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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190510213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19051021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19051021
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-21
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.10.1905
- Autor
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rei mR !it«S^ >net, ist eii MsW « g-s. egebe«. l reich» pfiehlt 1 Markt. I» billigst 8 Fabrik Ke u. errev- um da« 2 Mk.. ekuko 10. Im, - unä tir ^pfiehlt r, ter Seols» ther ck. r^r Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt fdHMrs. WIT LmMrf, M«s, A.Wit«, ßtiinjsrri, Rmnm, Mirski, Mmsiirs, MsaUWis. A.z«atz St. Well, ZiWtü«s, Wm. MmMsn, AMM »d TMcm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk - — > > —-—— . > Nr, 245 ' Sonnabend, den 21. Oktober 1905. Dieses Blatt erscheint täglich («mtzer Sonn« und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pfg-, durch die Post bezogen 1 MI. SO Pfg. Nmeln« Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Lqxdition in Lichtenstein, Zwickmerstrah« SS7, all« Kaiserlichen Postanstatten, Postboten, sowie di« Austräger entgegen. WAserate werdrn di« fünsgrspaltene Erunl^eile mtt 10, für auswärtige Inser«nt«n mtt 18 Pfennigen berechnet. Im amtllchen Teil lostet die zweispaltige Zelle 30 Psennige. — Jnseraten-Annahme täglich bi» spätesten» vormittags 10 Uhr. Alte Eisenbahnschwellen werden Montag, den LS. d MtS, nachm. 2 Uhr auf Bahnhof Lichtenstein-C., sowie Dienstag, den 24. d. MtS. vorm. 10 Uhr auf Bahnhof Höhlt eich und nachm. 2 Uhr auf Bahnhof OelSnitz i. E. gegen Barzahlung öffentlich versteigert. König! Eisenbahn Baninspektion Glanchan Schntzmannstelle. Bei der unterzeichneten Behörde ist vom 15. November d. I. ab eine Schutzmannstelle mit einem pensionSsähigen AnfangSgehalte von 800 M. steigend bis zu einem Höchstgehalte von 1400 M. zu besetzen. Außerdem werden dem Stelleninhaber jährlich 100 M. Bekleidunqsgeld gewährt und stehen ihm noch für Tanzaufsicht und Ausübung der Zwangsvollstreckung an Gebühren mindestens 200 M. zu. Der Anzustellende muß vollständig gesund, Soldat gewesen, und gewandt in schriftlichen Arbeiten sein. Bewerber haben selbstverfaßte und selbstgeschriebene Gesuche mit Zeug nissen und Lebenslauf bis zum « November d. I. hier einzureichen. Hohndors, den 18. Oktober 1905. Der Gemeiuderat. Schaufuß, G-'V. HIWe MM« „M n die M". O.-L. Es ist alles wieder in schön ster Ordnung! England hat nie Frankreich seinen Beistand gegen Deutschland angeboten und Frankreich hat nie um solchen nachgesucht. Schrumm! Erledigt ist die Sache bis — auf weiteres. Recht zutreffend schrieb die römische Zeitung „Tribuna" über die ganze Affäre: „Herr Delcassä redete in vollem Ernst von der Entsendung eines 100000 Mann starken englischen Heeres nach Schleswig-Holstein und von der Zustimmung Europas und Amerikas zu einem Angriff auf Deutschland, aber er vergißt nur, daß eS außer 100000 Engländern und der Zustimmung Europas und Amerikas eines großen Heeres bedarf, um einer so ungeheuren Armee, wie sie Deutschland besitzt, die Stirn zu bieten" und ferner: „Delcassö fiel in einem Augenblick, den alle als tragisch für Frankreich empfanden, aber sein Verschwinden in Schatten und Schweigen konnte für ihn den An schein eines Opfers annehmen. Dem Fürsten Bülow paßte es jedoch nicht, daß im politischen Leben Frankreichs unter der Hülle eines Mannes der moralische Rückhalt eines Traumes oder eines Opfers übrig bliebe, und er lockte diesen Mann daher aus Schatten und Schweigen heraus zu der Enthüllung semer wahren Pläne. Und Delcassü enthüllte sie im „Matin". Darauf durfte der Reichskanzler feinen Degen ruhig wieder in die Scheide stecken und den Franzosen lächelnd zurufen: Tragt den Verwundeten hinweg l" Doch Fürst Bülow hat noch etwas mehr erreicht, als die Verwundung DelcasssS. Er hat in Frankreich den Wahn zerstört, als sei es Deutsch« land gewesen, daß Frankreich mit Krieg bedroht habe und weiten Kreisen Englands die Gefährlich keit des deutschfeindlichen Treibens und Hetzens zum Bewußtsein gebrecht. Hierauf ist wohl auch schon der für die geger.