Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 18.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185803185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-18
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 77. Donnerstag den 18. März 1858. Erscheint lägt. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu b Pf. werden bi- Abend- 7 Uhr (Sonntag- von II—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Thlr.,(6V Zeilen umntgeldl. Inserate); 2. Abonnement ti Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'- Hau». Für auswärt- durch die Post s Vierteljahr 18 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: JohanneS-Allee S u. Waisenhau-straße « pl. Die „A-rSGÄnSr werden auch im nächsten Quar tale zu dem bisherigen billigen Preise von IS Ngr. pro Vierteljahr unver ändert sorterscheinen. Bestellungen werden angenommen in der Local- und Provimial-Nachrichteu. 7. Dresden, den 18. März. — Das Ministerium des Innern hat beschlossen, die Function des zeitherigen Gensdarmerie-Jnspectors im Leip ziger Regierungsbezirke, Oberleutnant von Engel, .auf so lange, bis wegen Wiederbesetzung dieser Stelle weitere Verfügung getroffen sein wird-, durch den Polizeiactuar Meinhold in Dresden verwalten zu lassen. Derselbe ist deshalb vom 8. d. M. nach Leipzig stationirt worden. — Nach Beschluß des Finanz-Ministeriums wird dem Hauptsteucramt Riesa ein Amtsbezirk zugetheilt, zu dem Ende das Untersteueramt in Strehla aufgehoben und dessen Bezirk zum größten Theil nach Riesa gewiesen, während ein kleinerer Theil dem in Dahlen neu zu bil denden Untersteueramte zufallt, zu welchem auch ein Theil des Oschatzer Untersteueramts geschlagen wird. — Die K. Kreisdirection veröffentlicht die bei dem Elbeisgang zu beobachtenden Vorschriften. Nach Verschie denheit der Fälle werden folgende Signale angewandt: s) sobald überhaupt Vorsicht nöthig ist, 1 Schallsignal und das Aufziehen einer rothcn Flagge, welche bei eintretender Dunkelheit durch eine Fackel mit großer Flamme zu er setzen ist; d) beim Eisaufbruch auf irgend einem Punkte des Landes 2 Schallsignale und 2 Flaggen von rother und weißer Farbe, beziehendlich 2 Fackeln; v) bei bevor stehender großer Gefahr 3 Schallsignale und 3 Flaggen, von rother, weißer und gelber Farbe, beziehendltch 3 Fackeln. — Vorgestern befand sich ein Spitzbube auf der Anklagebank, dessen jugendliches, gefälliges Aeußere von vorn herein für ihn einnahm, der aber im Laufe der Ver handlung es Jedermann klar machte, daß er trotz seiner Jugend schon ziemlich weit auf der Bahn des Verbre chens vorgeschritten sei. Es war dieS der Bergarbeiter Carl August Nitzsche, gebürtig aus Bernsdorf, wegen Eigen thumsvergehen schon zweimal, das erste Mal mit 1 Jahr, das zweite Mal mit 2^ Jahren Arbeitshaus bestraft. Die Entwickelung des langen Sündenregisters, wegen dessen Nitzsche auf der Anklagebank stand, würde noch interessan ter gewesen sein, wenn die Inquisition mit erhobnerer Stimme und in nicht so beeilter Weise geschehen wäre, und der Jnculpat trotz wiederholter Anermahnungen nicht so leise gesprochen hätte, daß man seine Depositionen mei- stentheils rrrathen mußte. Das Interessanteste von Allem war jedenfalls das mit beispielloser Frechheit ausgeführte erste Unternehmen des Verbrechers. Nitzsche war am 4. Sept. des vor. Jahres aus dem Arbeitshause zu Zwickau entlassen worden. Anfänglich hatte er sich gestellt, als wolle er in den dortigen Kohlenwerken Arbeit suchen, es aber vorgezogen, seinen Lebensunterhalt sich auf dem Wege des Verbrechens.zu verschaffen. Zu diesem Ende hatte er damit begonnen, in der Nacht vom 11. bis 12. Septbr. sich in den Stall eines benachbarten Pferdebesitzers zu schleichen und von dort ein Pferd herauszuholen, das von diesem nicht längst erst für den erklecklichen Preis von 200 Thlrn. erkauft worden war. Wohlgemuth reitet er das Roß in eine der nächsten Scharfrichterelen, giebt dort vor, der Sohn eines benachbarten, kürzlich verstorbenen Guts besitzers zu sein, in der Absicht gekommen, nach dem aus drücklichen Willen seines Vaters das Pferd aus dem Grunde todtstechen zu lasten, damit es nicht in andere Hände komme und später eine üble Behandlung zu erfahren habe. Er empfängt dafür nichts weiter, als den gewöhnlichen Lohn für ein dem Lode durch Scharfrichterhand geweihtes Pferd, nämlich 4 Thlr. 15 Ngr. Unbestritten liegt in diesem Factum eine Scheußlichkeit, die allen Glauben übersteigt. Von dort begiebt sich der thatendurstige Stegreifritter nach fast allen Gegenden Sachsens, streift auch einmal in das Altrnburgische hinüber, dringt sogar bis nach Halle vor, überall Spuren seines verbrecherischen Treibens hinterlas send. Gegen Mitte des Oktober fand er in einem ge wissen Zieger, von dessen Sein oder Nichtsein, Habhaft-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview