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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920323013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892032301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892032301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-23
- Monat1892-03
- Jahr1892
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ft her hauvtexvedttio» ah« den im Stadt» t»»irl »ad d» Barorte» errichtete» «»-- gab,stellen abgeholt: vierteljährlich^4.ÜV, dei tnximaliaer täglicher Zustellung int Laut >» üchü. Durch die Post bezogen sür Deatschland a»h Oesterreich: vierteliährlich -I t.—. Direkt» tügltch« KreuzbandienLung in» «n«la»d: «aaatttch Morgen-Ausgabe kie Morgen-Aatgab« erscheint täglich>/,7 Uhr, »t, Nbend-ilutgab« Wochentag» 5 Uhr. Le-ictiou »uZ Lrpe-Uioa' L»hnn»etg»Ge 8» U« ikn-dttio» ist Wocheulog« »»unterbrochen Mi- »» ftgtz 9 bi» Ab«»» 7 Uht. Miile«: vtt» Rir»«'t Lsrtt». lAlfnest Hotz», U»tverfität«straß» t. Laut» Lösche. eathorintnftr. 14, Part. »äh «lntgtplatz 7. ttpMtr.TagklilM Anzeiger. Legan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Z15V. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauutmachuuß. Die Neupflasterung der Thanffeeftratze in Lelpzig-Reudnltz von und mit der Kreuzung der Kohlgartenstragt bi» und mit der treuzung der Wnrzener Straße soll an einen Unternehmer ver dungen werden. Die Bedingungen und Zeichnung für diese Arbeiten liegen in unserer Ttesbau-Berwnttuna, Rathhau«, 2. Stockwerk, slimmer Sk. Li aut und können doielbst etnaesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren tm Betrage von 35 >E, welche auch n> vriesmarkrn tingesende« werden können, entnommen werden. Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig ausgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerslalte«, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der erfolgten Vergebung znrückverlanat wird. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift ..Pflasterung der Lhaufseeftratze" r,:>r! n ebendaselbst und »war bt» zum 3t. Hs». Mt». Nachmittag» ' Ihr ktnzuretchen. Der Rath behält st- da» Recht vor, fämmtllch« Angebote äb- b U lo. 11l zig, de» LI. März 1692. De» Rath« der Stadt Leipzig Straszenda« - Deputatta«. Lekauntmachung. Die Herstellung einer Schleußt im Profile lll. El. im Wind- «ichlrnwrgr, von der A«hanut»»A>e« bt« an den Apala-Gaal soll, vorbehälllich der Zustimmung der Herren Stadtverordneten zu diesem Schieußenbaue an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in nnirrer Tiefbau-Berw-itung, Rathhau», 3. Stockwerk, Zimmer Ar. 33, ans und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Ge bühren im Betrage von 50 >4. welch« auch in Briefmarken nngesendet werden können, entnommen werden. Den nnberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig aufgetretenen Bewerbern wird dies« Gebühr wieder zurückerstattet, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der erfolgten Vergebung znrückverlanat wird. Bezügliche Atmebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schleuse t» Windmühle«»»,e" versehen ^«»daselbst, und zwar bt» zum 81. diese» Monat» Nachmittag» 5 Uhr etuzarrichen. Der Rach behält sich da» Recht vor, sünrmtlich« Angebot« nizulehnen. Leipzig, da» LI. Mir» 1893. De» Rath» der Stadt Leipzig la. 1168. Slraszenbau-Dedutatto». Dekaantmachuu-. Die Regelung da Fußwege in da Leffingftratze soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für dies» Arbeit liegen in unsaer Tief bau.Berwaltung, Rathhau», 3. Stockwerk, Zimmer Nr. 23, au» und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Ge- bthren tm Betrage von SO >4, welch« auch tu Briefmarken kingesendet werden können, entnommen werden. Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig ausgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerstattet, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der »folgten Vergebung zurückverianat wird. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Regelung der Fußwege t« der Lefflngftratze" versehen ebendaselbst, und zwar bt» zwn 31. ds». Mt». Nach mittag» b Uhr etuzi, reichen. Der Rach behütt sich da» Recht Vor, sämmtlich« Angebote abzu- lehne». Leipzig, den IS. Mär» 1893. 1°. iSib. De» Rath» der Stadt Lechzt, Straßenbau-Deputat tan. Dekamümachllllg. Die Regelung der Fußwege tu der Rasenthalgafse zwischen dem Pieißensteg« und der Humboldtstrah« soll an «inen Unternehmer verdungen werden. Di, Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau- Bmvaltuna, Rathhau», 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 23, au» und können dasvlbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 50 welche auch in Briefmarke« «ingesandet werden können, entnommen werden. Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig ausgetretenen Be werben, wird diese Gebühr wieder zurückerstattet, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekaantmach»ng der erfolgten Vergebung zurückverlangt wird. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: ..Regelung der Fußwege tu der Rofeuthalgaffe" verleben ebendaselbst und zwar bi» zum 31. d. Mt»., Nachmittag» L Uhr einzureichen Ter Rach behält sich da» Recht vor, sämmtlich« Angebot« ab- zoletmen. Leipzig, de» 19. März 1692. De» Rache» der Stadl Leipzig l». »MS. StratzeudaueDeputatto». Jnsertion-pret« Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reklamen unter dem RedactioaSstrich (»ge spalten) 50-4. vor den Fainilieunachrtchtrn <«. gespalten) 40 Größere Schriften laut unsere« Preis» verzeichniß. Tabellarischer und Ztffrrnsatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen <gesalzt), nur mit dar Morgen-Ausgabe. ohne Pvstbesörderuug » 60—, mit Pvstbesörderuug 70.—- Annahmeschluß für Inserate: Nb and-Ausgabe: Vormittag» IS Uhr. Morgeu-Bn-gab«: Nachmittag« »Uhr. Sonn- und Festtag» früh 9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle, ft «ine halb« Stund« früher. Ans »rate find stet» an hie Expedits» zu richten. Druck und Verlag »on E. Polz t» Leipzig Mittwoch den 23. März 1892. 86. Jahrgang Lekamrtmach««-. Die Regelung der Faß»«»« tu der Frankfurter Straße »wischen der Leibntzftraßi »ad her hohen Brücke soll an «tue» Unternehmer verdungen werden. Die Bedingt«,«, für dies« Arbeit liegen i« nuferer Tiefbau Verwaltung, Rathhau» 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 23 au« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrag von SO -4. welch« auch m Briefmarken eingefeadet »erden 'tunen, entnommen «erde». Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig «»fgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerstattet. wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen »ach Bekaimtmachung der erfolgten Vergebung znrückderlanai wirb. Bezüglich« Angebot« sind verfiagelt and mit der Antichrist: . Reiteln«, der Fußwege t» der Fraukfurter Straße" verleben ebendaselbst, und zuvor bt» zu» 81. d. Mo»., Nachmittag« b Udr küijarrichen. De« Nach behält sich da» Iftch» vor. fämmtltch« Angebot« abza- ich»rN. Lttpzi» de» 19. «tzr, 1998. »>« R»tß« der St«dt Leipzig Lekanntmachung. Die Herstellung einer neue» 40 cm weite» Thourohrhauptschleuße in der Heinrichstraße in Lrtpztg-Nrndnttz zwischen der Chaussee- fraß» und dem Tauöchenwea soll, vorbehaltlich der Zustimmung der Herren Stadtverordneten zu diesem Schieußenbaue, an einen Unter nehmer verdungen werden. Di» Bedingungen und Zeichnung sür dies« Arbeiten liegen in unserer Tiesban-Verwaltung, Rathhau» 2. Stockwerk. Zimmer Nr. 23, au» und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Ge bühren tm Betrage von SO >4, weich» auch in Briefmarken «in- gesendet werden könne», eninoimncn werden. Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig aufgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerstattet, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der erfolgten Brrgrbung zurückverlangt wird. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Schleußcnbau tu »er Hetnrichftraße" versehen ebendaselbst, und zwar bi« zum 31. d. M., Nachmittags 5 Uhr, einzilrrichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtlich« Angebote ab- zulehne». Leipzig, den 21. März 1892. l«v 1169. De» Rathr» der Stadt Leipzig Stratzeiibau-Drputattsn. Lekaimtmachung. Di« Pflasterung der macadainistrten gahrbabllstreifen der Delttzscher Straße zu Leipzig-Eutritzsch zwischen der Theresiea- und Querstraße soll an einen Unternehmer verdungen werde». Die Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhau» 2. Stockwerk, Zimmer Sk. 23, au« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung d»r Gebühren im Betrage von 50 -4, weiche auch in Briefmarken elngesendet werden können, entnommen werden. Den unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig ausgetretenen Bewerbern wird dies« Gebühr wieder zurückerstattet, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der ersolgten Vergebung zurückverlangt wird. Bezügliche Angebot« sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung »er Delitzscher Straße »u Leipzig-Eutritzsch" versehen «bendaselbst, und zwar bi« zum 31. d. Mt». Nachmittag» 5 Uhr einzureicheu. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtlich» Angebote ab- zulehnen. Leipzig, den 19. März 1892. De, Rath, der Stadt Leipzig la. 1215. Straßenbau-Deputation. Erledigt hat sich unser« Bekanntmachung vom 23. Januar er., den Lohnkellner «arl Wilhelm vage« betreffend. Leipzig, den 17. März 1893. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armen-Amt, «btheiluug IV».) Hentschel.Hr. Lekanntmachlillg. Sonnabend, den 26. März, Vorm. 10 Uhr, soll im Geschäfts zimmer de» Prov.-Amte» Leipzig. Pieißenburg, eine Partie Noggr»- u Weizenkleie >c. sowie auSrangtrte Geräthr u Materialien öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung ver< steigert werden. Leipzig, den 21. MLrz 1892. Küntgl. Proviant-Amt. Bekanntmachung. Da» der hiesigen Schulgemeinde gehörige, an der Lindenstraße unter Nr. 15 b de» Brandcataster» sehr schön gelegene ehenialtge Schulgebäude mit Hofraum und Garten, Parcelle Nr. 139 de» Flur- buchs, beabsichtigen wir zu verkaufen. Das Gebäude enthält 4 geräumige Famllienivohnuugeu und befindet sich tm besten baulichen Zustande Kaufprei» 21 000 Ltebertwolkwttz, den 19. März 1892. Der Schuldarftand. Ltebnrr. Sroßherzogthum Sachsen-Weimar. Verkauf von Lichen- und Vothbuchen-Ltarkhol) im Großherzogl. Bichs. Forstrevier Allste» bei Oberröblingen au der Helme, Station der Eisenbahn Ersurt- Sangerhauseu. Montag, den 28. Mär, d. I.» sollen folgende Hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: I. k-tol»«»i-k44i»rftli«»>n. Eichen-Schäfte l. Dualität. ». 111 Stück von 48 bi» 89 am D. und 3.8 bt« l6 m L. — 365.24 < bin in den Forstorlen Unt. Schäser-burg, Knebelrode und Mittelschlag, d. 109 Stück von 48 bi» 6l cm D. und 4 bi« 14 m L. — 282,22 « bin in den Forstorten Ob. Schluftergrund, Wolsslöcher und Röderstieg, e. 111 Stuck von 48 bis 92 cm D. und 8 bt« 16 m L. — 293,83 > bin in den Forstorten Beerkopf, Ob. Boruthalswaad und Ob. Schleis, thaltwaud. ». «ichrn. Schäfte U. Qualität. 