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Dresdner Nachrichten : 25.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190711259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19071125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19071125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-25
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1907
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K2. Jahrgang, 327. Montag, 25. Novenrver 1W7. d«. »«« >»,»« Met. v»»n- «>» *»-«-«. m» eN>m»U I »»Mi-, »W»»«r» > «ü «»««»II,« ftn- lulun, durch d» IV.I-tneSell«»,«!»». Dt« dr» i^rn, x>U Dr««d». > »««»»->>, ,« D.» «.rd», M- grO«I«»u »de-»-»u4- «rd»tl»u dt« »ud- w«nt,«i> «««t«d»r m» »«, »«,«>-«»««»b, ,-I-mmen ,n,»l>ell. «ach»», »v »m -»nt» licha ».»r 1 «»- >»», - w-»-etane» Ra-uIM»,« «er»« «tch» »ulbe»^n. Lelegs-mm-Adresse: Nachrichten Tresve». gerujplrcher: Rr. 41 und 2vl)6. HeszvünSel 38SV Vmck und Verlag von kiepsch Ac 8ctchardt in Dresden. Lodvek L vo. Lokliskoranten 8r. Llaj. ä. livaixs v Saebsea. VLoeolnaen. vaesos V6886rl8. Linrolverluruk: Vr«4«n.Ktm»i'IltL. >«z et,n,-Darts dt^an,«n M --cch». > Uhr. S-nnl-«« «er »«nenftro», « .« tt U» >,.I U»». Me Mnl»»ln>» GrunleeN- l» « «Uxn, » »I.. ftnmNien »Nichrtchlen « «, : »«tchtttd.Nu. «tl«n »u> de, Prüeal. feile Zette « PI.; die ,w«il»»in-« Zell« »ut Lepletl« «0 «I. 7!" Nummern «och Sonn- und Feiert»«,«,: die einzöllig« Grnndeeile iivPi. out Privaiteiie 10 PI , ftoiuiitennoch- rtchle» die « und«eite tü PI. — »u»i»arri,e »ullrttg, nur i««en vorousdezadlung. — Jedes tvetrzdla« tostet tv Pjeuut»-. vautztgeschSstsstelle: Mariknstratze 38/40. 7- - »»»'«r»- ——— s Mibnacbtr.)Ilirrte!liiilg.z Nnfllef'-I-ftNt 8. ki-vllei-Nif. zz/14. D MWHKMMMAAWWM HM W S Leerlrvrr« V. N ^ A Lmdrle IM»- M Mi. ivLllll. VUMIlllMLtLll tu, alle itzi te» vetiletze. Meinungen, Vasbeutel, ScblSuoks, Prsnsportinäntvl etc. etc-. leiniiinlt, tHummlniu oilfi»!)! ik, »«I« I». HVi Ittn« 2S. 28V. 8 »»«>>«5-— Mulle Vn,t»N»lo ke«i — r>Inlx>Io-MpI-I«!. A SpsrinlitSt: kigsnss ssbrilcal. I-Nkrvv r«1»-,t«v llk« Kotten u»«l irinK«. LA, MoMinLl-vorsod-LvbvrtrLN beeile ftlni'Iie, vo» KmOorn pi-nr xenommon. in b'ianclwn rnlj Uic.30 i'tx., 1 !st!c. 75 l'kg.. 1 dllc »nä 50 !'!>. >MO Ve>»«»,I iliitli tx. Migl. siofapsideke PW. I* It 12 8 L» 12 18 - , Sieoi zxeotvr AL'rr7 eiNcze Lesev. Das Befinden der Königin-Witwe hat sich fo weit gebessert, daß sie täglich mehrere Stunden das Bett verlassen kann. Prinzessin Anna Pia Monica wird Anfang De zember nach Gries bei Bozen übersiedeln. Am 1. Oktober 1908 wird in Freiberg ein neues In- santerie-Bataillon errichtet als lll. 177. Inf.