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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 09.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188402096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-09
- Monat1884-02
- Jahr1884
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt. 72. Jahrgang Sonnabend, den S. Februar 1884 Nr. 18 Ainisk'kaii äec Kimmk. Li.tsklnupimmlttfcül.st, lies Königl K>ut88ericli8 um! äe8 Kt.uiimtk.8 zu Kroßenlain. " — ———— Inserate für die am Abend auszugebende Nummer Erscheinen: DienStag, Donnerstag, Sonnabend. «x-wmnnn Kt-rrea in tNrnkpnbeiin werden bis früh ö Uhr angenommen und Gebühren für solche Vierteljährliches Abonnement: am Schalter l M. durch den Druck und Verlag von H e r r M » N a r k e M Gr 0 ßeNyatN. auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders Boten rns Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., Verantwort!. Redacteur. Herrmann Starke den. bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. durch die Post ins Haus l M. 50 Pf. Bekanntmachung. In der am 2. dieses Monats von der Bezirksversammlung vollzogenen Ergänzungs- Wahl sind die Herren Rittergutsbesitzer Baron von Milkau auf Scassa und Bürgermeister Steger zu Riesa wiederum, sowie die Herren Rittergutsbesitzer Mierisch auf Adelsdorf und Gemeindevorstand Adam zu Gävernitz - neu zu Mitgliedern des Bezirksausschusses gewählt worden, so daß dieser aus den vor genannten und den bisherigen Mitgliedern: Herren Rittergutsbesitzer Perl auf Glaubitz, Bürgermeister Herrmann zu Großenhain, „ Hinkel zu Radeburg und Gemeindevorstand Otto zu Gröba derzeit besteht. Großenhain, am 6. Februar 1884. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weissenbach. Bekanntmachung. Diejenigen Schulvorstände, welche Ostern dieses Jahres eines Hilfslehrers oder Vicars bedürfen, werden hierdurch veranlaßt, dies spätestens bis zum 13. Februar anher anzuzeigen. Großenhain, den 6. Februar 1884. Der Königliche Bezirks-Schulinfpettor. Wigand. —— Am heutigen Tage ist auf Fol. 237 des hiesigen Handelsregisters die neu errichtete Firma Arthur Rudolph in Großenhain und als deren Inhaber Herr Franz Arthur Rudolph daselbst eingetragen worden. Großenhain, am 6. Februar 1884. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Estler. Lrz. Bekanntmachung, das Nchkinderwesen -Nr. In Erneuerung der früheren Bekanntmachungen über das Ziehkinderwesen werden alle Diejenigen, welche Ziehkinder bei sich aufnehmen, aufgefordert, dies binnen 48 Stunden, von der erfolgten Ausnahme des Kindes an gerechnet, im hiesigen Einwohneramte (Rath- haus, I. Etage) anzumelden, zu diesem Zwecke ein Anmelde-Formular, welches daselbst unentgeltlich zu erlangen ist, genau und wahrheitsgetreu auszufüllen und unterschriftlich zu vollziehen, daselbst auch alle später eintretenden Veränderungen, z. B. Tod des Kindes, Tod der Eltern, Auflösung des Ziehverhältnisses, Umzug und dergl., ebenfalls binnen 48 Stunden vom Eintritte der Veränderung ab anzumelden. Die Unterlassung dieser Meldungen wird in gleicher Weise, wie andere Ueber- tretungen der in Bezug auf das Meldewesen geltenden Vorschriften mit Geld bis zu 30 Mark oder im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft bestraft. Wie bisher, so wird auch ferner der hier bestehende Albert-Zweigverein das Zieh kinderwesen in den Bereich seiner Thätigkeit ziehen und werden deshalb alle Zieheltern hierdurch aufgefordert, den sie besuchenden Damen des genannten Vereins mit Achtung zu begegnen, denselben die Ziehkinder auf Verlangen vorzuzeigen und überhaupt denselben jede gewünschte Auskunft zu ertheilen. Großenhain, am 8. Februar 1884. Dxx Stabtralh. Herrmann. Auf Antrag der Erben des Wirthschaftsbesitzers und Stellmachers Heinrich August Leuschner in Großdobritz sollen die zum Nachlasse desselben gehörige Grundstücke, als s) die Gartennahrung Nr. 21 des BrandcatasterS, Nr. 124 und 571 des Flur buchs und Nr. 6 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großdobritz, b) das Wiesengrundstück Nr. 528 des Flurbuchs und Nr. 98 desselben Grund- und Hypothekenbuchs und e) das Feld- und Wiesengrundstück Nr. 1183, 1184, 1223 des Flurbuchs und Ztr. 104 des Grund- und Hypothekenbuchs für Baßlitz, welche