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Dresdner Nachrichten : 30.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen. Druckfehler: S. 18 [i.e. S. 20].
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-30
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1879
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>?s. öpfig,.2L ger. ». v. i-, s. >en, sowie port v ' s Por- 02. aste kaufte gute reelle cn Spott- Meter. 20 Pf. aS Dop» « als preiS- »u, gc. > Pfg«. lNSjr., iiv the, neu rc. in empfiehlt i», Ecke der idbllligs». rsattonS» ifiage. IK kaufen eien unter tlogernd l ^«7-?;. »««arische Oberbau« «ad« bedattelo« den Entwurf Letreff« der Jnarttkulirung de« Berliner Vertrag» an. Konstantlnopel, LS. Mil«. Eine besondere mo bile Trupprndlvision unter dem Kommando Red» Pa- schaß wild In Rumelle» etwa entstrbtnte Unruben unierdriicten und da« Land von Marodeurs reinigen, chlazlmr Pascha «st mit Einführung enalischrr Re formen in Kleivasten be traut worden. Vers«tlleS.2S.März. Senator Lavoulage legte den KommlistonS Bericht betreff« der Rückverlegung Tagevlatt für JokitiK, Auterhaitung,Geschäftsverkehr. Lörstnbericht,FremdtNliste. Mttredacteur: vr Ln»U »lor«,*. Druck unb «igenthum der Herausgeber: Für das Kcuill.: r netvrt, rrnrtnannu. Ltepaet»SLotclinrÄe I» Dresden. Rom. W^Mäiz. Dle „Gazrtta usstclai?' meldet, daß der König dleZrodessträst Passa- «lanre » l» lebenslängliche Zwangsarbeit umwandelte. Bari«. 29. März. Die O^egirten-Periammlung der Agrlkultur-Genossenschasie» Krank- «ich» wirb dem Präsidenten eine Resolution überreichen, die fick, unter Anderem namentlich «erantwortl. Redakteur: »«Sortot» ti»at»I«nbr in Dre«de». VEr AsMNMklN Vi>M HAtHLW vor Dle 'liechte verlangte Verlesung der, Bericht«, die Linke widersprach, aber die Majorität entichied itch tür Bcrleiung. Der Be >»cht setzt die Motive aus einander iaiür, das» Ver- saiUrS Kammersitz bleibe und keine Veränderung der Bersassung vorgcnom men werde und schlicht mit dem Antrag, die Etu- beruiung eines Kongresjes abjulebncn. Butarest, Bl März. Die Kammer lehnte un geachtet eifriger Belürwor. tung des Ätna»,miniiitts die Regierungovoriage de treisS des Tabaksmonopoltz »ltt KV gegen 22 St. ab. krlnoptloum 8vs5drs«8v No. 2. I. l'üKlied xsvffuat von t'rilk 9 diL ^.dtznll.8 9 Ddr. Rr.8V. 24. Jahrg. 187S WltterungSouSsichten: Zeitweise aufheitemd, stellenweise schwach neblig, mild. 30. Äi 0V). Voltttschr«. Sine «Snzige Sitzung genügte dem Reichstag, um den Haushalt für da« vom 1. April laufende EtatSjahr in dritter Lesung zum Abschluß zu bringen. Ein Nothgesetz zur provisorischen Forterhebung der Steuern und Abgaben hat sich daher nicht nothig gemacht. Künftig kommt es, wenn nur irgendwie die Mehrsteuerprojekte durchgehen, wenig darauf an, ob das HauShaltSgesetz rechtzeitig im Reichstage fertig wird, denn die völlige Beseitigung der Matrikular- beiträge und ihr Ersatz durch die bis zu ihrer Höhe zu vermchrenden indirekten Steuern macht künftig den Reichskanzler ss Mt wie unabhängig von dem Cteuerbewilligungörecht« der VolkSvernetung. Nicht bloS die Erlangung von Dutzenden von Millionen von Mehrsteuern ist da» Strebeziel, sondern auch das Verlangen, das Budgetrecht des Reichstages thalsächlich seiner Bedeutung zu entkleiden. E« entspräche den Bolksrcchten bester, man ermäßigte die Matrikularbciträge derCinzclstaatm und stufte den verbleibenden Reste nach dem Wohlstand« und der Steuerkraft der Einzelstaaten ab. Dazu tst aber keine Spur vsn Aussicht vorhanden. Die freihänd- lerischr Opposition benutzte nun dir dritte Lesung de« Haushalte« zu einem heftigen