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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193104099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-09
- Monat1931-04
- Jahr1931
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FrankenbeiM Tageblatt All. Zahrgani Donnerstag den S. April 1831 nachmittags Ur. 8r v« KMenbers« rag-ot-ü m dar M «erWMWi, »er «nNitze., ^r KN^w<E d« «mtsgellchts — -c;---,. md der stadtratr za zrmleicherg und der Gemeinde Niederwiesa behördltcherseitr bestimmte Blatt Notallovrdinil vnd Berla,: «.».Rodderg 6a».8niftNoddera Ina.) inNMeMri. Beraatwsrttich für die «edaWa: «arl riegeri la Mmkender, l »Ulllmklcr Höh, et»I»alil, j- »« mm dr«U) Plnial^ I» ««d-M-atleU <— 7» mm »rett) Sv Hf-mil,. »INn« »azel««, stad »«< «lka-»« I» »«»a-l-a. Für NachwU, und ««rmlulm,, SS vlennlz «»LdrrgedL-r. — gar tchwlcrl,« Go»arlr», »el «lUü-. dl,ungen me-rer« vntttLggeder I« «In« An»«I,« an» b«! PI«»»»rjchri»»ii «uffchla,. V«I ,rSbereu «uftrL-ra UN» I» Wlederholun,«abdruck «r- matzlgim, nach teNNehcuder «lugel. HM »a^dtaU ,rsch,!»t an jedem Werkt-,: W >W»lua, l>- de» «uigabestellen d«r Gr-dl ».UV Mk„ In den «u»,ade- fmknr»«» a-a»de«Irke» »lv Mk., dek gutragun, tm St»dl,e»Iet ».1» Wt.. del L-tr-,-n, Im Landgebiet ».iiv «I. Wachmek-rlrn SS Hlg., «ngeluummerlvPI,., G-un-be-dn-mm-r all Vlg. P»Hsch«<>,k»«t«! »eld«l, »»»I. «»mulndu-lrakaut«, grankuder,. F»»nfpr»ch»r St. <»I»gram>n»l La^blatt 8raakenber,t-4sen. Die Engiandeeise veesGoven Das Programm für den Londoner Besuch Brünings und Curtins — Briand nicht eingeladen und des Der Reichstag will nicht hat der Die Linkspresse verhalt Scharfe englische Mahnungen an Frankreich Einladung Alarm geschlagen habe und das; die schen Staatsmänner als unpassend bezeichne und Kommission über die Arbeitslosigkeit ist ganz französisch« Oeffentlichkcit anscheinend kein Per- wenn sie von einem Recht Frankreichs spräche, dazu angetan, die sozialdemokratischen Wünsche Zukunft abzuhal- besondere bezüglich der Abrüstungsfrage deutsch-österreichischen Abkommens. Man habe außerdem beschlossen, in mehrere interministerielle Besprechungen Briand eine sehr lange Unterredung. In gut unterrichteten Kreisen glaubt man zu wissen, daß sich die Besprechung in erster Linie auf die be vorstehende Genfer Tagung bezogen hats ins- erste Besprechung eingeladen gewesen, betont Per- tinar im „Echo de Paris", aber es sei niemals die Rede davon gewesen, ihn auch zu der zweiten hinzuzuziehen, an der lediglich .Henderson und die deutschen Minister Brüning und Curtius teil- nehmen sollten. Macdonald sei sich jedoch in- sich durch den Besuch der deutschen Herren be leidigt zu fühlen. Wenn Paris dauernd erkläre, daß die englischen Beziehungen zu Frankreich viel intimer sein sollten als zu irgend einem anderen Land und die Downing-Street nichts ohne die Zustimmung des Quai d'Orsay tun dürfe, so würden hierdurch die Ziele der englischen Politik zunichte gemacht. Die französischen Kommentare erzeugten in England ein Gefühl der Verärgerung, das den französischen Interessen wirklich nicht besonders förderlich sein könnte. Auch der Pa riser Berichterstatter der „Times" kritisiert sehr schars die Nervosität in Paris, meint aber, daß die europäischen