-Regts. In Belgien gehen Gerüchte von einer bevorstehenden A b - dankungdes Königs Leopold. In Bayreuth hat der Kammersänger Bertram Selbstmord begangen. Neueste Drahtmcldnngen vom 24. November. Berlin. Zu einer Gedächtnisfeier für den Geheimen -Medizinalrat Professor Dr. Miller chatten sich am Totensonntag im groben Hürsaal des Poliklinischen In stituts dar Universität, der durch eine» Hain »vn Lorbeer bäumen -und Blattpsl-auzen und das lebensgrobe Bild des zu Ehrenden eine stimmungsvolle Traucrdekorativn er halten hatte, zahlreiche Bern-ssgeiivssc», Freunde und Ver ehrer des Verstorbenen eingesundcn, unter ihnen vor allein die Vertreter der zahnärztlichen Wissenschaft an der Uni- sität, die Professoren W i l l i g e r. S ch r ö d e r und Dreck. Prnsessvr Miller hat bekanntlich als Lehrer an dem Zahn ärztlichen Universitätsinstitut seit dessen Begründung nn Herbst 188-1 gewirkt, sich aber nach 22-jährigcr Wirksamkeit an demselben entschlossen, einem ehrenvollen Ruse aus seiner alten Heimat Amerika Folge ziz leisten und war, noch che er seine ncnc Lehrtätigkeit als Direktor des Zahnärztlichen Instituts der Universität Ann Arbvr aus genommen hatte, an den Folgen einer Operation in Alexan dria iOhtos gestorben. — Nach einleitendem Orgelvortrag und Gesang deS ChorS des Vereins christlicher junger Männer, hielt der Nachfolger Professor Millers aus seinem Berliner Lehrstuhl, Pros. Dr. Di eck, die Gedächtnisrede. Um der dankbaren Anerkennung für die Verdienste Millers um die Entwicklung der deutschen Zahnhetlkunde ein blei bendes Denkmal zu sehen, ist von den deutschen Zahn- ärzten eine Miller st iftung begründet worden, von deren Zustandekommen Prof. Miller noch einige Tage vor seinem Scheiden auS Deutschland durch llebcrreichung einer Adresse Mitteilung gemacht werden konnte. Auch aus den internationalen Berusskreisen heraus wird jetzt eine Ehrung des Verstorbenen in die Wege geleitet durch Be gründung einer internationalen Miller-Medaille, welche für wissenschaftliche Verdienste auf dem Gebiete der Zahnheilkunde im freien Wettbewerb aller Länder ver liehen werden soll. Cuxhaven. Der vorgestern bei Spiekeroog ge strandete englische Dampfer „Saba" ist in der letzten Nacht von 11 Schleppern losgebracht worden, nach dem die Ladung gelöscht worden war. Der Dampfer ankert jetzt aus der Elbe beim vierten Feuerschiss und will nach Hamburg gehen. Bremen. Einem Telegramm aus Cartagena zufolge ist der Frächt da mp scr „Schwaben" des Norddeut schen Lloyds nach vollständiger Löschung des Feuers auch in den Kohlenbunkern gestern nach Bremerhaven wciter- gcgangcn. Bayreuth. Der zurzeit hier weilende Kammer sänger Bertram hat heute früh, vermutlich in einem Anfälle von Geistesstörung. Selbstmord begangen. Paris. lPriv.-Tel.s Im Anichtnb an die inter nationale Automobil-Konferenz tagte der Automobil- Kai e » de r-k o n g r e b, welcher die Termine für die stttcrnationalen Veranstaltungen der Saison 1908 fe-st- stclltc. Deutschland erhielt die Genehmigung zur Abhal tung der Prinz Hcinrich-Toiirenfahrt vom 9.—17. Juni und der Kieler Mvtorbvotwockie in -der Zeit von 22. bis 29 Juni. Die Prinz Heinrich-Tourensahrt wird im gan zen über etwa 2-100 Kilometer führen und von Berlin aus gehend voraussichtlich über Polen, Danzig, die Hansastädt-e, Köln und Trier nach Frankfurt a. M geleitet werden. Bon de» übrigen Ha-npttevmiiicn seien genannt: Motor- bvotmeeting von Monaco 1. bis 15. Avril: Targa Florio 1». Mai: Nennen des Automobil-Club de France 25. Mai: Automobilrcnneii Moskau—St. Petersburg 81. Mat: Zu- verlässigkeitssahrt in England 1.