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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190507070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050707
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-07
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.07.1905
- Autor
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tllgebtlltt fir HohM, Jödlitz, KenÄsrs, Askls, ?t.8Mkll, HckriDort, Nmeksv, MW, 8rt»Ms)-rs, MftnLt. Willis, A.Zmt, 8t. Mein, NWMs, Arm, ZHehMülses, AhsMaDtl und AMhM Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgerichtsbeM - - - SS. > — — — - >> > ' — ^r. 155 Freitag, den 7. Juli 1905. Dieses Blatt erscheint täglich <a«ber Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Biertelsährlicher Bezugspreis 1 Marl 25 Pfg-, durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. >lne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickmersttah« 807, alle Kaiserlichen Postanstallen, Postboten, sowie dir Austräger entgegen, »rate werden di« fünfg«spaltene Erunitzeil« mü 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltig« Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Im Konkurse über das Vermögen des verstorbenen Handelsmannes Carl Guthmann in Callnberg soll die Schlußverteilung erfolgen. Dazu sind 226 Mk. S89 Pfg. verfügbar. Zu berücksichtigen sind Forderungen im Betrage von 6,402 Mk. 91 Pfg., darunter sind 13,00 Mk. als bevorrechtigt anzuerkennen gewesen. Das SchlußverzeichniS liegt auf der Gerichtsschreiberei des König!. Amtsgerichts Lichtenstein aus. Callnberg, am 5. Juli 1905. Der Konkursverwalter. Bekanntmachung. Frau Ida verehel. Schwäbisch hierselbst beabsichtigt die Errichtung einer Kl einviehs chlächtereianlage auf Flurstück Nr. 332 des Flurbuchs für Lichtenstein. Gemäß Z 17 der Reichsgeweibeordnung bringen wir dies mit der Auf forderung zur öffentlichen Kenntnis, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen vierzehn Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns anzubringen. Lichtenstein, am 5. Juli 1905. Der Ttadtrat. Steckner, Bürgermeister. Schm. Stadtsparkaffe Lichtenstein. Einlegerguthaben 6 Millionen Mark, Reservefonds 44VVOS Mark, Geschäftszeit 8—IS und 8—5 Nhr täglich. CiulegerziuSfuß Oli Oi Einlagen in de« erste« drei Tage« eines Kaleudermonats werde« »och für de« volle« Monat verzinst. Auf Wuusch erfolge« i» der Kegel Rückzahlungen von Einlagen ohne Knndignng «nd ohne gi«Sverl«st in beliebiger Höhe Rußland. Die gestern vom russischen „Regierungsboten" gegebene amtliche Darstellung der Vor gänge in Odesfsa und der Meutereien auf russischenKriegSschiffenhatdie früheren Nachrichten in allem bestätigt, auch darin, daß revolutionäre Zivil-Elemente die Hand im Spiele gehabt haben. Nach dem RegierungS- boten sind sogar noch einige Mannschaftsrevolten mehr vorgekommen, nämlich auf den Transportschiffen W e ch a und P r u t H.Der amtlicheBericht hat nur insofern eine Lücke, als er über das Verhalten des Schwarze meergeschwaders keinerlei Aufklärung bringt. Diese gewährt eine St. Petersburger Privatmitteilung, nach der eine Verschwörung unter den Besatzungen der Schiffe zu dem Zwecke bestand, ein gewaltsames Vor« gehen gegen das Rebellenschiff Potemkin zu ver hindern. Als Odessa in Sicht kam, wurde, wie schon gestern mitgeteilt, den Befehlshabern und Offizieren durch Zettel kundgetan, daß die Mannschaften sich im Falle eines Angriffsbefehls gegen ihreVorge - setzten wenden würden, und angesichts dieser Situation kehrte