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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1934
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19340412010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934041201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934041201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-12
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1934
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Postscheckkonto lSsS Dresden 2» Pott«»»»- «»0« H Die« Blatt enthält bi« amtlichen Bekanntmachungen der chtenm« Anttshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« Leim «WM«, »0 «vt. «Oechav «achsen» 24 NV1. Dberverstcherungsamt Dresden Großzügige SvlmgMkahme -er Siebelung >t Gottfried Kder zum ReMkommittar ernannt Berlin, 11. April. I« Verfolg des im ReichSaesetzblatt I Seil« rvS verösseutlichteu Erlasses über de« Reichskommislar sitr -aS Siedluugswese« vom -S. März 1LS1 hat der Reichs kanzler de« Staatssekretär im Reichswirtschastsministe, rinm, Gottfried Keder, zum ReichSkommissar iir das StedlungSmese» beftellt. Sei« Geschäftsbereich «m« atzt alle Ausgabe« der Siedluna mttAnsnahme der Ans« ,aben, di« dem RetchSminister für Ernährung «ud Laubwirt, chast hinsichtlich »er NeubtlLnna deS deulsche« Rau«r»t»mS »«stehe«. Der ReichSkommissar sitr das Siedluugswese« ««terfteht dem ReichSwirtschastSmtnifter. Er «risst seine Maßnahme« i» Zusammenarbeit «ud im Einser« »chmcn mit de« Reichsardeitsmtuister. Demnach wird die bäuerliche Siedl««g a«ch i« Znknnst unverändert wie bisher vom ReichSer«Shr«»gSmi«tfter betreut. Sie wird im A«ktrag« vo« Minister Darrt in der Sied, lungsavteilnng fNenbtldung deutschen Bauerntums) des ReichsmiuifterinmS sitr Ernährung «ud Lanbwirtschalt «uter ter Leitung vo» Dr. k « mm « r bearbeitet. Diese Abteilung arbeitet ans das engste mit dem vom Minister Darr» be stellte« Souderbeanstragtei» sitr die bäuerliche Siedln««, Ministerpräsident a. D. G r a « z o «. zusammen, der aleich- »itig Borsitzeuber der Deutsche« SiedlungSbauk und der Deutsche« Reutenbankkreditanftalt ist. * Die Ernennung Febers zum ReichSstedlungSkommissar bedeutet eine sehr einschneidende Maßnahme, ba sie das gesamte StedlungSwesen smit Ausnahme de» bäuer. licheni in einer sehr sachkundigen und eneratschen Hand ver einigt. ES ist kein Zwetsel, daß «in« großzügige Planung unter Feders Führung energisch in Angrisf genommen wer- den wird. Die bayrischen Gauletter - Organe der Gtaatsregierunv wichtige Beschlüsse de« bayrischen Miniflerrates München, 11. April. In der unter Vorstb des Minister präsidenten stattgehabten Mintsterratssitzuna wurde ein sür die Einheit der Partei und der Regierung in Bayern weittragender Beschluß gefaßt. Nachdem schon wiederholt erwogen worden war, inwieweit die Gauleiter als die parteipolitischen Repräsentanten des Führers in die poli tische Verantwortung bet der StaatSstihrung eingebaut wer den können, wurde auf Antrag des Ministerpräsidenten be schlossen: Die nicht der StaatSregirruug angehörige« bayrische« Ganletter sBürckel-Rbetupsalz, Dr. Hellmuth-Würzburg, Sireicher-Rüruberg, Wahl,«ugSburgj werde« kür ihre Verso« «nd für das Gebiet ihres GaneS als politisch« Beauftragte der bayrische« StaatSregternng ml« der politische« Leitung der SreiSregierunge« beauftrags. Sie übe« diese Tätigkeit