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Weißeritz-Zeitung : 05.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189706052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-05
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.06.1897
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WWWWS , Weißetttz Zeitung" ttschemt wöchentlich drei» mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Sb Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatkch 42 Big. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welch« Sei der »«deutenden Auflage des Blatte» eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Unüshauplmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur: PäUl Ichnc in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten UnterhaltuugSblatt".Mit land- ««d hauSwirthschastlicher MonatSbeilage. Nr. 63. Sonnabmd, dm 5. Juni 1897. 63. Jahrgang. O Pfingsten, herzenbewegende Zeit, Du Fest von de» Himmel« Gnaden! Die Hecken und Gärten find blüthenbeschneit, Der Lenz ist auf allen Pfaden; Die Brünnlein springen jauchzend an» Licht, Die Lerchen jubeln hoch oben, Die ganze Schöpfung ist wie ein Gedicht, Vom Geiste de» Höchsten umwoben. Sie predigt da» Wort von der ewigen Huld, Denn ob auch die Menschen sich hassen, Der Himmel hat immer wieder Geduld Und will sein Segnen nicht lassen; Der Hauch de» Herrn schmückt Flur und Feld Für Sünder und für Gerechte, Und jeden Pfingsttag verjüngt sich die Welt Dem glücklichen Menschengeschlechte. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Pfingsten. Seit Ostern sind sieben Wochen vergangen, aber wie ist alles anders geworden! Was damals noch im Werden begriffen war, daS liegt nun in anmuthretcher Fülle vor uns. Die Natur feiert in jugendlicher Schöne das Fest des ewigen Geistes, durch dessen allbelebenden Hauch die Welt ringsum im Frühlingsschmucke steht. Könnte man die Feder in den Strom lauteren Goldes oder in die lichte Gluth des Feuers tauchen, sie bliebe un zulänglich all den Glanz und die Wonne zu schildern, die rings die Welt erfüllen. Die Welt, die sonst unsere Phantasie sich in unserem Innern aufbaute, ist zur Wirklichkeit geworden. Die Wunder, die das Auge schaut, sind nicht vorübergehende Erscheinungen, -nein, es sind die ewigen Wunder des Naturlebens, Die nach göttlicher Ordnung in steter Frische wieder lehren und uns die Kraft und die Fülle des ewigen Gottesgeistes vergegenwärtigen. Da wölben sich uns die grünen und blühenden Zweige zum hohen Dome, und in wonniger Andacht steigt die Seele empor zu dem, der über dem Erdkreise thronet! Das innig christliche Gemüth spricht: „ES prangen Haus und Garten — Geschmückt mit grünen Mai'n; — O, du, den wir erwarten, — Wann ziehst du bei uns ein? — Sieh', meiner Seele banget — Nach dir mit Sehnsuchtsschmerz, — O komm' in meine Hütte, — O zieh' in dieses Herz!" — Das Kinderfest ist nun bestimmt auf Freitag, den 25. d. M., festgesetzt. Die ersten Vorbereitungen, wie Bildung des Platz-, des Verpflegungsausschusses, die Zugordnung u. s. w., wurden schon in einer von Herrn Stadlrath Heinrich einberusenen Versammlung erledigt. Wie am letzten Male, so soll auch diesmal nach dem Auszüge Kaffee mit Gebäck im Schießhaus- garten, sowie Abends auf den Spielplätzen Semmeln, belegt mit Braten, verabreicht werden. Eine Neuerung besteht darin, daß diesmal als Platzpolizei, besonders zum Schutze der den Kindern gehörigen Sachen gegen unberufene Eindringlinge, mehrere Feuerwehrleute, unter dem Kommando eines Stadtraths stehend, fun- giren werden. — Wir machen auch