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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010817022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901081702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010817
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901081702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-17
- Monat1901-08
- Jahr1901
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ttl.- «t. 17.- te Dies«« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« öerugrgediidr: Abend - Ausgabe zugestellt. wahrend Morgen m einer r«, «v„ ^ tu »oll , Dt«. eS die Post-Abonnenten am Gesammtausgobe erhalten. Anreizen carif. Di« -PrresmerNLchttttilni' ntch«tn«n «Una DI»«,»»«: t>,v B«n«b«r in r>nt»«n und der ni-dlim Umskttuna. wo di« Zurraaun, dur» eiarn« Botkn «d« Komm,ii,o»Sr« «ttolai. »rdaltcn M Blau an Liluiniitaaen. die nickt aul Lo»n- oder Seien»,e ioiaen. t» zwei rdeilaudaaden »de»»« und «»»,«»« «u,«iiellt. 'Für Rückgabe einaeiandier Schritt. Iiiick« «eine «erbindiickkeit. Nernlvreckanicklut: »NN I «r. u uns Sir. rosa. r«Ie,ramm Adreil«: «lachrtchte» Lresde». ^»egvLrrrSeL 18LS Nertag von Ziepscti L Reirtiavdt. Die Amiabme von ülnkündiaunaen eriolai in derdauvigelchaiiLlielle una den 4!ebenannakmel,elle» in Dreiden bi» Nachmittags 3 Mir, Sonn und »eienags nur Manenlttatze 3» von Il dis' iiUkr Die rivaltiaeGrund- «eile ,ca » Silben, 20 Pi, . An- tllndiaungen aui der Privatteile Zeile rs Pl, , d,e LlvLlligc Zeile olr .üingciandl" oder aul TcrttcNe k>o Via G, stummen« nach So»» und Seier lagen I de, 2ivailige Grundietten 3V. «o de», so und so Pig. nach deloiidcrem Tarif. Audivariiae Auilräge nur gegen Lorausbeiabluna. Bciegbiaiicr werden mit 10 Plg. M bcicchuei. Houäv L ILudriek « ksiilcgezelisfl » 12 8vv8lru88e 12. "SW E!FK LullZt-Hsodlsn kermLUkrits^uMvIIvn^vonVVvkmin^-tümii'ktuuxvu. Onssüsn, Viotoi-iasti-. 20. 8p62iLUtri1«: Ilo« «eo-^lnln I. Nr. 227. Kpieael: Drahtbertch«-. Hosnachrichten, 9 Reisebriese aus der Uhr-Ladenichluß. Xlt. deutscher Mechaniker-Tag. Prozeß Krosigk. Schweiz lt. Professor Schenk's Tkevrie. Zoologen- Kongresses ge- Reueste Drahtmeldungen vom 16 August. Wilhelmshöhc. Der Kaiser unternahm heute früh einen Ausritt. Kiel. Prinz und Prinzessin Heinrich sind heute Vor mittag von Friedlichst,os hier eingetroffcn. Berlin. (Priv.-Tel.) Unter Vorsitz dc§ Abg. Grafen Schwerin Löwitz trat heute hier der ständige Ausschuss des Land- wirthschaftSratheS zur Berathung des Zolltarifs zusammen. Zn der Konferenz sind eingeladen worden die Vorsitzenden der preußischen Landwirthschaftskammern und der offiziellen landwirth- schattlichen Vertretungen in den süddeutschen Bundesstaaten und dyn Königreiche Sachsen, die Vorsitzenden des Bundes der Land- wirthe und der größeren Bauernvereine, die tandwirthschastllchen Mitglieder des wstthschastlicheii Ausschusses ,c. Berlin. In der heutigen Schlußsitzung des Kongresses wurde Bern als Ort deS nächsten wählt und Pros. Studer Bern als Präsident alklamirt. Gumbinnen. In dem Prozeß wegen 'Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk wurden im Lause der heutigen Ver handlung die Angeklagte» vom Staatsanwalt daraus aufmerksam gemacht, daß eventuell nur wegen Todtschlags bezw. Beihilfe erkannt werden könnte. Leipzig. Heute Morgen bat zwischen dem Rechtsanwalt Dr. Brejt-Lelpzig und dem am 10. November 1880 in Stuttgart ge borenen Studenten N. Octtinger ein Pistolenduell statt gefunden. in dem Letzterer so schwer verwundet