Admiral Krieger um und ließ in Sebasto- pol sofort abrüsten. Dieser Bericht klingt leider nicht unglaubhaft, so unerhört auch der ganze Vorgang an ich erscheint. Wenn man nicht an der Zuverlässigkeit der Be- ehlshaber selbst zweifeln will, kann man nur avnehmen, laß sie infolge verlorener Herrschaft über die Be atzungen den kläglichen Rückzug angetreten und >ann im Auslaufshafen, um weitere Erhebungen hintanzuhalten, mit mehr Vorsicht als Energie einen Teil der Mannschaften schleunigst entlassen haben. Wie dem nun sein mag, so kann die etwaige amtliche Darlegung auch hier nur Schlimmes zutage fördern. Aus den neuesten Meldungen ergibt sich, daß der zup Verfolgung des Potemkin entsandte Torpedobootszerstörer gestern bereits im rumänischen Gewässer erschienen ist, daß sich ferner die Wecha ergeben hat, daß es aber auf dem Panzer I Pobjedonossew zu neuen Unruhen oder Spaltungen, wie der Bericht besagt, in der Besatzung gekommen ist und daß die Rädelsführer an Land gebracht wurden. In Odeffa selbst soll es wieder ruhiger geworden sein. Daselbst ist nun Graf Jgnatiew mit besonderen Vollmachten ein- getroffen. In Petersburg zirkulieren Gerüchte, daß der vorgenannte Admiral Krieger Selbstmord ver übt haben soll und daß sämtliche Offiziere der Schwarzen Meer-Flotte beabsichtigen, ihre Demission einzureichen. — Nach Meldungen aus Konstanza in Rumänien hat der „Potemkin" sich bei Sulina der Kohlen eines italienischen HandelsdampferS be mächtigt. Politische Rundschau. Deutschland. *.Die Teilnehmer an dem in Milwaukee (Amerika) stattfindenden Delegiertentage der deut schen Veteranen u. Kiegeroereine Nord amerikas haben an denKaiserein Telegramm gesandt, daS mit den Worten schließt: „Als Zeichen der höchsten Verehrung und unwandelbaren Liebe und Anhänglichkeit zur alten Heimat senden wir kameradschaftlichen Gruß." Der Verband hat be schlossen, dem Kaiser zur silbernen Hochzeit ein An- gebinde zu senden. * Zu der jetzt vielbesprochenen jüngsten Herren, hausrede des Grasen Mirbach über die Stellung des Fürsten Bismarck zur Sozialpolitik sendet jetzt ein Engländer, Herr William Dawson, der Köln. Ztg. eine Zuschrift, die die Aeußerungen des ostpreußischen Magnaten auf ihren wahren Wert zurückführt. Er schreibt: .In der Sitzung des preußischen Herrenhauses vom 28. Juni vertrat Gras Mirbach die Ansicht, daß Fürst Bismarck innerlich ein Gegner der Invalidenversicherung gewesen sei. Vielleicht kann es zur Wiederlegung dieser Ansicht beilragen, wenn ich einige Aeußerungen erwähne, die Fürst Bismarck in einer Unterhaltung getan hat, die ich einst mit ihm über die Lanze Sozialpolitik getan hatte. Gegenwärtig auf der Reise, kann ich das Jahr nicht mehr bestimmen; die Worte des Fürsten stehen mir zweifellos fest. In dieser Unterhaltung lobte Fürst Bismarck vor allem die drei Versicherungs gesetze. Ja, er ging so weit, zu behaupten, daß eigentlich bei der Versicherung die Beiträge der Arbeiter hätten fortfallen müssen. Es sollte des Arbeiters gutes Recht sein, so drückte er sich aus, von dem Staat, dem er gedient hat, jedenfalls eine kleine Rente zu bekommen, mit deren Hilfe er ein unabhängiges, wenn auch bescheidenes Dasein führen könnte. Fürst Bismarck betonte, daß er seinerseits keine Beiträge erheben wollte, aber in dieser Hinsicht gingen die Meinungen seiner Mitarbeiter auseinander. Die Unterhaltung war beiderseits teilweise Englisch, teilweise Deutsch, und ich erinnere mich, wie Fürst Bis. marck, auf die Frage anwortend, wie er