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Dresdner Nachrichten : 08.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-08
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1886
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,1 »ui bmen. rvwm« „NkkN-l «sei. Tageölatt für MM. AilltMlui,, -tsMrmke-k. MftMM ImilSnlille. Ol, gr»,«V«rdi»lt«g i» tun« L»ir vM»»i»r «>dt»,»i»t <ii» üiic« >u»i v«Na»itlr»lt <i»» iu>, »!I»r »nä,r»n kl»»«st»». l»I»r« stür»»r»est«o vrnui»»»» 2» Vvrivkon ckllrcli <Us bs- k»nnt«i> !>>»ck»rl»8oi> u. Lm- bnlonrv». Lrpart »«>> »N«n l'iArvnüo» In- nnö Lu»i»uj« untsc liuriUiUo lür tiMo mit llaitlmr^sit. -- -- - IV. SLlw, Kravir- iniü Kche-AiML, 8pvri»I-k'«drt^ UvprL^tsr mrä pumivlrtsr KiOssvl-, k»o^at«Vor»ot»kW»» «vä ! , volmtr»iu!e«n, I ! lll»»« d. ve^ tk»Itr«e»te. 17. «ie-obäsixl «»I: vessilen, N»rl«n»tr. S. 1 2nr nvk. »«»oktnnx ,-r «,« L',»vtt8I ,-vn 8is»ir-8<!ki>kl>>a«n in Ainli, tl s> nx ! uns ftnpknr, »o»i« »II», ßsta»k»flrrt»I7»i»p»l nn<1 K1eu»p»l- Apparat», mxt k»«t rnr DmUNinin^ vnn Braoir-Iervritcil ; > jet,r ba»l«n» «mpkoiilvn. ÄeLarä LnLiwLs, DrvsÄ«»-^., Tnsedonderx S. ksdrilc von i in äoo oinksviiston di, rn äsn kockksinstsn / Artikeln. !i«k. vr. KZtzi 8 vriKt»Ll-MrmLl-I.owvL8vdv KM<!mi »»<! Daiiiitzii E ompkoblt in xrökMr ^llSivakl sslir billix und schön äLS Ä 8i»^»InI-<^VM«t>»Lt von ^nllnb, R «Unit. Ksl Sotti6f 8«v«ti «st-s« tß, ». I. Lt», kinglinp/ LN äsr Llaner. ^nn-kit LeLisme ^LeLL, 6MPN6Nlr N«1UIr»„8. Nr. »)8. 31. Iah ttti Ällslü«r: 42,000 Lrpl.! ! Dresden. 1886. Donnerstag, 8. April. BerufSgenossenschasten vorzustehen oder nl« Mitglieder von Bezirks- und Krcisaiisschiissen die nicht unbedeutenden Unscillversicheruw Seianlwortlttber Redakteur tiir Politisches vr. Emil Biere» tn Dresden, und Kreisailtzschüffeii die nicht unlieben lenden ll»fciUversic>,eru»as- .... ,, . , . .. arbeiten zu bewältigen. Fehlt es in manchen Gegenden Teunch- Jn der Kommlssionsberathiiiig hatte der Gesetzentwurf, der die lg,M„ochdcnBauern an dcrGcschäftsgewandthelt vielcrJndustrieller, Nniallversicherung aus die in Land- und Forstwirthschast deschäs-! io wird sich dies allmälia durch Ersnhrnna cinholcn lassen. Die baten Arbeiter ausdehnt, wesentliche Beränderungen erhalten. Es! ganze Ausdehnung der Wohlibatcn der Unfallversicherung ans d,e -.»nt für den lsrnst init dem lich die «stenierttnne» >,„d die stnnt«- landwirth'chaitiichcn Arbeiter ist keine Parteigesebgebung: an dieser , ü «I , x ^tegrcrungen und drc staats-politischen Gesehgebung kann jeder Abgeordnete ohne Untcr- cihaltcnden Parteien die Sozialresorm angelegen sein lassen, dah P(,ün Mitwirken. Eine Abioälzung der UnfaÜkosten von man sich u»ter Zuriickdrängung des eigene» Standpunktes allseitig > de» Landwirthcn findet nicht statt. Die Lasten bleiben ans den aber eine Fassung verständigt hat. ES ist etwas Großes.! Schultern der Arbeitgeber. Es wird freilich manchem kleinen Bauer. »nt einem Schlage 7 bis 8 Millionen Arbeiter, die in A'"'.e^ c ^ e.. ^ »L . , . ^ I laiim einen frenn en Kndnmgen veimamgt, elaenthnniuch vor- fünf Millionen landwirthschastlichcr Betriebe ihren