wurde, daß er bald nach seiner Einliescrung in's .Krankenhaus verstorben ist. Dr. Breit stellte sich selbst der Behörde, lieber den Anlaß zum Duell ist noch nichts Endgiltiges bekannt. Chemnitz. Der Möroerder Wittwe Lachmuth, Weihönig hat sich gestern Abend gegen halb 10 Uhr hier im Restaurant .Goldborn", nachdem er etwa 10 Glas Bier getrunken hatte, er schossen. Forst i. d. L. In Weißwasser ist gestern in Folge einer Betroleumexplosion ein Gelchäslsladen ausgebrannt, wo bei zwei Frauen und zwei Kinder lebensgefährliche Brandwunden davongetragen haben. Das eine Kind ist seinen Verletzungen nach MM Zeit erlegen. Paris. Rach Meldungen aus -Durban konzentrirt Louis Botba 1000 Mann an der Grenze des Zululandes. Der Buren general Emmet führt ihm täglich Verstärkungen zu. Die Eng länder marichiren nach der Grenze des Znlulandes: cs werden Nachrichten über einen großen Zusammenstoß erwartet. Clermont-Ferrand. Bei der gestrigen Abstimmung in Sr. Elov-leS-Mines über den allgemeinen A uSstand der Bergarbeiter stimmten von 1M0 Bergarbeitern 1121 für den Ausstand. Palermo. Der Sarg mit der L r i ch c CrisPi' s wurde Vormittags nach der Kapuzinerkirche gebracht, wo er so lange ver bleibt. bis über die cndgiltige Beisetzung beschlossen worden ist. Die Minister und offiziellen Vertreter sind beute abgereist. Malaga. Die hiesigen Straße ubahnkutscher sind in den Ausstand getreten. London. Der „Standard" berichtet aus Tientsin vom 15. ds. M.: Nach Mitthciluuacn aus Niutschwang sind die Nach richten über die Loge der Russen in der Mandschurei unbe gründet. Das Land ist ruhig. Die militärischen Operationen sind in Folge von Ueberschwemmungen eingestellt. Die Russen er richten an verschiedenen Punkten feste Kasernenbauteil. — Der „Tailn Graphic" erklärt das Gerücht von Verhandlungen politischer Natur über Marokko während des Aufenthalts der marokka nischen Gesandten in London für unbegründet. Lansdownc habe den marokkanischen Gesandten ernste Vorstellungen betreffs der Un ordnung in der marokkanischen Verwaltung gemacht und die Noth- wrndigkeit einer Umgestaltung der Verwaltung, namentlich im Innern, betont. Das Blatt bemerkt, die einzigen Verhandlungen, die gepflogen worden seien, seien handelspolitischer Art gewesen. Allen Bökern würden die von Marokko eingeräumten Zugeständ nisse zu Gute kommen. Zwischen Frankreich und England hätte hinsichtlich Marokkos ein Meinungsaustausch stattgefunden. rei. Frankreich und Engl austausch stnttgefunden. Frank- Habe die bündigsten Versicherungen abgegeben. Es habe nicht die Absicht, irgend eine Acndcrung des atatus guo herbci- zusühren. London. Die gestern von Ehambcrlain im Unterhältst erwähnte Proklamation des Generals Mac Arthur gab den Filipinos bekannt, daß, da cs eine Regierung thntsächlich nicht mehr gebe, jeder Filipino, der nach einem bestimmten Zeit punkt einen amcrikamschcn Soldaten Indien sollte, als Minder an gesehen würde. Petersburg. Die Gemahlin des Großfürsten Alexander Michailowitsch, Lenia Alexandrowna. gcnaS gestern eines Sohnes, der den Namen Dimitri erhielt. Petersburg. Das Ministerium für Volksausklärung ge stattete 1890 für die Ostprovinzcn die Errichtung von Priv ät sch ulen. der sogenannten „Kreise", worin ausschließlich Kinder ausländischer Untertbanen unterrichtet werde» durften. Ten Kreisen dursten nicht mehr als 15 Schüler und Schülerinnen angchören: die Unterrichtssprache war deutsch Da, wie die „Now. Wrcmja" berichtet, in letzter Zeit mehrfach Uebertretungen der