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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170322012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-22
- Monat1917-03
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1917
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Domrerstag, rr. MSrz 1V17. A»km--ek»lwl»re I>l«dN5 - Likker- Sekoß»l.Se vrrvwnZ- Itakao. S-rtflleidmg «Ü> KauptgeschSstrsteL» . SS,40. Druck u. «er»,, von «epsch » «^chnrütckn Lreiden. Dezugr-«»ahr ! Anz-igen-Preis-. ' Rkchdruck l«r «U d«lstiq«r Ou«0rnm>^b« (,Dre»»n«r «ich».') «uIIM». — SchrittML« »«r»en «Ich« »nstesahrl. . «»»»« o.««, Lcklsklorlgksit nervösen Omprunx, „G«rpa»v»I von exzlcier Virstunx. I", »lieoßolrrme, S»Ielvl»n- siisscde 1,S0 uns 2,«0 dlLrl«. KSaizl. Hokspolkeke vD«»«L«n , OsorgEntor» Ml" V«rsan6 nseff «uswLi'1«. TLMutrsinigunsrtos »stdnvrükrt»» ^sttvi rur stusirivoßunss 6»» 8>ute» unck A«ini»unU ck»r Säst». pslcet 1,S0 Zlsrlc. llciit mit Lcdutrmsrlce ,Butter ^nnr". StaatsselretSr Ir. Helfferich über die allgemeine Lage. Sie L„e in Vrterr»»«.—Me Nolle der Fürste» Suffupo«.—zwmirlaie der russische« Armee. - sie Verschied»», der nisfischen Rationulvihleu. — »„lisch» Vesürchta«,»». — Ser .tote Raum" «» der Westfront. — N«sere ersol,reichste» SoMIrzer. »er deutsche Adenddericht. Berlin, tt. März. abends. lAmtlich. W. L. B.» Antzer Gefechte« Im Wamme, «nd Oise,Gebiet keine besondere« Ereignisse. Am Osten gelang ei« eigener Barstab an der Beresina im volle« Nmfa«ge. Nördlich ao« Manastir ist wieder gekämpft worden. Sefterreichlsch-««,arischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird v«rla«tbart den 21. März: Ans keinem der drei Kriegsschauplätze Ereignisse von Belang. Der Stellvertreter dckS Chefs des Generalftabcs: < W. T. 8.) ». H »fer. ,AeßdurarschaA-Le»t«a«t. Nock einer Nsntsr-Melbung sind dir deutsche» Nicdcr- „ffiiingen in Tientsin, Schanghai und Hankau von chine sischen Soldaten beseht worden. Auch soll der deutsche Ge sandte in Peking, Herr v. Hintzc, seine Pässe erhalte» haben und zum Verlassen der Hauptstadt binnen 48 Stunden ausgefordcrt morden sein. Ob sich der Abbruch der Be ziehungen wirklich in so brüsker Form vollzogen hat, läßt sich nicht beurteile». An der Tatsache selbst kann aber nickt gczwcisclt werden. China hat gegen die dentschc Speirgrbictscrktärung vom stl. Januar Einspruch erhoben und mit dem Abbruch der Beziehungen gedroht. An sich ist das recht merkwürdig, denn wenn ein Staat von dem uneingeschränkten Nntcrfcckrieg wenig oder gar nicht be rührt wird, so ist cs China. Das Reich der Mitte hat keine Handelsflotte, hat auch keine überseeischen Interessen, dir irgendwie die Brde>rtn»g von Lebensfragen für die chine sische Volkswirtschaft haben. Zudem batte die chinesische Regierung keinen Grund, an Deutschland wegen irgend eines GeschehniffeS in der Vergangenheit Rache zu nehmen. Die deutsche Politik in China war von scher darauf an gelegt, das Land dem Handel z« erschließen, es wirtschaft lich und damit auch politisch zu fördern. Wo eine Ein mischung in Chinas innere Verhältnisse notwendig wurde, ist Deutschland immer nur gemeinsam mit den fünf Mächten vorgegangcn. Ob nicht auch eine andere Politik, die China weniger als Mündel Ser Großmächte betrachtet hätte, denkbar gewesen wäre, soll hier nicht untersucht werden. Soviel steht aber fest, irgendwelche tieferen Gegensätze zwischen Deutschland und China hat cs seit dem Boreraufstand, der bekanntlich durch gemeinsames Bor gehen der Großmächte ntedergeworfen wurde, nicht mehr