als Organe der Staats, regi«r««g aus. De« genannten Gauleiter« steht sür ihr« Verso« das Recht zu, a« den Sitzungen des MtuisterrateS beratend teilzuuehme«. Dem kommissarischen Mitglied der StaatSregternng z. b. V., dem Stabschef Ernst Röhm, der durch sein Amt als Rcichsminlster am Erscheinen zu den Sitzungen häufig verhindert ist, wird das Recht eingeräumt, Dr. Goebbels am Freitag tm Rundfunk verli«, 11. April. Reichsmiuifter Dr. Goebbels spricht Freitag, de« 1». d. M>, »o« ro bis L0,10 Uhr auf alle« deutsche« Sender« über die politische Lage. einen ständigen Stellvertreter zu den Minister- ratSsthungen abzuordnen. Durch diesen Beschluß, der mit Zustimmung des Reichs st atthalters ergangen ist, wird in Bayern die Einheit von Regierung und Partei «ach jeder Richtung ge währleistet. Ministerialdirektor Wer int Setstlsthe Ministerium berusen Münch««, 11. April. Der ReichSbischos hat im Siuver» KL«d«tS mit Staat «nd Partei de« Pg. F « ger, Minifterial» direkt»« i« prerrßische« 5k«ltuSml«ksterium «ud Amtswalter der Reichsparteileitrrrrg, i« das Geistliche Ministe rium ber«se«. Pg. Jäger wird dort als rechtskundiges Mitglied de« organisatorische« Ausbau «red die treuer« Ber, uralt««« der Reichskirch« verantwortlich bearbeiteu. Er be hält seine Staats, und Partelämter bei. Pg. Jäger, der im <S. Lebensjahr steht, ist aus dem Richterstaud hervor, gegangen «ud gilt als ruhiger, klarer «ud besonders besLhig, ter Organisator. Seit den »erslosiene« Kamps,eite« der NSDAP, geht ihm als Uschla-Borfltzendem ber Rnf ab so, luter Gerecht» gk eit voraus. In de« Tagen der Macht, «rgreisuug «ar Jäger bereits als Gtaatskommissar sürKirchenordnnug hervorgetrete«. Die Reichskirche«, verwalt««g erhält dnrch ihn einen wertvolle« «nd wirksame« Zuwachs. Der Evangelische Bun» beim Reichsbtschof Berlin 11. April. Der RetchSbischof empfing am Mitt woch das Präsidium de» Evangelischen Bundes. Präsi dent 0. Dr. Eonze legte in längeren Ausführungen die Ziele und Aufgaben des Bundes dar. Ter Reichsbtschof be stätigte in lebhafter Aussprache mit den Mitgliedern des Präsidiums aufs neue die Notwendigkeit der Bunüesarbeit. Ein SSmnmiemest in »io Lust Mögen Bisher acht Ld-eSepfer Rosobera iOberschl.), 11. April. I« der Ortschaft kutzobe« i« kreise Rosenberg ereignet« sich t« der Nacht zum Mittwoch ei«e«tketzltch«SErpl»si»«S«««lüS, das bisher acht Mensche« das Lebe» kostete. Der Hausler Veter Gr«tzka, dessen Gehüst hart an der de«tsch,pol«ische» Grenz« liegt ««d al» Sch««ggler»est bekannt war, ««terhielt »« seiner Wohnung «in reichhaltiges Lager von Schweseläther «nd BrennspirltnS, Re von polnisch«» Schmuggler« über die Grenz« «ach Pole« gebracht wurden. Am Dienstagabend erschiene» wieder«« siebe« pol nisch« Schmuggler bei Grutzka, um verabrednngSaemäß ist Liter Schweseläther und <0 Liter BrenuspirituS «ach Pole« »u schasse». Bei« «bsüllen des AetherS in SchweinSblase« ließ einer der Schmuggler die nötige Vorsicht außer acht, so daß sich ei» Teil der «esährliche« Flüffigkelt über de« Tisch ergoß «nd sosort zündete. Die Stichslamme setzte nun auch di« übrige« SchweinSblase« in Brand, «nd es «rsolgt« eine Erplosiou, die die furchtbarste« Folge« zeitigte. DaS Gehöft glich im Nu einem Flammenmeer uud brannte bis ans die Ärunbmaner« nieder. Füns Kinder des Ehepaares Grutzka, die Schwi«, germntterdeS