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Weißeritz-Zeitung : 19.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191110195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19111019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19111019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-19
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.10.1911
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Nr. 123. loshaltung der sächsischen Gärtner bei Landungen von Luftfahrzeugen und Flugmaschinen. — Heranziehung der Gemeinden zum Schneeauswerfen an den Staatsslraßtn. — Vermehrung der LandcskuKurratswahlkreise. — Vor schläge zur Hebung der Futterproduktion und zur Be kämpfung des Fleischmangels. — Abänderung der Der- ordnung, betreffend die staatliche Pferdeoersicherung. — Förderung des Vogelschutzes. —Einführung de-, allgemeinen Körzwanges für Zuchtbullen. — Errichtung eines Stellen nachweises für Güterbeamte. — Förderung des landwirt- schaftlichen Lehrlingswesens. — Die Weiterbildung der Jugend nach dem Verlassen der Volksschule bi» zum — Schadenersatzpflicht des Militär- seuche gelegentlich der Quartierleistung herbeigeführte Schäden. — Entwurf eines Bersicherungsgesetzes für Angestellte. — Einrichtung von Unterrtchtskursen für Stallschweizer. — Förderung des Meliorationswesens in Sachsen. — Wie wir in letzter Nr. milteilten, hat die Staats bahnverwaltung ihren Arbeitern eine allgemeine Lohn erhöhung zugebilligt. Ferner tritt für die Arbeiterschaft mit Beginn des Jahres 1912 an eine Erweiterung des jährlichen Erholungsurlaubs ein Bisher wurden den Arbeitern mit mindestens 5jähriger Dienstzeit 3 Tage und denen mit mindestens 10 jähriger Dienstzeit 5 Tage Ur- laub im Jahre unter Fortgewahrung des Lohnes be willigt. Künftig können schon die mindestens 3 Jahre im Dienste stehenden Arbeiter 3 Tage, die mindestens 5 Jahre beschäftigten Arbeiter 5 Tage und die mindesten» 10 Jahre in Beschäftigung stehenden Arbeiter 6 Tage bez. 1 Woche Urlaub gegen Lohnfortgewährung innerhalb jeden Kalenderjahres erhalten. Schließlich werden die Dienstverhältnisse der Eisenbahnarbeiter und Eisenbahn- gehilsen auch noch insoweit verbessert, als vom 1.Okt.d.J. ab die Militärdienstzeit auf das Lohndienstalter in weiter gehendem Maße angerechnet wird. — Die allgemeine Lohnerhöhung für die Arbeiter der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen ist ge- eignet, ein Bild über die Größe des sächsischen Eisenbahn personals zu geben. Nach den neuesten Feststellungen betrug die Zahl der bei der sächsischen Staatseisenbahn verwaltung beschäftigten Personen rund 46700, von denen 16195 (im Vorjahre I6I0I) imBeamtenverhältnis standen. In den einzelnen Dienstzweigen waren tätig im Ver waltungsdienst 1501 Beamte und 502 Bedienstete und Arbeiter, im Bahnunterhaltungs- und Bahnbewachungs dienst 1977 Beamte und 8628 Bedienstete und Arbeiter, im Bahnhofs-, Absertigungs- und Zugbegleitungsdienst 9506 Beamte und 14330 Bedienstete und Arbeiter, im Zugförderungs- und Werkstättendienst 2986 Beamte und 6643 Bedienstete und Arbeiter, in der Unterhaltung der Telegraphen- und elektrischen Anlagen 42 Beamte und 163 Bedienstete und Arbeiter, im Neu- und Erweiterungs- bau 178 Beamte und 246 Bedienstete und Arbeiter. — Wirk!. Geheimer Rat Lingner, Erz., hat die Ab teilung , Der Mensch" auf der Internationalen Hygiene- Ausstellung der Stadt Dresden schenkungsweise überwiesen und außerdem noch einen großen Kapitalbetrag