198 Stück von 24 dt» 65 am D. und 2 bis 12 w L. — 227,59 cbm in den vorgenannten Forstorte» »ad in den Hauungen Schlangen thal und Unt. Lornthalswand. O. Eichen-Spitzen. 143 Stück von 29 bt« 69 «a D. »ud 4 bi» 11 w L. — 97,02 cbm daselbst. II. 76 Stück Schäfte von 39 bi« 87 cm D. und 4 bt» 11 m L. --- LLH6 odm au« den Hauungen veerkopf, Ob. Schleisthallwaad, Unt. Borathalswand und Nauland Zusammenkunft: Vormittag« 9'/, Uhr tm Noth'schen Gasthof zu Allstedt. Sausiustige haben sich wegen Vorzeigung der Hölzer und Tr laagung der Nmnmerverzeichatff«, sowie der besonderen Kaub bedknaunaen au di« Großherzogl. Forstverwaltnng z» Allstedt (Sachseu-Weimar) zu wenden. Weimar, den 8. März 1892. Die Großherzogl. Forftinfpertio«. Die Zustande in Italien. Kaum «ine andere Regierung io Europa hat der Lolk» vertrelung gegenüber einen so schweren Stand al» die italienische, sic befindet sich in unaufhörlichem Kampfe gegen die extremen Elemente der Opposition, welche ihr da» Leben so viel al» nur irgend möglich verbittern. Dieser Kampf ist um so unerquicklicher, weil er von denen, welche ihn Hervorrufen, gan» vniweifelhaft nicht au» Balerlaad«. liebe, sonder» «nä Luft am Skandal geführt wird. L« ist eine bekannte Thatsache, daß Italien mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und daß es der stcegierung bisher nicht gelungen ist, trotz aller ausgewendelen Beinühungcu daS (Michgewicht i»i (Staatshaushalt her- justellen. Diese Sachlage wird von der Opposition dazu auSgebeutct, die Regierung vor dein Lanke blosirustellen, als ob cS ihr an der nölhigen Keniilnisi und (Geschicklichkeit ehlte, die Kräfte des Landes zweckeittsprecheud zu verwende», während die eigentliche Ursache des Fehlbetrages in der Unserligkcit der Zustände zu suchen ist, welche sich durch lange Misiwirthschaft entwickelt haben Wenn die Einnah men hinter den, Voranschläge Zurückbleiben, so ist das »och kein Zeichen der Unfähigkeit der Fi»a»:leituiig, sondern darauf mben in diesem Falle unrwcisclhasl die wirthschaftlichen Stockungen des vergangenen wahres cingewirkt, die nicht allein in Italien, sondern in ganz Europa beobachtet worden sind. Und deshalb war c» wohl mehr der Ausdruck der Verlegenheit, welcher Rndini bewog, die übertriebene Verausgabung von StaatSschuldciitileli! als Grund de» wirthschaftlichen Rieder- gange- zu bezeichnen, als auf Thatsachen beruhende lieber- ^euauiig. Wenn die Einiiabmen hinter dem Voranschläge uriickbleiben, so kann das ein vorübergehender Zustand sein, in Italien ist daS aber nicht zutreffend, dort liegt der Fehler an der Krankheit der ZustLnde, welche ihren Ursprung aus einer langen traurige» Vergangenheit herleiten. Dahin gehört vor allen Dingen daS Verhältnis! der Großgrundbesitzer ru den Klein bauer» und den ländlichen Arbeitern, welches der Umgestaltung von Grund aus bedarf. Ein Programm zur Abhilfe der bestehen den Ucbelständc hatte bereits Erispi entworfen, aber mit der Ausführung scheint e- schlecht bestellt gewesen zu sein, man bat nicktS weiter davon gehört, dagegen haben die Erfahrungen der neuesten Zeit gezeigt, wie weit man mit den Reformen in der Roinagna und in Sicilien zurück ist. Bon diesen Dingen verlautet in den Reden der Opposition- Mitglieder kein Wort, die Verhaftungen von Mördern und Verschwörer», die .Kämpfe welche diese mit Polizcimannschaflcn und Truppen zu bestehen habe», werden verschwiegen, weil man sick scheut, kiese Dinge an die große Glocke