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Der sächsische Erzähler : 02.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191109026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-02
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.09.1911
- Autor
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Amtsblatt -er Kgl. ArntShauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. er sächWe LrMer, Tageblatt Nir BischofS«cr»a, Swl»ea «u» U«g««e»d, sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. ^^Nünfirir-Vechrtgster Jahrgang»n: Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 82. Mtt tze« Wöchestliche« BeUigerr: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sSchfische Landwirt; jeden Sonntag: Illustriertes SormtagSlllatt. Orschetttt jede» Werktag Abend« für den folgend« Tag. Her BepÜMnrrl» ist «»schließlich der drei wöchentlich« NeLogev bei Mhodmg vierteljährlich 1 uk Sv «j, bei gnstellung in» Hau« 1 70 «ß, bei all« Postanstaltm 1 SV «k qMslve Bestellgeld. > Einzelne Nummern kost« 10 — Bestellung« «erd« angrnomm« Kür Bischofswerda und Umgegend bei mrfer«Z<ttmr>S« Wat«, sowie in der Geschäftsstelle, Altmarkt IS, ebenso auch bet Mm Postanstalten. Nummer der ZeitungSltste SSS7. Schluß der «»'»Maitelle abends « Mr. Ansmatr. welche tu diesem Blatte di« wettest« Verbreitung Lldm, werd« bi«vorm. lollhr angrnomm«, größere«» komplizierte «nzeigm tag» vorher. Die viergespalt«« «ov» mWlr 12 «i, dir Rtklamtzette 30 «i. Geringster Ins- ratmbrtrag 40 «i. Für Rückerstattung unverlangt emge» iandtrr Manuskripte übernehm« wir keine Gewähr. Saaaabeab, den 2. September d. I, soll früh um 5 Uhr FeftgelLrtte, von stütz 6 Uhr ab Wecknmf durch die Straßen der Stadt, mittags von 12—1 Uhr Festmttfik, ausgeführt von der Stadtkapelle, auf dem Altmarkte stattfinden und abends dieser festlich beleuchtet werden. Wir ersuchen die Bürger- und Einwohnerschaft unserer Stadt, ihre Häuser mit Flaggettschmuck zu versehen. Bischofswerda, am 1. September 1911. Dtk Sonnabend, den A September -ss. Ihrs., vormittags 1«11 Uhr, findet im Saale de« Hotel» „Gode" in Ba»tze« eine Hauptversammlung des Gemei«deverba«des für Haftpflichtversicherung im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Bautzen statt. Bautzen, am 31. August 1911. Der Vorstand. Bürgermeister Vogt, Vorsitzender. Tagesordnung. 1. Abänderung der Satzung durch Aufnahme der Unfallversicherung. 2. Bekanntgabe des Beschlusses des Rückversicherungsverbandes über die Höchstentschädigungrsumme in Haftpflichtversicherungsfällen. 3. Richtigsprechung der JahreSrechnung und Entlastungserteiluug. . 4. Wahl eines Ausschußmitgliedes aus den Vertretern der Rittergüter. 5. Wahl eines SrellvertreterS des Vorsitzenden. Mittwoch, de» S. September 1S11, nachmittags 1 Uhr, sollen in Burkau folgende Gegenstände, als: 1 Sofa, 2 Sessel, 1 Sofatisch und 1 Spiegel gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Gasthof zum Erblehngericht. Bischofswerda, am 31. August 1911. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. Das Neueste vom Tage. Der türkische Thronfolger Prinz Juffvf Jzze. bin ist gestern in Berlin ringetroffen und am Bahnhof Friedrichstraße vom Kaiser empfangen Morden. (Siehe Deutsches Reich.) Leutnant Mackenthun hat am Donnerstag rin neues Militärflugzeug ausprobiert, das beson ders für überlandflüge große» Erfolg verspricht. (Siehe Letzte Depeschen.) Rach der Haltung der Eisrubahnangestellten und Bergleute in England erscheint der Ausbruch eines neuen großen Streiks wahrscheinlich. * Fast in sämtlichen Industriestädten Belgiens kam es gestern wegen der Lebensmittelteuerung zu lärmenden Gewalttätigkeiten. (Siehe Sonder- bericht.) Ium Sedantage. Jahrzehnte sind vergangen, seitdem nach hei ßer Schlacht die Übergabe von Sedan erfolgte. Nur eine verhältnismäßig kleine Schar von Se dan-Mitkämpfern ist noch vorhanden. Ein neues Geschlecht ist aufgewachsen, das jene große Zeit nur aus Büchern und Erzählungen kennt, und an Stelle der unmittelbaren lebendigen Erinne rung ist die kühlere, historische Betrachtung ge