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Weißeritz-Zeitung : 19.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190112192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19011219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19011219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-19
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.12.1901
- Autor
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Wcheritz-Muiig Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend für die Königliche AmtslMplimnnschaft, das Königliche Ymtsgericht und den Stadlrach zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Aedarteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. MU land- und hanswirthschaftlicher Mon«t»-Beilage. MU achtseitigem „Jllustrirten Anterhaltungsblatt". 67. Jahrgang. Donnerstag, den 19. Dezember 1901. Nr. 148. Die „W-iberitz-Zeitung" «rschelnt wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. - Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzetle 20 Pfg. Herr Julius Gustav Schöne in Hänichen ist anderweit auf 6 Jahre als Gemeindeältester seines Wohnortes in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 16. Dezember 1901. 1219 I. A.: Böttger, Bezirksassessor. Hnl. Auf denk die Firma B. Kreutzbach in Dippoldiswalde betreffenden Blatt 98 des hiesigen Handelsregisters sind heute folgende Einträge bewirkt worden: Die Firma lautet künftig: B. Kreutzbach's Nachfolger Mar Schwalbe in Dippoldiswalde. Der bisherige Inhaber Herr Bernhard Hermann Emil Kreutzbach in Dippol diswalde ist in Folge Ablebens ausgeschieden. Der Kaufmann Mar Richard Schwalbe in Dippoldiswalde ist Inhaber. Er hastet nicht für die im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des bisherigen Inhabers, es gehen auch nicht die im Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen auf ihn über. Dippoldiswalde, am 14. Dezember 1901. ii I9Z/0I. Königliches Amtsgericht. Auktion. Freitag, den 2«. Dezember d. I., Nachmittags 2 Uhr, sollen in Luchau nachstehende Gegenstände, als: 1 Kalbe, 1 Rollwagen, 1 Paar Kutfchgeschirre und ca. 3 Ctr. Korir gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof Luchau. Dippoldiswalde, am 17. Dezember 1901. 0.887/01. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Die Kriegsgefahr zwischen Chile nnd Argentinien. Der schon seit Monaten zwischen den südamerikanischen Republiken Chile und Argentinien wegen eines bestimmten Gebietsstreifens in den Kordilleren spielende Streithandel scheint nach manchem Auf nnd Nieder nun doch eine kritischere Wendung nehmen zu wollen. Wenigstens lauten die neueren Meldungen über den chilenisch-argentinischen Konflikt ziemlich ernst, was besonders von der Nachricht zu gelten Hai, daß die argentinische Negierung zum 1. Januar 60 500 Mann Reserven einbcrufen Hase, denn letztere Maßregel muß, wenn sie wirklich zur Ausführung gelangen sollte, auf das national sehr empfindliche und erregbare Chilenvolk einen sehr ungünstigen Eindruck machen. Bereits wird denn auch von kriegerischen Gegen maßnahmen Chiles berichtet, die chilenische Regierung be rief 30 000 Mann der Territorialarmee zum Schutz der Gebirgspässe ein. Was nun den Streitgegenstand selbst anbelangt, so handelt es sich bei dem betreffenden Terri torium, soweit dies die hierüber vorliegenden dürftigen Mittheilungen erkennen lassen, wohl mehr um dessen stra tegische als um seine wirthschastliche Bedeutung, sein Besitz scheint für einen militärischen Vorstoß nach der einen wie nach der anderen Seite der Cordilleren, nach der chileni schen wie nach der argentinischen hin, werthvoll zu sein. Chile aber ist in seinem Auftreten insofern im Unrecht, als es trotz des von England ausgesprochenen vorläufigen Schiedsspruches in dieser Angelegenheit, wonach keiner der streitenden Theile in dem von ihnen beanspruchten Ge biet bis auf Weiteres irgend welche Schritte unternehmen darf, Wegbauten zu augenscheinlich militärischen Zwecken in demselben begonnen hat, deren Einstellung chilenischer- seits unter allerhand Ausflüchten hinausgeschoben wird, lieber dies Verhalten Chiles ist man in Argentinien natürlich erbittert, und so nimmt sich denn die ganze Sachlage zwischen beiden Staaten allerdings bedenklich genug aus, so daß ein Appell an die Waffen gerade nicht außerhalb aller Möglichkeit