gegeben. Im Gegenteil, die deutsch-chinesischen Beziehun gen waren vor und auch noch während des Krieges recht gut. Juanßbtkai wußte deutsches Wesen zu schätzen und hat auch die deutsche Arbeit in China und Tsingtau, deren Früchte uns mrd den Chinesen in gleicher Weise zugute kamen, anerkannt. Seit dem Tage freilich, da der Prä sident auf so geheimnisvolle Weise aus dem Leben schieb, hat sich da« geändert. Der Bierverband leitete auch in Peking, wie überall in der Welt, eine diplomatische Offen sive ein und hat damit unzweifelhafte Erfolge erzielt. Die neue chinesische Regierung hat sich von vornherein dem englisch-amerikanischen Drucke gegenüber weniger widerstandsfähig erwiesen, als cS Juanschikai gewesen war, ia, man darf wohl annchmcn, daß schon bei ihrer Zu sammensetzung. vielleicht sogar schon bet dem Tode Juan- schikatS englische Kräfte wirksam waren. Tatsächlich erklärt sich denn auch der Abbruch der deutsch-chimkstschen Beziehungen^, über den im übrigen amt liche Nachrichten noch immer nicht vorliegen, ganz einfach daran», daß China oder richtiger die chinesische Negierung von dem Verbände gezwungen worden ist. mit Deutsch land zn brechen. Reuter hat von einer engen Zusammen arbeit der Berband»mächte berichtet und auch gemeldet, daß China finanzielle Unterstützung zu erwarten habe für den Fall, daß eS mit Deutschland breche. Diese Unterstützung besteht darin, daß die Zahlung der Entschädigungen für den Boxer-Aüfstanb bi» nach dem Kriege anfgcschvbrn und de: chinesische Zolltarif revidiert werden soll — „Unterstütz»»' gen", die der chinesischen Regierung auch von Deutschland längst zugsstanden worden sind. Sic haben selbstverständ lich den AuSschlag für die Entscheidung der chinesischen Re gierung nicht gegeben. Der Präsident hat vielmehr über- Haupt nicht die Möglichkeit gehabt, sich zu entscheiden, sondern mußte sich ganz einfach ohne Widerrede dem englischen Machtgcbot fügen. Daß man in England so freundlich war, Zugeständnisse zu machen, baß Reuter der chinesischen Regierung gar die Ehre anlat, von Berhandlunaen. einer engen Zusammenarbeit und völligem Einvernehmen zu be richten, das hatte alles nur den Zweck, die Pille zu versüßen, die China, ob cs wollte oder nicht, eben schlucken mußte. Gewisse Widerstände scheinen sich trotzdem ergeben zu haben. Der Präsident hat offenbar eine Zeitlana gezögert, wurde aber schließlich von dem Ministerpräsidenten vor vollendete Tatsachen gestellt. Ob sich weitere Folgen ergeben werden, etwa der Präsident zurücktritt, ist noch nickt abzuseheu, osWlstarläSer wenig wahrscheinlich. An^tzer Tatsache des Ubbrerchs der Beziehungen würbe aber eine Präsiden^- schastskrisc, wie die Dinge nun einmal liegen, nichts ändern. Eine andere Frage ist es, ob China dem Abbruch -er Beziehungen auch noch die Kriegserklärung folgen lassen wird. An sich ist cS wenig wahrscheinlich, denn weder für das Reich selbst, noch für den Verband wäre von einem solchen Schritt viel zn hoffen. China ist das volkreichste Land der Erde, hat anch Soldaten, die vielleicht heute nach den zahlreichen Rcvolntionskriegcn etwas kricgsgcübtcr sind als früher. Daß aber chinesisches Militär auf europä ischen Kriegsschauplätzen irgend eine Rolle spielen und etwa die japanische Wafscnhilse. um die Frankreich bis aus den hcnttacn Tag vergebens fleht, ersetzen konnte, das wird man selbst in Pari? nicht annchmcn. Zudem ist ein Trans port chinesischer Truppen nach Europa unter den heutigen Verhältnissen ausgeschlossen. Denkt man doch nicht einmal in Amerika daran, im