Unter-> fonrmen. lvenn er Beiträge zu einer Kasse stencrn soll, ans der Bcr- das, cnva halt finden, künftig der Wohlthaten einer Versicherung gegen Unfälle thcilhastig werde». Deutschland schreitet mit diesem riilmienSwerthen Unternehmen allen anderen Knltnrstaatcn voran, und dies hervorznheben, ist umsomehr Bedürfnis;. als anf einem andere» Gebiete der Sozialrcwrm. der Arbeilenchuhgeschgebuilg. berechtigte Wünsche am die lauge Bank geschoben werden. Tic Ausdehnung der Versicherung auf die Landwirtb'chaft gab Anlaß, Fehler, welche die Gesetzgebung bei der Unfall-Versicherung der industriellen Arbeiter gemacht hatte, zu vermeide». Namentlich verbot es sich, unverändert die jetzige Organisation der Unfallver sicherung industrieller Arbeiter ans die landwirthschastlichen zu über tragen, da man jener nicht ganz ohne Grund den Vorwurf der jtoslspieligkcit und Umständlichkeit macht. Tic neue Vorlage kennt daher keine Unfall Versicherungs-Genossenschaften, die über das ganze Reich verbreitet wären, sondern schreibt räumlich abge- grenzte vor. In zwei Punkten unterscheiden sich Industrie und Laudwirthschast. Tie Industrie ist in gewissen Distrikten zusammen- gcdrängt, während eS weite Gebiete in Deutschland gicbt, die ohne Industrie sind, wenigstens ohne eine solche, die man in Aeruss- genossenichastcn zusammcnsaßt. Laudwirthschast wird aber in ganz Deutschland betrieben. Weiter aber sind die Verhältnisse einer und derselben Industrie (nennen wir beispielsweise die Leinen-, die Leder-, die Holz-, die chemische Industrie) ziemlich gleichartig, mbgeu auch die Etablissements über ganz Deutschland verthcilt liegen. Tie beruisgenossenschaftliche Organisation der Industrie hängt nicht wesentlich davon ab. wo die Industrie hauptsächlich ihren Sitz hat. Ganz anders bei der Landwirthschaft, welche die größten Verschieden heiten im Betrieb« answeist. Welche Unterschiede zwischen den großen Rittergütern und Domänen im preußischen Osten und den Zwergwirthschasten an, Rheine, zwischen den ausgedehnten Weide- wirtbschaslen auf den bahriscben Alpen und dem intensiven Land ban Sachsens, zwischen den Wirthschastcn auf den Nordseemarschen und den Ebenen, wo Zuckerfabriken und Brennereien angebliche Neben-Betriebe, in der Wirklichkeit aber die Hauptsache der Landrs- irnlhschast bilden, zwischen dem Weinbau, der Bienenzucht in der Lüneburger Haide und der mcilenweiten Forstwirthschast des Harzes und Riesengcbirges! Dicie Verschiedenheiten sind so groß und tief gehend, daß es unmöglich ist. die Unfallversicherung in eine einzige Schablone hincinzuprcssen. Der ReiclMagsausschuß that daher wohl daran, daß er die Vorlage so umgestaltete, daß der Landcs- gesetzgebung ein weiter Spielraum zur Einführung und Einrichtung der Unfallversicherung der land- und forslwirthschaftlichenArbciter cin- geränmt wurde. Darin liegt keine Schwächung des Neichsgedankens. Nnr die LandeSgesetzgebung ist im Stande, die thatsächlich so verschie denen Bedürfnisse bei diesen» Stoffe gebührend zu berücksichtigen. Ein Hineinpresscn in die Zwangsjacke der Rcichsichnblvne würde die ganze landwirth'chastliche Bevölkerung mit Unmuth gegen