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Deutsche allgemeine Zeitung : 18.12.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-12-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185812183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18581218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18581218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 2494 als Seite 2404 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-18
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 18.12.1858
- Autor
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Sonnabend. Leipzig. Di« Z«itu«>, -«- schkint mit Autimhin« he« Sonntag« täglich nachmittag» für den folgenden Tag. Preis für da« Virrteljahr l'/, THI«. i jede einzelne Stummer 2 Ngr — Nr. 295. — 18. DtMc AllMiilk Kritmig. »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gcsch!- Deceniber 1858. Zu l-ezieden durch alle Poft« amler tf< In- und Ausland«», fowie durch dir tLrreduivn i» Leipzig <Ouerstras>« Str. k> Fnsertionsgebühr für den Siaum einer Zeile 2 Ngr. Deutschland. Preußen, t Berlin, 16. Dec. In Betreff der Wicderhesetzung der diesseitigen erledigten Gesand tschaftö posten hört man, daß aller dings für die einzelnen Posten bereits Personen inö Auge gefaßt sind, in dessen die Ernennung derselben noch nicht erfolgt ist. — Unserer neulichen Angabe, daß in hiesigen diplomatischen Kreisen von einer Eröffnung eines deutschen Mittelstaats gesprochen werde, in welcher auf Bedenklichkeiten infolge der von Preußen cingeschlagenen Richtung hingewiescn werden solle, wird sonderbarerweise vom Dresdner Journal mit Beziehung dieser Angabe auf Sachsen widersprochen, ohne daß von unserer Seite auch nur mit Ei nem Worte SachsenS erwähnt worden wäre. WaS wir angedentet haben, daß in den hiesigen diplomatischen Kreisen von einer derartigen Eröffnung eines deutschen Mittelstaats „gesprochen" wurde, halten wir natürlich auch heute noch fSst, weil wir cs selbst gehört haben. In Bezug auf uns müs sen wir dem Dresdner Journal daher gänzlich die Berechtigung absprechen, unö widerlegen zu wollen. Da gegenwärtig jeder von der Nvthwenvigkeit eincö einigen und starken Deutschland durchdrungen sein muß, so kann cs nur zu großer Befriedigung gereichen, wenn jeder deutsche Staat ohne Aus nahme eine Ehre darin sucht, zu diesem hohen Ziele das Seinige beizutra gen und die beiden deutschen Großmächte auf das kräftigste zu unterstützen. Sollen die Worte deS Dresdner Journal dahin verstanden werden, so seien sie von ganzem Herzen willkommen geheißen. — Der persönliche Adjutant des Prinz-Regenten, Major Graf v. d. Goltz, wird, wie man in hiesigen militärischen Kreisen wissen will, daS Commando über ein hiesiges Garde- cavalcricregiment erhalten. — Graf Pourtales, welcher sich auf einer Reise in Familienangelegenheiten befindet, wird demnächst hierher zurückkeh- ren. — Alexander v. Humboldt, welcher sich in der letzten Zeit in Be zug auf körperliche Spannkraft vielfach angegriffen fühlte, erfreut sich ge genwärtig wieder einer bessern Gesundheit. Vom Professor Weber wird eine Schrift vorbereitet, in welcher die hohe Bedeutung Humboldt's für das gesammte Gebiet der Naturwissenschaften in eingehendster Weise in das klarste Licht gestellt wird. Dieselbe ist thcilweise schon ge druckt und das Gedruckte dem hochgefeierten Nestor der Männer der Wis senschaften zur Einsicht vorgelegt, da es natürlich auf die Treue der Dar stellung der ganzen Thätigkcit und des Entwickelungsganges dieses hohen Geistes ankommt. — Von dem Kronspndikns und Mitgliede deö Herren hauses, Geheimrath Professor v. Daniels wird eine „Geschichte deS deut schen StaatsrechtS" in vier Bänden erscheinen. Dem ersten Bande dieses Werks ist um Ostern entgegenzusche». An diesem umfassenden Werke hat der genannte Staatsrechtslehrer bereits seit vierzehn Jahren gearbeitet. Die von demselben