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Sächsische Dorfzeitung : 07.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189911076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991107
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-07
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 07.11.1899
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älhsislhe V l> rh MG 61. Jahrgang Dienstag, den 7. Movemöer 1899 Keuisteton. und Leo werden btS Mviita^ Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt, geile 15 Ps. Unter Eingesandt: 80 Pf. »3°' ja, ja, ich weiß! Natürlich! »so und Natalie?* Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann- Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. — Politische Wettschau. Deutsche- Reich. Der Kaiser geht nach Len neuesten Mittheilungen nunmehr wohl um den 20. November nach England, vermuthlich auf vierzehn Tage. Die Einladungen der Königin datiren dem Vernehmen nach aus dem Frühjahre. Sie hatte den Oklober für die Anwesenheit des Kaiser- gewünscht. Aus seine Entschuldigung, daß er um diese Zeit verhindert sei zu kommen, hat sie wider Erwarten den November vorgeschlagen. Ein Minister wird den Kaiser nicht begleiten. — Dagegen will man in Münchener, dem bairischen Hofe nahestehenden Kreisen misten, daß dem Prinzregenten Luitpold aus Berlin mitgetheilt worden sei, der Kaiser habe nunmehr die geplante Reise nach England aufgegeben. Ob diese- Gerücht den That- fachen entspricht, dürfte aus dem weiteren Gange der Ereignisse bald ersichtlich weidcn. Der bevorstehenden Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Czaren legt man nach Mit- theilung aus Petersburg in dortigen gut unterrichteten Kreisen eine außerordentliche Bedeutung bei. Angesichts der augenblicklichen Gespanntheit der politischen Laße könne der Besuch des Czaren nicht lediglich als ein Akt der Höflichkeit aufgefaßt werden, zumal der russische Minister des Auswärtigen Graf Murawjew seinem Kaiser bei der Potsdamer Entrevue zur Seite stehen werde. Man dürfe daher annehmen, daß zwischen den beiden Monarchen und den beiderseitigen Staatsmännern wichtige politische Themata zur Besprechung gelangen werden. Der Bundesrath nahm in einer seiner letzten Sitzungen die Mittheilung des Staatssekretärs des Reichsmarineamts v. Tirpitz entgegen, daß eine neue Marinevorlage ausgearbeitet werde und dem BundeSrathe demnächst zugehen solle. Der Staats- > sekretär entwickelte dann die Grundzüge der Vorlage an der Hand des vor einigen Tagen veröffentlichten Marineprogramms; er faßte sich vielleicht noch kürzer, als der Verfasser des Programms. Ein Meinungs austausch fand nicht statt, der Vortrag war auch nicht bestimmt, einen solchen hervorzurufen, er entsprach im Wesentlichen einer Formalität. Die Vorlage wird namens deS Reichskanzlers nächstens an den BundeSrath gelangen, dem Reichstage wird sie schwerlich vor Mitte Januar zugehen. Den hier und da laut gewordenen Andeutungen, daß die verbündeten Regierungen mit Rücksicht auf den neuen Flottenplan nicht abgeneigt sein würden, den Gesetzentwurf, betreffend den Schutz des gewerb lichen Arbeitsverbältnisses, freiwillig zurück- ha! — das käme Alle- von Deinem Vater. War e» nicht zu toll? — So lache doch, lache? Warum lachst Du mcht?" »Ach, liebe Mama! — Vater ist ja so weit w g »Wit? — Da- käme von denen?" »Mutter — Du weißt doch, daß wir nicht in der Lage sind, solche Ausgaben zu machen. Was dachtest Du Dir eigentlich?" »Ich? — Ich dachte nichts. — Ich kann nicht mehr denken, zuweilen ist Alles Nebel m mir und um mich! — Warum habe ich denn solch ein Brett vor der Stirn? — Weg damit, weg!" 5,hre hageren Finger rieben und wischten über den Augenbrauen herum. »Rege Dich nicht auf, beste Mama!" »Ach! — Rege Dich nicht aus! — Als ob ich je waS Andere- thäte! Ich habe nun einmal nicht Euer kalte- Blut in den Adern. Aber jetzt weiß ich'-, ja, jetzt weiß ich'-." »WaS wüßt Du denn?" Sonja vergrub beide Hände in da- weiße Haar und lief im Zimmer herum. »Jetzt — ja ja —" »WaS weißt Du?" wiederholte Alexandra ängstlich. »Daß ich doch zuweilen nachdachte und mir ein bildete — ha, ha, ha! Wie albern, wie thöricht, wie verrückt!" »Ich bitte