Angriff gegen dir ganze WirthschastSpolitik de« Fürsten Bismarck. Man besam dabei dm ganzen Katechismus jener unheilvollen, alle Staaten verwüstenden Theorie deö Geschehen lassen« wieder zu Gehör. Nachgerade aber hat sich in allen Nationen die Erkennt,nß befestigt, daß der vielgepriesene „Freihandel" nur ein „Raubhandel" ist und es wird immer das Verdienst de« ReichSlanzler« sein, auf diesem Gebiete eine kraftvolle Umkehr angebahnt zu haben. Etwas Anderes als diese Schutzzoll politik ist freilich da« Bestreben, die indirekten Abgaben in'S Unge- mrffcn« zu steigern. Jedenfalls hat aber der Abg. Bamberger keine Ursache, sich über da« rasche und energische Borgehen de« Fürsten Bismarck zu beschweren und ihm den Vorwurf zu machen, daß er die Zoll- und Steuerfragm sofort durch daS Bundesrathsplenum erledigen laste, während noch nicht, wie sonst üblich, die BundeS- rathSauSschüffe gehört sind. Minister Hofmann erwiederte sehr mit Recht, daß der ZolltarisauSschuß di« Stella der sonst,gm Ausschüsse vertreten habe. Höchst befremdlich nahm sich im Munde Bamberger« die Behauptung aus, daß die Gründerperiode an dem jetzigen Stückgang» der Geschäfte Schuld sei. Ganz recht, aber wer hat sich so tief an der Cründerthätigkeit betheiligt, als die Gesinnungsgenossen Bam- bergrr«? Und durste dieser Abgeordnete verschweigen, daß niemals di« GrÜndrrperiode einen solchen Verwüstungözug durch die Welt hätte antreren können, wenn die Krisis nicht durch die Münz- und Bankpolitik Deutschlands verschärft worden wäre? Hier aber hat kein Mensch einen so verderblichen Einfluß auSgrübt, als gerade der Abg. Bamberger. Wer riech zur Entwerthung unseres Silbers? Wer zur Einfü hrung der reinen Goldwährung? Wer brachte uns di« Nickelmünzen? Wer griff in die guten Recht« der Zettelbanken ein? Wer beförderte dm internationalen Edelmetallschacher? Wer brachte seine Glaubensgenossen in die Reichsbank? Wer anders als der gute unschuldsvolle Bamberger? Als damals die wichtigsten Fra-en über den Werth der Münzen, über die Menge der umlaufen den Zahlungsmittel nnd die Folgen dieser Rtünz- und Bankpolitlk auf den Prei« aller Lebensmittel und di« Höh« der Arbeitslöhne ent schieden werden sollten, hatte e« Niemand so eilig, wie dieser Bam berger, daß so rasch wie möglich diese Fragen abgethan würden. ES gab z. B. gar keine Zeit zu untersuchen, wer denn hinter der Be nutzung de» Nickel« zu Münzzweckrn stünde. Bamberger weiß genau, wer daran Millionen verdient hat, daß auf einmal da» Reich etlichen Nickelgrubenbcsitzern ihr Produkt zu abnormen Preisen abkaufm mußte. Die Zeit wird schon noch kommen, wo man die Freibeuterei der Ritter vom goldenen Kalbe und vom gemeinen Nickel ebenso verlassen wird, wie jetzt die Freihandelspolitik. Au» den sonstigen, bei der drittm Etatslesung vorgekommenen Bemerkung« seien folgende hervorgehobm: Abg. Hänel hielt e» für nöthig, die Regierung zu mahnm, dafür zu sorgen, daß die Judm in Rumänien die ihnm bisher in sehr verständiger Weise vorent- haltmm Befugniste zum Landerwcrb, zum SchnapSverkauf und zum Mitbieten auf Auktionen erhalten. In ganz Rumänien giebt es nur 400 ausländische Judm. E« ist ein frivole« Verlangm, daß Deutschland nicht eher Rumänien al« selbstständigen Staat aner kennen solle, al« bi« diese« Land dm 400Juden Befugniste zuspreche, die sie bisher zum Schaden der ganzen Bevölkerung mißbrauchten. Wegm dieser Judenfrage kommt es nun aber zu keinem vortheil- hasten Handelsvertrag zwischen Deutschland und Rumänim und Tausende unserer heimischen Arbeiter erhalten keine lohnende Arbeit für Absatzartikel nach Rumänien, weil