das Reich erfüllt haben. Es ist sehr anzuerkcnnen, daß sich Preußen nicht auf das einheitliche Ucber-den-Kannnscheeren verbiß, sondern den Einzelstaaten ermöglichte, auf Grund ihrer eingehenden Kennt nisse ihrer Laudwirthschast die nöthigen Maßregeln zu treffen. Wenn die Tcutichsreisinnigen hier wieder die eifrigsten Einheitsslaatlrr heranskehrten, so sei daS kür di« Zukunft notirt. Tie Deutschfrei sinnigen verharrten auch bei diesen» Tbeile der Sozialresorm bei der öden Verneinung. Sie thun auch hier wieder nicht mit. Dr. Bainbcrger freute sich sogar, daß die Sozialresorm auf recht viel Schwierigkeiten stoße. Angesichts der belgischen Zustände grenzt dies an Frevel. Es ist eine Sache der Platten Unmöglichkeit, die Einzelbcstim- mnngcn dieses großartigen GesetzgebungStverkS hier vorzusühren. Rur einiges Wenige sei erwähnt. Es wurde beschlossen, daß es der LcnidcSgesctzgebung überlassen bleibe, zu bestimmen, in welchem Umfange und unter welchen Voraussetzungen der eigene Unternehmer sich versichern soll. Während kein Unternehmer in der Industrie seine eigene Person in der Berufsgenossenschast versichern darf, ist dies bei der Landwirthschaft ganz anders. Hier ist schon dcrHäusler.derohne fremde Arbeitskraft ein Stückchen Feld bebaut, ein „Unternehmer", den man je nach den Anschauungen iin Lande in die Versicherung einzn- beziehcn hat oder nicht. Ebenso soll die Landesgcsetzgeb ung bestimmen, ob Familienangehörige, welche in dem Betriebe des Familicn- Hauptes beschäftigt werden, von der Versicherung ausgeschlossen sein sollen. Es würde in vielen Gegenden nicht für recht befunden werden, daß ein HanSsohn, der ohne Lohn bei seinem Vater in der Landwirthschaft beschäftigt ist, bei einem Verunglücken der Berufs gcnossenschaft die.Haftpflicht auferlegen wollte. Darüber soll d.ie LandcSgesetzgebuna entscheiden, je nachdem die RcchtSanschaunng n, den einzelnen Thcilen Deutschlands DaS verlangt oder ablehn». In» Uebrigeu werden alle land- und sorstwirthschastlichen Arbeiter und Beamte, soweit ihr Jal,resvcrdie»st an Lohn und Gehalt nicht 2D) Mk. iibersteigt, gczzen Unfälle bei landwirtschaftliche» Bernfs nnglückre aus einem ihn» ganz fremden Tone unterstützt werden, j Aber dieses Gesetz »vird dazu beitragen, das Gefühl der Geineinschast- ! lirhkeit der Landwirthschaft zu stärken. Wir wiederholen: wenn- ! gleich die Reform nur schrittweise zur Erniührung gelangt, so ist j dies bei der Ungewohntheit der Sache und der Neuheit des Unter nehmens nicht zu tadeln, vielmehr dürfen die staatserhallenden Par teien Anspruch cnrs die Anerkennung erheben. das; sie Deutschland au» der Bahn einer von edler Humanität getragenen, arbeitersrennd- likhen Sozialresorm. ans einem noch von keinen» Kulturstaatc be tretenen Wege einen hoffnungsvollen Schritt Ihn» lassen. Tic preußische Regierung hat bekanntlich ihren Landtag vorge schoben. um die kirchlichen Wirre» zu beenden. Indessen findet das nicht gerade den Beifall der Konservativen. Diese meinen, das; cs de» Regierung selbst vor Allem zukounne, die Führung und Ver antwortlichkeit in dieser Frage von so großer politischer Tragweite zu übernehmen. Im