Unterhaltung und Geschäftsverkehr. .N 88 Dienstag den 30. März 1838. Erscheint tagt. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeilc zu b Pf. werden bis Abend« 7 Uhr (Sonntag- von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abon. nement s Vierteljahr 1 Thlr., (6N Zeilen unentgeldl. Inserate); 2. Abonnement ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'S Haus. Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 1t> Ngr.— Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u. Waisenbausstraße 6 pt. Die M werden auch im nächsten Quar tale zn dem bisherigen billigen Preise von 13 Ngr. pro Vierteljahr unver ändert forterscheinen. Bestellungen werden angenommen in der Local- und Provinrial-Nnchrichteu. Dresden, den 30 März. — Ueber die Ankunft des Prinzen Georg von Sach sen in Paris meldet der „Moniteur" vom 27. März: Vorgestern Abend LI Uhr ist Se. K. H. der Prinz Georg, zweiter Sohn Sr. M. des Königs von Sachsen, im Pa lais der Tuilerieen angekommen, wo im Pavillon Marsan Zimmer für Sc. K. H. bereit gehalten wurden. Entspre chend dem von dem Prinzen kundgegebenen Wunsche, auf der Reise wie bei der Ankunft in Paris das Jncognito zu bewahren, unterblieben die dem Range Sr K. H gebüh renden Ehrenbezeugungen. Se. K. H besichtigte am 26. März das Louvre und machte am 27. einen Ausflug nach Versailles. Das Diner nahm Se. K. H. bei II. KK. MM. ein. Gestern. Montag, ist der Prinz in Begleitung des K. S. Gesandten in London, Grafen Vitzthum, nach England abgereist. Da die Königin von England den Empfang des Prinzen während der Cbarwoche zu um gehen wünscht, begiebt sich Sr. K. H. während derselben nach Edinburgh. — Se. K. H. der Herzog von Coburg-Gotha wird in einigen Tagen am K. Hofe zum Besuch eintreffen. — Sicherem Vernehmen nach wird die Schwarzen« berger Bahn den 15. Mai d. I eröffnet. Se. M. der König wird die Eröffnungsfeierlichkeit durch seine Gegen wart verherrlichen und ein oder zwei Tage in Zwickau verweilen. — Der Großherzog von Weimar hat dem Dichter Böttgcr zu Leipzig eine höchst geschmackvoll angefertigte Busennadel (große Perle mit Brillanten in Käferform) verliehen. — Der Russische Gesandte am Sächsischen Hofe, Fürst Wolkonski, ist am 27. März von Dresden in Wien angekommen, wird einige Tage dort verweilen und sodann .wieder auf seinen Posten zurückkehren. — Dem .Fr. I " schreibt man aus Dresden, 25. März: .Das ultramontane „Univers" (ein Pariser Blatt) bat sich auch mit der katholischen Geistlichkeit Dresdens beschäftigt und derselben u. A vorgeworfen, sie mische sich niemals in die politischen Angelegenheiten des Landes. Ge rade das sichert derselben die Achtung der überwiegend pro testantischen Bevölkerung Sachsens und erhält den confes- sionellen Frieden. Ferner meint Vcuillot's .Privatmoni, teur", unsere katholischen Geistlichen gingen ohne Amts tracht umher (wir können dem frommen Eiferer noch mehr verrathen: sie besuchen sogar Concerte und Theatervorstel lungen!) und läsen das Brevier nicht genug, versäumten überhaupt bei aller wackeren Thätigkeit ihre .höberen Pflichten". Wir können nur wünschen, daß das confessio- nelle Verbältniß in Sachsen stets so einträchtig sei und bleibe, wie es unter den gegenwärtigen kirchlichen Behör den beider Confesfionen sich darstellt, und daß Veuillot'S Rolhschläge keinerlei Beachtung finden mögen - — Von heute ab tritt bei der Dampfschifffahrt be reits rin umfänglicherer Fahrplan in Kraft; nach demsel ben geht früh 6 Uhr ein Dampfer bis Leitmeritz, Nachm. 2 Uhr bis Schandau. Stromab bleiben die jetzigen drei maligen Abgangszeiten. — In den hiesigen Brodpreisen ist gegen die vorige Woche keine Aenderung eingetreten. — Das .Dr. I." enthält eine Uebersicht über die Brodpreise in Dresden während des Jahres 1857. Ein Gcsammtüberblick über die darin enthaltenen Preise des Roggenbrodes ist vermöge der verhältnißmäßigen Niedrig keit der letztem ein um so wohlthuenderer, je mehr er von den für die öffentliche Ernährung und das Wohl der Massen so drückenden theuern Preisen des Jahres 1856 absticht. Während nämlich im letztgenannten Jahre der niedrigste Preis der hier gebräuchlichen ersten Brodsorte nur allmählich von 16 auf 8^, der der zweiten von 13 auf 7 Pfennige zurückging, erhielt sich der erste« während