Grundstücke von den Ortsgerichten auf 6200 Mark — Pf. gewürdert worden sind den 14. Februar 1884 Nachmittags 2 Uhr unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle versteigert werden. Meißen, am 28. Januar 1884. Königliches Amtsgericht. v. Haugk. Die Machtcntwickelung des deutschen Heeres. Ziemlich still und ruhig hat sich im deutschen Heere nunmehr eine Entfaltung und Reorganisation der Truppen körper vollzogen, welche sich als das Product einer zwölf jährigen Riesenarbeit darstellt, die nur deshalb kein besonderes Aufsehen erregte, weil der erste Staat der allgemeinen Wehr pflicht, das deutsche Reich, auch schon längst zur ersten Mili tärmacht sich erhoben hat und der militärische Beruf unserer kriegstüchtigen Jugend einfach selbstverständlich gilt. Aber es ist ein Riesenwerk gewesen, welches in den letzten zwölf Jahren die pflichtstrenge Arbeit der deutschen Generäle, Officiere und Unterofficiere unter Mitwirkung der waffen fähigen deutschen Jugend und bedeutender finanzieller Opfer für die Machtentfaltung des vaterländischen Heeres voll bracht hat. Im Jahre 1871 fehlte es in Deutschland bei den meisten Truppenkörpern noch an den genügenden Ver vollständigungen, wie solche das deutsche Militärgesetz vor schrieb. Lückenhaft waren die Reservebestände infolge der Verluste des deutsch-französischen Krieges geworden und die Landwehrformationen waren mit Ausnahme derjenigen in den altpreußischen Provinzen sehr unvollständig. Auch fehlte eS 1871 noch fast an jeder Vorbereitung der Ersatzreserven für die Kriegspraxis, ihre Organisation stand nur auf dem Papiere. Mit ein- oder zweijährigen Parforcemitteln ließ sich auch nichts thun, denn das wichtigste, was man zur Vervollständigung der deutschen Truppenkörper brauchte, waren systematisch ausgebildete Truppen neuer Jahrgänge, um die Lücken, zumal vom 4. bis 12. Dienstjahre, auszu füllen. Dieses Regenerationswerk des deutschen Heeres ist aber nun vollständig vollbracht und außerdem die Ersatz reserve als sosort kriegstüchtiger Factor nun vorhanden, denn der ehemalige Nekrutenbestand vom Jahre 1871/72 bildet jetzt den vollzähligen letzten Jahrgang der Landwehr. Vollzählig sind darnach bei allen deutschen Truppen- körpern die 3 Linien-, 4 Reserve- und 5 Landwehrjahr- gänge vorhanden. Rechnet man zu dieser Reorganisation der deutschen Armee noch die Vermehrung um das 15. Ar meecorps (Elsaß-Lothriugen) und die Errichtung von 14 neuen Infanterie-Regimentern und 40 Batterien, ferner die nun für bereits drei Jahrgänge vollzogene Ausbildung der Er satzreserven, so ergiebt sich daraus mit Gewißheit, daß im Kriegsfälle die sofortige Militärmacht Deutschlands jetzt um circa 300,000 Mann stärker ist als 1870 beim Ausbruche des deutsch-französischen Krieges. Dazu sind bei dieser Aufstellung, wo das deutsche Heer ca. 1,300,000 Mann aufweisen würde, die thatsächlich vorhandenen über zähligen Reserven, ferner die dritten Landwehrbataillone und die Landsturmformationen noch gar nicht in Berechnung gezogen, so daß Deutschland im Nothfalle in der Lage wäre, auch noch eine zweite Reserve-Armee von 500,000 bis 600,000 Mann aufzustellen. Auch bürgt die allgemeine Wehrpflicht und die günstige Durchschnittsbildung des deut schen Heeres, zumal die große Menge ehemaliger Einjährig- Freiwilliger, früherer Unterofficiere, Officiere u. s. w. dafür, daß es einer deutschen Reserve-Armee, die nötigenfalls hinter der großen ersten Armee von 1,300,000 Mann (Linie, Reserve, Landwehr) aufgestellt werden müßte, nicht an Füh rern und Jnstructeuren fehlt. Im Ernste wird daher wohl Niemand glauben, daß einer unserer Nachbarstaaten trotz aller Kriegsrüstungen über solche solide als zahlreiche Streitmittel verfügt wie Deutschland, und das deutsche Reich wird auch ferner den Frieden gebieten können, gewiß ein hoher Erfolg des deutschen Heeres. Tngesnachrichlm. Sachsen. Allerhöchstem Befehle zufolge wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer königl. Hoheit der Frau Prin zessin Georg am königl. Hofe die Trauer auf acht Wochen, vom 6. Februar bis mit 1. April, angelegt. Die Leiche der hohen Verewigten ist am 6. Februar Abends 10 Uhr vom prinzlichen Palais auf der Langestraße nach der Familienkapelle im königl. Palais am