Urbrigcn sind sie bereit, das Angebot des Papstes anzilnehmen, wonach in Preußen die Anzeiaepflicht für katholische Pfarrer so geregelt »verdcn soll, wie es in Württemberg ist. Hier schreibt der Bischof die erledigten Pfründen öffentlich aus und reicht die Liste der geistlichen Beimiber bei der Regierung ein, die ihrerseits diejenigen »Name» streicht, deren Träger ihr mißfällig sind. Man verlangt da Staatsangehörigkeit und wissenschaftliche Befähi gung, sittliche Unbescholtenheit und das; der Bewerber nicht in bürgerlicher oder politischer Beziehung der Regierung mißfällig er scheine. Letzteres ginge sogar noch über die preußische Maigcsetz- gcbnng hinaus. Woran stockt es also? Rocheiort und die anderen Revolutionäre in Paris speien Feuer und Flamme, daß die Regierung endlich sich solveil ermannt hat, die prosessionsinäßigen Schürer der Arbeitseinstellung in Dccaze- ville unschädlich zu mache». Leider bleibt die Regierung ans halbein Wege stehen. Sic bat noch nicht von der Kammer die Erniirchti g»ng verlangt, auch die anarchistischen Abgeordneten gerichtlich zu vcrsolgen, die, ans ihre Unverletzlichkeit als Volksvertreter pochend, mehr noch als jene Journalisten an der Verlängerung des Arbeiter- Elends Schuld tragen. Die Regierung möchte gern jeden Konflikt niit der äußrrsten Linken vermeiden, ans deren parlamentarische Unterstützung sie angewiesen ist. Unter solchen Halbheiten und Schwächen m cs nicht auffällig, daß die Verwegenheit der Anar chisten »nächst. Am Donnerstag soll die Verhaftung jener Jour nalisten in der Kammer zur Sprache komnicn. Rußland fährt in der Aufwiegelung der Bulgaren gegen ihren Fürsten Alexander fort. Es will an Bulgarien ein Exempel sta- tuiren. Allen Baikanstaatcn soll der handgreifliche Beweis geliefert werden, daß sic aus eigener Kiaff oder gar gegen Rußland Nichts, mit Rußland aber Alles erreichen können. Aber gerade »veil dies znviel verlangt ist, wird Rußland an dem Bnlgarenstaate eine »chmerzliche Enttäuschung erleben. Verharren die Bulgaren in Treue gegen ihre» geliebten Fürsten und Retter in der Noth, dann »vird selbst der „rollende Rubel" seine Zauberkraft einbüßen. M») Mk. übersteigt, gegen Unfälle bc, landwirthschastlichen Bernfs- genossenfchasten versichert. Die Verwaltung der BernfSaenossen- schasten kann jedoch auf andere Organe der Selbstverwaltung anf dem Wege der Vereinbarung übertragen werden. Auch die Land wirthschast wird wie die Industrie in ihren Reihen die nüthigc A' iahst von Männern -es,den. die die Fähigkeit mitbringen, > Neueste Telegramme der „Dresdner Rackir." vom 7. April. Berlin. Der Reichstag setzte die Berathung des Gesetz entwurfs. betreffend die Unfall- und Krankenversichrrnng fort. Bei 8 12, Träger der Versicherung lBernfsgenosstnfchaften) wandte sich Abg. Dr. Barth nochmals gegeii die Organisation und gegen die Art der Sozialresorm, wie sie in Anglist genommen. Staatsickretär v. Bötticher erwiederte, daß die Linke immer die „Art" der Sozial- resorn» bekämpfe, ohne ihrerseits mit positiven Vorschlägen zu kommen. Abg. Schräder (scrii.) cntgegncte, daß die freisinnige Fraktion mit positiven Vorschlägen