für diese Kreise erlassenen Bestimmungen vorgekommen sind, auch Kinder russischer Umerthanen die Schulen besuchten, hat der Minister siir Volksausklärung die Schließung der alten und das Verbot der Gründung neuer Kreist verfüg!. Konstnntiiivpcl. Auf Einschreiten Montenegros erhielt der Vali von Skutari den Befehl, gegen den Albancsensührer Molla Zcka, welcher Mokra anzugreistn beabsichtigt, energisch vorzugehe» und gleichzeitig die Feldarbeiten aus dem strittigen Gebiet von Mokra einzustellen. Die hierdurch Geschädigten sollen von der Regierung Ersatz in Geld erhalte». Konst antiiiopcl. Das Gerücht, wonach die Verhand lungen in der Luai - Angelegenhcit neuerdings eine un befriedigende Wendung genommen hätten, wird mit dem Bemerken als unrichtig bezeichnet, daß die Verhandlungen einen ungestörte» Verlauf nehmen. Philippovel. Rach Gerüchten aus Konstaiitiiiovel ist der Dampfer „Muruvct" mit 700 wegen der bekannten Brand- affaire im Iildiz-Palais und wegen verschiedener anderer Delikte zur Verbannung nach Jemen verurtheilten Personen abgcgange». Nach weiteren Bieldungen aus Konstantinopel dauern die Ver haftungen und Ausweisungen von Armeniern fort. Zur Be gründung werden von der türkischen Polizei Gerüchte verbreitet, daß der bekannte armenische Revolutionär Valic in Konstautinopel angekommen ist, was aber nicht der Fall sein soll. Tientsin. In der ganzen Mandschurei sind starke Regen güsse niedergegangen: große Gebietstheile sind unter Wasser gesetzt. Die Eisenbahnverbindung zwischen Schanhaikwan und Niutschwang ist schwierig, da alle Brücken mehr oder weniger be schädigt sind. Die Strecke der Mandschurischen Bahn sst meilen weit überschwemmt. Von Port Arthur gehen keine Züge inehr ab. Peking. Die Gesandten Unterzeichneten den vor läufigen Entwurf des Friedensprotokolls, um ihre Regier ungen dadurch zu veranlassen, abermalige Abänderungen zu ver meiden. Die Gesandten meine», am nächsten Dienstag gemeinsam mit den chinesischen Bevollmächtigten das Friedensprotokoll unter zeichnen zu können. OertUcheS und Sächsisches. 'Dresden. 10. August. - * Ce. Majestät der König begab sich heute früh von Reheseld »ach Dresden und nahm hier Ministervorträge entgegen. Abends fährt der Monarch nach Grillenburg, um in der dortige» Obersorstmeisterei zu übernachten und morgen auf Svechtsbausener Revier zu jage». Nach beenocter Jagd kehrt Se. Majestät nach Reheseid zurück. —* Se. Majestät der König hat Herrn Heinrich Pätzma » n in Waldenburg anläßlich desien 50jährigen GeschäftsjubiläumS das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden verliehe». —* Die Staatsregierunaen von Sachsen und Preußen sind übereingekonimen, daß es de» in der Nähe der sächsischen und preußischen Grenze ga rn is o n irend en Truppen ein für allemal gestattet ist, zur Abhaltung von Uebungen jeder Art, auch der nicht gemeinsamen, dos gegenseitige Nachbargcbiet, jedoch ohne Inanspruchnahme von Quartierleistungen, zu betreten. Sonnabend. I7.Angl»sN9v1. —* Das Ministerium des Inner» hat in einer lüngst e>- lasseiieii Verordnung die Anzucht von Rebe» in den Handcls- gärtncrcien, sowie jeglichen Versandt von Reben. Nett- theilen, Reben blättern tauch als VerpacknngSmitlel. Wurzel-Blindreben. gebrauchte» Weinpsählcn und Weinstuben aus dem Königreiche Sachsen bei Strafe verboten. Ter Versandt von Weintrauben — ohne Blätter — wird durch dieses Verbot nicht berührt. —* Auch nach der Einführung des neuen Bürgerlichen Gesetz buches besteht »och die Vorschrift