zu schlagen, aber die Wirkung bleibt dieselbe, nur der Zusammenhang, in welchen, diese Aus wüchse mit den Finanzen drS Lande- stehen, wird nicht öffent lich klar gestellt. Weil die Opposition sich scheut, da« Kind beim rechten Namen zu nennen, greift sie zu dem An»k»nft«niitlel, dir Beziehungen Italien« zum AuSlande al« fehlerhaft auSzugebcn. Wenn man der Opposition Glauben schenken sollte, so wendet Italien viel zu große Summen für Militairzweckc auf, und an dieser Verschwendung ist nur der Dreibund Schuld, wenn sich Italien mit Frankreich verbünden wollte, dann würde eS längst nicht so viel sür daö KricgSbudget auszugeben baden. Das ist die stet- wicderkehrendc Klage, mit deren Zurückweisung so viel Kraft und Zeit verschwendet wird, aber diese immer wiederkchrciiden Erörterungen über daS längst erschöpfte und abgetbanc Thema haben doch zur Folge gehabt, daß die Opposition im italienische» Abgeordnetenhaus« am Tage der Entscheidung, den N. März, dir beträchtliche Habt von t57 Mitgliedern erreicht hatte, welche gegen die Tages ordnung Indclli stimmte, des Inhalts, daß die Kammer von den Erklärungen der Regierung Kenntniß nimmt und daS Budget genehmigt. Sehr beachtenSwerth erscheint, waö Rndini über die inter nationale Lage sagt«: Die äußere Politik der Regierung sei »ach Ueberliescrung und Pflicht wesentlich friedlich, aber Nie mand könne die Zukunft für den Zeitraum eines Jahres vorauöschcn, man könne die Berlheidigung des Vaterlandes nicht uni einiger Millionen willen in Frage stellen Nach dieser Erklärung wurde die Tagesordnung Indelli mit 261 gegen >57 Stimmen angenommen und daS Budget genehmigt. DaS ist aber kein Sieg deö Ministerin»«, sondern ein kläglicher Zu stand, dessen wahre Natur um so deutlicher zur Erscheinung tritt durch den Antrag aus geheime Abstimmung, welcher den Vorrang vor dem Anträge aus namentliche Abstimmung erhielt. Rndini machte auch darauf ausmerksam, daß e» bei Ver- tranenSkundgebungen Regel sei, namentlich abzustimmen. Die Krisis ging glücklich vorüber, die Regierung batte eine Mehr heit von >04 Stimmen, aber in Anbetracht der zur Ent scheidung stehenden Frage kann diese Mehrheit nicht als zulänglich erachtet werden. Der Sturm gegen das Ministerium hat den» auch noch keineswegs ausgehört, Eavallotti und Imbriani sind unaus gesetzt bemüht, dem Ministerium Steine in den Weg zu wälzen Am 18. März stellte Eavallotti die Anfrage, ob eS wahr sei, daß au« den im Kammerarchiv hinterlegte» Acten deö ProceffeS in Massauah das Verzeichniß der von Livraghi ermordeten Personen entfernt worden sei. Rndini verneinte die Frage, und al- Imbriani die Erklärung Rudiui'S al- unglaublicl brzeichnele, sagte Rndini: ,Ich lüge nicht". Der daran folgende Lärm veranlaßt Bonghi zu dem Vorschläge, durch besondere Diöciplinarmaßreaeln den täglich sich wiederholen de» Kammerskandalen ein Ende zu machen. Der 21. März endlich brachte eine Interpellation Imbrian,'- über die w,rth> schastliche Lage, welche Rndini in demselben Sinne beantwortete wie da- schon durch sein« Erklärungen am 17. März ge- schehen war. Natürlich war Imbriani nicht befriedigt und kündigte einen darauf bezüglichen Antrag an, wrlchrr nach Erledigung de» Budgets berathen werden soll. Man würde sich nicht lvnndern können, wenn die Geduld Rndini » durch die fortwährenden Nadelstiche der Opposition erschöpft würde, bisher hat er aber eine btwundcrnSwerthc Ruhe in der Abwehr der Bestrebungen der Opposition be wiesen. Es ist nicht abzusehen, welchen Zweck Imbriani und Eavallotti bei ihren fortgesetzten Angriffe» der Regierung ver folgen, eS sei denn, die Opposition vor dem Aus- und