Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188001039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-03
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1880 Uhr an musik, estaurateur H. Moritz sich Brox. Gunners- ckor Dietz, s Mffer. - Fischer, rnersdorf, '. Oskar Hentschel. Hermann » Oskar Jochem. ;ermeister Krüger. Oiaconus iichaelis. Manitz. Pachter Advocat Pischel. n Gott- C. G. scholtze. Steyer. . Karl Hiebler, stange. ibt ju». Schau, ersdorf. Eduard August teinert. spectirt. Fangen wir, wie billig, mit Deutsch land an. Dem deutschen Reiche hat das vergangene Jahr drei Wandlungen geschenkt, veren jede von weittragender Wirkung ist. Die Zolltarif- und Steuerpolitik ist aus der freihändlerischen nach der schutzzöllnerischen Richtung umgeschlagen. Die deutsch-russische Erbfreundschaft ist in den Schat ten getreten gegenüber der deutsch-österreichischen Stammesverwandtschaft. Das Reichsgericht zu Leipzig besiegelt die Einheit der Rechtsform im ganzen deutschen Reich. Ob nicht die neue Zoll politik eine wiederholte Aenderung erfährt, steht dahin. Die Vermuthung ist gestattet, daß das innige Verhältniß zu Oesterreich-Ungarn die Zoll schranken wenigstens nach einer Seite hin leicht- lich ganz entfernen kann. Die gewonnene Ein heit der Rechtsform ist nur die Vorläuferin für die Einheit des Rechtes selbst. Man findet viel leicht eine Bestätigung unserer einleitenden Worte in der Wahrnehmung, daß die neue Justizorga nisation in ganz Deutschland eine auffallende und fühlbare Umwälzung zur Folge gehabt hat, wie die Schaffung eines einheitlichen Civilgesetz- buches sie nicht zur Folge haben wird. — An bedeutsamen Ereignissen ist noch zu erwähnen der energische Fortschritt, den man in Preußen nach dem Staatseisenbahnsystem hin gemacht hat und die Schwankung in der inneren Politik, welche durch den Rücktritt des Ministers vr. Falk gekennzeichnet wird. — Der Nothstand in Oberschlesien und das Zwickauer Grubenunglück gehörten zu den größten elementaren Unglücks fällen, an denen das vergangene Jahr überaus reich gewesen ist. Für Oesterreich-Ungarn hat das Jahr 1879 die deutsche Freundschaft, den thatsächlichen Besitz von Bosnien und der Herzegowina und den Eintritt der Czechen in das active politische Leben gebracht — eine Reihe stattlicher Gaben also, und sämmtlich Früchte der eifrigen und glücklichen Thätigkeit des vormaligen Leiters der österreichischen Politik, des Grafen Andraffy. Das Wehrgesetz, welches die Stärke der öster reichischen Kriegsarmee für 10 Jahre auf 800000 Mann festsetzt, erscheint deswegen weniger be deutungsvoll, weil die jährliche Bewilligung einer gleichen Zahl niemals in Frage war. — Der Untergang von Szegedin durch die Fluthen der Theiß finde theilnehmende Erwähnung. Frankreich ist seiner gemäßigten auswärtigen Politik durchaus treu geblieben. Seine innere Politik hat etwas nach'links hin eingeschwenkt, doch nicht in einem irgendwie Besorgniß er regenden Maße. Gambetta gilt nach wie vor als der Dauphin der Republik, als Grevy's Nachfolger. In Rußland hat der Nihilismus, dessen größte Gefährlichkeit darin liegt, daß er bis in die höchsten Kreise reicht, fluchwürdige Thätig keit in zwei Mordversuchen gegen Czar Alexander und in zahlreichen Attentaten gegen hohe Staats beamte entwickelt. Die Strenge des Gesetzes wallet, bisher aber ohne ersichtlichen Erfolg. -eu Berkaus eines Lohgerberelgruudstücks betreffend. Von Seiten des unterzeichneten Amtsgerichtes soll auf Antrag der betheiligten Erben Mittwoch, den 7. Januar 188V, Mittags 12 Uhr das zum Nachlasse des verstorbenen Lohgerbermeisters Julius Ernst Wiedemann hier gehörige, zum Betriebe der Lohgerberei einge- richtete, an der Klingbach hier gelegene Hausgrundstück, Folium 34 des Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis viertcljiihrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Grund- und Hypothekenbuches, 35 des Brandcatasters für Franken berg, welches Grundstück am 30. November 1879 ortgerichtlich ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2««7« Mark — Pf gewürdert worden ist, meistbietend und öffentlich unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Frankenberg, am 9. December 1879. DaS König!. Amtsgericht allda. Wiegand. Müller. Rückblick auf das Jahr I87S. Dreißig Jahre rechnet man die Dauer eines Geschlechtes — aber jedes Jahr wird ein Ge schlecht begraben, jedes Jahr sieht die Wiege ei nes neuen Geschlechtes. Deshalb bildet jedes Jahr einen bedeutungsvollen Abschnitt nicht blos in dem Leben des Einzelnen, das wie ein Schat ten vorübergeht, sondern auch in dem Leben der Völker, ja m der Geschichte der Menschheit. Ist ein großer Fortschritt erzielt, so erhält nach die sem Fortschritt