an dieser Stelle auf die Bekanntmachung des BranddirekrorS in heutiger Nr. besonders aufmerksam, damit die Mitglieder der Pflicht feuerwehr außer denen der 6. Sektion von ihrem einstweiligen neuen Sammelorte gegebenen Falles sämmtlich unterrichtet sind. — Von Ueberfüllung des Lehrerberufs kann heute nicht mehr die Rede sein. Für eine seit Ostern erledigte ständige Lchrerstelle an der Bürgerschule zu Nossen hatten sich 10 Bewerber gemeldet; vor 13 Jahren waren um eine ähnliche Stelle 62 Be Werbungsgesuche eingegangen. In Roßwein waren kürzlich zwei Lehrerstellen erledigt. Um diese beiden Stellen hatten 4 Lehrer ihre Gesuche eingereicht. Pfingsten. Da regt es sich auch in den Herzen still Bon unbezwinglichem Triebe; Sie ahnen, was es bedeuten will — Ein Sehnen nach Frieden und Liebe. So deckt doch den Haß mit Blüthen zu, Erfreut euch der festlichen Erde, Und bringt, was uns schädigt und schändet, zur Ruh', Daß Pfingsten im Hetzen es werde. Was soll uns der Zwiespalt auf deutschem Grund, Der für alle in Blüthen pranget? Was schlagen, dem Feinde zur Lust, wir uns wund, Jndeß das Vaterland banget? Denn während sich bläht der fanatische Wahn, Und die Engherzigkeit sich brüstet, Zieht immer näher das Unheil heran Und findet unS ungerüstet. Drei davon waren, wie üblich, zur engeren Wahl vorgeschlagen worden, aber nur einer war zur Probe erschienen. Obercarsdorf. Am I. Juni wurde dem Schirr meister Gottlob Friebel aus Großölsa vaS ihm vom königlichen Ministerium des Innern verliehene Ehren zeichen für Treue in der Arbeit durch Herrn Amts hauptmann I)r. Uhlemann im Beisein des Herrn Gemeindevorstandes Böhme, seines Arbeitgebers Herrn Abmann und der Arbeiterschaft des letzteren, unter entsprechender Ansprache ausgehändigt. Schmiedeberg. Bei der TemeindeverbandSspar« kaffe wurden im Monat Mai a. c. 118 Einzahlungen im Betrage von 9176 Mark 5 Pfennige geleistet, da gegen erfolgten 30 Rückzahlungen im Betrage von 3040 Mark 95 Pfennige. Kleba. Die schon lange Jahre mit epileptischen Anfällen behaftete ledige und 39 Jahre alte Henriette Bormann wurde im Gehöfte des WirthschaftsbesitzerS Sommer mit dem Gesichte in einer unbedeutenden Wasser lache liegend, leblos aufgefunden. Muthmaßlich ist dieselbe bei einem erneuten Krampfanfall vom Schlage getroffen worden. Dittersdorf. Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des Brandes bei dem hiesigen Gutsbesitzer Kühnel, am 7. April d. I., hat die Kgl. BrandversicherungS- Kawmer den Spritzen der Gemeinde Börnchen bei Glashütte, sowie der freiw. Feuerwehr zu Bärenstein Prämien nach Höhe von 30 Mk. und beziehend, von 25 Mk. bewilligt. Geising. Das Programm zu dem am 4., 5. und 6. Juli d. I. stattfindenden 400jährigen Jubiläum der hiesigen Schützengilde ist bereits fertig gestellt und die Einladung an die Schützenbrüder der Umgebung ergangen, auch sind schon die nöthigen Komitees ge bildet und die Vorarbeiten im Gange. Hoffentlich zeigt auch der Himmel sein freundliches Gesicht dazu, daß wir einen recht großen Zuspruch von auswärtigen Schützen und Gästen erwarten dürfen. Dresden. König Albert wird den diesjährigen Kaisermanövern beiwohnen und in Homburg v. d. H. Wohnung nehmen. Plauen. Eine hiesige Kaufmannsfamilie ist in große Sorge um den einzigen Sohn gerathen. Am vergangenen Montag Nachmittag in der vierten Stunde schickte die Mutter den Knaben mit 2.90 M. und dem Schulgeldbuche auf das Rathhaus, um das Schulgeld zu bezahlen. Der Knabe ist aber bis heute nicht wieder zurückgekehrt, auch nicht auf dem Rath hause gewesen. Für die Eltern ist