der sächsischen Revidinen Ge- sindeordnmig, daß die Wahl und Annahme der weiblichen Dienst boten der Frau überlassen bleibt, daß der Manu aber, wenn er die von der Frau getroffene Wahl nicht billigen will, das von ihr in's Haus genommene Gesinde nach abgelauscner gesetzmäßiger Dienstzeit, olmc Rücksicht auf die vertragsmäßig bestimmte, nach vorgängiger Aufkündigung entfernen kann. —* Zu den Bestimmungen über die 10 Ausnahmeta ge vom 9 Uhr-Ladenschluß hat neuerdings das Ministerium des Innern eine Verordnung erlassen. Darnach besteht bei den unteren Verwaltungsbehörden und den Kreishauptmanmchaften keine Ilebereinstimmiing darüber, ob die 10 Tage, an denen der 10 Uhr Ladenschluß von der Ortsvolizeibehörde nachgelassen werden darf, nach Geschäftszweige» verschieden testgestellt werden können Das Ministerium des Innern hat sich der diese Frage verneinenden Auffassung angcjchlossen und dies nach den yeietzlichcn Bestimm- ungcn begründet. Darnach hat in Sachsen eine gleichmäßige Fest setzung der 10 Tage für alle Geschäftszweige stättzusinden. Die Zwcckmäßigkeitsrncksichtcn, die für und gegen die gleichmäßige Fest setzung der 10 Tage für alle Geichästszweiae geltend gemach! worden sind, dürften sich aber, so hebt das Ministerium hervor, wenn sie überhaupt jnr die Beurtheilnng der Rechtsfrage in Be tracht kommen, so ziemlich die Waage halten. —* Das Verreich»iß der Vorlesungen und Uebungen der König!. Technischen Hochschule für da kommende Wintersemester ist soeben erschienen sammt den einzelnen Stunden- und Studienplanen. Das Semester beginnt am 15. Oktober 1901 und schließt am 11. Mär; 1902. Der Senat der Hochschule letzt sich zniammen aus den Herren Professoren Geh Hofrath Melsttens, Rektor Magnisicus. Geh. Hosroth Professor Dr. Rahn, Prorektor, sowie den Abtheilungsvorständen Geh. Hoi rath Professor Weißbach. Baurath Professor Lucas. de» Professorei Pr. Mollier, Dr. Foersler, Dr. Helm, Tr. Kallowsk» und Dr. Stern —* Ter XII. Deutsche Mcch a n i ke rt a g der Gesell schaft für Mechanik und Optik wurde gestern mit einemBcgrüß ungSnbend in de» „Drei Raben" cingeleitct. AIS Ehrengäste waren anwesend die Herren Dr. Pctrentz vom optischen Institut Zeiß^ in Jena. Dr. Kacmpfer als Vertreter von Voiatländer u. Sohn in Braunschwcig, E. P. Goerz, der Inhaber der de kannten optischen Anstalt gleichen Namens in Friedenau-Berlin sowie deren Direktor von Hoegh, der Berechner der berühmten doppelanastikmatilcheii Apparate. Herr Hendc Dresden rief den erschienenen Damen und Herren Namens deS OltsanSscbnsiev Dresden ein herzliches Willkommen zu »nd bat »in Nachsicht, wenn die erst im Frühjahr dieses Jahres gebildete TreSdner Mechaniker-Vereinigung die Gastfrcnndichast noch nicht in dem ge wünschten Maße ausübcn könne. Herr Tr. Krüß-Hambmg ver sicherte Namens der auswärtigen Theilnehmer, daß sie mit Freuden nach Dresden gekommen und schon setzt von den Vorarbeiten des rührigen Ortsausschusses sehr befriedigt icien. Herr Stadtverort- neten-Bicevorsteher Kändlcr hieß die Theilnehmer Seitens de, städtischen Kollegien willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich Alle für die Zeit ihres Dresdner Aufenthaltes wohlfühlen und eine liebe Erinnerung von Dresden mitnehmen möchten. Den Arbeiten des Kongresses aber wünsche er gedeihlichen Fortgang zum Segen des Mechgiiikerbemss. Tic zwar kleine, aber gnie Kapelle des Herrn Musikdirektors Bande führte den Evneectlhcil des Programms in bester Weise aus. Ein wohlbekanntes Männe, guartett