—18. Juni: Konkurrenz für kleine Wagen in Oesterreich 18.—2l. Juni, französischer Grand Prix i» der ersten Hülste -des Juli: Ardennen- ronnen Ende Juli: Pokal der Presse in Frankreich 1. bis 7. August: Motorboodmeeting von Ostende 1.—10. August: Lvmmeriiig-Nennen 20. September: GroheS Rennen in England Anfang Oktober. Carpentras. I» Monteur lDep. Baucluiej fand eine Acetylenexplosion statt, durch die eine Person aetötet und mehrere schwer verlebt wurden. Lissabon. Amtlich wird in Abrede gestellt, -atz zwischen dem König und dem Kronprinzen Mei- »ungsverschledenhciten bestehen. Auch sollen die pessimisti schen Gerüchte, die über Heer »nd Marine, über Attentate usw. verbreitet werden, jeder Grundlage entbehren. Wladiwostok. Die Untersuchung über die Men- terei des MinenbataillonS am 29. Oktober und mehrerer Torpedoboote am 90. Oktober ergab Schnldbcweise für 198 IlntermilttärS deS MinenbavaillonS, dreier Torpedoboote, de-Kreuzers „Askold" und der 15. Koinpagntc des sibirischen Geschwaders. Diesen, den Kommandeuren -zweier Torpedo boote und zwei Bauern wird seitens der Militärgerichte der Prozess gemacht werden. Die Verhandlung wird mor gen beginnen und unter Ansschlub -der Ocssentlichkeit -statt- siiiden. Baku. Zwanzig Räuber drangen an Bord des der kauiasiscii-c» Haiidelstvinpagnie gehörigen Schisses „Ccsare- witsch", das die Post nach Krasnovo-dsk brachte. Sic nah men die Post lycg, nötigten den Kapitän in der Nähe von Baku anznhalte» und verschwanden bei dem Dvrsc Zikh. Ora n. Eine von Pvrtsay abgcgniigenc N c k o g n o s- z i e r u n g s - A b t c i l » n g ist in den Schluchten am Flusse Kitz von einer großen Zahl Marokkaner ange griffen worden- Der Kampf dauerte von 8 Uhr morgens bis mittags. Ans Seite der Franzosen wurden sechs Mann verwundet. Die Marokkaner zogen sich schließlich zurück. Die französischen Truppen besetzten den Platz und nahmen viel Vieh weg. Calcutta. Die bengalische Handelskammer beschloß, an die Regierung mit dem Ersuchen hcranzntreten, sic möge die Einsetzung eines Schicdsgcrichtshvfes ähnlich denen, die i» England eingerichtet werden solle», nnordncn, »m dem A n s st n n d ein Ende z» machen. Die Schassncr der Eisen bahnlinie Bengalen-Nagpur drohen, heute abend in den Ansstand zu treten. Der Handel in Ealcutta ist durchweg unterbunden. Die LebcnSinittclpreisc steigen beständig. Die Angestellten der RegicrungSdrnckcrci stehen dicht vor dem Ansstande. An den Türen und Wanden der Druckerei sind Ausrufe der radikalen bengalischen Zeitung „Bande Mataran" angeschlagen, in denen zur Niederlcgung der Arbeit anfgrsvrdc''t wird. Ealcutta. Die Schaffner der Eisenbahnlinie Vetzaalen—Nngpnr sind in den A n S st a n d getreten. Die Ausständigen der ostindischen Bahn bleiben bei ihrem Ent schluß, nicht eher mit der Gesellschaft in Unterhandlungen cintrcten zu wollen, als di« entlassenen Angestellten wie der eingestellt sind. Oertliches unp