^ artige englische Regierung sehr ungünstige Ausfall der Parlamentsersatzwahl im Wahlkreise Barkston zurückzuführen. In demselben wurde nämlich der Liberale Ash Andrews mit 4376 Stimmen ins Unterhaus gewählt, während bei den letzten beiden Wahlen in diesem Wahlkreise der konservative Kandidat gewählt wurde, ohne daß Gegenkandidaten überhaupt, aufgestellt waren. Die Lage des gegenwärtigen englischen Kabinetts werden demgemäß wohl nicht mehr allzu lange dauern. England hat diesem Kabinett ja auch recht wenig Positives zu danken. Ueberall ist nur halbes und nichts ganzes erreicht. InIndien herrscht zudem nicht unbe« deutender Widerwillen gegen die englische Herrschaft. Ein in Ostbengalen und Assam verbreitetes Flug blatt schrieb: «Wir haben keinen König. Wir machten einen Fehler, als wir eine grausame, herz lose, betrügerische, lügende Nation zu unserem König machten. Brüder, Hindus und Mohammedaner, diese Raffe von Teufeln ist über die 7 Seen und 13 Flüsse gekommen, um unsere teure, goldene Mutter, Bengalen zu entehren! Warum ergreifen wir nicht die Keule und bewahren die Ehre der Mutter?" Der Prinz von Wales hat sich nun zwar mit seiner lieben Frau nach Indien aufgemacht, aber dieses sein persönliches Erscheinen dürste wohl kaum die indische Mißstimmung beseitigen, denn der Haß der indischen Bevölkerung gegen alles englische ist schon zu mächtig angeschwollen. In Ostosien ist zwar nun Frieden, aber Rußland scheint die Zukunft noch nicht ganz sicher zu sein, denn für den definitiven Friedensschluß hat Lenewitsch, der Oberkommandierende in der Mandschurei unter Hinweis darauf, daß bis dahin die Stellungen be setzt zu hallen und durch Vorposten zu sichern seien, Bestimmungen zur Ausbildung der Truppen erlassen, die nicht gerade daraus schließen lassen, daß man an einen baldigen Rücktransport denkt. Ja es soll, sobald die russischen Truppen bis zu ihrer Grenze der neutralen Zone zurückgegangeu sind, sofort mit der Ausbildung in Kompanien, Bataillonen rc. begonnen und dabei besonders die Schulung der nachgeschobenen jüngeren Jahrgänge berücksichtigt werden. Japan seinerseits rechnet nun, und bei dieser Rechnung kam Graf Okuma zu dem Resultat, daß nach der vollständigen Zurückziehung der japanischen Truppen die Schuld Japans sich auf 2500 Millionen Den belaufen werde, daß die National schuld sich von 12 Den auf 50 Jen und der Steuerbetrag von 4 Den auf 12 Den pro Kopf der Bevölkerung gesteigert habe. Daher auch wirklich kein Wunder, daß unter einer ostentativen Jreund- licheit gegenüber England sich mehr und mehr der japanische Widerwillen gegen England, das ja die treibende Kraft zum Kriege war, mehrt. Im Süd osten Europas dürften in nächster Zeit die Komitatschis wieder mehr Krakehl machen, denn die Türkei hat nun zum vierten Male die Forderungen der Mächte wegen der internationalen Finanzkontrolle in Mazedonien abgelehnt und das werden die Komitatschis als Beweis erachten, daß die Pforte wirklich keinen guten Willen zur Durchführung der Reformen hat und von neuem krakehlen, trotzdem die Türkei jetzt tatsächlich in Mazedonien viel Gutes geschaffen hat, Pünktlichkeit und Sicherheit der Zahlungen besteht. In Ungarn ist dos Verhält nis zwischen Nation und Krone glücklich wieder bei dem Punkt angelangt, vor dem beide Teile seit dem Augenblicke, wo das Hans Habt bürg die Stephans- krone an sich brachte, schon öfter gestanden haben. Die Situation ist keineswegs ungefährlich, denn die selbstbewußten Stimmen sind in Zunahme. Jüngst schrieb in einer englischen Zeitung ein Ungar: „Wir sind eine wahrhaft kriegerische Nation, Austria aber ist eine tote Ecke in Europa! Franz II. hat es zum Kaisertum erhoben. DaS mit Unrecht, denn eS war niemals wie England, Deutschland oder Frankreich durch eigene