sich die dortig« christliche Be völkerung nicht von dm Judm über'« Ohr haum lassen will. E« ist da« auch ein Beitrag zum Sieg de« Judenthum« über da« Germanen thum. — Richtiger war da« Verlangm Hänel« auf Vorlegung de» UntersuchungSergcbnifse« über dm Untergang de« „Großen Kur-! fürsten." Die Ration wird freilich nicht viel mehr erfahren, al« daß j Riemandem eine Schuld trifft. Bei solchen Untersuchungen, von! dm Betheiligtm selbst angestellt, kommt selten Etwa» heraus; mag, nun eine grundfalsche Fahrordnung den Verlust einer stolzen Panzer- fregalt« verursacht haben, oder Schulrektoren über dm Selbstmord von Schülern und Taktlosigkeit einzelner Lehrer sich selbst „amtlich" untersuchen. — Der Generalpostmeister vr. Stephan hat sich doch noch bequcmt, ein« Untersuchung über die behauptete Verletzung de« Briefgeheimnisse« zu,»gestehen. S« liegt im eigenen Interest« der Post, daß dieie« so lange besprochene Thema endlich von der Tages ordnung verschwind«. Frankreich« Interest« ist getheilt durch die Fragen der Rück- Verlegung der Kammer nach Pari« und die Ferry'schen UnterrichtS- gejetze. Bezüglich der «rfterm wird man bald hören, inwieweit der - i sehr begreifliche Widerstand de« Senat« ernst gemeint ist. Gegen die ! UnternchlSgesetze aber läuft der gesammt« französisch« Episkopat Sturm. In Hirtenbriefen und Petitionen tobt die Geistlichkeit gegen die Verminderung ihres Einflusses auf die Schulen. Der Bischof von Grbnoble erklärte unverfroren, die katholische Kirche werde diese ! Schulgesetze niemals anerkennen. Er hat für solche anmaßliche Sprache l vom Unterricht-minister einen ernstenVerweis erhalten. Nun erhebt die Geistlichkeit ein Zetergeschrei -, der Minister habe diesm Verweis nicht veröffentlichen dürfen. Eine nette Logik! Ein Bischof soll in einem von allen Kanzeln verlesenen und in allen Zeitungen abgedruckten Hirtenbriefe den Kreuzzug gegm die StaatSautorität predigen dürfen, aber der Minister nicht daS Recht haben, einem vom Staate besoldeten Bischof im Amtsblatte zu Gemüthe zu führen, daß die schöne Zeit vorbei ist, wo die Geistlichkeit in die Rechrsgebiete des Staat« Übergriff? Der Bischof von Grönoble hat seinen Rüffel redlich verdimt. Denn sind die Ferry'schen UnterrichtSgesrtze wirklich so radikal? Nein! Der Unterricht durch Geistliche bleibt auch ferner noch bestehen, nur sollen künftig nur solche Geistliche ihn erlheilen dürfen, die ein PrüfungSzeugniß vom Staate beizubringen vermögen und die solchen Congregationen angehören, die der Staat anerkennt. Unter dies^ sind besonders 23 religiöse Genossenschaften, dt« 2328 öffentliche und 768 Freischulen halten und 20Ä1 Mitglieder zählen. Nicht anerkannt sind aber 27 Genossenschaften mit 1937 Mit gliedern. Die Jesuiten gehören dazu, sie unterrichteten allein 9131, die anderen nicht ancrlan.Uea weitere 10,380 Zöglinge in den höheren Schulen. In Frankreich ertheilen allein 158,130 Priester, Mönche und Nonnen Unterricht, von den 37,000 Schulschwestern sind nur 5700 im Besitze eines staatlichen Prüfungsscheins, die übrigen unterrichten kraft Erlaubniß des Bischofs. Es ist wahrlich die höchste Zeit, die französische Schule aus den Banden der Hierarchie zu befreien. Und man geht dabei vorsichtig zu Werke Der Staat hätte augenblicklich nicht die Lehrkräfte, um die der Geistlichkeit zu ersetzen. Ist es zu viel verlangt, daß die Geistlichen künftig nur nach bestandener Staatsprüfung im Namen des Staat» unterrichten sollen? Nur das 2. Kaiserreich hat dir Schulen der Geistlichkeit ausgeliefert; die erste Republik wie das 1. Kaiserreich, die Restau ralwn wie