liegt. Zweifellos würde nun Chile im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Argentinien insoweit im Vortheil sein, als es mili- kärisch entschieden schlagfertiger uud kräftiger dasteht, wie letzteres Land. Dank dem konsequent durchgeführten Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht besitzt Chile ein stärkeres Heer, als sein Widerpart, und dazu ein vor trefflich eingeübtes und ausgerüstetes, das von fähigen und intelligenten Führern befehligt wird. Auch sind die Chilenen sehr tapfere Leute, was in ihrem siegreichen Krieg gegen Peru und Bolivia bei allen Aktionen her- v ortrat, stolz nennen fie sich auch die „Preußen Süd- «merikas". Immerhin hätte Chile bei einem Kriege gegen Argentinien nicht zu unterschätzende Schwierigkeiten des Terrains und der Verpflegung mindestens im Kordilleren gebiet zu überwinden, außerdem jedoch würde ihm die politische Konstellation nicht günstig sein. Denn Peru und Bolivia grollen noch immer den« siegreichen Gegner von ehemals und es wäre garnicht so unwahrscheinlich, daß sie im Falle eines bewaffneten Konflikts zwischen Chile und Argentinien mit letzterem Staate ein Bündnitz abschließen würden. Ferner kann als sicher angenommen werden, daß die nordamerikanische Union, welche schon längst mißgünstig auf das starke und selbstbewußte Chile blickt, bei einem Kampfe desselben mit seinem östlichen Nachbar die Partei Argentiniens nehmen würde, wenn auch vielleicht nur durch Waffen- und Munitionslieferungen, sowie finanzielle Hilfsgelder. Schließlich darf nicht ver gessen werden, daß Argentinien an natürlichen Hilfs quellen Chile übertrifft und daß auch die argentinische Flotte stärker wie die chilenische ist. Die Chancen eines etwaigen Krieges zwischen Chile und Argentinien würden also zunächst recht unsichere und schwankende sein, wäh rend schon jetzt nicht zu bezweifeln steht, daß er, wie auch sein Ausgang sein möge, beide Staaten in ihrer wirthschaftlichen Entwickelung um Jahre zurückwerfen würde. Es darf daher vielleicht gehofft werden, daß man in Santiago wie in Buenos-Aires vor dem Aeußersten doch zurückschrecken und sich zu einer friedlichen Verständi gung mit einander noch bereit finden lassen wird. Speziell wir in Deutschland können im Interesse unser wachsenden Handelsbeziehungen zu Chile und Argentinien und unserer dort lebenden zahlreichen Landsleute nur auf richtig wünschen, daß ein Krieg zwischen diesen beiden Ländern, der zweifellos von beiden Seiten wild und er bittert geführt werden würde, vermieden werden Möge. Inzwischen läßt die argentinische Regierung in Berlin in der That versichern, daß die allarmirenden Nachrichten über die Spannung zwischen Chile und Argentinien über trieben seien, die argentinische Regierung hoffe auf eine baldige zufriedenstellende Regelung der zwischen beiden Ländern bestehenden Streitfrage. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zur Hauptwahl der Hand werker zur Gewerbekammer Dresden waren von 62 Wahlmännern 59 erschienen. Gewählt wurde aus unserer Amtshauptmannschaft Herr Schneidermeister Heinrich- Dippoldiswalde mit 59 Stimmen. — Als Gratisbeilage für unsere geehrten Abonnenten liegt der heutigen Nummer ein Almanach für 1902 bei. — Dem neuerdings wieder mehrfach ausgesprochenen Wunsche nach einer Altersriege kam der Turnrath in seiner letzten Sitzung gern entgegen, indem er sich sofort bereit erklärte, zur Erfüllung dieses Wunsches die Hand zu bieten. Da es den Theilnehmern an einer solchen Riege jedenfalls angenehm sein wird, für sich allein zu turnen, so sollen diese Uebungsabende mit denen der Jünglinge und Zöglinge nicht zusammenfallen. Das macht sich besonders auch schon deshalb nöthig, weil die Uebungsgruppen hinsichtlich der Anforderungen in Aus wahl und Ausbau hier meist anders gestaltet sein müssen, als dort. In einer Altersriege kommt es eben nur haupt sächlich darauf an, daß die Turnenden durch einfachere Uebungen der Vortheile geregelter Leibesübungen theil- haftig werden, während in den Vcreinsstunden auch größere Ansprüche gestellt werden müssen, wie sie beim Wcttturnen, bei Gautagen und sonstigen Veranstaltungen gefordert werden. Hoffentlich machen recht Viele von der gebotenen Gelegenheit auch zu diesem Turnen Gebrauch und beachten den nach dem Feste zu erfolgenden Aufruf in der „Weißeritz-Zeitung". — Nachdem das