das Jahr seinen Namen. Ost genug mag der befangene Blick der Zeitgenossen ^ie Bedeutung dort sehen, wo das Weltgericht der Weltgeschichte nur ein gleichgiltiges Ereigniß schaut; oft genug mag die kurzsichtige Mitwelt übersehen, was die Nachwelt als epochemachend preist. Gar zu leicht gilt das Auffällige als das. Moße, und sein Unwerth wird erst erkannt, wenn es vorübergegangen ist; umgekehrt führt sich das Bedeutungsvolle oft als das Selbstver ständliche ein, und erst später zeigt sich — dann aber in immer deutlicherer Weise —, daß dieses scheinbar Selbstverständliche richtunggebend ge worden ist für fernere Geschlechter. Die zeit liche Entfernung erst schärft bis zu einer gewis sen Grenze das Urtheil,, während der Zeitgenosse dem Jrrthum ausgesetzt bleibt. Was nun im vergangenen Jahre geschehen, ist allerdings von untergeordneter Bedeutung, schon deshalb, weil es ein örtlich eng umgrenztes Interesse hat und zumeist die politischen Landesgrenzen sorglich re- ^irks<E" Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es köüigl. Amtsgerichts und -es Stadtraths zu Frankenberg Erscheint lüglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abend« für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bi« Bormtttag» i» Uhr. Jnierate werden mit 8 Pf. für die gespaltene TorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbettag so Pf. S°m- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinkommen. e. l<r mseres Katers N den ihnern n des, e und ! und -rende Allen, te ge- llschen DreitimgkeilSgemeinden Pastor Ruland. Die militärischen und Marine-Kreise verloren: den preuß. Gen.-Lieut, v. Schmeling (Eroberer von Schlettstadt und Neubreisach), den Gen -Feld- Marschall Graf Roon, den Gen -Lieut. v. Willisen (Kommandeur der schleSw.-holsi. Armee gegen Däne mark 1850) den Generalauditeur der Armee und Marine vr. Fleck, den sächs. Oberst v. Larisch, den Äeneralinspecteur der preußischen Artillerie v. Pod- bielski; die Oesterreicher den Admiral v. Bour- guignon; die Franzosen Admiral Toucharv, Contre- admiral Fouilloy, General Douai (Kommandeur der franz. Armee bei Weißenburg), Admiral Sais- set und Admiral Jacquino« (Weltumsegler), Oberst Mini« (Erfinder deS nach ihm benannten Geweh res); die Belgier den Kriegsminister Renard und dessen Vorgänger Thiebauld; die Dänen den Ge neralstabschef Stjernholm; die Italiener den Admi ral Vaeca und den General Cavalli (Erfinder der nach ihm benannten gezogenen Kanone); die Eng länder Contreadmiral Macgregor, Major Cavag- nari (ermordet in Kabul), Feldmarschall Rowan, Großadmiral Pauket, General Crokat (Zeuge de» Todes Napoleon's >. auf Helena); die Russen ihren ältesten General Montresor, Feldmarjchall Fürst Ba- riatiiiSki (Besieger Schamyl'S), General v. Reutern Karl zu Waldeck-Pyrmont, Fürstin Caroline v Monaco (Mutter deS regier. Fürsten). AuS den Reihen der hervorragenden Geistlichen schieden der evangelische Prälat Kapff in Stutt gart, Präsident vr. v. Harleß in München und der evangelische Bischof Gobat in Jerusalem, die römisch-katholischen Carvinäle Antonucci, Guidi, Marichini und Carafa di Traetio, die Fürstbischöfe Riccabona von Trient und Gasser von Briren, der Erzbischof Fürst de la Tour d'Auvergne in TourS, der älteste katholische Bischof der 93jährige Graf Mercy-Argenieau in Lüttich, Bischof Marlin von Paderborn. Von bekannteren Geistlichen nennen wir noch den katholischen Pfarrer LukaS, den Füh rer der bairischen Clericalen, ven Altkatholiken vr. Huber und de" wesent'ichsten Führer der evange-, (persönlicher Vertreter deS Cziren beim deutschen Kaiser), General Lazareff; die Türken Derwisch und Omar Pascha; die Amerikaner die Generäle Cushing und Hooker. Die Noüten ües Mires 1879 auS den Kreisen der Gesellschaft, die durch den Adel der Geburt, der Stellung oder der Geistes und der Kunst ausgezeichnet find, füllen wieder «ine umfangreiche Liste. Wir führen di« hervor- ragrndsten Namen den Lesern nochmals vor und zwar zumeist in der Reihenfolge ihres Dahinschei- dens. Von Mitgliedern souveräner oder ebenbür- tiger Häuser sind im abgelaufenen Jahre verschie den: Prinz Heinrich der Niederlande, Prinzessin Lucian Murat, Großfürst WjaceSlav, Neffe deS Czaren, Schir Ali von Afghanistan, Prinz Walde mar von Preußen (Sohn deS Kronprinzen), Prin zessin Christina v. Bourbon, Infantin v. Spanien (Tochter deS Herzog» v Monlpensier), Prinz LouiS Napoleon, der Kronprinz der Niederlande Prinz Wilhelm von Oranien, Herzogin Therese von Parma, Herzog Wilhelm von Mecklenburg-Schwe- ri», Infantin Maria del Pilar von Spanien (Schwester deS König«), Prinzessin Caroline Bona parte (Tochter Lucian'»), die verwittw. Prinzessin
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview