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Weißeritz-Zeitung : 25.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188403257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-25
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.03.1884
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DK „Weißeritz. Zeitung" «scheint wöchentlich drei- vu>l: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljiihrlich 1 M. 28 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - All« Postan- stalteii, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Wchmh -JeitWA. Amtsblatt Inserate, welch« bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Berbreitungfinden, werden init 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeik 20 Psg. für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhne in Dippoldiswalde. Nr. 37. Dienstag, den 25. März 1884. 49. Jahrgang. Zur Abrüstungsfrage. Gewichtige Gründe und beherzigenswerthe Stimmen sind vorhanden, um der Frage einer europäischen Ab rüstung eine eingehende Untersuchung zu widmen. Politisch ist die Situation dafür die denkbar günstigste, Deutschland, Oesterreich und Rußland stehen zu ein ander in fester, friedlicher Eintracht, Italien, Spanien, Rumänien und Serbien sind auch in den Kreis dieses Friedensbundes gezogen, der Rest der europäischen Staaten wünscht ebenfalls den Frieden und da auch sonst keine heikle Frage die Beziehungen der Groß mächte irgend wie in der Ferne zu beeinträchtigen droht, so scheint es, daß dieselben den Aufwand für die HeereSzwecke vermindern könnten, ohne ihre staat liche Sicherheit irgendwie zu gefährden. Wirthschaft- liche und moralische Gründe ließen sich überdies noch manche finden, um eine Abrüstung zu rechtfertigen, denn d,e Finanzen jeder Großmacht würden die Er sparnis von einer Anzahl Millionen in den Militär ausgalen als' einen großen Vortheil verspüren, der entweder den Steuerzahlern oder gemeinnützigen Re formen zu Gute kommen könnte. Oft hat man auch den Eindruck, als ob heutzutage die Staaten mehr Feinde im Innern, als draußen vor den Grenzen hätten, denn die anarchische Bewegung gährt und tobt fast in allen Kulturländern und diesen Geistern der Zerstörung muß bekanntlich noch in . anderer Weise als durch Machtmittel entgegengearbeitet werden. Muß man nun unter diesen Umständen auch dringend wünschen, daß ein Theil des Kapitals, der Intelligenz und der Arbeitskraft, welche die gewaltigen Heere in Anspruch nehmen, zur größeren und besseren Beförderung der inneren Wohlfahrt der Völker ver wandt werden möchten, so ist an die Abrüstungsfrage selbst doch nur mit größter Vorsicht heranzutreten. Zunächst dürfte doch die Abrüstung überhaupt nur eine theilweise sein, ferner aber auch eine allgemeine und drittens eine freiwillige. Zum Theil könnte die Ab rüstung nur stattfinden, weil keine Regierung auf die Grundlagen der nationalen Vertheidigung verzichten kann, allgemein müßte die Abrüstung vor sich gehen, weil sonst diejenigen Staaten, welche allein ihre Heereskraft verminderten gegen jene Staaten, welche nicht abrüsteten, in einen großen Nachtheil kämen und freiwillig müßte die Abrüstung vorgenommen werden, weil es ein ge fährliches Ding sein würde, einen Staat zur Ab rüstung zwingen zu wollen, denn gerade aus einem solchen Zwangsvorgehen könnte ein blutiger Krieg mit unberechenbaren Folgen entstehen und der Friedens ära ein jähes Ende bereiten. Trotz der Gunst der Umstände wird daher jeder Politiker, der nicht zugleich Schwärmer und Utopist ist, keine Abrüstung stürmisch verlangen oder auch von ihrer Inangriffnahme gleich viel erwarten. Zunächst müßte sich erst noch bewähren, ob die friedliche Aera, die jetzt für Europa begonnen, auch ungetrübte Dauer hat und vielleicht sogar noch einer Steigerung nach der westeuropäischen Seite, nach Frankreich hin, fähig ist, denn so ganz unmöglich dürfen wir es immerhin nicht halten, daß die Franzosen durch die Gewalt der Thatsachen auf dem Gebiete der inneren und äußere» Politik, durch schwierige Finanzverhältnisie, soziale Währungen, Mangel an Bundesgenossen für irgend welche Politik der Abenteuer, aber auch durch einsichts volle Staatslenker auch noch Friedensfreunde werden und sich mit Deutschland „ohne die Herausgabe von Elsaß- Lothringen" versöhnen. Dann hätte die Friedensära Europas eine neue Stütze erhalten und wäre in sich dann schon einer theilweisen Abrüstung gleich, indem die Großstaaten nicht mehr nöthig hätten, ihre Heeres- ausgaben zu steigern, wie es bisher immer der Fall war. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der sächsische Turnlehrer verein wird am 4. Juni in hiesiger Stadt seine diesjährige Versammlung abhalten. Wie wir hören, wird es sich der hiesige Turnverein angelegen sein lassen, den nach hier kommenden Turnlehrern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. — Bei dem am Sonnabend im Gasthof „Stadt Dresden" veranstalteten Festmahl zu Ehren des Ge burtstags des Kaisers Wilhelm betheiligten sich etwa 25 Herren. Hr. Amtshauptmann v. Keßinger brachte bei demselben den Toast auf den Kaiser aus. — 24. März. Bei der am gestrigen Tage in der hiesigen Stadtkirche vorgenommenen Ergänzungswahl des Kircherxvorstandes erhielten von den aus der Stadt abgegebenen 46 Stimmen die ausscheidenden Herren Seifensiedermeister Lommatzsch 29, Blechwaarenfabrikant Teicher 24, Privatier Louis Schmidt 20 Stimmen, während Lehrer emer. Dreßler mit 16 Stimmen neu gewählt wurde. — Für die eingepfarrten Ortschaften wurden ebenfalls die ausscheidende» Herren, für Ober häslich Gutsbesitzer Nitzsche, für Elend Vorwerksbes. Zimmer und für Ulberndorf Wirthschastsbesitzer Ranft, iviedergewählt. — Der Extrazug auf unserer Bahn, der am 21. März verkehrte, war leider etwas schwach, nur von 71 Personen, benutzt. Es fuhren nach Rabenau 18, Spechtritz 3, Seifersdorf 2, Malter 6, Dippoldis walde 38, Schmiedeberg 4 und Kipsdorf —. — Nächste Mittwoch kann wegen einer Reparatur kein Wasser aus der hiesigen Wasserleitung entnommen werden. Also vorgesehen! Klingenberg. Trotz gebotener und entschiedener Verschwiegenheit hatte man doch Ahnung von dem Tage der Ankunft des allseitig verehrten Herrn Ritter gutsbesitzers W. Wolde und Frau Gemahlin, welche am 22. März von der Hochzeitsreise zurückkehrten, und deshalb war ganz Klingenberg mit zahlreichen, sinniggearbeiteten Ehrenpforten, Guirlanden und Fahnen geschmückt. Es herrschte überall große Begeisterung, überall herzliche Freude und am Sonntag Morgen brachte frühzeitig das Stadtmusikchor aus Dippoldis walde ein prächtiges Morgenständchen. Mulda. Wie aus Nr. 34 der „Weiß.-Ztg." er sichtlich, beabsichtigen die Herren Wigankow u. Mehner in Bienenmühle an der Mulde eine Papierfabrik anzulegen. Der Erzgebirgs-Zweigverein Mulda berief nun auf Sonntag, den 23. März, in den Bahnhof Lichtenberg alle Wiesenbesitzer, Inhaber von Trink brunnen in der Nähe des Flusses, Fischereieigenthümer rc. zu einer Besprechung ein, um gegen die Anlage derselben zu protestiren. Wir werden über den Ver lauf der Versammlung demnächst berichten. Dresden. König Albert hat sich am 21. März zum Geburtstage des Kaisers Wilhelm nach Berlin begeben und ist von demselben und den königlichen Prinzen aufs herzlichste empfangen und ins königliche Schloß geleitet worden. — Prinz Friedrich August begleitete den König nicht, infolge des anhaltenden Krankheitszustandes seines Vaters. — In dem Befinden Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg ist eine erfreuliche Besserung eingetreten, so daß eine baldige Genesung zu hoffen ist. Der Masern ausschlag hat sich sehr intensiv, aber in vollkommen regelmäßiger Weise entwickelt; der hohe Kranke ist fieberfrei, hat auch etwas Nahrung zu sich genommen, und katarrhalische Erscheinungen sind nicht vorhanden. — Nach dem neuesten Bulletin hat der Prinz einige Stunden geschlafen; der Masernausschlag verblaßt. — Der Kantoren- und Organistenverein der