Sächsisches. »— Sc. Majestät -er König besuchte gestern vormit tag den Gottesdienst in der katholischen Hvfkirchc. ^1 Uhr fand Famrlientafcl statt, an der Ihre König-l. Hoheit Prinzessin Mathilde tei-l»al,m. Später fuhr der König mit seinen Kindern mit Eanipage nach Langebrück, von wo er per Bahn nach Dresden zurückkehrte. — Im Befinden Ihrer Majestät der Königin- Witwe ist eine weitere Besserung zu verzeichnen. Die hohe Frcm verlaßt täglich mehrere Stunden das Bett. Auch hat sich der Appet-it wieder eingestellt. — Die Prinzessin Anna Pia Monika, die sich zurzeit bei dem Ka-mmerherrn Grasen Schönberg aus Schloß PallauS bei Brixcn anshält, wird in den ersten Tagen des Dezember nach Gries bei Bozen kommen, um dort in Ser Pension Habsbnrg für einige Monate Aufent halt zu nehmen. — Wie kurz erwähnt, soll das sächsische Heer um ein Bataillon verstärkt werden. Dieses soll als 3. Bataillon dem hiesigen 17 7. Infanterie-Regi ment zngetcilt werden. Das Regiment besteht bisher nur aus zwei Bataillonen. Das neugcbildete 3. Bataillon wird jedoch seinen Standort in Frcibcrg erhalten und mit dem 1. Oktober 1908 gcbtlöct werden. — Die allgemeine Wallfahrt nach den mehr oder weni ger weit -vom eigentlichen St-adtinnern gelegenen Fried höfen zum Zwecke der Schmückung der Grabstätten lieber Angehörigen erreichte am gestrigen Totensonn tage ihren Höl-epnnkt. Schon am Bußtag und vor gestern konnte man viel« beobachten, die mit Gaben der Liebe und Verehrung dorthin geeilt ivaren. So mancher Hügel, dem der Frost den letzte» Blumenschmuck geraubt halte oder -er sorglich cingedcckt worden war. bot daher an den Vortagen schon einen freundlichvn Anblick. Alles dies aber war nicht entfernt mit dem Bilde zu ver gleiche», was eine pietätvolle Sitte gestern aus den stillen Gräberfeldern hervorgczaubert hatte. „Es blüht und fnnkelt heut' aus jedem Grabe, — Ein Tag im Jahre ist den Toten frcil" Wie verichiedcn dabei die Art und die Farbe»! Hier einige Papicrrosen. ein einfaches Neisig- kränzlcin, dort prächtige Gebinde von künstlichen oder lebenden Blumen. Allen gemeinsam aber die Absicht, den teueren Verblichenen ein Gedenken über das Grab hinaus zu bewahren, dem die Zeit keine» Abbruch zu tun ver mag. Selbstverständlich machte-» die zahlreichen kleinen und großen Verkäufer, dt« sich vor den Friedhof-Eingängen bezw. oft schon weit vor diesen ausgestellt hatten un-d die Ankommenden n-mdrängten, ein verhältnismäßig gutes Geschäft. Die Sonne vermochte zwar den Novcmbernebcl nur aus kurze Zeit zu durchdringcn, nachmittags setzte so gar ein leichter Regen ein. im allgemeinen jedoch hielt das Frosttvcttcr stand. Ab und zu wirbelten sogar ein paar weiße Flöckchen hernieder. — Der weitere Vorstand deS Konservative« LandeS- vereins hielt am >4. November in Dresden eine Sitzung ab, die au» allen Teilen des Landes lehr iciblrrich besticht war. Es waren graen 60 Herren erschienen. Dir bisyeriaen drei Vorsitzenden wurden einstimmig wtedergewählt. Der erste Vorsitzende. Herr RetchstngSabgeordneter Dr. Wagner, gab ans das einmütiae Ver