hcrvortrcten würde, wenn sie Aussicht hätte, damit durcl,»»dringen. Abg. von Helldor» konsla- tirt, daß die Vorlage keine Mehrbelastung dringe, sondern nur eine «rechtere Bertheilung der bestehende» Lasten bisher siele» die verunglückten meist der kvni'nunalcn Armenpflcge zur Last. Tic Abgg. Barth nnd Schräder (srris.) bekämpften dir Beslimnningcn über die Bcitragspflicht. »veil die Versicherungsprämien den Cha rakter einer Steuer trügen und nicht »ach der Höhe eines Risikos bemessen seien. Abg. Reinbabcn «Reichst».) nnd v. Hclldoiff zkoni.) vcrtheidlgten den vorgcichlagenen ModnS, die Prämien auszubringen, v. Helldorff bemerkt „egenüber der Forderung der Linken, die «o- rialresorin aus der Basis der Privatversichernng vorznnchnici,. die selbe (die Linke) trete auch hier als Vertreterin kapitalistischer In teressen aus. Abg. Barth bestritt dies entschieden; nicht die frei händlerische, sonder» gerade die prvlektionistische Richtung. aus der Rechten vertreten sei, vertrete die kapitalistischen Ir ^ , .... we> welche »teressen lbg. Stolle (Soz.) wandte sich gegen dicÄcmniissionsanträgc. »ach welchen die Bcrtreter der Arbeiter bei den Schiedsgerichten bo» den Gemeindevertretungen ernannt werdm soll die Wiederherstellung der Regierungsvorlage, befriedige, aber gnnstigcr »ei. Die Abgo sprechen im Sinne des Antragstellers, AI- setzte». Bei den Bestimmungen über ' mängelte Abg. Schräder, daß die An-" Landcsgciktzgcbung gesetzt werden s- Ausschluß nnverhrirathetcr Wöctw Abg. Ackermann spricht für d- Abg. Struckmann beantragte, beiter das sonst vom Ardcll Gemeinde zu leisten sei. ' ändeningSantläge wcrd< miisionstassung mit u- Der Handelsvcrtrao tikfsend die polnö Lesung angeiim- Berlin pellntion d- gegangcn (Hunde ' > effs i»! Erfahrungen machen würde, wie mit den Maigesetzen. " ' R Wer solche unproduktive Ansgabcn gut heiße, habe kein Recht, neue Stenern zu fordern. Abg. v. Ticdeinann-Bomst (srcikoiis.) trat für die Vor lage ei». Wenn ein Riß zwischen Deutschen nnd Pole» bcstche, so sei er durch das aggressive Vorgehen der Polen hervoigcrnsen worden. Aba. v. Bnchow erblickt in dem Gesetz einen Rückstand auS dem Knmnkaiiips; dasselbe richte sich vornehnilich gegen die Katholiken. Verstöße wider die Vcisaffinia seien gegen die Polen wirkungslos, aber wirken korrnnipirend. Die Gelder winden dazu verwandt werden, um Deutschen als Belohnung für politische Dienste ihre Güter abzukausen. Häncl spricht »sich in gleichem Sinne ans Tie Polcnvorlagen bezweckten nur, die Ailstiiecksamkeit von den politlschcn Vorgängen abzulcnken. Die Abgg. Hägens nnd Ennce- cerns treten dieirn Angriffe» auf die Vorlage entgegen. Dieselbe wurde mit 214 gegen 120 Stimmen angenommen; dagegen stimmleii das Ecntrnin. die Polen, die Freisinnigen und die Abgg. Gc»lach und Meper-Amsivalde. — Morgen: Weitere Polenvorlagen. Ein- gcgangen ist das Ossizierskoinmiinalsteilergesetz. Berlin. Tie Nachricht von der Ausstellung deutscher Truppcii an der belgischen Grenze ist durchaus grundlos. London. Gladswne legte in dem gestrigen Kabinetsrathe seinen irischen Reformplan vor. Um der drohenden Secession im Ministerinm