Dich, sei ruhig." »Ach was, ruhig! Da- ist ja zu toll, zu lustig!" »Liebste Mama — soll ich Pri-ka rufen? Willst Du etwa- trinken?" »Nicht- will ich, nicht», nicht-, nicht-!" Sie fuhr fort, krampfhaft und gellend zu lachen und zu schluchzen. Erschrocken, z tternd, rathlo- drückte da- Mädchen auf die Klingel. Emilie Schrötter trat ein. Ein Grafengeschlecht. « Roman von B. Corony. (Nachdruck Verbote».) (27. Fortsetzung.) »Nein, nein, nein! Da- Brot der reichen Planken- Kein esse ich nicht und ihr Dach soll mich nicht decken! — da- ist ja der alte Streit! Sie wollen mich ihm bieder zusühren und ihrer Großmuth soll ich Alle- verdanken. Nein! AuS ihren Händen nehme ich nicht- auf der Welt an. Kein Stück B ot, keinen Tropfen Wasser, lieber verhungern und verdursten." »Aber, liebe Mutter, die Feindschaft, von der Du immer sprichst, existirt ja gar nicht oder ist längst ge storben", fuhr Alexandra nach langer Pause fort. »Sieh, ich mag diese Menschen, welche Du die Zerstörer Dein,- Glückes nennst, auch nicht, muß ihnen aber doch die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie uns gegenwärtig nur Beweise der Llebe und Güte geben. Blicke doch nur um Dich, wenn Du meinen Worten richt glaubst. Welch ein behagliche- Heim wurde Dir geschaffen! Diese Teppiche, diese Möbel, diese hübschen eleganten Kleinigkeiten, die Du immer so sehr liebtest, da» vorzügliche, noch Papa- Photo graphie von Künstlerhand au-gesührte Oelgemälde und — »Wat?" »Ach Gott, da- ist ja Alle» an und für sich so nichtig, aber es zeigt doch von gutem Willen, von der Absicht, zu erfreuen." Inserat,»- Annahmefteücu: Jnvattdendank, Haasnistrin L Pohler, Rudolf Mosse, V. L. Daube L Co. tn Dresden, Leipzig. Frankfurt a/M., G Kohl, Kesselsdors, Hugo Müchler, Lötzschenbroda u. s. w. -3a- Ich war ihnen wirklich nicht gut gesinnt und dm e» noch nicht. Aber wenn ich sah, wie sie waren, für Dch zu sorgen und stet- saunen, wa» Dir Vergnügen machen konnte 5"^ Athagttchknt erhöhen, da mußte ich ihnen doch aus voller Seele dar km - - »So?" °u«r,ich-»d.» »ullchlub S-b-n d-« Mr °I- Mr'kchWbauIrn^dur^ Reihe anderer «»«gab,» Anlmuch genommen wird, daß man in den d-ei Är-n, statt wie in den ersten drei Wen 9 grobe S-M-, w» 2 große Schiffe aus St?ve? le^aen konnte. Diese beiden Umstände: einerseits U fich unabwendbar au,drängende Beda-snib einer st-rlen Flott, und and-r-H-'-^ iniolge deren wir mit unseren Schiffebaulen gegen den Durchschnitt der ersten drei Jahn erheblich Mückg.hen miistm Iwangen di- Regierung zu der ernsten Er- Wägung, 'ob ?- nicht n°.hw-ndig werden würde Im Jahre ISO! mit neuen Forderungen an den Reichilag b-i-n>ulr-len Die wild- «grlalion, du stch In oppo- st ione'st n Müttern an dl- Red. d-i «aiser« in Ham- bürg anschlob. N-b -« d-r R-gi--ung °hn- Zw-I,-l nsmdnttch --schein«», mli dem besannt.» «rtt«.l °» di- O.ff-Mlichlett zu tr-I-n, um aus dies- Weis- da, groß- Probl-m der Schaffung -m-r au«r-«ch-ud-» «rl.glstott- d-r »ff-ntlich.n Diskussion zu üb-rg-d-n und dadurch di- M-inung-n und Ansichten zu klären.» Der Reichstag wird sich, wie man osficiöS be stätigt in der bevorstehenden Tagung auch mit dem Ent- würfe einer neuen Seemannsordnung zu beschäftigen haben Dieser ist im Reichsamte des Innern fertig gestellt und dürfte nebst Entwürfen einiger in enger Beziehung zur SeemannSordnung stehenden Gesetze, insbesondere eine- Gesetze-, betreffend die Verpflichtung deutscher Kauffahrteischiffe zur Mitnahme heimzuschaffen, der Seeleute und eine- die Regelung de- sogenannten Heuerbaasenwesen- bezweckenden Gesetze- dem Bunde«- rathe voraussichtlich binnen Kurzem zugehen. Die Ent. würfe stehen auf einem entschieden arbeitersreundltchen Standpunkte. Nach der Vorlage an den Bundesrath steht die Veröffentlichung der Entwürfe zu erwarten. Die Bemühungen des Staatssekretärs von PodbielSki, durch mündliche Verhandlungen milden Ministern der süddeutschen Bundesstaaten der Ein führung einer deutschen EinheitSbriefmarke näher zu kommen, brauchen nicht al- aussichtslos bettachtet zu werden. Wenn auch namentlich in Baiern zur Zeit keine Geneigtheit besteht, tn einen Verzicht auf das Recht eigener Briefmarken zu willigen, so dürften doch wenigstens Mittel und