da» Julikönigthum, wachten eifersüchtig darüber, daß der Staat seine Rechte über die Schule behalte. Mit der Straflosigkeit auch der berittenen Attentäter in Ruß land nimmt die Verwegenheit der nihilistischen Verschwörer zu. Zur Ergreifung eines Nihilisten beizutragen, erscheint rn Rußland heule gefährlicher, als sich an hochoerrätherischen Umtrieben zu betheiligen. Man kann sagen, daß in Rußland das Verhältniß der Polizei zum Verbrecherthum ein geradezu umgekehrte-ist, wie in anderen Staaten. Nicht die Polizei greift den Verbrecher an, sondern die Polizei muß sich vor dem Angriff des Verbrecherthums schützen und ist in eine VertheidigungSstellung gedrängt. Diese vor Nichts zurückschreckendcn, fanatischen und verschwiegenen Verschwörer sind eine Erscheinung, die nur in dem SchreckcnSregiment der Asiatinnen eine geschichtliche Parallele findet. So wurde aber noch keine Revolution eingeleitet wie die russische. Reueste Telegramme ver „DreSvoer Rachrtchtea." Berlin, 29. März. Der Reichsanzeiger enthält ein Tele gramm des Professors Hirsch : Die ärztlichen Delegirten, welche in Samiana ihre Quarantäne abgehalten, begeben sich am 30. d. nach Astrachan weiter, wo sämmtliche fremde Aerzte Zusammentreffen. In Wetljanka ist kein weiterer Epidemiefall vorgckommen. Berlin. Lv. März. Dem Bundeöratve ging ein Gesetz, entwurf wegen der Erhebung der Brausteuer zu, wonach kiknitlg von den zur Bierbereikung verwendeten Stoffen und zwar vom vcntnor Gerrclte unb Reis 4 Mt., vom Ecntner grüner Stärke, Stärke, Stärkemehl, Kartoffelmehl, Stärkegummi K Mk.. vom Eentner Zucker. ZuckergiEsung K Mt. unv von allen übrigen Malzlurrogalen 8 Mk. erhoben werten sollen. Berlin, 29. März. Der Reichstag erledigte eine Anzahl Petitionen von nur lokalem Interesse, verwies den Gesetzentwurf über bas Faustp'andrecht für Pfandbriete an ein: 2laltederlge Kommission, lehnte ln nochmaliger Abulmmung mit lu2 gegen 97 Stimmen den AntragRetchcnsporger'ö auiRevision deSBau planes für das Straßburger Universltätögcbänbe ab. erledigte die erste Lesung deS WcchselstempclstcuergcietzcS und beschloß dle zweite Lesung im Plenum. Lonbon. 28. März. Oberbau». Lorb Hantlet) lenkte die Aufmerksamkeit deö Hause« aut die gebrückte Lage deS Handels und der Landwlrthschast und richtete die Anfrage an dle Regie rung. ob sie beabsichtige, eine Untersuchung über die Ursachen dieser Vcrbältnlssc anzustcllcn. Der Premier, Lord BeaconSfield. erklärte, cr glaube nicht, daß eine Berminderuna der Steuern die Lantwlrtbschalt bessern würde. Der jetzige NoMand der Land- wirthschaft sei beispiellos. Hervorgerusen sei derselbe einmal Durch die Aushebung beü Schutzzolles, wodurch sich die schlechten Ernten sühlbar machten, weil sie nicht durch höhere Preise ausgewogen werden könnten; sodann sei aber die auswärtige Konkurrenz höchst nachihcllig für dle Lanb- wirthschatt. Der HanbelSstand sei zwar ebenfalls gebrückt, obwohl er Im AuSlande zugcnommcn habe. Derselbe bade nur durch die niedrigeren Preise gelitten; diese seien wiederum bervorgeruken worden durch die Entdeckung der Goidlager lm Jabre 1852, die ieitverlge Golbströmung nach Europa und durch die Einführung der Goldwährung ln mehreren Ländern. Dadurch sei das Silber entwcrthct worden. Lvcale« and Sächsische«. - Se. M. der König hat prm Sächs. MMärdereinSbnnde. welche aus Anlaß der goldncn Hochzeit IJ. MM. deö Kaisers und der Kaiserin eine „Wilheim-Augusfa-Sttttung in Sachsens Mllltärvcre nsdund" zur Unterstützung bllisbedürftiger Kameraden gründen will, zu diesem Zwecke K«»> Mark üocrwicseii. — Der bisher vertrefungöwelsc mit Verwaltung ter