Taschenberge über geführt worden, während die feierliche Beisetzung in der königl. Familiengruft der katholischen Hofkirche Freitag den 8. Februar Abends 7 Uhr stattfinden sollte. Die Ueber- führung der sterblichen Hülle der Verewigten erfolgte in der Stille, nachdem am Mittwoch Nachmittag durch den Medicinalrath Ur. Birch-Hirschfeld die Obduction der hohen Leiche vorgenommen und durch dieselbe die während der Krankheit der hohen Verblichenen auf Unterleibstyphus gestellte Diagnose bestätigt worden war. Längs des Weges hatte sich das Publicum in großer Anzahl aufgestellt, das in andächtigem Schweigen und unter sichtbaren Zeichen der Trauer und Theilnahme den ernsten Zug, welcher durch je eine Abtheilung des Gardcreiterregiments eröffnet und geschlossen wurde, an sich vorübergehen ließ. Infolge der Art der Krankheit, welcher Ihre königl. Hoheit erlegen, ist eine Ausstellung der hohen Leiche unterblieben; aus demselben Grunde sind auch zur feierlichen Beisetzung Ein ladungen an weitere Kreise nicht ergangen. Am Donners tag von Mittags 12 bis 1 Uhr ertönte von allen Kirchen der Residenzstadt das feierliche Todtcngeläute für die hohe Verstorbene. Das königl. Hoftheater wurde bis zur Bei setzung geschloffen; auch im Residenztheater findet am 8. Februar keine Vorstellung statt. Sowohl in Berlin wie in Wien hat man infolge Ablebens Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg für die jetzigen Tage anberaumte Hoffestlichkeiten abgesagt. Beide Kammern hielten am 6. Februar nur kurze ! Sitzungen ab, in welchen die Präsidenten unter herzlichen j Ansprachen von dem Ableben Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg Mittheilung machten. Die städtischen Eollegien in Freiberg und Borna hatten an den Landtag sich mit Petitionen gewendet, daß ihnen ! ein erhöhter Zuschuß aus Staatsmitteln zur Unterhaltung > der in den genannten Städten bestehenden Realschulen 1. Ordnung zu Theil werde, als sie schon jetzt empfangen. Die Finanzdeputation der zweiten Kammer schlägt vor, diese Petitionen auf sich beruhen zn lassen und zwar „der Con- ! sequenzen halber, die bei einer Gewährung hier nicht auS- bleiben werden, denn fast alle Orte, die in der Gründerzeit auch mit Errichtung von Realschulen 1. und U. Ordnung vorgingen, empfinden jetzt die ihnen dadurch aufgebürdeten Kosten; diesen allen aber durch Staatszuschüsse jetzt nach helfen zu wollen, würde über alle Ansprüche, die gerechter Weise an die Staatskasse gemacht werden können, hinaus gehen." Am Mittwoch früh zwischen Vr3 und Uhr sind ! aus einem auf dem Berliner Bahnhofe zu Leipzig halten den zweispännigen verschlossenen Postwagen zwei Briespost- , beutel mit Geldbriefen im declarirten Werthe von etwa ! 80,OM M. entwendet worden. Die dortige kaiserl. Ober- postdirection hat auf die Ermittelung des ThäterS und die Wiederherbeischaffung des gestohlenen Gutes eine Belohnung von 1500 M. ausgesetzt. Auf dem am 3. Februar in Chemnitz abgehaltenen Ver- j bandstage der Glaserinnungen in Sachsen, an welchem 115 Personen theilnahmen, wurde u. A. über Einführung der Arbeitsbücher des deutschen Glaserverbandes und über Feststellung von Bestimmungen bezüglich solcher Gehilfen und Lehrlinge Beschluß gefaßt, welche ihr Arbeitsverhältniß in nicht ordnungsmäßiger Weise lösen. Als Ort für den nächsten Verbandstag hat man Zwickau gewählt. In Rodewisch bei Auerbach befinden sich gegen 15 an der Trichinose erkrankte Personen in ärztlicher Behandlung; ! in dem einen Falle ist das Schlimmste zu befürchten. Dem Vernehmen nach soll das Schwein, welches die Ursache der Krankheit geworden ist, von einem geprüften Trichinen schauer untersucht worden sein. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser empfing am 6. Februar Vormittags gegen 9 Uhr ven am Berliner - Hofe beglaubigten königl. sächsischen Militärbevollmächtigten, Major v. Schlieben, welcher Allerhöchstdemselben die Nach richt vom Ableben Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin i Georg von Sachsen überbrachte. — Aus Anlaß dieses Todesfalles hat der Hof auf 14 Tage Trauer angelegt; I die „Neue Preußische Zeitung" aber schreibt: „Weit ! hinaus über den Verwandtenkreis ruft dieser Todesfall
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