treten. Neue Zeit- und Kulturaufgaben haben sich in einer Menge und Kompliziertheit eingestellt, daß vielfach kaum noch Neigung ist, den Spuren einer großen Vergangenheit nachzu gehen. Das reale, das materielle Lagesinteresse verschlingt ost alles andere, wobei eine gewisse Hast und Nervosität die bekannte Kehrseite eines raschen Arbeitens und eines intensiven Genießens ist. Da klingt das Wort: Sedan! Es ist ein idealer Ton. Die vaterländische Idee in ihrer ganzen Kraft und Hoheit möchte wieder einmal recht eindringlich ihre Sprache reden. Möchte da ran erinnern, wie nur durch große, freudige Opferbereitschaft etwas Großes erreicht werden konnte. Und die Enkel sollen kraftvoll walten, schwer Errungenes zu erhalten! Der nationale Gedanke darf sich weder in weltbürgerlichen Phan tastereien noch im bloßen Mammonsdienste ver flüchtigen; er muß ohne Phrase, aber auch ohne Scheu verfochten und praktisch durchgeführt wer den. Allen Spöttern und allen unentwegten Ma terialismus-Philistern zum Trotze soll es. gerade in diesem Jahre mit besonderer Betonung gesagt und betätigt werden, daß Sedan doch kein leerer Wahn ist, sondern ein hohes, herrliches Gut und Erbe, das man immer wieder erwerben mutz, um es dauernd zu besitzen. Echter, ehrlicher Patrio tismus sei uns Deutschen allewege etwas Zeitge mäßes! Möchte es immer noch in weitesten Volkskreisen verstanden werden, was Wilhelm Raabe in seiner „Chronik der Sperlingsgasse" so schlicht und herzlich sagt: „Vergesse ich je dein, Deutschland, großes Vaterland, so werde meiner Rechten vergessen!" . . . Das Andenken des Sedantages hat aber auch eine religiöse Seite. Mit Ehrfurcht besinnt man sich auf die tief christliche Auffassung König Wil- Helms, der jenes gewaltige Geschehnis ins Licht einer ewigen Vorsehung rückte. Man hat ja ost auf den Brief gewiesen, den der Siegreiche am Tage nach der Kapitulation an seine hohe Gemah lin richtete, und eS mag hier nur die besonders charakteristische Stelle wiedergegebcn werden: „Wenn .... ich nun diesen weltgeschichtlichen Akt erfolgt sehe, so beuge ich mich vor Gott, der allein mich, mein Heer und meine Mitverbündeten ausersehen hat, daSGeschehene zu vollbringen und uns zu Werkzeugen seines Willens bestellt hat. Nur in diesem Sinne vermag ich das Werk aufzu fassen und in Demut Gott« Führung und seine Gnade zu preisen." Wohl ist eS eine Selbstver ständlichkeit, daß göttliches Wollen und Wirken nimmer, an geographische und nationale Schran ken gebunden sein kann; aber der Glaube, daß Gott einen redlichen Deutschen nicht verlasse, und daß unser Volk für ein besonderes Gotteswalteu besonders zu danken habe, dieser besinnlich rück schauende und tapfer vorwärts eilende Glaube hat auch sein gutes Recht. Nirgend und niemals kann er durch die alleinige Kulturfreudigkeit voll wertig ersetzt werden. Er ist auch mehr als eine rührende Stimmung; er ist eine kräftige, ans eigener Tiefe schöpfende Überzeugung. Möge un ser deutsches Volk sein Sedan nicht vergessen, und inöge ihm sein christliches Fühlen und Denken eine lebendige Kraft- und Segensquelle bleiben! O Der besonderen Bedeutung des diesjährigen Sedantages ist ein Artikel der Sächsischen Konservativen Korrespondenz gewidmet, den wir nachstehend zum Abdruck bringen: „Wir leben in ernster Zeit. Mehr wie in an deren Jahren führt diesmal die Erinnerung uns zurück zu den Anfangslagen des September 1879. Noch stehen sich die Heere im Felde nicht gegen über, und dennoch klingt schon vernehmlich der Kampfruf durch die Reihen — hüben wie drüben! Hart auf hart ist es gekommen, und die nächste Woche kann über Frieden oder Krieg ent scheiden. Wird die Gegenwart der Vergangenheit wür dig sich zeigen? Werden wir Deutsche auch dies- mal mit den Worten des unvergeßlichen alten Heldenkaisers in innigem Dankgcfühl bekennen können: „Weich' eine Wendung durch Gottes Fü gung?" Wird auch diesmal das alte herrliche Dankeslicd recht behalten: „Nun lasset die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocken im Jubelsturm?"
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