Inlande bloß zu stellen, denn da» können doch die Skandalmacher von Beruf nicht hoffen, daß e- ihnen gelingen wird, da» Ministerium zu stürzen und selbst eine Stellung im Ministerium zu finden Solche Bestrebungen haben nicht einmal in der Republik Frankreich Erfolg, wo an ruhe- störenden Personen im Parlament kein Mangel ist, der ge- werb-mäßige Ministerstürzer Elemenceau ist noch immer ebne Portefeuille und wird auch so leicht kein» erbalten, und doch ist er >m Vergleich mit Imbriani ein unschuldige» Kind. Man schenkt den Vorgängen im italienischen Parlament vrrhältnißmäßig nur geringe Aufmerksamkeit, und doch bat der Sturz Er,Dpi'« vor einem Jahre große Aufregung ver ursacht. Heut« waltet in Itnüen eine Regierung, welch« ihr« Thätigkeit weniger auf äußere rauschende Erfolge gründet, al» auf die ruhige und zielbewusste Fortführung der Geschäfte unter Ausicchthaltuiig der bewährten Beziehungen zu den ver bündeten Mächten. Ausbrausende Teinperamente, wie da« Erirpi S passen in die Leitung der italienischen Verhältnisse nickt hinein, das haben die Ereignisse de» letzten Jahre» dargetban. Rndini'S Kälte und Ruhe gewähren weit größere Bürgschaft für die Dauer, als daö prickelnde, stets aus Effect b-dachte staatS- männische Talent EriSpi'S. Seine Kritik der deutschen Kirchenpolitik, welche seinem Sturz voraiiging, war nicht ge eignet, die Vorliebe, welche man sur ihn in Deutschland hegte, zu erhöben, und bei der Bciatbung der Handelsverträge bat er vollends die Sympathien eingebüßt, welche man ihm früher in Deutschland entgcgenbrachte. Die Partei, über welche er gegenwärtig >in italienischen Parlament verfügt, ist klein — das will an sich nicht viel sagen, denn die Parteiverhältniffe in der italienische» Abgeordnetenkammer wechseln se nach der augenblicklichen Strömung, aber au» seinem ganzen Verhalten ist der Acrger erkennbar darüber, daß er nicht mehr die Zügel der Regierung in den Händen hält. Rndini wächst von Tage zu Tage in der öffentlichen Meinung de» Ausländer, und eö ist nur im Interesse de» Dreibünde», wenn wir ihm eine lange und gedeihliche Wirksamkeit al« Leiter der italie nischen Regierung wünschen, bisher hat er di« ansänglich sehr chltchternen Erwartungen, welche wir seiner Amtlführung eutgegenbrachten, stes» übertroffen. * Leipzig, 23. März. * Der »Reichsanzeiger" ist in der Lage, vorläufig mit- zutheilen, daß ringcgangencn Anzeigen nach daö Gesammt- ergebuiß der preußischen Einkomniensttuervrr- anlagung sich voraussichtlich günstiger gestalte, als da» Finanzministerium bisher annahm. Nach der »National- Zeitung" beträgt der Mehrrrtrag 40 Millionen Mark. * Wie der..ReichSanzciger" mittheilt, verlieb der Kaiser dem Wirklichen Geheimen AdiniralitätSratb Richter den Charakter als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädicat Excellenz. * Bei der Landtagsersatzwahl im Kreise Sckrota wurde I)r. von ZvltowSki (Pole) mit 354 von 401 ab gegebenen Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat Rau mann au» MicuSzew» (nationallibrral) erhielt 47 Stimmen. * Nach den „Hamburger Nachrichten" lauten die Nach richten über daS Befinden Bismarck'» befriedigend. * Eine große Anzahl hervorragender nationalliberaler Männer im tLroßherzogthum Hessen erläßt folgenden Aufruf: NatiiniaUibcrale Partei- und Gesinnungsgenosse» l Tief erschüttert durch den so jähe» Heimgang Sr. königl. Hoheit des GroßherzogS Ludwig IV. von Hessen trauert um den zu früh Verblichenen das Hcssenland, wie auch da» große deutsche Vater land. Der Tod des ritterlichen Helden, des siegreichen Führers seiner kanivseSinnthige» Hessen, de« einsichtsvollen, leutseligen, gerechten