Kraft dazu emporgehoben worden. Ungarn ist viel eher berechtigt die Kaiserkrone sür sich in Anspruch zu nehmen. Ungarn, größer als Oesterreich im Flächenraume, hat seine Nationalitäten streng unter einem Königreiche vereinigt." Mit anderen Worten also: ES kann loSgehen. Gemäß des gegen wärtigen Verhältnisses zwischen der ungarischen Nation und seiner Krone hat nun Len Tschechen Aengstlichkeit ergriffen. Der tschechische Radauonkel Kramarz erklärte bereits: „Abgesehen von der Frage der Sympathien können wir nicht zu Gunsten der Ungarn wirken. Weder Deutschland noch überhaupt Europa wird den Zerfall Oesterreich-Ungarns zugeben. Wenn wir mit den Ungarn gehen und sie erleiden wieder eine Niederlage, dann verlieren wir alles. Wenn Ungarn abfällt, an wen sollen wir dann kommen? Augenscheinlich an Deutschland, das be reits fitzt von drei Seiten unser Land umfaßt. Dann sind wir dem Untergänge geweiht Mit einem Wort, un ter den gegebenen Bedingungen. müfsen wir die Einheit und Macht der österreichisch-ungarischen Monarchie verteidigen." Zwischen Schweden und Norwegen ist nun die Sache und zwar dank der beispiellosen Mäßigung, die Schwedens Regierung und Volk seit dem 7. Juni 1905 an den Tag gc» legt haben, erledigt. Jetzt handelt eS sich sür Nor wegen nur noch um die Frage Königreich oder Re publik? Einer großen Sorge ist nun Spanien ledig geworden, es hat seinen schlimmsten inneren Feind, den CarlismuS verloren. Nun will auch KönigAlfonso err stlich auf dieBrautschau gehen und seine Erwählte soll jetzt eine bayrische Prinzessin sein. Ob diese aber wirklich das große Glück hat, Königin von Spanien zu werden, wer kann es heute sagen, denn sie ist ja bekanntlich nicht die einzige, die verzeichnet steht auf König Alfonsos Brautliste. Politische Rundschau. Deutschland. * Die „Schles. Volksztg." hatte vorgestern aus angeblich bester Quelle gemeldet, daß der Rücktritt deS Herrn von Podbilski nahe beoorstehe. Gestern schrieb dasselbe Zentrumsblatt: Zur Frage des Rücktritts des LvndwirtschaftsministerS v. Pod- bielski erfahren wir aus zuverlässigster Quelle, daß die Aeußerung des Ministers, „seine Stube daheim sei schon geheizt und das Automobil stehe bereit", bereits mehrere Jahre zurückliegt. Wenn sich die Nachricht von dem bevorstehenden Rücktritt des Ministers demnach lediglich auf diese Aeußerung stützt, so fällt sie in sich zusammen. * Dem preußischen Handelsminister Möller wurde die Entlassung bewilligt unter Verleihung des erblichen Adels. Zum Handelkminister wurde der Oberpräsident von Westpreußen, Delbrück, ernannt, an dessen Stelle der Regierungspräsident von Marienwerder, von Jagow, das Obei Präsidium von Westpreußen übernehmen wird. * FreiherrSpeck von Sternburg. Die „Neue Gesellschaftliche Korrespondenz" hat die Mel dung verbreitet, doß unser Botschafter in Washing ton, Freiherr Speck von Sternburg, wegen eines schweren Ohrenleidens von seinem Posten zurück treten werde. Daß Herr Speck von Sternburg sich in den Tropen ein Leiden zugezogen hat, ist aller dings richtig; es muß aber als taktlos bezeichnet werden, daß der Botschafter jetzt, kurz vor Einleitung der Handelsnertragkverhandlungen mit den Ver einigten Staaten, öffentlich als Moriturus bezeichnet wird. Wie wir zuverlässig hören, hat sich das Be finden des Herrn von Sternburg insolge der ihm im Sommer in Deutschland zuteil gewordenen ärzt lichen Behandlung erheblich gebessert; von einem Rücktritt des verdienten Mannes kann keine Rede sein. * Ein sächsischer Mittelstandstag soll, wie wir erfahren, Mitte November in Dresden abgehalten werden. Es werden daselbst Delegierte von allen mittelständigen Organisationen (Innungen, kaufmännischen Vereinen, Verbänden, Hausbesitzervereinen usw.) erwartet. Die nicht organisierten Kaufleute und Gewerbetreibenden können sich ebenfalls durch Delegierte vertreten lasten, wenn sie dieselben vorher bei der Geschäfts stelle der Sächsischen MittelstandS-Ver-
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