zur künftigen Unterbringung und Unterhaltung der Sammlung gestiftet. — Zirka 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen der Schoko ladenfabriken Dresdens sind Montag mittag in den Streik getreten, da die Arbeitgeber die ihnen unterbreiteten Tarif- forderungen nicyt bewilligten. — Bei den Bauarbeiten in der Landhaus-Siedrlung in Lockwitz des Sächsischen Wohnungsbauvereins wurden kürzlich interessante prähistorische Funde gemacht. Es wurden Urnen'gräber aufgedeckt, die noch gut erhalten sind. Die Urnen sind aus ungebranntem Ton und ent halten noch Knochenreste,' sie stammen aus der älteren vorrömischen Eisenzeit und dürften ein Alter von 2400 bis 2800 Jahren haben. Bemerkenswert ist, daß der Fundort der am weitesten südlich gelegene ist, während diese Art Gräber sonst nur weiter nördlich vorkommen, besonders in der Lausitz in großen Mengen gefunden werden. Der Sächsische Wohnungsbauoerein hat die Funde dem Prähistorischen Museum in Dresden geschenk- weise überwiesen, wo sie sachgemäß zusammengesetzt und konserviert werden sollen. Ein entsetzlicher Unglückssall trug sich am Sonntag abend in der 7. Stunde in Potschappel zu. Der Lehrer Breitfeld aus Falkenstein weilte bei seinen zu künftigen Schwiegereltern, den Gasthofsbesitzer Kadeschen Eheleuten, seit Sonnabend zum Besuche und wollte sich ""^9 abend vor Abgang des Zuges von seinem künftigen Schwager, dem Karlosfelgroßhändler Döring, verabschieden. Als letzterer in seiner Wohnung aus dem Schreibtische Zigarren nehmen wollte, erblickte der Lehrer dirigierenden Lehrer gewählt. Herr Meißner hat zuge sagt, sein Amt am 1. Dezember anzutreten. Schönfeld. Am Sonntag nachmittag trat in hiesiger Kirche der neugegründete Kirchenchor mit einem Konz?rt an die Oesfentlichkeit. Der Verein unter der tüchtigen Leitung des Herrn Kirchschullehrer Verger hatte seinem Konzert ein gutgewähltes — doch viel zu reichhaltiges — Programm zugrunde gelegt. Die Darbietungen: Ge mischter Chor, 3stimmige Chöre und Solis wurden im all gemeinen gut und sicher zum Vortrag gebracht. Am meisten gefielen das Duett „Ich suche dich" von Kreutzer und die Baritonsolis des Herrn Lehrer Hörnig-Ammeis- dorf. Lobende Erwähnung verdienen die Biolinvorträge des Herrn Altwein-Frauenstein und die Sopransoli von Frl. Elsa Walther aus Schönfeld. Die Herren Kirch schullehrer Berger und Lehrer Hörnig bewährten sich als tüchtige Orgelspieler. Der Besuch war erfreulicherweise ein sehr guter. Möge der junge Kirchenchor mit dem selben Fleiße weiterarbeiten. Rabenau. Der im Mai begonnene 485 m lange Felsentunnel für die Turbinenanlage des Deubener Elektrizitätswerkes ist nunmehr fertiggestellt worden. Nach dem von der Coßmannsdorfer Seite 360 m und von der Rabenauer Seite 125 m getrieben worden waren, erfolgte Mitte voriger Woche der Durchbruch an der beabsichtigten Stelle. Die Arbeiten, welche durch Preßluftbohrer und Sprengungen erfolgten, stießen vielfach infolge der Ge- stetnshärte auf große Schwierigkeiten. Der Tunnel besitzt den ansehnlichen Durchmesser von 2,80 m, der sich nach Ausbetonicrung auf 2,35 m verjüngen wird. Sein Ein gang liegt nahe der Rabenauer Mühle, wo er zurzeit durch einen Wehrbau ausfällt. Diese Stelle soll durch ein Portal von 7 m Höhe verziert werden. In gerader Richtung zieht sich der Tunnel bis zur ersten hohen Bahn brücke unweit des Nadelöhrs hin, wo er 40 m über der Talsohle ausmündet. Hier schließt sich später ein Eisen rohr von 2 m Durchmesser an, welches das