nicht der geringste Anhalt vorhanden, wo sich das Kind befinden mag. Der Knabe war stets pünktlich und folgsam. — Ein neunjähriges Mädchen benutzte beim Feueranmachen in den Ofen Petroleum und erlitt dadurch so schwere Brandwunden, daß es hoffnungslos darniederliegt. Es liegt so schwül auf dem deutschen Land, So wetterschwer und trübe . . . Geist Gottes, erwecke mit starker Hand Die Blüthen der Vaterlandsliebe, Daß alle Getreuen stehen vereint, Bon kleinlichen Schlacken gereinigt, Daß der Feind, der «ns zu schaden vermeint, Uns finde stark und geeinigt! O schwebe herab wie in alter Zeit, Und rede mit flammenden Zungen, Und mache die Herzen groß und weit, Von heiliger Gluth durchdrungen! Dann schaffen wir einig, was uns noth, Und verschließen die Thüren der Schande . . O komme, du Pfingstfestmorgenroth, Dem deutschen Vaterlande! Tagesgeschichte. Berlin. Kaiser Wilhelm tritt am 4. Juli von Kiel aus seine diesjährige Reise nach dem Nord kap an. >. — Bei einem Brande in der Scheringschen Chemikaliensabrik in Berlin am 3. Juni verunglückten drei Feuerwehrleute, wovon einer in Folge Einath- mung giftiger Gase verstorben ist, die anderen befinden sich im Krankenhause auf dem Weg», der Besserung. — Wie in parlamentarischen Kreisen mit Be stimmtheit angenommen wird, wird für die Winter session dem Reichstage ein Gesetzentwurf, betreffend die Prüfungspflicht für das Baugewerbe und solcher Gewerbe, deren Ausübung mit erheblichen Gefahren für Leben und Gesundheit verbunden ist, seitens des Bundesraths vorgelegt werden. Ferner wird ein Ge setzentwurf zum Schutze der Forderungen der Bau handwerker erwartet. Unter Umständen fall auch in die Rechte der Hypothekengläubiger eingegriffen werden können. Die Vorlage erstrebt eine Lösung der Frage im Wege der Reichsgesetzgebung mit der Maßgabe, daß die prakische Einführung dieser Bestimmungen der Landesverwaltung für diejenigen Orte und Bezirke vorbehalten ist, bei denen ein Bedürfniß zu einer solchen Maßregel sich ergeben hat. — Noch immer werden einige Reservisten seit dem in Gerolstein stattgefundenen Eisenbahnun glück vermißt. Die Vermuthung liegt nahe, daß diese Vermißten bei der damaligen Dunkelheit der Nacht in der Verwirrung und dem Drange, möglichst schnell von der Unglücks- und Jammerstätte zu entfliehen, in dem nahen Killfluffe, der dort schon ziemlich groß ist, ihren Tod gefunden haben. Die Möglichkeit, daß auch in den nahegelegenen beiden Weihern der Tod einige Opfer forderte, ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. Man ist bemüht, die Gewässer mittelst einer Maschine zu entleeren, um so Gewißheit zu erlangen. Thatsächltch sind, der „Trierer LandeSzeitung" zufolge, in der SchreckenSnacht ein Offizier und einige Reservisten aus Unkenntniß in die Teiche gesprungen und haben sich nur durch angestrengtes Schwimmen gerettet. — Das „Fremdenblatt" giebt der Ueberzeugung Ausdruck, daß noch ein Versuch zu einer Verständigung über die Sprachenfrage in Böhmen nicht auSbleiben könne. Eine Fortdauer der Unversöhnlichkeit wäre nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die Tschechen mit Gefahren verbunden. Eine loyale Aus sprache über die nationale Kontroverse würde die Wiederkehr geordneter parlamentarischer Verhältnisse ermöglichen. England. Zum so und so vielten Male liegt eine Bill zur Einführung des metrischen Systems dem englischen Parlament vor. Dieses Mal bringt die Regierung sie ein. Die Bill macht daS metrische System nicht zum allein geltenden, sondern erlaubt
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