Besitzers, Kran Katharina «ngnftiniok, «nd ei« polnischer Schmuggler «nrde« dnrch die Explosiv« ans der Stell« getStet. vrntzka ««» seine Fra« «nßte» ist schwerverletztem Zustand i«S Krankenhaus nach Rosenberg gebracht werde«. Die sechs übrige« polnische« Schmuggler trüge« ebenfaSS schwere Verletzung«!» davon, hatte« aber «och so viel Kraft, um sich über die Grenze «ach Polen z« schleppe«. Hier ist einer vo« ihnen bald darauf seine« Verletzungen erlege«. Drei Schmuggler sande« ««suahme im «kan- renhanS, die letzte« beide«, bi« bei ber Katastrophe gltmpsltch davonkame«, konnte« ihre Wohnungen anssnche«. MtlM N VON KN „richeistiM'-Autw Mittel Moska«, 11. April. Wie ans vankarem gemeldet wird, haben drei Flugzeuge der Sowjetnnto« »eitererdMann aus de« ^Tschelsnski»-,Lager «ach Vankarem gebracht. Jus, gesamt sind als» »SManngerettet worden, «egrnwärtig besinden sich «och >8 Teilnehmer »er Expedition ans der Eisscholle. Auch Prosessor Schmidt, der Leiter der Expedition, ist deretts nach vankarem gebracht morde«. Skandal in Kwan Rücktritt des japanischen KriegSminifterS? London, 11, Avril, «io Rente» an» r»No »«ldet, hat meister vo« Tokio, im Zusammenhang mit dem Skandal der Tokioter GaSgesellschas« zu zehn Monaten Gesängnis ver urteilt »nrde. Di- vermcteilnna war «rsolgt, weil er ve, stechnngSgelder an Stadträte gezahlt hatte. Mtnisterpräfident Sait, Hat den Kriegsminister gebeten, sei« Gesuch zurück,«- «ehme«. Gegenüber den Vorgängen in parlamentarisch regierten Ländern wo in Skandalen kompromittierte Persönlichkeiten rind ihre Verwandten und Freunde dnrch dick «nd dünn ge halten werben, zeugt da» RücktrittSgesuch des sapanischen krtegöministerS, der in den Skandal seines Bruders selbst nicht verwickelt ist, immerhin von einer stark ausgeprägten Shraussassung. —— Explosion in der Poltzeidirektion Agra«. Am Mittwoch sand in der Polizeibtrektion in Agram eine Explosion in den öffentlichen Waschräumen patt, di« jedoch lediglich Sachschaden verursachte. Die Ausforschung ber Täter M tn^ bi« Wege Die -eei Kutscher auf »em Bock In unserem Nachbarland Oesterreich ist seit der außen politischen Ablenkung ber römischen Festtage und nach ber Osterpanfe die innere Entwicklung wieder stark in Fluß ge kommen. Jeder Tag bringt Einzelheiten, sei es von einem Eisenbahnanschlag, von den Zuständen in den Konzentra tionslagern, von Schwenkungen tm Heimwehrlager, von Wandlungen in ber Christlichsozialen Partei ober von Schach zügen der Führer, die im einzelnen zusammenhanglos, ja widerspruchsvoll erscheinen, im ganzen aber doch kennzeich nend sind sür ein Uebergangsstadium voll von innerer Gärung und seelischer Zerrissenheit. Am deutlichsten spricht die Tatsache, baß die sür Ostern angesagte Verkündung der neuen Verfassung auf Wochen hinansgeschoben werden mußte, obwohl doch angeblich alles im reinen war und die Regierung dringendes Interesse an ber möglichst schnellen Wiederherstellung einer wenn auch erkünstelten und volks fernen StaatSgrunblage hat. Nm alle diese mit der Verfassung zusammenhängenden Fragen dreht sich die innerüsterreichische Auseinandersetzung dieser Tage. Das Land ist in der Auswechslung seiner öffent lichen Einrichtungen begriffen. Und die Schwierigkeiten kom men daher, daß man die neue Verfassung nicht wie bei un langsam und organisch aus der Revolution von unten heraus