Regenten wird überall auss Schmerzlichste empfunden. Wie Er in schwere» Tagen für de« Vaterlandes Ehre und Einigung uiulhvoll sein Leben einsetzte, so stand er allezeit treu zu Kaiser und Reich und Überzeugung«»»!! bethätlgte er sich al» echt deutschen Fürsten, wenn es sich um die Kräftigung und Förderung des Deutschen Reiche» handelte. In dem engeren Vaterland waltete er wohlwollend und gerecht seiner hohen Pflichten. Voll seiner Fühlung für die Brweguoaea tm Leben des Volte», offenen Sinnes für dessen Bedürfnisse, wußte er die mit seiner Anregung schon angebahnte Ueberleitring de» hessischen Volkes aus schweren inneren Wirren und Zerklüftungen unter Mitwirkung von unseren politischen Anschauungen nahestehen den Staatsmännern in eine neue glücklicher« Zeit deS Friedens, der wirthschaftlichen und geistige» Entwickelung zu vollziehen. Er verstand es, das ruhige Fortschrettea auf allen Gebieten de» mensch lichen und staatlichen Lebens anzureaen und durch weise Maßregeln zu fördern. UnS war die Freude beschieden, sein landeSfürfttichrS ernstes Sweben und Walten, wie die damit verbundenen gesetz geberischen Vorschläge tm Große» und Ganzen zu unterstützen und so an dem große» Werke der Förderung de» Wohl» und Gedeihen» deS hessischen Volkes mitzuarbeiten. Uns drängt eS deshalb, an seiner Bahre die Gefühle tiefsten Dankes niedcizulegen. Wir werden sein segensreiche- Leben als ein kostbares Vermächtniß bewahren »ud ataube« in seinem Geiste zu handeln, wenn wir, wie seither auch weiter unabhängig und frei unser Wort im Sinne deS gemäßigte» Fortschrittes, welchem wir zugetha» sind »nd bleiben, erheben, überzeugt, daß auf diesem Wege die friedliche, Glück und Segen verhetßeode Zukunft de» hessischen Lande« am besten gewährleistet werde. Möge im Lande Philipp » de« Großmiithiaen allezeit eia im Reich sestgegrüiidcle, die friedliche sortschreitend« Entwickelung verbürgende, hierarchischen und coiisessiouelle» Eta- und Uebergriffe» fest cntgegeiitreteilde StaatSlettuug unser eugere« Vaterland schirme» und beglücken. Vertrauensvoll sehen wir in dem jungen Sproß de» hessischen Hauses, in unierem Großherzog Ernst Ludwig, den verheißungs vollen Sohn seine» tm Herzen de« hessische» Volke» fortlebenden unvergeßlichen, tm Krieg wie im Frieden ruhmreichen Vater». Galt schütze unseren Großherzog und unser Hessenlaud. * I» dem Proceß wider Paasch und sieben Genoffen wegen Beleidigung des auswärtigen Amte«, de» deutschen Gesandten in Peking und anderer GesandtschaftSbeamten erkannte heute der Gerichtshof auf Einstellung txS Ver fahren« gegen sämmtliche Angeklagte wegen örtlicher Unzu ständigkeit. * Der russische „Rcgierung»bote" veröffentlicht nach folgende Ernennungen: Der Sr. Majestät dem Kaffer Wil helm attachirt gewesene Generalmajor Graf Golenitschew- Kutiisow ist zum intrrimfftischen Hofmarfchall de» kaiserlichen Hofe», der Bischof von Luzk, Ko»lowSki, ,un> Erzbischof von Mobijew und zum Metropoliten aller katholischen Kirche» Rußland», der Prälat Symon zum Snffraganbisckof de» Mohilew'schen ErzdiSthumS, das Mitglied de» Conseil» der ReichScontrole Iwastschenko zum UuIerstaatSsecrelair im Ver kehrs-Ministerium ernannt. * Wie man an» London meldet, würde nach den daselbst eingelauscnen Nachrichten die Regierung der Vereinigte» Staaten Nordamerikas lebhaft wünschen, die aus Anlaß de- Zwischenfall» von New-OrleanS entstandene Differenz mit Italien endlich beigelegt zu sehen und die normalen zu ertbeilenden Entschädigungen abzuwartrn. Da» italienische Eabiuet soll von den gleich« entgegen»«»»»»« Dig.
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