Kriegsfälle größere Truppcnmasscn über das Meer zu senden. Der Bicrverbanb braucht seine Schiffe zn notwendigeren Frachten, ja. er hat nachgerade nicht einmal für die notwendigsten genügenden Frachtraum zur Verfügung. Das englische Vorgehen in China hat in erster Linie wirtschaftliche Gründe. Der Wirtschaftskrieg gegen Deutschland soll über die ganze Erde getragen werden, ist auch nach dem Abbruch der deutsch-chine sischen Beziehungen über die ganze Erde getragen worben. Die deutschen Niederlassungen in den chinesischen Handels städten sind aufgehoben morden, die „offene Tür" ist uns zugemacht worden. Das genügt den Herren in London und ist auch ein Erfolg von immerhin wcitgrcifcndcr Be deutung. Wir batten in China nicht nur ausgedehnte wirtschaftliche Interessen, in den chinesischen Häfen liegen auch deutsche Schisse, dir. wenn sic. wie nach der Besetzung der deutschen Niederlassungen zu erwarten ist, auch noch in Beschlag genommen werden, für England zum Transport des australischen Getreides recht nutzbringend verwandt werden könnten. Der ganze Vorgang enthält eine Lehre für'die Zukunft. Die Politik der „offenen Türe", die Politik der wirtschaftlichen Ausbreitung im Einverständnis mit allen Mächten ist vor dem Kriege, vielfach als aller poli tischen Weisheit letzter Schluß hingcstcllt worden. Immer und überall hat das Deutsche Reich in der Welt draußen nur wirtschaftliche Ziele verfolgt. In Persien und Meso potamien, ln Marokko und China und wo sonst noch europä ische Einflüsse im Widerstreit waren — Deutschland hatte keine machtpolitischcn, sondern lediglich wirtschaftliche Ziele. DäS war vielfach nicht anders möglich. Seitdem aber Häven wir an einer ganzen Reihe von Beispielen erleben müssen, daß rein wirtschaftliche Bestrebungen' in der Luft schweben und von jedem Wiudhauch Hinwegs,cblafcn wer den, können, wenn sie nicht in tatsächlicher Macht verankert find. Deutschlands wirtschaftliche Interessen im fernen Osten mären in dem Augenblick dem englischen Zugriff schutzlos preisgcgcbcn. wo Tsingtau siel. Das war viel leicht nicht zu vermeiden, zeigt aber mit vollster Deutlich keit. wie wenig i» der auswärtigen Politik rein wirtschaft liche Ziele sich bchanptcn lasse», wenn der'machtpolitische Hintergrund fehlt. Das ist denn auch von der englische« Politik seit Jahrhunderten schon klar erkannt und mit nn beirrbarer Folgerichtigkeit dnrchgcsührl worden, zuletzt »och im Jahre lvlll, als man in London plötzlich den Scheich von Kuweit unter englischen Schutz stellte, uw dadurch bei der wirtschaftlichen Erschließung Mesopotamiens ei« Wort mit- rcben zn können. Die chinesische Frage hat noch eine andere Sette, die recht interessant ist und Beachtung verdient. Wenn China unter irgendeinem Vorwand Deutschland schkiessiich doch noch den Krieg erklärt, wird es zu» Berbüuhete» des Ber- banöcs und hätte also auf der Friedenskonferenz «rch er« Wort mitzureden. Japan wäre in diese» Falle gezw»»»««. auf den Nachbarn, der nun zum Bundesgenosse« »«»«-«» ist. größere Rücksichten zu nehmen, müßte sich in »er Ver folgung seiner imperialistischen Ziele in China starke Be schränkungen aufcrlegen. ja vorläufig überhaupt darauf ver zichten. Die Wirkung der engere» Berbtudung ber chine sischen Republik mit dem Verbände, ober sage» wir richtt«« mit England, dürfte sich für Japan heut« schon i» diese» Sinne geltend machen. Ein Zweifaches ist also von der ena- lisch?