wachsen läßt, sondern von oben her ein Gesttge zurecht zimmert, da» noch dazu nicht von etnem Baumeister er dacht ist, sondern sich immer mehr zu einem Bastelwerk der drei Führer anSwächst, die sich im Streben nach -er Diktatur gegenseitig den Rang ablausen. Wirklich ein sonderbares Triumvirat, diese drei Kutscher auf dem Bock, wie die Wiener sagen: der Bundeskanzler Dollfuß mit seinen ausländi schen Stützpunkten und dem Bürgerkriegslorbeer um die Stirn, der Vizekanzler Fey, der den staatlichen Macht- apparat in der Hand hält, und ber Heimatwehrfithrer Star- Hemberg, der sich als Fürst aus altösterretchischem Ge schlecht und als Schöpfer deS austrofaschistischen Gedanken» beiden überlegen glaubt. Sonderbar sind die Kreuz- und Quersprünge, die sich an der Zttgelsührung dieser drei ungleichen Kutscher ergeben. Nur in einem Punkt scheinen sie sich einig: im außen- politischen Kur-, ber sie von Deutschland wegführt und frem den Mächten in den Arm wirst, die In Oesterreich noch nie andere als egoistische Interessen zu verwirklichen gesucht hgben. Wie arg sie sich auch ost zanken und wie sehr sie anS- einanderstreben, dieser gemeinsame, an» der Furcht vor der „nationalsozialistischen Gefahr" geborene Gegensatz zu Deutschland hält das Dreigespann doch immer wieder zu sammen. Aber in ihren inneren Reformen fühlen Ne sich trotzdem zur Uebernahme deutscher Einrichtungen und zur Nachahmung nationalsozialistischer Vorbilder gedrängt. Wenn sie auch oft mißverstanden und manchmal grob verzerrt wer den, nimmt das werdende Gesicht deS Austrofaschismus buch mehr deutsche als italienische Züge an. Ob hier das Blut zum Durchbruch kommt, das immer noch dicker ist al« die Tinte auf den außenpolitischen Verträgen, ober ob nur die Berechnung dahintersteckt, -en österreichischen Nationalsozia- listen mit einem österreichischen Abklatsch des Dritten Reiches den Wind aus den Segeln zu nehmen? Das wird allerdings nie gelingen, wenn solche Karikaturen auf den Nationalsozia lismus dabet herauskommen wie bei der Uebernahme der Maifeier, die in Wien aus einem Fest der nationalen Arbeit umgewanbelt werben soll zu einer groben „Gaudi" mit Blumenkorso tm Prater und Makart-Festzug durch die Stadt. In solcher Verkitschung stirbt die sieghafte Idee, die, wie schon die Vorgänge ber Brüningzett im Reiche gezeigt haben» eben nur von echten Nationalsozialisten verwirklicht werden kann, di« tn der Nachahmung eigensüchtiger Parteipolitlker aber den reformatorischen Dienst versagt. Die gleiche Beob achtung kann man auch bet ber Umwandlung Oesterreichs zum Etnpartetenstaat nach deutschem Muster machen. Wenn sich die Ehrlstltchfoztale Partei zwar anslöst, aber gleichzeitig in ber „Vaterländischen Front" eine neue Form sür ihre Parteiherrschaft aufrichtel, wenn di« Heimatwehr sich gegen diese Verfälschung ihrer Absichten auflehnt und um jeden ein zelnen Posten mit den Schwarzen rauft, wenn überdies da» Volk tn seiner groben Mehrheit an diesen Vorgängen un- betetltgt ist, dann kommt aus dieser Verwandlung kein neuer Einheitsstaat österreichischer Prägung heraus, sondern besten falls eine Tarnung ber bisherigen klerikal-fas.h'st>Ichen Diktatur. Der eigentliche Machtkampf in Oesterreich spielt sich gegenwärtig zwischen Dollfub und Starhemberg ab, wäh- ösi/ogs:
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