Wasser nach der im Wasserschachte aufgestellten Turbine führt. lieber hohe Kaskaden, deren Ausmauerung schon weit fortge schritten ist, stürzt das überschüssige Wasser zu Tal in die darunter hinfließende Weißeritz. Die Turbine verläßt es in einem betonierten Graben dickt hinter dem Wasser schlosse, um den Fluß bald wieder zu erreichen Am Frei tag erfolgte unter Führung des Herrn Gemeindevorstands Nudelt (Deuben) die erste Begehung des Tunnels. Ihr schloß sich für die Arbeiter ein Richtfest an. Dresden. Kaiser Wilhelm sandte an König Friedrich August ein Telegramm, in dem er mitteilte, daß das neue Linienschiff „Ersatz Aegir" den Namen „König Albert" erhallen solle. In einem Telegramm dankte König Friedrich August für die ihm, dem Fürstenhause Mettin und dem Sachsenlande dadurch erwiesene Ehre. Dresden. Die Bekanntmachung des Gesamtministeriums, wonach die Stände zu einem ordentlichen Landtage zum 7. November nach Dresden einberufen werden, tst nunmehr erschienen. — Der Landeskulturrat hält am 26., 27. und 28. Oktober seine 51. Gesamtsitzung mit folgender Tages ordnung ab: Erweiterung der Landeskulturrentenbank. — Erhöhung der Zeugengebühren für Landwirte. — Schad Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das hiesige Kirchweihfest findet zufolge einer Verordnung des Kirchenregiments stets am Montag nach dem 4. November, diesmal also am 6. No vember, statt. — Wegen der in der Umgegend von Kipsdorf, Schmiedeberg und Obercarsdorf stattsindenden Kirchweih feste wird die Staatseisenbahnverwaltung Sonntag, den 22 Oktober, einen Sonderzug von Kipsdorf nach Hainsberg in Verkehr setzen. Dieser Zug wird Kipsdorf abends 7,40 verlassen, auf allen Unterwegsstationen halten und abends 9,17 in Hainsberg eintreffen, woselbst er Anschluß an den 9,33 nach Dresden abfahrenden Personenzug besitzt. Der Sonderzug führt 2. und 3. Klasse und ist auf gewöhnliche Karten benutzbar. — Eine festtagsreiche Zeit werden die Weihnachts- seiertage und die Jahreswende diesmal mit sich bringen. Da der Weihnachtsheiligabend auf einen Sonntag fällt, hat man gleich im Beginn der Festzeit mit 3 Feiertagen zu rechnen. Dem Neujahcstage (Montag) geht als Sonn tag der Silvester und dem ersten Sonntag im Januar der Hohneujahrslag voraus, der auch fürderhin als kirch licher Feiertag weiter begangen werden soll. Das sind innerhalb 14 Tagen nicht weniger als 7 Feiertage! Das genügt! — Die Maul- und Klauenseuche herrschte am 15. Ok tober im Königreiche Sachsen in 331 Gemeinden mit 879 Gehöften gegen 309 Gemeinden mit 836 Gehöften am 30. September. — In der Amtshauptmannschaft Dippol diswalde trat am Berichlstage nur der Milzbrand in je l Gehöft in Friedersdorf, Johnsbach und Klein- bobritzsch auf. — Ein Fleischermeister hatte, wie die „Deutsche Fleischcrzeitung" schreibt, seinem Gesellen das Verbands- buch des Deutschen Fleischerverbandes cinbehalten, weil er vertragsbrüchig geworden war. Der Geselle hatte den Meister daraufhin verkl igt. Das Amtsgericht hat sich grundsätzlich auf den Standpunkt gestellt, daß der Metzger schadenersatzpflichtig sei, weil er das Verbandsbuch bei sich behalten habe. Er wäre, da der Geselle gegen seinen Willen die Arbeit niedergelegt habe, nicht gehalten ge wesen, das Verbandsbuch dem Gesellen auszuhändigen, aber verpflichtet, das Buch unverzüglich dem Obermeister der Innung zu übersenden. Letzterer hätte nach den Vor schriften des Verbandes dem Gesellen sofort nach Erhalt des Verbandsbuches Abschriften