eines hiesigen vomehmcn Gesangvereins, befreundete Herren des Vorsitzenden des Vergnügungsausschuffcs, boten den Anwesende» vorzügliche musikalische Genüsse durch den Vortrag einer Anzahl Quartette. Endlich war der Humorist Herr Kail Berno gewonnen worden, der den Begrüßungsabcnd niil leinen vielbelachten humoristischen Darbietungen würzte. Knust und Wissenschaft. f* In der morgen, Sonnabend, den 17. August, stattsinden- ende^ den Aufführung der Oper „Der fliegende Holländer von R. Wagner wird Herr Scheidemantel die Titelrolle singen. Die übrigen Hauptpartirn der Over sind mit den Damen Krammer und Ständig! und den Herren Wächter, Forchliammer und Jäger besetzt. — Sonntag, den 18 August, gelangt die vieraktige Oper „Die Königin von Saba" von K. Goldmark mit den Damen Malten. Krammer. Rast und den Herren Anthes und Scheldemantcl zur Ausführung. 7* Das zur Begründung eines „Sächsischen Volks theaters" erlassene Preisausschreiben hat bereits die Einsendung einer großen Anzahl Bühnenstücke an die Komitee-Centrale (Berlin, z. H. deS Schriftstellers Georg Zimmermann, Hedcmannstraßc 7) zur Folge gehabt, ein Beweis der lebhaften Svmvathie. deren sich das Unternehmen in manchen Kreisen erfreut. Als Schlußtermin für die Ablieferung der Stücke ist der 1. Oktober angesetzt. Das Resultat wird am 1. November ds. I. bekannt gemacht: die Auf fflhnmgrn der preisgekrönten Stücke finden unter Leitung des sächsischen Diaicktdlchtcrs Georg Zimmermann zuerst in Dresden statt. Rkisebriefe ans der Schwei,;. II. Bern leitet wie Berlin seinen Name» von dem Worte „Bär" ab; infolgedessen sieht man den guten Petz als das Wahrzeichen der Stadt allenthalben dargcstrllt. nicht zum wenigsten auf den verschiedenen Reiseandenken, die überall feil geboten werden. Auch werden in einem besonderen vielbesuchten Zwinger Bären gehalten: der Strohhut eines Besuchers, der sich zu weit vorgebeugt, fiel während meiner Anwesenheit in die Krallen und Zähne eines ganz jungen drolligen Bären, der, nachdem er seine anfängliche Furcht vor dem gelben Dinge vermittelst der Neugier überwunden hatte, den Stohhut zum größten Gaudium der zahlreichen Zuschauer in seine Bestandtheile gewissenhaft zerlegte. Bern bietet übrigens durch seine alterthümlichc „Lauben" (Verdeckte, nach dem Straßen dämm zu offene Gänge) ein Höchst eigenartiges Stadtbild: aus den vcrkrbrSrei-den Straßen, in denen oft ein fröhlicher Markt- trubel herrscht (prächtiges Obst und Gemüse!) hört man ebenso viel französisch wie deutsch reden. Auffällig war es mir, daß so viele Menschen, namentlich Frauen und Mädchen, Brillen trugen: ob dies von dem Dämmerlicht herrührt, das der übermäßige Gebrauch der Jalousien Hervorrust? Oder von der Svitzenklöppelei. der Alt und Jung hier ergeben ist? Auch an Krmstschätzen ist Bern reich. Im historischen Museum interessirtc mich besonders die Urschrift der „Wacht am Rhein" in einem a» einen Freund gerichteten Briefe Max Schneckenburger's (f 1819 in Buradors bei Bern). Dieses Original enthält als vierten Vers folgende Apostrophe a» den Rhein, die gewöhnlich in den Teilen des Liedes schlt: Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst Du doch drum ein Wälschcr nicht; Reich wie an Wasser Deine Fluth Ist Deutschland ja an Hcldcnblut. Wie großen Werth übrigens die Berner auf Schneckeiilnirger's Originalhandschrist lege», beweist der Umstand, daß dieser Brief in dem Raume aufbewahrt wird, der, weil er die größten Kostbar keiten des ganzen Museums enthält, durch