Obe>- postdircktoisteile In Dresden beauftragt gewesene Postrath Hclnß auS Berlin Ist zum Oberpo st direkter hier ernannt worden. — Dem Pfarrer Kricvr. Juliuö Trübeubach in Grün- iläbtel ist da- Ritterkreuz 1. Klaffe vom AlbrcchtSorden. dem Lebrcr Johann David Bender In Zarnöbori dav AlbrechtStrruz verliehen worben. — In dle Reichstagskommission, die sich mit der abzuän- dernden Gewerbeordnung zu beschäftigen hat, sind vier Abgeordnete des Königreichs Sachse» gewählt worden: Abgeord neter Schmiedel als Schriftführer der Kommission, sowie die Abgeordneten Ackermann. Günther und Vopel. Es handelt sich in dieser Kommission um Abänderungen der Gewerbeordnung nach vier Richtungen: Wiederbelebung deö Hiinungsweicnö. Steuer-Regulirung der Concessionirung von Schauipiclerunter- nehmungen, Abhängigmachung der Erlaubniß zum Wlrihschastö- betrieb von dem Nachweise clncö vorhandenen Bedürfnisses. Be schränkung des Gewerbes der Auktionatoren nur au dazu beson ders concessionlrte Personen, Regelung dcr Kommunalbesteuerung der Wandcrlager. — Nachdem circa 30 Kadetten und 8 Civilasviran- ten für die Oifizier-Karriere von dcrMiiitärptütungsrommisslon geprüft worden sind, relsken Freitag Avcnd der Präses dieser Kommission, Gencralmasor desBarreo, und die dabei betheiiigten Prv'cssoren Herrlg, „ischcr unk Direktor Gallencamp, sowie Maser v. Möllendorf nach Bcriin zurück. DaS Ergedniß der Prüfung ist ln Bezug aui die Kadetten noch nicht bekannt grge den, die Avantageure haben bis aui einen bestanden. — Sämmtliche 20 Abiturienten der N e u st S b ter Real schule. welche sich diese Ostern zur Reiseorükung gemeldet batten, bestanden die Prüfung mit bestem Erloigc. — Am 28. t. M. ist der Landtagöabgcordnete Gutsbesitzer und Amtslandrichter Kri ebri ch A ug u st Bartb zu Stenn an einem Leberlciden vrrsch-eten. Derselbe vertrat den 40.Wahl kreis sGerickliSamtsbrzirk Zwickau) im sächsisch.« Landtage. wo- se'bif cr seinen Sitz im Zentrum Er mar ein praktischer Mann und veriocht selne Ueocr-cugung mit Euer unb Ausdauer. Sein Kampf gegen gewisse Gründer ist vom letzten Landtage her noch in irischer Erinnerung. — Aus dein kgl. Belvedere fand vcrgcsiern Nachmittag daS Fesibankct zur 300jährigen Jubelfeier dcr Annen- tchule statt. War auch die mit der Büste deS Königs Albert in Blumenumgedung tableauartig errichtete Dekoration der Borterwand des SaaleS etwas vüritlg ausgefallen, so war koch die allgemeine Stimmung um so festlicher. Das wär ein fröh liches und bewegtes Leben! Da gab cS gar wundetsame Er- kennungtzsccnen. Potztausend, das Gesicht kommt Dir doch bekannt vor! brummte Mancher in seinen Bart, bis sich schließlich heraus- stellte, daß das ..bekannte Gesicht" sein ..unzertrennlicher" Schul freund war, dem er dermaleinst ewige Stammbuchtrcue ge- icbworer. hatte. Ln der That, eS war nicht so leicht, seine alten Jugendfreunde, die Genossen so mancher froher Stunden, die Mittbäter manchen losen Streiches — halt! so gottlose wie heute war die Jugcvb zu „meiner" Zeit doch nicht — aus der Masse heraus zu erkennen. Dem Einen hatte die Zeit daS Haar ge bleicht. dem Anderen umrahmte ein mächtiger Vollbart daS Ge sicht. während der Kopf eine bis zum Nacken reichende, Hobe Vorderstirn zeigte, und der dritte — auf bcr Schuir ein sptndel türreS Kerlchen. daS man durch ein Nadelöhr p-eilen konnte - präscntirte sich würdevoll mit einem Scbmecrbauch. den dr Männer nicht zu umfassen vermögen. Senior der Versammln war Herr Stattältester Privatus Greifs, der in der Zeit v 1813 bis 17 dle Annenschule besuchte. Von den Lehrern > Herr Cantor ewsr. Schramm der älteste. Ein