im Verein mit I)r. Gruben und Or. Kühns herauSgegebe- nen „Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters" sind allbekannt. — Auf die nächsten Nachrichten in Betreff des Gesundheitszustandes der Kaiserin- Mutter von Rußland ist man hier in besorglicher Weise noch sehr ge spannt, da die Krisis, den letzten telegraphischen Depeschen zufolge, wie wir hören, noch nicht gänzlich überstanden war. Man hegt jedoch die Hoff nung, daß die heute zu erwartenden Nachrichten Erfreuliches melden werden. Täglich wird gegenwärtig zweimal von Petersburg an die hiesige königliche Fämilie telegraphtrt und die Beförderung der Depeschen 'an den Prinz- Regenten und die übrigen Mitglieder der königlichen Familie mit einer der großen Theilnahme derselben entsprechenden Schnelligkeit befördert. -—In Betreff der Vorschriften über die Concessionscntziehungen hat der Minister deL Innern folgenden Eircularerlaß an sämmtlichc könig liche Negierungen und an daS königliche Polizeipräsidium zu Berlin gerichtet: Die Anwendbarkeit der die Entziehung gewerblicher Conccssionen betreffenden Vorschriften der §§. 71—74 der Gewerbeordnung vom 17. Jan. 1845 auf die zum Betrieb der ß. 1 des Gesetzes über die Presse vom 12. Mai 1851 erwähnten Ge werbe deS Buchhandels ic. ertheiltcn Concessionen unterliegt nicht allein erheblichen Zweifeln, sondern führt auch mannichfachc Ucbelstände mit sich. Das Bedürfniß zur Beseitigung dieser Zweifel und Uebelstände ist mir nicht entgangen, und werde ich daher die Regelung dieses Gegenstandes auf legislativem Wege in Berathung ziehen. Mit Rücksicht hierauf werden die königlichen Regierungen hiermit angewiesen, in den Fällen, wo nach deren Ermessen ein Verfahren auf administrative ConcessionS- cntziehung gegen die im §. 1 des Preßgesehes genannten Gewerbtreibendcn cinzu- leiten oder anzudrohen wäre, sowie in den Fällen, wo ein derartiges Perfahren etwa bereits anhängig sein sollte, Unter Sistirung desselben mit Einreichung der betref fenden Acten mir Bericht zu erstatten. Die Polizeibehörden der größern Städte des Departement sowie die Landräthe sind demgemäß sofort mit entsprechender Instruc tion zu versehen. , Berlin, 15. Dec. 1858. Der Minister des Innern. Flottwell. — Mittheilungen dcr Preußischen Zeitung aus Florenz vom 10. Dec. zu folge werden der König und die Königin von Preußen am 20. Dec. nach Nom gehen. Der Aufenthalt dort soll ein längerer sein. — Der jüdische Gold- und Silberhändler, nach welchem seit einigen Tagen von der Polizei gesucht wurde, ist am 16. Dec. vormittags auf dem Niederschlesisch-Märkischen Bahnhose von den dort stationirten Polizeibeamten I verhaftet worden. Er soll bekanntlich bei dem Diebstahl deS kölucr Fest- geschenkü ini königlichen Schloß als Hehler betheiligt sein. — AuS Halle vom 14. D^c. berichtet die Neue Höllische Zeitung: „Vor gestern haben zwei Kinder eines hiesigen Beamten, ein Knabe von 16 und ein Mädchen von 10 Jahren, einen Selbstmordversuch gemacht, indem sich dieselben bei Cröllwitz in die Saale stürzten, um dadurch, wie es heißt, einer bevorstehenden Bestrafung sich zu entziehen. DaS Mädchen wurde in dessen durch herbeigecilte Hülfe gerettet, waS bei dem Knaben jedoch nicht gelang." — Die Kölnische Zeitung berichtet auS Köln vom 16. Der.: „Wie seinerzeit gemeldet, wurde die Nummer 293 der Kölnischen Zeitung vom 22. Oct. letzthin wegen einer Stelle auS einer berliner Correspondcnz der Timeö (daS preußische RegiernugSsustem der letzten zehn Jahre betreffend) mit Beschlag belegt. Unter der Beschuldigung eincö Vergehens gegen 101 deS Strafgesetzbuchs stand der damalige stellvertretende verantwortliche Ne- dactcur am 9. Nov. vor dem königlichen Zuchtpolizeigerichte, und dasselbe verurtheilte ihn am 16. Nov. zu einer Geldbuße von 25 Thlrn. Gegen dieses Urtheil legte der Nedaclcur Berufung ein; diese wurde am heutigen Tage vor der correctionellen