« Politik erreicht worden: einmal ist e» ihr. we»is- stens für den Augenblick, gelungen, die wirtschaftliche «st» kurrcnz Deutschlands in China auszuschalten, zum andere« hat sie, offenbar ffr tätiger Zusammenarbeit «it Amerika, gegen die japanischen Machtbestrcbungcn auf dem chine sischen Festland? einen wirksamen Damm errichtet. Ra« hofft ihn beim Friedensschluß, wo doch China für sein« Unterstützung „belohnt" werben müßte, noch weiter au», zubaucn im Sinne einer Stabilisierung der englisch-ameri kanischen Macht in China. Die Leidtragenden wären dann in erster Linie die Japaner, die ihre Absichten auf de» Be sitz der Inseln im Stillen Ozean teuer bezahlen müßten. * Die Beschlagnahme der deutschen Schisse i« China >'. Aus Schanghai wird berichtet, an Bord von drei beschlagnahmten deutschen Schiffen wurden Bomben ge funden. Die chinesische Regierung lehnt es ab. den in China lebenden Deutschen exterritoriale Rechte znz,.-ei len tren. Deutscher Reichstag. (Fortsetzung au» -cm Borabend-Blatt.) Berlin, 21. März. (Eig. Drahtmeld, unseres Berliner Mitarbeiters.) Abg. Mumm lD. Fr.» flihrle des weileren. aus, daß sich die Arbeiterführer in diesem Kriege um das Vaterland verdient gemacht hatten. Die großen Orgainia- tivnen hätten sich besser bewährt als die Führer der Gelben. Nach Friedensschluß werde man zu einer Er Weiterung der Sonntagsruhe kommen müssen, Roimendig sei der Konzcssionszwang für Lichtspiele, beider leien vielfach die Kirche» ungeheizt und die Lichtspiele geheizt. - Abg. Büchner tSvz. A.-G.) kritisiert die Svzialpatitii als durchaus unzulänglich. Das Großkapiial habe während des Krieges Unsummen auf Kosten der Boltskrait heraus gewirtschaftet. Die Arbeit der Frauen und der Jugend lichen habe einen zu großen Umsang angenommen. Staatssekretär Dr. Helfferich dankt für die Bereitwilligkeit des Reichstages, ihm eine» zweiten Unterstaatssckrctär zu bewilligen. Obwohl das Arbeitsgebiet des ReichsamtcS des Innern ungewöhnlich groß ist, erscheint eine Teilung nicht angebracht. Die drei Arbeitsgebiete: innere Fragen, Sozialpolitik und Handels- unü Wirtschaftspolitik greisen so ineinander über, daß ihre Leitung in einer Hand sein muß. Der Staatssekretär be spricht dann die augenblickliche wirtschaftliche Lage nach 82 Monaten des Krieges. Bei der Durchführung des Hi l fs d i c n stg c s c tz cs verfahren wir mit möglichster Schonung, aber alle vcrsügbnrcn Arbeitskräfte müssen hcrangcholt werden. Der Staatssekretär gab ein Bild des Arbcits Marktes. Im Dezember kamen 48 Angebote auf 1»» offene Siesten. Ich verkenne nicht, sagte der Staatssekretär, dir Gefahren der starken Heranziehung der weiblichen Arbeitskräfte, aber wir sind im Kriege, da mutz jeder Mann und jede Fra» die volle Schuldigkeit tun. Brot und Gr'anaten! bleibt die Losung. Der Sieg wird nur errungen, wenn die größten Opfer gebracht werden. Die Stillegung schädigt eine große Anzahl von Betrieben schwer und vernichtet wohl auch manche auf die Dauer. I» der Uebcrgangszeit wird alles geschehen, um für die Wiederherstellung cincr gcsunden Struktur unseres volkswirtschaftlichen Ausbaues zn sorgen. Bei der Verteilung der Rohstoffe wirb dafür gesorgt werden, daß die jetzt stillgelcgten Betriebe nicht be nachteiligt werden. Das ReichsvcrsicherungSamt ist stolz daraus, daß cs der Unfallverhütung von vornherein die größte Aufmerksamkeit zugcwcndct hat. EI» Unfall, der verhütet ist. ist besser als ein solcher, für den die höchste Rente aewährt wird. (Lehr richtig!» Wir opfern auch ein Ltüet Vvlisgesundhcit. um den Krieg zu gewinnen, aber bciicz tos, als das ganze Kapital u nie res Volkstums zu
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