lange» der Verinmmlimg leine ursprüngliche Absicht, dir Leitung wegen deS Beginn- de- Reichstags niederiulege», auf. Aus seine» Wunsch wurde das Mitglied des geschäflSsührenden Ausschusses, Herr Obernmlsrichter Tost i» Vischolswerda, mit seiner Vertretung während der Litzuugsdnner des N-rchstngS beauftragt, da auch der zweite und dritte Vorsitzende durch Parianlkiiisgeschcifte iu diesem Wüster zu sehr i» Anspruch genommen sind. Auch die Walst des engeren VoiNnndes >md des gcichästssührcndeu Aus schusses ersolgie mit Eüulimnngkest. Eine sehr große Anzahl Herren wnrdem dem weiteren Voriiano teils wieder-, teils neu zugcwählt. Da die Znwahl nur bis zur »achtle» Geiicralveriniitiitlnitg wirksam ist, hatte» die bishe, znnewählt gewesenen Muglicder zu dieser ernen gnf die letzte Geuel»lveOnmi»l»ng svlgeiiden Sitzung des weitere» Vorstandes »och nicht euigeladen werden können. Es fand oaitt, eine tehr anregende Aussprache über die iiuierc pvlitüche Lage Sachsens und die Organisation der Partei statt. — Znichrifteu an de» Lnndesverein sind a» die Geschäftsstelle iu Dresden, An der Frauenltiche 22, l., oder aber, wenn sie mehr perionlicher Art sind, an den für die Tauer des Reichstags mit der Vestretung des Vorsitzenden heanslrnglcli Herr» Odcranstsrichlrr Dost in Bischofs werda zil richten — Tie Gründung einer Ortsgruppe Leipzig der Mittelstands-Vereinigung im Königreich Sach sen wurde am Freitag abend in einer stark besuchten Ver- trauensinnnnerwersamuiliing beschlossen. — Die Bczirksvcrwaltniig Dresden -cs Deutschen Tcchniker-Verdaiides hatte siir Sviiiiabcnd abend nach dem „Eldorado" für die technischen Privatbcamten eine Bor- tragsversaiiltniliilg eiiibernsen, die sehr zahlreich besucht war. Unter den Ehrciigäslen bcsanden sich die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Roscher, Obcrregierungs- rat Dr. Niethammer, Lairdtagsabgeordneter Rechnungsrat Anders. Vcrbaiidsdircltvr Dr. Tilien-Bcrlin sprach über „Die soziale Lage des technischen Nernsts und die Wünsche der Techniker im Reichstage". Statistische Erhebungen haben ergeben, daß die Lage der Privatangestellten sich von Jahr zu Jahr verschlechtert hat. Das Durchschnittseinkom men der Techniker stehe häufig hinter dem der sogenannten gelernten Arbeiter zurück. ES betrug das DurchichniUs- einkvmmcn sämtlicher Privatangestellten 2062,50 Mark. Die Ursache» erblickt Referent in de» sozialen Depressionen und der Kvuzentrativu des Kapitals. Nach einer Beleuchtung der Gründe, die die wirtschaftliche Lage der technische» Privatangestellten ungünstig beeinflußt haben, behandelte Referent das Programm des Deutschen Tcchniker-Ber- bandes, dnS Abhilfe schassen soll. Das Programin umfaßt Vorschläge ans dem Oiebiete der Selbsthilfe wie der Gesetz gebung. Es fordert Gehaltszahlung in nicht längeren alS einmonatigen Fristen, Ausstellung der Dicnstzcugnisse am KündigiingStngc »nd nicht am Eittlaiiunastagc. G^anUen für eine Mindestrnhezcit ähnlich den gesetzlichen Vorschrif ten für Handlungsgehilsen, Beseitigung der Abzngsfähig- keit der durch