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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193505272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-27
- Monat1935-05
- Jahr1935
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für Zschopau W und Umgegend WZ1 Zschopauer Tageblatt «. Anzeiger dm« 27. Ma« 1228 Das öchsentreffen in Dresden Anzeigenpreise: Die 46 mm drene Millimererzeile 7 Pf.; die 90 mm breile MiÜimelerzeile im Re klameteil 2-6 Pf.: Nachlaßstaffel SiachweiS 25 Pf.; Zifferanzeigen gebühr 30 Pf. zuzüglich Porto. DaS „Wochenblatt für Umaeaend, Zschopauer! „ «näiä«r" ers-deint werktäglich. M°- , nqWer BtzVOvreiS 1.70 Mk. Zu- ftellaeb.20 Ma. Bestellung e 1 werden in «ns.GeschSstSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Mr Mchovau und Umaeaend (Zschopauer Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen ^kan^nnachrmaen der »mtAupmannsA Flöha, des Finanzamts und des Sladtrats »u Zschopau behördlicherseits destunmle Blatt Rankkonten- Erzaekirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41 Bankkonten ^Marr^wNr. 42884 - Fernsprecher Nr.712 Organ süi dir OU- K.n.'checmcrSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wipschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendork Der Mell Das Sachsentreffen beherrschte am Sonnabend und, Sonntag das äußere Stadtbild von Dresden vollständig Das geschäftliche und private Leben trat gegenüber diesem Llles überragenden Geschehen völlig in den Hintergrund. Im dicht gefüllten Zirkus Sarrasani tagte das A m 1 für Propaganda. Für den verhinderten Pg. Rerchs- sendeleiter Hadamovsky und Pg. Raether ergriff Gau- propagandaleitcr Pg. Salzmann das Wort. Er wies darauf hin, daß zu jeder Zeit in allen Ländern die Pro paganda und die nationale Macht Hand in Hand gegan gen seien. Eine Propganda sei keine Sache der Gewalt, sondern sie müsse die Menschen begeistern und über- zeugen. Wir können mit Recht sagen, daß wir durch unsere ^Propaganda ein einiges Deutsches Reich geschaffen haben So diene auch der Rundfunk nicht nur MUerhaltungs- zwerken, sondern er soll in erster Linie den Typ des poli tischen deutschen Menschen formen. Aufgabe der Pro pagandaleiter müsse es sein, auch den letzten Deutscher zu gewinnen und für die Ideale des nationalsozialisti schen Staates zu begeistern. Die Presse tagte im ebenfalls überfüllten Saal des Ausstcllungspalastes. Der dienstälteste Schriftleiter der Gauparteipresse, Pg. Keßler, wies auf den welt anschaulichen Unterschied zwischen unserer Presse und der jenigen Presse hin, der auch heute noch der nationalsozia listische Geist ein Buch mit siebcu Siegeln sei. Neichs- amtsleiter Pg. Sündermann sprach über die Auf- gaben der Presse. Das deutsche Polk muß ein Volk von Zeitungslesern werden. Politischer Charakter und Füh- der MM» rungsvermogcn feien Kennzeichen dieser Zeitung. Gau- amtsleiter Pg. Dietrich schloß die Tagung mit einem Appell an die Presseamtsleiter, alles daran zu setzen, da- mit die Partei mit Hilfe der Presse die uns noch be vorstehenden großen Aufgaben erfüllen kann. Im Centralthcater fand die Tagung der National- sozialistischen Kriegsopferversorgung statt. In Vertretung des erkrankten Reichskriegsopferführers Pg. Oberlindober sprach der Hauptabteilungsleiter der Neichs- leitung der NSKOP, Pg. Engelbrecht, um Rechen schaft abzulegen von der bisher geleisteten Arbeit. Seine Ausführungen gipfelten in eine Ehrung der für Polk und Paterland gefallenen Helden des Weltkrieges. Auf dit Arbeit der NSKOP näher eingehend, führte der Redner aus, daß es jetzt nicht so sehr auf die Herausschlagung möglichst hoher Renten ankäme, sondern auf die Ver- lorgung der Hinterbliebenen. Im Kcglerheim hielten die Rechtsberater der Deutschen Arbeitsfront ihre Arbeitstagung ab, zn der auch die Beamten des Landesarbeitsgerichtes, die Gau-, Kreis- und Betriebsgemeinschaftswalter und der Gauwalrer, Pg. Peitsch, erschienen waren. Der Reichs amtsleiter Pg. Tr. Hellwig, der Leiter der Rechts beratungsstellen am Zentralbüro der DAF in Berlin, wies u. a. darauf hin, daß neben der Erteilung von Aus künften ein Pergleich bei Streitigkeiten zur Befriedung der Betriebsgemcinschaften versucht, aber nicht erzwungen werden solle, wenn die Rechtslage einen Pergleich aus- schlicßt. Auch Pg. Stiehler, der Treuhänder der Ar ¬ beit in Sachsen, machte grundlegende Ausführungen uoer