig darauf hinzuweisen, daß das Unterhaus 616 Abge ordnete zählt. Beinahe die Hälfte hat sich der Ab stimmung über daS Bertrauensvotum fernge halten. Das ist nicht ganz ohne Bedeutung.
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