Jublläumosch aus der Zeit der Begründung der Schule war leider nicht banden. Nachdem Weber s Jubel - Ouvertüre die damp Suppe verkündet, erhob sich Herr I)r. Küntzelmann zum Toast auf Kaiser Wilhelm und König Albert, die edlen s rer und Erbauer der deutichcn Schulen. Eine Anzas Beglückwünschungö-Telegrammen gelangten zum Vectra- ein Schreiben dcS Herrn Howath Ackermann aus Berlin, auch bait bedauerte, nicht anweirnd sein zu können, ein Tel ich, von der kgl. Realschule zu Annabera. von einem frühere' schülcr aus Dorpat :c. Herr Hosmusikallenhänbier Mein' nach der Melodie dcS CzarcnlledeS ein von Herrn Unbcschcld gedichtetes patriotisches Lied auf DeutschijE.?^rrr den deutschen Kaiser, Herr Rektor Viktor toavV^ vnv den Oberbürgermeister, den Nalb unb die Skilauf ordneten zu Dresden. Herr Oberbürgermeister vr. Svkp. pries die woblthätigen Wirkungen strammer Zucht. Die altt. Annenschüler. welche die vom Rektor Anton geübte Zucht unb Ordnung kennen gelernt, würden bas erkennen. Die Schulen seien so reckt die Herzens-, aber auch Schmerzenskinder ver > Stadtverwaltung. Die fetzigen Verhältnisse erforderten freilich, daß die freigebige Hand für die Schulen letzt geschlossen werde. Lein Hoch galt den früheren Anncnschülern. Herr Direktor Retchartt gab sodann mit herzlichen Worten der dankbaren Elinnrrung au die Lehrer der Anstalt, an die geistlichen unk weltlichen Behörden, welche die Entwickelung der Anstalt wesentlich gefördert, und vor Allem an die lieben Jugcndgen Ausdruck. Waü ist auS der alten Annenschule geworden einem Korn eine reiche fruchthaitcndc Acbre! Er schloß . Wunsche, daß das Annacum wachsen, blühen und gedeihen möge. Herr Oberlehrer Michel kcitisirte In höchst dumoristischcn Versen die zum Abbruch gelangte alle Annenschule. Herr Stattratd Heubner brachte ein Hoch aus aui den idealen Sinn, der tür die gute Sache Alles cinsctzk, aui die Lehrer, die dieieS Ideal ihren Schüler» voricbrcn und vorlebc», und endlich aui die Schule selbst. Herr Direktor Rcicharbt überbrachte den Gruß und die Segenswünsche eines frühere» Lebrerö, des ?. em. Keller. Herr vr. Hempel ließ die Krauen, Herr Fabrikant Küntzelmann die junge Schülergcneratlon. Herr vr. Kauffcr den rüstigen Lehrer- Veteran. Herrn Kantor Schramm leben und damit la Niemand ausgelassen werte, ter werty des Lebens sei, schloß der würdige Senior Stadtältcster Greift mit einem: Vivat omns^ «sguvo»! Noch manches brausende Hoch ließ sich vernehmen; so stierte Herr Lehrer Helm die Mathematik und Naturwissenschaften, aus denen die Technik entspringt, und brachte ein Lebehoch der deutschen Realschule und Ihrer Zukunft — aber dein Re'crcnten sei es hier gestattet abzubrccben. Vivat omvvs aogiwns! Die Zahl der Tdcilnebmer und Thrill,chmerinnen bezifferte sich aui circa 200; das Lehrerkollegium der Annenrcalschuic war in corpore ver treten. Die Tafelmusik wurde von der Gottlöder'schcn Kapelle au-geiührt und die Magenirage löste Meister Kicblgcr auf'S Trefflichste. — Nach einer Erklärung dcS „Dree-dner Journals" ist nicht auS Frankfurt und Würzburg, sondern auS Leipzig daS Ersuchen an däc> Ministerium des Innern ergangen, Sammlungen sür die Hung erleidenden im Spe,iart zu gestatten. Da» Ministerium bat diese Genehmigung erweckt. — Zum Besten der ü b e r i ch we mm ten S j eg e di n er findet heute Abend aui dem BclvedereEonccrt »nd Tbeatcr statt. Eine Anzadl künstlerischer Kräkie dadcn ihre Mitwirkung ireund- lichst zugesagt. Zur Aufführung kommen u. A. „Vr. Rodln" und Becke?» Geschichte". § z- M Zvr Mer tvr- §wdc «Me» /L i
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