die Sicherung des Arbeitsdien st rechtes. Niemand dürfe als Besiegter aus einem Arbeitsrechts, streit hervorgehen, sondern er müsse bester aufgeklärt und befriedigt werden. Im großen Saal des Vereinshauses wurde die Ta- gung des Amtes für Beamte abgehalten. Reichs- hauptamrsleiter Neef vom Amt für Beamte sprach grundlegend zu der allgemeinen Einstellung des Beamten zum nationalsozialistischen Staat, indem er vergleichend darauf hinwies, daß während der Kampfzeit nicht die Voransteüttng der kleinlichen persönlichen Sorgen die Macht erzwungen habe, sondern der Blick auf das große Ziel: in diesem Sinne müssen wir uns das Beispiel un- seres Führers fest vor Augen halten, der es zunächst als seine Hauptaufgabe ansah, dem deutschen Volk die Wehr- macht wiederzugeben. Das sei auch der Grund, weshalb vieles andere, das uns bewegte und besorgte, noch keine Erledigung finden konnte. Sogenannte unpolitische Be amte dürfe es in Zukunft nicht mehr geben. Das geplante Beamtengesetz werde von dem Gedanken beherrscht: „Der deutsche Beamte ist Diener des von der Nationalsoziali stischen Deutschen Arbeiterpartei getragenen Staates." Im Gewerbehaus tagte das Amt für Ge- meindepolitik. Die Tagung war von etwa 3W0 Amtsleitern, Abteilungsleitern, Bürgermeistern und zahl reichen Beamten staatlicher und kommunaler Stellen be sucht. Reichsleiter Pg. Fiehler sprach über „Natio nalsozialismus und Kommunalpolitik". Der National sozialismus sei aus dem Grunde berufen, die Gemeinden zu führen, weil er sie als Schicksalsgemeinschaften emp findet, in der alle Arbeit zum Nutzen der Allgemeinheit verrichtet werden müsse. Führer in der Gemeinde dürfe nur der sein, der vom Nationalsozialismus innerlich er griffen ist. Gauleiter Pg. Mutschmann führte u. a. aus: Der Kampf ums Recht habe alle alten National sozialisten zusammengeführt. Unsere Weltanschauung sei das Recht, das die Grundlage für Gemeinde und Staat abgibt. Die Führung in den Gemeinden muß auf das Prinzip des Vertrauens und der ehrlichen Kameradschaft aufgebaut sein. Ueberhebungen den anderen gegenüber seien unangebracht, denn wir hätten alle noch zu lernen. Auf der Tagung des Amtes für Kultur der NSDAP führte Gaukulturwart Pg. Korb aus, daß wir nicht den Fehler machen wie das überwundene Sy stem, das Kulturarbeit als nebensächlich betrachtete und diese blen Geschäftemachern überließ. Das Gauheim st ättenamt der NSDAP und DAF hatte zu einer Gautagung die Vertrauensleute zu einer grundlegenden Besprechung zusammengerufcn. Pg. Lucas als Amtsleiter und die Abteilungsleiter Pga. May und Hennig berichteten über den augenblick lichen Stand des Siedlungswerkes. Es ist darauf zu achten, daß nur wirklich geeignete Volksgenossen als Sied ler zugelassen werden. * Gauleiter pg. Mutschmann spricht zu seinen politischen Leitern. Im Zirkus Sarrasani sand die Arbeitsiagung der Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, StützpunkUeiter, Organisa tionsleiter, Personalamtsleiter und -ausbilder statt. An dieser wichtigen Tagung nahmen fast sänulicbe Spitzen des Führerkorps der sächsischen Bewegung leit. Gauleiter Pa. M u < s ch m a n n führte u. a. etwa folgendes aus: Unser Polk ist heute in ein neues Stadium seines Lebens in Staat, Wirtschaft und auf allen Ge bieten getreten. Eines der wichtigsten Gebiete ist das deck Rechts. Schon in der Kampfzeit hat der Fübrer stets die Rechtsgrundlage als Grundlage der Bewegung betont. Er beschwor vor Gericht, daß er nur auf dem Wege des Rechtes, auf legalem Weg, zur Macht kommen wolle. Diesen Eid hat er gehalten. Nicht die Macht bestimme das Recht im Staat, sondern das Recht bestimme die Macht. Das volksfremde Recht der Snstemzeit habe das Vertrauen im Polk ver loren. Die Führerrcde habe für die ganze Welt eine neue Rechtsgrundlage vorgcschricbcn. Jeder verantwortliche Leiter habe mitzuwirken an der Pcrankerung des neuen nationalsozialistischen Rcchtsgefühls im Polk. Dieses nene Recht müsse aber wirklich vorgclebt werden von denen, die dieses nene Recht verwirklichen wollen. Der Reichsleiter des RechlSamtes der NSDAP, Ncichsjuristenführer und Reichsminister Pg. Dr. Frank, erklärte: Wir haben einen Staat erobert, jetzt gilt es, MM Mimtet dem Mm Strllunsnabme zu den 13 Vunkten Hitler« Vor der Kammer in Rom hielt Mussolini eine außenpolitische Rede, in der er im wesentlichen folgen des ausführte: Mit der französisch-italienischen