aller in diesem befindlichen Zeugnisse ausgefertigt und dem Kläger übersandt. Da Beklagter es unterlassen hat, das Buch dem Obermeister seiner Innung zu übersenden, so hat er es verschuldet, daß der Geselle keine andere Stellung erhalten konnte, wofür der Meister schadenersatzpflichtig sei. Dieser zahlte daraufhin 50 M. als Schadenersatz im Bergleichswege. Schmiedeberg. Zur Erweiterung ihres Elektrizitäts werkes hat die Firma C. G. Nitzsche Söhne von der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft in Uebigau einen neuen Dampfkessel anfertigen lassen, der am oer- gangenen Montage per Bahn hier eintraf. Dieser Kessel ist mit allen technischen Neuerungen ausgerüstet und hat ein Gesamtgewicht von 700 Zentner. Er ist wesentlich größer als der alte, jetzt hier noch im Betrieb stehende. Der Transport vom Bahnhofe aus nach dem Werke er folgte mittels besonderen Kesselwagens. Anzuerkennen ist jedenfalls, daß unsere Kleinbahn imstande ist, derartig große Objekte zu befördern. Glashütte. Herrn Graveuranstaltsbesitzer Gustav Geßner ist bei seinem Ausscheiden aus dem Ratskollegium mit allerhöchster Genehmigung der Titel „Stadtrat" ver liehen worden. Kreischa. In einer am letzten Sonntag abgehaltenen Diphtherie-Serum mit der Kontrollnummer 252 aus der Merck'schen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am l 4. Oktober 1911. Ministerium des Innern, II. Abteilung. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Dienstag, den 24. Oktober 1911, vormittags l/e11 Uhr, im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Dienstgebäude aus. 37 b k. königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 16. Oktober I9ll. »enAbendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 28 Pfg-, zweimonatlich 34 Pfg., einmonallich 42 Pfg. Einzelne Nummern 0 Pfg. — Alle Poftan- Kalten, Postboten, sowie -msereAusträger nehmen Bestellungen an. Inserate werden mtt!k Pfg., solche aus unsere! 'tlmtshauptmu.mschaft mit 12 Pfg. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 40 Pfg. - Tabellarisch« und komplizierteJnseraN mit entsprechenden« Aus schlag. - Eingesandt, in redaktionellen Teile, di Spaltenzeile 30 Pfg »««itzerttz-Zettunt^ erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donnerr- iag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- gemeinfchaftlichrn Sitzung des Kirchen- und Schulvorstandes i Jugend nach dem Bei wurde Herr Kantor Meißner-Frohburg ohne Abforderung militärpflichtigen Alter. — Schadenersatzpflicht des Militär- riner Probe einstimmig zum hiesigen Kantor und - fiskus für durch Ansteckung von Pserdebeständen mit Brust- Hmchtiivmg der Feuerwehren Sonntag, den 22. Oktober 1911, früh Punkt 7 Uhr. Die Mannschaften der Wehren haben sich 3/47 Uhr vor den betreffenden Geräte- Häusern zu versammeln und des Weiteren gewärtig zu sein. . Dippoldiswalde, am 17. Oktober 1911. Der Stadtrat. 'Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Carl Jehne. Anzeiger für Dippoldiswalde nnd Umgegend. Amtsblatt fiir di- Königliche Amtshauptmanulchast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtsettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mtt land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle mid an bestimmten Tagen wird keine Garantie n ernonnnen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelpke. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Donnerstag, den 19 Oktober 1911. 77. Jahrgang.
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