König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts auf Ansuchen in einzelnen Fällen bereits Genehmigung dazu ertheilt hat, daß der Schulunterricht in den Volksschulen vor den Weih- nachtsferien dieses Jabres ausnahmsweise bereits am 21. Dezember geschlossen werde, sind die Königs. Bezirks schulinspektionen nunmehr allgemein ermächtigt worden, dafern die örtlichen Verhältnisse dies wünschenswerth er scheinen lassen, aus Antrag der Schulvorstände den Be ginn der diesmaligen Weihnachtsferien bereits am 21. De zember nach Schluß der planmäßigen Unterrichtsstunden eintreten zu lassen. — Das Sandstreuen ist nun wieder an der Tages ordnung. Es ist dies aber auch eine äußerst dringende Vorsichtsmaßregel, denn wie viele Arm- und Beinbrüche ereignen sich nicht gerade zur Winterzeit vorwiegend in den Städten, obgleich von den Behörden in löblicher Weise Fürsorge getroffen wird. Die Unterlassung des Sandstreuens ist manchem Hausbesitzer schon theuer zu stehen gekommen. — Nächsten Sonnabend findet vor dem Kreisgericht in Leitmeritz die Verhandlung gegen die Angeklagten von der Böhmisch-Zinnwalder Afsaire statt und sind dazu zahl reiche Zeugen vorgeladen. Börnchen. Dank der rastlosen Bemühungen unserer Gemeindeverwaltung ist es nun gelungen, den bisherigen Wassermangel, der sich besonders im Oberdorfe fühlbar machte, durch Erbauung eines Wasserwerkes zu beseitigen. Mit dieser überaus nützlichen und segensreichen Einrichtung, die auch für unsere Nachkommen von großem Werthe sein wird, hat unser Gemeinderath den Beweis geliefert, wie sehr ihm das Wohl der Gemeinde am Herzen liegt, „denn was wäre das Haus, was wäre das Dorf, wenn nicht immer jeder dächte mit Lust zu erhalten und zu er neuern und zu verbessern auch, wie die Zeit uns lehrt und das Ausland!" Am 16. Sept. d. I. fand der erste Spatenstich statt und schon am 7. Dezember konnte das erbaute Wasserwerk der Gemeinde übergeben werden. Dasselbe ist von Herrn Amtsröhrenmeister Funke-Tharandt erbaut worden und macht dem betreffenden Herrn, der allen Interessenten nur warm empfohlen werden kann, alle Ehre. Die Windturbine ist von der Dresdner Firma Reinsch, Inhaber Herr Gey, geliefert worden. Der ganze Bau beläuft sich auf 16000 Mk. Am vergangenen Sonnabend fand unter zahlreicher Betheiligung der Einwohnerschaft die Weihe des Wasserwerkes statt, wo bei Herr Eemeindevorstand Wolf, dem für seine Be mühungen um das Zustandekommen des Wasserwerkes die größte Anerkennung und aufrichtiger Dank gebührt, eine wohldurchdachte Ansprache hielt. Nach vollzogener Weihe versammelten sich dann viele Gemeindeglieder — etwa 80 Personen — zu einem Festmahle im Begerschen Restaurant auf dem Lerchenberge, welches in fröhlichster Stimmung verlief. Geising. Die vor zwei Jahren an den Landtag abgegangene Petition um Erbauung eines Grenzbahnhofes in Vorderzinnwald und den Anschluß der Müglitz-, Weißeritz-, Seidewitz- und Gottleubathalbahn an den ge nannten Grenzbahnhof, welche damals ablehnend beschie- den wurde, sollte der jetzt tagenden Ständeversammlung wieder unterbreitet werden. Infolge der mittlerweile ein getretenen ungünstigen Lage der sächsischen Staatssinanzen ist man zu dem Schlüsse gekommen, infolge der unter ge nannten Umständen vorliegenden Aussichtslosigkeit der Petition von der Ablassung derselben in der jetzigen Landtagsperiode abzusehen und günstigere Verhältnisse abzuwarten. Sadisdorf. In der diesjährigen Ergänzungswahl des hiesigen Kirchenvorstands wurden die drei aus- scheidenden Herren, Gutsbesitzer Wilh. Büttner-Obercarsdorf, Gemeinde-Vorstand Liebschner-Naundorf und Wirthschafts- besitzer Friedrich Krumpolt-Niederpökel wiedergewählt, nach dem an Stelle des durch Wegzug im September d. I. ausscheidenden Herrn Gutsbesitzer Böhme-Obercarsdorf der dortige Gutsbesitzer Herr Gustav Weinholdt nach 8 17, 3 der Kirchenvorstandsordnung vom Kirchenvorstand kooptirt worden war. Dresden. Die Zweite Kammer beschäftigte sich am Montag mit der Schlußberathung des mündlichen Be richtes über den Entwurf eines Enteignungsgesetzes für das Königreich Sachsen. Der Berichterstatter Abg. vr. Stöckel empfahl unter Bezug auf den schriftlichen Bericht der Zwischendeputation die unveränderte Annahme des Gesetz entwurfs in der durch die Deputation beschlossenen Fassung
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