Wege gefunden werden, um später, nach einigen Jahren vielleicht, die Beseitigung dieses Reservatrechtes zu ermöglichen. Staatssekretär v. PodbielSki fand bei seiner Besprechung mit dem baierifchen Ministerpräsidenten immerhin insoweit ein freundliches Entgegenkommen, als die Vorschläge der Reichspoflverwaltung unter Voraussetzung der Auf rechterhaltung des Reservatrechtes zur Verhandlung »Hinaus, hinaus!" schrie Sonja. »Zu Befehl!" Mit leisen Schritten entfernte sich die Wärterin, lästerte aber dem Fräulein za: »Ich bleibe ganz in »er Nähe. Sie brauchen nur za rufen, wenn e- vöthig ein sollte." Frau von Plankenstein kauerte sich in die Ecke de» EophaS und plapperte mit unheimlicher Geschwätzig keit, von Zeit zu Zeit schnell auflachend: »Und ich bildete mir ein — nein, wie dumm, wie dumm! — Ich bildete mir ein, wenn ich überhaupt vachdachte — und da- geschieht selten, weil mir da» Denken weh thut und schwer wird, denn mein Kopf ist immer wie in einem Schraubstock zusamwengepreßt — ich bildete brach ab und murmelte unver ständliche Worte vor sich hm. »Was bildetest Du Dir ein?" fragte Alexandra mit bebender Stimme. Exped. u. Redaktion rresden-Nrufta-t V. Meißner Basse 4. Die Zeitung erscheint Ttettftag, Doimerstae und eonuakentz früh. »bottuemcut«- Preis: »tettrtjährl. M. 1,S0. Zu beziehen durch dir kaiserlick-en Poft- anstalten und durch unsere Boten. »ei freier Lieferung ins Hau« erhei t die Post noch eine Ge bühr von 2ö Pf. zuziehkn, noch bevor dessen zweite Lesung im Reichs tage flattgesunden hat, wird jetzt auf Grund zuverlässiger Erkundigungen entschieden widersprochen. Tie ver bündeten Regierungen bestehen nach wie vor auf der Durchberalhung dieses Entwurf- und verlangen darüber die »Quittung" de- Reichstage-. Dagegen versteifen sie sich keineswegs darauf, daß der Gesetzentwurf in der von ibnen vorgeschlagenen Fassung zur Annahme gelange. Da- Centrum hat bekanntlich einen Gesetz entwurf angekündigt, durch den in erster Linie die Koalitionsfreiheit der Arbeitnehmer gewährleistet und weiter ausgebaut werden soll. Auch von anderen Seiten, namentlich von einem Theile der national liberalen Partei, find AbänderungSanträge in Aussicht gestellt worden. Die verbündeten Regierungen werden mit Rückficht hierauf verlangen, daß der Gesetzentwurf nebst den dazu eingehenden AbänderungSanträgen einer Kommission zur weiteren Vorberathung überwiesen werde. Die erste Lesung endete mit der Ablehnung eines solchen Antrages. Die zweite Lesung, die jeden falls noch vor den Weihnachtsferien stallfinden wird, wird vielleicht ein anderes Resultat ergeben', da das Centrum kaum mehr gegen die Kommisfionsberathung stimmen könnte, nachdem eS selbst einen Gesetzentwurf eingcbracht haben wird. In einer längeren Rechtfertigung deS neuen Flottenplans, den die »Nordd. Allg. Ztg." ver öffentlicht, heißt e» u. B. über die Gründe der Reichs- regierung düsen Plan jetzt bekannt zu geben, wie folgt: »Die Besitzergreifung von Kiautschou und der spanisch-amerikanische Krieg waren die Veranlassung, in nationalen Kreisen eine lebhafte Agitation zu Gunsten einer weiteren Verstärkung der Marine zu entfesseln. Wir glauben zu wissen, daß damals an maaßgebender Stelle eine Entscheidung dahin getroffen wurde, daß man sich zwar mit dem Gedanken einer weiteren Ver stärkung der Marine allmählig vertraut machen müsse, daß aber vor Allem daS Sexennat innezuhalten sei. Wir glauben ferner, daß diese Entscheidung die Unter lage sür die bekannte Erklärung deS Staatssekretärs de- Reich- MariueamtS im Anfänge dieses Jahre- in der Budgetkommisston abgab. Inzwischen rollten die politischen Ereignisse weiter, ja man kann sagen, sie überstürzten sich förmlich. Immer zwingender drängte sich die Nothwendigkeit auf, einer erheblichen Verstärkung der deutschen Flotte baldmöglichst näher zu treten. Der Kaiser sagte bei dem Festmahle zur Taufe deS neuen Linienschiffe- »Kaiser Karl der Große": »Bitter noth ist uns erne starke deutsche Flotte ... Es muß dazu aber unser Volk sich entschließen, Opfer zu bringen." Inzwischen stellte eS sich heraus — und der dem Reichs tage demnächst zugehende Etat sür 1900 wird darüber
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