voiznbcugcn, hat er die dem neuen irischen Parlament zugedachlc Kvntrole über die Zolle nnd Stenern demselben wieder entzogen. Als Ersatz dafür erhol: Irland angeblich eine ansehnliche Vertretung im Rcichsparlamente. Man glaubt, Gladslone werde die »weite Lesung der Neformbill nunmehr mit einer Mehrheit von 2ü Stimmen durchsetzen. P e st. Im Abgeardiictenhause brachle der Finnnzininistcr eine Kcedilvorlage in der Hobe von I9,9ü!.971 Gulden ein. welche durch Einillirnng steuerfreier Papierrcnte zur Deckung verschiedener Nach- lragskrcdilc, der Kreditnbcrschreitnng, sowie des Defizits in der Grenzzollciniiah'ile und der Kasscnabgängc im letzten Jahre ver wendet werden soll. Die Berliner Börse erösinetc für Banken und Renten , fest, während der Lokalinarkt, naincnttich Bergwerke und Bahnen, ? matt war. Das Geschäft war Anfangs ziemlich belebt, reduzirte sich aber späker, als sich aus dem Gc»ammlmarkt dir Tendenz ab schwächte. Im weiteren Verla»? befestigte sich die.Haltung ans weitere Steigerungen der Rcntcnwerthe. Der Schluß brachte aber mals eine Ahschivächuiig aui einen stniken Rückgang der italieni schen Mittelmcerakticn hin. Ucbcrhaupt war in der zweite» .Halste der Börse das Geschäft beschränkt, nur Kvinmandit. russische Goldan- leihcn, Mittelmeerakticn wurden lebhaft ningesetzt. Für Montan- wertbe war ei» umfangreiches Angebot vorhanden infolge un günstiger Oberschlesischer Eisenberichle. Im Kassavcrkehr waren deutsche Bahnen schwächer, österreichische fester, Banken wenig ver ändert, Bergwerke abgeschwächt, Industrien etwas belebter, sächsische Stickmaschinen I Prozent höher. Ocsterreichische Prioritäten waren gut behauptet nnd gefragt. Pcipatoiskont 1',-- Prozent. ft r« n k s» k t ,. M., 7. ?l»>rll. Credit rss>/» ktaaitdali» ScNV». L»m-^ »«rdrn SK. Galizier —. k»a«d»re MM. zpeoc. Unaar. «oldrrnte 83,e». Gaadarddahn —. Udronlo r-LV.A. Dresdner Bank —. Schwcch. Wien. 7. April. Credit 2S5.75. Staaisdalin 2.'»z,75>. Loindardeu I1SM. Aordweft». I7IM. Marlnoten KI.70. Una. Credit VS»,75. SIntzig. Paris. 7. Aprlk Schluß. Rente 80.77. Anleihe ISS,W. Italiener S7M. OtaatSbahn 512,5". ilcinbardr« 257,5S, do. Prioritäten —. Spanier 57,18. Lest. Soldrentc —. Csypicr ai8M. Ltlomanen 52». Träge. st »ndon, 7. April, Borm. li Uhr 10 Mi«. ikoniolS ISS -/,,. i873r« Rüsten SSV,, gtalicncr Lomdarden IS'/,. Non». Türken II"/,.,. tproc. «ndirte Anierllanee 128»/,. tproc. N»sar. istoldrente 83 Oefterr. Gold- rente SS. PrettK. Coniolo li>4V>. EtlSPier LS5V. Reue Eshptcr S8. Ottoman- bank >>>/,-. Snez-Aeticn 81'/,- — Stimmnna: fteft. — Wetter: Schön. verplan, 7. April, Rachm. tBrtreideniarktl. Spiritus pl. 100 Liter INN Proc. pr. April 32,SS, vr. Junt-cknii 3i,t>s. Pr. Auguft-Septbr. 3SM. Nonnen Pr. April I3SM, Pr. Mai-Jn»i ISü.tXt, Pr. Leptember-Oclober 13g,SS. Rüdöl loco Pr. April kl,5», vr. Zcptcmbcr-Lkiober —. Zink »nocrLndcrt. — Wrlier: Kübl. Amsterdam »Produkten», 7. April. cSchlnß.» Welze» per Mal —» per November 218, mrichcnd. Roggen per Mai 132, per Lktober 137, steigend. L , n do n. 7. April. «Schluß.» Meircidr rnhig, unperändert. — Wctirr: »alt. Er beantragte ch nicht ganz nd Schräder -'tgcgenac- '»g be- i' der ,ke den ..dignng. .tNSantrag. .gsloien Ar- .ittcl von der . sonstigen Ab- .lage in der Koin- .n ange»on»n»cn. — 2r Gesetzentwurf, bc .fahren Iverdcn indritler .pensionsgksetz, Petitionen. .»Haus, dcin eine Jnter- .