Kreishauptmannschaft Dresden wird seine dies jährige Versammlung am 15. April in Dresden ab halten. — Nachdem die zweite Kammer s. Z. beschlossen hatte, der Regierung die Petition wegen Erbauung einer Müglitzthalbahn „zur Erwägung zu über weisen," beschloß die erste Kammer über dieselbe, sie der Regierung „zur Kenntnißnahme zu übergeben", nach Beschluß vom 21. März blieb aber die zweite Kammer bei ihren« Votum einstimmig stehen. — Mit dem 1. April tritt ein neuer Tarif für den Transport böhmischer Braunkohlen nach Sachsen und Preußen in Kraft. Derselbe soll auf den, für die sächsischen Staatsbahnen demnächst allge mein maßgebenden ermäßigten Einheitssätzen beruhen und dürste sonach für Entfernungen über lOOKilometer ab österreichischer Grenze ziemlich erhebliche Fracht reduktionen bringen. — Der Jahrmarkt in Dresden wird trotz des milde«« und guten Wetters wahrscheinlich nur schwach besucht werden, so wie es der Engrosmarkt am Freitag und Sonnabend war. Zu demselben waren nur sehr wenige Fieranten erschienen, die fast allgemein über Mangel an Absatz klagten. Nachgewiesener Maßen kommen schon seit Jahren viele der größeren Geschäfts leute und der kleineren Fabrikanten nicht mehr hier her und wird der Absatz am Platze meist nur durch die Zwischenhändler besorgt, deren Preise zumeist aber durchaus nicht unter die von den hier domizilirten Ge schäften geforderten gehen. — Die Militärvereins-Verbände Deutschlands haben beschlossen, an den Reichstag eine Petition zu richten, um nachträgliche Zuwendung von Pensionen an solche Kameraden, bei denen sich in Folge der Strapazen des Feldzugs 1870—71 die körperlichen Leiden erst nach Ablauf der letzten Anmeldefrist (1876) eingestellt haben. Es macht sich deshalb zur nachdrück lichen Begründung der abzufassenden Petition erforder lich, alle bei den hierseitigen Vereinen vorgekommenen Erkrankungsfälle obgedachter Art zu konstatiren, um solche möglichst ärztlich und behördlich bescheinigt einem für die Petition zu gewinnenden sächsischen Reichs tags-Abgeordneten unterbreiten zu können. Die Vor stände werden deshalb aufgefordert, in ihren Vereinen in der obgedachten Weise die nöthigen Erörterungen anzustellen und, wenn irgend thunlich, bis zum 1. April d. I. das Resultat derselben unter Beifügung der für die einzelnen Fälle erlangten Atteste an den Bezirks vorsteher ihrer Amtshauptmannschaft einzureichen. Die Kämpfer von 1870/71 werden hierdurch aufmerksam gemacht, die Anmeldefrist nicht zu versäumen. — Der sächsische Artillerie-Schießplatz bei Riesa, der gleichzeitig für die Riesaer Garnison als Exerzier platz vient, dürste in Kurzem eine bedeutende Ver größerung erfahren. Je größer die Flugbahn der Feuerwaffen wird, desto schwieriger ist es bekanntlich, geeignete Schießplätze aiizulegen. Um nun diese«» bei einzelnen preußischen Armeekorps recht fühlbaren Uebel- stande zu begegnen, soll das 4. Armeekorps (Provinz Sachsen) seinen Schießplatz ebenfalls im Gohrischer Forstrevier erhalten, wodurch dieser Wald allerdings zum Theil verschwinde» würde. Das Barackenlager zu Zeithain würde infolge dessen noch einmal so groß «verden. Dein jetzt versammelteil Reichstage wird wahrscheinlich eine darauf bezügliche Vorlage zugehen. Tharandt. An Stelle des verstorbenen Rent amtmann v. Schröter tritt mit dem I. April der Rentamtmann Schwenke vom Forstrentamt Auerbach. Leipzig. Der Bau des auf dem Roßplatze zu errichtenden Schlachten-Panoramas, in welchem die Reiterschlacht von Mars la Tour zur Anschauung kommt, soll schon zu nächster Michaelismesse eröffnet werden. Dasselbe ist bereits im Rohbau beendet und wird an der inneren Ausstattung rüstig gearbeitet. — Das hiesige Polizeiamt macht amtlich bekannt, daß am 21. März in einen« Hails« der Leplanstraße ein herrenloses Kistchen aufgefunden worden «st, in welchem sich zwei mit Pulver gefüllte eiserne, an den Enden fest verschlossene Rühren befanden, die mit
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