Kolonial verständigung werde ein Kapitel der französisch-italienischen Beziehungen der Nachkriegszeit abgeschlossen »nd damit auch den von einigen französischen Kreisen erhobenen Vor behalten ein Ende gemacht. „Die französisch- italienische Atmosphäre hat sich gebessert, und wir wünschen, daß kein neues Ereignis sie trüben wird." Mussolini ging dann auf die deutschen Wehrbestim mungen ein und sagte: Heute gebe jedermann zu, dast mit dem Vorgehen Deutschlands eine vollzogene Tat sache geschaffen worden sei, die nicht mehr widerrufen werden kann. Mussolini erinnerte in diesem Zu sammenhang an die bekannte Haltung Italiens zu gunsten einer teilweisen Aufrüstung Deutschlands, gegen die von italienischer Seite keine Schwierigkeiten erhoben worden seien. Bemerkenswert war dann noch der Hinweis Musso linis darauf, daß Deutschland im Januar 1935 bereit war, die -Rüstungsgleichberechtigung in einem beschränkteren Umfang ^zu verwirklichen, d. h. mit einem Heer von 300 000 Mann und einem nur auf Verteidiqungszweckc eingestellten Nüstungsstand. Was aber nicht Tatsache ge worden sei, könne auch nicht Stoff für die Geschichte sein. Zwecklos wäre es daher, jetzt nach den Schuldigen zu suchen, wie es auch nutzlos sei, noch weiter von Abrüstung zu sprechen. Die Konferenz von S t r e s a, so fuhr dann der Duce weiter fort, habe eine recht bewegte Lage in Europa vorgefunden. Mit der in Stresa geschaffenen Solidarität könnten verschiedene Hindernisse, die sich dem friedlichen Zusammenleben Europas in den Weg stellen leicht überwunden werden. Die Donaukonferenz werde nicht im Juni und werde überhaupt nur dann zu,ammentreten, wenn sie gut vorbereitet sei Jtaien habe die Absicht, Deutschland zu dieser Konferenz einzuladen und es über die einzelnen Phasen der Vorbereitung auf dem laufenden zn halten Rach kurzer Erwähnung des französisch-russischen und des russisch-tschechoslowakischen Paktes, Verträgen, dw das Gleichgewicht der Kräfte verlagert hätten, erwähnte Mussolini die „lebhaft erwartete" Rede des deutschen Reichskanzlers. Die 13 Punkte Hitlers könnten cn blae weder an genommen noch abgclchnt werden. Die Methode, sie zu klären (und sic zu vertiefen), sei vorzuzichcn. Es sei nicht ausgeschlossen, daß die Diplomatie sich dieser Aufgabe iu den nächsten Wochen unterziehen werde. Was die deutsch-italienischen Beziehun gen betreffe, so sei es richtig, daß sie durch eine einzige Frage belastet seien, nämlich durch die österreichische Frage. Diese Frage sei indessen von grundlegender Bedeutung. In diesem Zusammenhang sei cs nicht un zweckmäßig, jenen einige Worte zu widmen, die Italien wie versteinert am Brenner sehen möchten, um es in jeder Richtung in seiner Bewegungsfreiheit zu behindern. Auch in diesem Zusammenhang müsse ein für allemal in der bestimmtesten Weise erklärt werden, daß das Problem der österreichischen Unabhängigkeit ein österreichi sches nnd ein europäisches Problem sei nud als eurovünckes Problem wiederum aanr besonders, aber nicht ausschließlich ein italienisches Problem. Mit anderen Worten gesagt, habe das faschistische Italien nicht die Absicht, seine geschichtliche Mission auf ein ein ziges politisches Problem zu beschränken, auf einen ein zigen militärischen Abschnitt, wie den der Verteidigung der wichtigen Grenze am Brenner. Alle Grenzen Italiens, ob auf dem Kontinent oder in den Kolonien, seien ohne Unterschied heilig und müßten gegen jedwede auch nur in Erwägung zu ziehende Bedrohung bewacht und verteidigt werden. Die abessinische Frage. Am Schluß kam Mussolini auch auf die abessi nische Frage zu sprechen. Die Bedrohung der italienischen Kolonien in Ostafrika sei eine Tatsache und nehme immer größere Ausmaße an, so daß das abessinische Problem sich in schroffster Weise abhebe. Seit 1929 habe Abessinien sein Heer neu aufgebaut und werde seit 1930 von einigen europäischen Rüstungsfabriken mit Waffen beliefert. Der Zwischenfall von Ualual habe hier das Alarmzeichen gegeben. Das in Genf beschlossene Verfahren müsse auf den Zwischenfall von Ualual beschränkt bleiben. „Niemand darf sich der Täuschung hingeben", so schloß Mussolini seine Ausführungen, „daß man aus Abessinien im Falle europäischer Schwierigkeiten eine gegen Italien gerichtete Pistole machen könne. Wir sind bereit, jede Verantwortung ans uns »n nehmen."
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