öejchsklüberschmciinnungcn zir- .lhniia des Ansicdelnimsgesetzes Vor Eintritt in die Berathung Erklärung der polnischen Fraktion. Einwände gegen die Vorlage auszählt ,ür daS Vorgehen der Maiorität, des Abg. Dr. Wuldtdorst bekämpft sodann 5.« vinlaae. mit der mmr dieselben trmmgrn 8 rss n L LvkalcS und Sächsisches. — Se. Kgl. .Hoheit Prinz Friedrich August befindet sich in Begleitung drS Major Edler v. d, Planitz ans einer Rccognos- ciriiiigsreise nnd trifft heute, von Werdau kommcnd, in Zwickau ein, woselbst im Hotel „Zur Tanne" Wohnung bestellt ist. — Unter dem Vorsitz Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg fand am Montag Abend wiederum Sitzung des Kgl. »ach». Altcr- t h n in svcrcius statt. Es gelangten vornehnilich innere Vcreins- aiigelegcnhciten zur Berathung. Zum Ziele des diesjährigen, ans den 22. Mai angesctztcn Soinmcralisflngs des Vereins wurden Pirna nnd Königstcin bestimmt. Dem Verein sind zwei ans der Orgel zu Radebnrg stammciidc Bilder vom Jahre 1624 gcfchenli worden. Regicrnngsrath Dr. Hassel hielt einen längeren inlcressantcn Vor trag über „Die Politik des KnEiirstcii Moritz in seinem lcvtcir Lebensjahre." — Se. Maj. der König hat dem unter dein Protektorat des Prinzen Alexander von .Hessen wirkenden Vereine deutscher Münz forsch er drei Räume in der 3. Etage des hiesigen Kgl. Residenzschlosscs bis aus Weiteres zur Benntznng überlassen. In folge dieser königlichen Mnnisiccnz hat diese deutsch-nationale numis matische Vereinigung ihren Sitz in Dresden erlangt. §>» vc, n .. . . . An der Spitze des dermalia sidcnt Dr. I. Ervstem, hier. — Ter Polizeiassessor nnd prädizirte Polizeirath Dr. jnr. Karl Volkmar Zc> vss ist zum dritten Polizeirathe bei der Polizeidireklion zu Dresden ernannt worden. — Das Ergebniß l>er Svnodalwahle die gestern in Dresden stattgesunden haben, ist folgendes: Im Wahlbezirk Dresden 1 «Kreuz-. Frauen-, Johannes und Malthänskirche) ist der lang- tährigc bisherige geistliche Vertreter Oberhosprediger Dr. Kohl- schütter wirdergewählt worden; im Wahlbezirk Dresden II (Aiinen- kirche, Jakobikirche und die Neustädter Kirchen) ist Pastor Dr. Sülze, gleichfalls der bisherige Vertreter, wenn auch erst nach hartem Kampfe, wiedergcwählt worden, als weltlicher Depntirtcr ist Aintö- rath Grabowsky gewählt worden: im Wahlbezirk Dresden-Land ch. Wahlbezirk) waren zwei weltliche Abgeordnete zu wählen und »st Baron v. Burgk wieder-, Fabrikbesitzer G»?ae in Scrkoivitz neu gewählt worden. Ein geistlicher Vertreter dieses Wahlbezirks war diesmal nicht zu wählen, da die Wahlperiode dcS bisherigen, des Konsistoriglratli Dr. Meier, sich auch ans diese Synode noch erstrccki. — Im 6. Wahlbezirk (Arnberg) wnrden als geistliches Mitglied Superintendent Dr. Richter und als weltliches Mitglied AnrtS- hauptmann Dr. Fischer, beide in Frribcrg, gewählt.
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