Appellkammer deS königlichen Landgerichts ver handelt und schließlich die Berufung verworfen und daS Urthcil erster In stanz bestätigt." Baiern. OSkar v. Nedwitz, der Dichter der „Philippine Wel ser", ist in Kronach, in dessen Nähe er begütert, zum Algeordneten ge wählt worden. Hr. v. Redwig ist als ausgezeichneter Jurist bekannt und zählte früher in der Pfalz zu den besten Vertheidigern im GerichtSsaal. Hannover. In der Zeitung fürNorddeutschland veröffentlicht Schulze- Delitzsch ein Schreiben, worin er daS Vorgehen der hannoverschen Negie rung gegen die Vorschußvercine eingehend kritifirt und dasselbe einzig in ganz Deutschland nennt, dazu bemerkend, daß nur noch in Kurheffen von einer Lokalbehörde Schwierigkeiten bei Gründung eines solchen Vereins erhoben, keineswegs aber die Schließung eines schon in voller Wiiksamkeit befindlichen vorgekommcn sei. Die regierungsseitige Empfehlung deS meiße ner Vereins bekunde allerdings, daß man einlcnken wolle, da dieser Verein auf keiner andern Grundlage als die delitzscher beruhe. Den Vorwurf deS zu hoch gegriffenen Zinsfußes weist Schulze durch den Hinweis auf die Wechselwirkung zwischen der Dividende und den Ersparnissen schlagend zurück, in deren Gefolge svwol der Eredit gefördert als auch zur Kapital bildung allmählich die Grundlage gewonnen werde. Zudem zeigt sich der officiell angepriesene meißener Verein im Zinsfüße nicht verschieden von den delitzscher Vereinen, indem auch' dort derselbe bis zu 4 Proc. ansteigen kann. WaS das statutarisch geregelte Liquidationüversahrcn in Meißen be trifft, dem Schulze einfach die gemeinrechtliche Haftung eineS jeden VereinS- mitglicdcö für das Ganze gegenüberstellt, so soll auch aus diesem nicht, wie es die hannoversche Negierung gethan, ein Einwand gegen daS de- litzscher Institut hcrgenommcn werden können. Schulze empfiehlt den han noverschen Vereinen zum Schluß, sich den auf Annahme deö meißener Sta tuts gestellten Propositionen der Negierung zu füge», vorausgesetzt jedoch, daß das Aufsichtsrecht derselben in liberaler Weise gehandhabt werde. Sonst würde einer „Concession mit Hindernissen" die Form einer freien Handels- societät, allenfalls einer Eommanditgesellschaft^nach Vorgang der DiSconto- gescllschaft in Eisleben, bei weitem vorzuziehen sein. Mecklenburg. Die mecklenburgischen Stände haben am 15. Dec. über die Angelegenheit des Professors Baumgarten verhandelt. Eine der National Zeitung zugesandte telegraphische Depesche anö Malchin meldet über das Ergebniß: „Stände halten durch die im Baumgartcn'schen AbsetzungS- decret ohne vorheriges kirchenordnungöinäßigeö Verfahren ausgesprochene Verurtheilung der Lehre desselben ihre Rechte verletzt und beantragen auS eigenem Antriebe für denselben die Einleitung deS kirchenordnungsmäßigen Verfahrens mit 72 gegen 48 Stimmen." Schleswig-Holstein. In einem „Die holsteinischen Stände" überschriebenen Leitartikel der National-Zeitung werden ans Bcseler'S neuester Schrift „Zur schleswig-holsteinischen Frage im November 1858" die denkwürdigen Worte angeführt, welche dcr bairische Ministerpräsident Hr. v. d. Pfordten am 23. Mai 1853 zu zwei Schleswig-Holsteinern gesprochen: „Die Her- zogthümer sind dänische Provinzen und wenn ich holsteinischer Minister wäre, würde ich daS. Land danisiren, selbst wenn eine Völkerwanderung daraus entstände. Rußland will es und so muß c- geschehen", und weiter heißt cs dann unter anderm: „Wir bedauern den neuesten Act des schles wig-holsteinischen Trauerspiels, aber wir hoffen, daß die unverwüstliche Tüchtigkeit und Geradsinnigkcit unserer Stammgenossen jcnseit der Elbe wie der einmal sich bewähren wird gegen Kopenhagen-Frankfurt. Die dänische Regierung hat sich zwar weislich gehütet, die der am 3. Jan. zu eröffnen den Versammlung bestimmten Vorlagen im voraus mitzutheilen, man wünscht
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