überhaupt zu der Idee der Versicherungsgesetze kam, ganz unbefangen sagte: Ich wollte die Arbeiter sür den Staat — das heißt sür den sozialen Frieden — gewinnen". Er brauchte sogar den englischen Ausdruck „diibe", wobei be merkt sein muß, daß das deutsche Wort „bestechen" einen ganz falschen Sinn von seiner Meinung geben würde. Seine Absicht war die Versöhnung der fozialenGegensätze, die Abwehr sozialer Mißstimmung. * Zu der Studienreise nach Kamerun und Togo sollen acht ReichstagSabgeord- nete kingeladen werden. Es wird namentlich auf sie Teilnahme von Mitgliedern der Butgetkommis- ion gerechnet. Die Reise gilt der Be- ichtigung der Plantagengrbiete und der bereits ertigHestellten Eisenbahnanlagen, sowie der Prüfung >eS in Aussicht genommenen Bahnprojektes in Kamerun. * Wie die „Deutsche Verkehrszeitung" mitteilt, werden zurzeit etwa rund 10000 weibliche Personen in rtatSmäßiger oder nicht etatS- müßiger Beamtenstellung bei der Postoerwaltung verwendet. Bei einer Gesamtzahl von rund 90 000 Beamten besteht somit */g aus weiblichem Personal. Im ganzen genommen werden die Erfahrungen, die mit der Verwendung von Frauen gemacht worden sind, als günstig bezeichnet. * Zur Ausschmückung des neuen Administrations gebäudes des Kaiserlichen Auffichtamtes für Prioatversicherung in Berlin hatten die Direktoren einer größeren Anzahl deutscher Ver sicherungsgesellschaften beschlossen, eineMarmor- statue, den deutschenKaiser dar st eilend, zu stiften, welche im Sitzungssaals des genannten Gebäudes Aufstellung finden sollte. Es war beab sichtigt, das Denkmal znr Feier der silbernen Hochzeit des deutschen Kaiserpaares zu stiften. Der Kaiser hat jedoch die ihm zugedachte Stiftung abgelehnt mit der Anheimgabe, die gezeichneten Summen zu wohltätigen Zwecken zu verwenden. Oertliches. «chtemftew, 6. Juli. Ein nenerliches Gewitter brach gestern in der elften Abendstunde herein, aller dings nicht in der Heftigkeit wie das Gewitter in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch. Immerhin brachte der nächtliche Regen eine Abkühlung. Heute sieht es grau und trüb aus und heftiger Regen ergießt sich. Die Hitze der letzten Tage hat, wie schon berichtet, nicht nur in Deutschland zahlreiche Opfer gefordert. So wurde in Venedig mitten auf der Lagune ein rudernder Gondolier vom Hitzschlag getroffen; er war sofort tot. Beim Passieren des Appeninentunnels bei Pracchia wurden viele Paffagiere des Schnellzugs Rom—Mailand infolge der fürchterlichen Glut von Krämpfen befallen und wollten sich aus dem Fenster werfen. Auch in Florenz und Umgebung sind zahlreiche Sonnenstiche vorgekommen. Die Meteoro logen stellen fest, daß seit siebzig Jahren Rom keine solche Sommerhitze hatte wie in diesem Jahre. * * * *— Vo« -er Gräfin Moutiguoso wird be richtet, daß der Großherzog von Toscana zum Ehrenkaoalier für die Gräfin seinen früheren Oberhosmeister Frhrn. v. Silvatici bestimmt habe, der sofort nach Florenz abrriste. Die Er nennung sei auf Wunsch des sächsischen Hofes erfolgt. Die letztgenannte Annahme dürste kaum den Tatsachen entsprechen, da der sächsische Hof keinen Einfluß mehr auf den Hofstaat der Gräfin auSübt. *— erd. Personalien vom Kgl. Seminar in Callnberg. Herren I)r. xdit. Bohn und vr. pdil. Kretzschmar am Königlichen Lehrerinnen- Seminar Callnberg sind, wie wir hören, am 1. Juli zu Oberlehrern ernannt worden. *— Erntenrlanb. Eine bemerkenswerte Neuerung bezüglich der Beurlaubung von
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