Stahl und Maucrwerk und allerlei elektrische Sicherungen gegen Diebes- und Fcuersgcsahr geschützt ist. Der Weg von Bern nach Jnterlaken führt über den Prächtige» Thunertec: es ist nach dem vielen Eiienbahnsitzcn ein hoher Genuß, über die blaugrünc. soimenbeglänzte Fluth zu dampfen: User, Dcc und Berge bieten ein herrliches düsteres Gesammtbild. In Jnterlaken wird angelegt: welche Ucppigkcit! Seiden- rauschende Damen, Parsümdiist, blitzende Brillante», babnlouisches Sprachengewirr auf den Promcnademvegcii — und hock, oben im Hintergründe in majestätischer Unnahbarkeit und Hoheit die eis und schneebedeckte Jungfrau! Wie sie lockt! Damm fort aus diesem Lmus, der schwer auf die Nerven fällt, hinauf ans die Berge! Wie frech die kleine Lokomotive den dichtbesctztcn Wagen hinaufschicbt nach Wengen die steile Berglehne hinan, während drüben die nach Murren führende Drahtseilbahn mit derselben Unverfrorenheit die Höhe von 670 Metern erklimmt — just wie in Loschwitz. nur ein bischen anders! Wie zwei riesige Käfer krauchen die ab- und auswärtSaleitenden Wagen dampslos einander entgegen. — 60 Prozent Maximalsteiguna! Immer näher bringt uns die Zahnradbahn dem Ziele: «Station Kleine Schcidcgg 2064 Meter — da sieben sie vor uns. handgreiflich nabe, strahlend im Sonnengkanz der Eiger. Mönch und die Jungfrau! Breit wsi ein Strom in der Thalwble der Eigergletichcr: ivic Ameisen krabbeln die Lenke auf der Eisfläche herum, schauen neugierig in die blauen, wassclrauschcndcn Svaltcn und auieken, wenn sie aus- gleiteiid plötzlich aut dem nassen Eise sitze» ! I» das Massiv drs GletschcrS ist eine Grotte getrieben: nur spärlich durch Kerzen er leuchtet, zeigen doch die durchsichtig bläulichen Wände die Struktur des Eises. Der Gletscher wandert, darum sieht man in gleichen Abständen von der benrigen Grotte die mehr »nd mehr verschobenen und verdrückten Grotteneingängc des vergangenen und vor- pergaiigenen Jahres, die dem Gletschcrende zugewandert sind. Ucberwältigt von der Großartigkeit dieser Alpenwclt lann der wackere Mensch nicht anders. c> muß - Aiisichtsposttaricn ickireiven ' Ta sitzen sie im Bahnhof „Eigergletichcr" und schreiben »nd schreiben . . . Wer hak Bricsmarlen? Ein Königreich für einr 10 EentimeSmarke! Denn da siebt es -- dreisprachig' — zu lesen „Ansichtspostkarten sind z» franksten" — wie kategorisch, kaierne» bofmäßig! Tarunler sieht dieselbe Sacke aus französisch mit dem böslichen Zm'atz: s'il rana >>!.>>! — die italienische Mahnung sängl soggr an: 8i ä prsxato, man ist gebeten . . . Wie charakteristisch der Deutsche wird lommaiidirt, Franzosen »nd Italiener werden gebeten! Woher kommt das? Weil Kant, der Erfinder des kale gorischcn Imperativs, rin Denticher war? x der meint man, dr Militarismus stecke dein deutschen Volke so in den Knochen, daß eS nicht anders behandelt z» werde» wistncht? Ldcr liegt darin der Ausdruck einer gewissen Gerinaichätzniig? Wir Dentirhe nnd doch in Fremde und Heimath so bescheiden, böslich und demnthig! Kar nicht so selbstbewußt und anmaßend wie z. B. dic Englände,' Wir nehmen ja in der Regcl mit Allem vorlieb und sind so leicht zufrieden zu stellende Leute! Gott bessere es und zwar bald' Pros. Dr. W. Professor Schenk'» Theorie. Professor Schenk hat sich aus dem Zovlvgcn-Kongreß in Berlin über seine bekannte Theorie geäußert. Wie ein Laustencr ging die Nachricht von dem bevorstehende» Vortrag durch die Räume des M .j ü i U ^n->. L W V
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