gesetzliche Versicherung gewährleisteten Be züge vom Gehalte, Aufhebung der Kündbarkeit des Dienst verhältnisses wegen militärische» Hebungen oder Krank heit bis zu achlwöchiger Dauer, Einschränkung der Kon- kurrenzklniiscl, Schutz des geistigen Eigentums an Erfin dungen. Der Verband fordert weiter Arbeitsgerichte zur Sicherung einer schnellen und billigen Berussrechtsprechung auch für Techniker, sowie Ar<eilskammern als öffentliche Instanzen zur Förderung dcö sozialen Ausgleiches wider streitender Interesse» zwischen Unternehmern. Arbeitern und dem Element der Privatbeaiiitcn, sic wünschen eine staatliche Pcnsivns- »nd Hiuterblicbeiien-Fürsr rge. lIn Schulsrggc» hat der Verband der Ausacstaltung des tech nische» Miitclschttlwcieus, dessen möglichste Vcrstggtlichung unter Bekämpfung der zahlreichen minder vcrtigen so genannten Tccbnica er fordert, sein besonderes Augenmerk zngewendct. Zum Schluß beleuchtete Referent die vielen Vorteile, die der Deutsche Techniker-Verband seinen Mit gliedern bietet. An die mit reichem Beifall aufgenom menen Anssühriinacn des Referenten schloß sich eine De batte. in der einige Vertreter des Bundes der technisch, industriellen Beamten für ihre Oraanisntion cintraten, in dessen gestaltete sich die Versammlung zu einer imposanten Knndaebiing für die Bestrebungen des Deutschen Techrukxr- Verbandcö. — Am Freitag fand Im Saale der Zcntralhalle -ic Generalversammlung der Ortslrankeukasse statt. Herr Burcauvorstand Hesse berichtete über die im Laufe des letzte» Geschäftsjahres abgeschlossenen A r z t v« r t r ä g e. Nach dem Bericht schwanken di« Acrztehonorare zwischen 1500 bis 3000 Mk., gehen selten unter 1500 und selten bis zu 4000 Mk. und 4200 Mk. Der Dnrchschnittsgehalt be trägt bei Stndtärztcn 2930 Mk., bei Landärzten >278 Mk. und bei Spezialärztcn 2536 Mk., im allgemeinen 2447,75 Mark. Daraus hielt der Vorsitzende Herr Fräßdorf einen längeren Vortrag über den Stand der Kasse. Er führte etwa folgendes ans: Die Mitgliedcrzahl beträgt rund 110 000 gegen 100 017 im Vorjnhre. Die Kassenver- hältnisse haben sich nicht so günstig entwickelt. Nach dem Wortlaut des Gesetzes müßte der Reservefonds etwa 3 Mill. Mk. cntyaltcn ind die Kasse müßte ihm jährlich 800 000 Mk. znsührcn. Das ist aber nicht möglich. Die Behörden sehen dies auch ein und richten sich nach de» Verhältnissen, sie halten sich nicht an den Wortlaut d«S Ge setzes und begnügen sich in diesem Jahre mit der Zu führung von 100 000 Mk. Die Einnahmen sind zwar absolut gestiegen, aber nicht relativ. Nach dem Abschluß der ersten zehn Monate ist die Einnahme um rund 107 000 Mk. lpro Kops 61 Pfg.j gefallen. Schuld tragen die größere» Krankheitszisscrn, die größeren Ausgaben, dt« Zunahme der Anzahl weiblicher Mitglieder, die mehr und länger krank sind als di« männlichcm. Mährend 1897 80 Proz. der Mitglieder Frauen und Mädchen waren, so jetzt 1907 42 Proz. Die Frauen haben auch niedriaer« Löhn«, -ahle« also kleiner« Beiträge. Der Vgrstaud will ledoch dt« Kall«
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