Staatslente dazu beitragen könn ten, die französische öffentliche Meinung mit Aus nahme einiger ertremer Elemente von der Tat sache zu überzeugen, daß sie lediglich eine Zu sammenarbeit der europäischen Nationen wünsch ten. Der diplomatische Korrespondent des,,Daily Telegraph" betont, daß Deutschland sicherlich Grund zu Klagen über eine gewisse Zurücksetzung und die mannigfachen Ausschließungen von inter nationalen Konferenzen habe. Englische Kreise seien aber der Ansicht, daß Deutschland berechtigt lei, zu verlangen, genau so behandelt zu werden wie andere Nationen. Die französischen Staats leute hätten so oft Gelegenheit zu rein privatem Meinungsaustausch mit den Engländern gehabt, daß sie sich nicht zu ärgern brauchten, wenn Eng land dasselbe nunmehr auch mit Führern anderer Nationen tue. „News Chronicle" betont, Eng land müsse auf dem Recht bestehen, daß es inter nationale Schwierigkeiten durch private Unter redungen der Staatsleute aus dem Weg räumen könne. Nach dem Besuch Hendersons in Paris und Rom sei es vollkommen natürlich, daß Brü ning und Dr. Curtius nach London kämen. Nie- Die „Deutsche Tageszeitung" spricht ebenfalls von einem Erfolg der französischen Die „Germania" hält es für sehr bedauer lich, daß man in Frankreich gegenüber dieser Petit Parisien" betont, daß ^ochs die Ziele ihrer Politik offiziell bekannt- - ' ' " " geben werde ändern. Der „Tag" hebt hervor, daß aus der Ver schiebung der Konferenz nur dann ein Unglück entstehen könne, wenn etwa Brüning und Curtius Anfang Juni sich mit allgemeinen Versprechun gen in der Tributfrage begnügten, anstatt eine entscheidende Klärung zu erzielen. Der „B ö rs en - K u ri er" hält es für die Hauptsache, daß in der nächsten Zeit überhaupt Gelegenheit zu einer persönlichen und grundsätz lichen Auseinandersetzung zwischen den deutschen und englischen Staatsministern gegeben sei, in Parlament würde die Regierungsbürokratie nur in ihrer emsigen Arbeit stören. Eine Kontrolle; über die Negierung will die gegenwärtige Neichs- tagsmehrheit gar nicht ausüben, weil sie der Ansicht ist, Brüning mache alles selbst viel besser als der Reichstag. Die Sozialdemokraten sind vollkommen zufrieden gestellt, denn die Negie rung wird nichts gegen sie unternehmen. Es bleibt also alles beim Alten. Das Wesentlichste dabei ist aber nun, daß die mand sei in einer besseren Lage zu einer etwaigen der alle Fragen, die beide Seiten interessierten,! Vermittlung zwischen Deutschland und Frankreich behandelt werden sollen. ; als Henderson und man könne als ganz sicher ' annehmen, daß Henderson seinen Einfluß nur ""k" SIMM dazu benutzen werde, um alte Wunden zu heilen. geladen worden. Briand hat es geschafft ten, um zu versuchen, in Mitteleuropa einen starken landwirtschaftlichen Block zu bilden, der unabhängig von Deutschland bestehen könnte London, 8. 4. Die Verabredung des Besuches Brünings und Curtius' für den 5. Juni kam Dm Laufe des Mittwochnach nittags in London zustande, nachdem der deutsche Botschafter am Dormittag in dieser Angelegenheit eine Bespre chung im Foreign Office gehabt hatte. Hieran schlossen sich telephonische Anfragen beim eng lischen Premierminister in Lossiemouth und bei den zuständigen deutschen Stellen in Berlin. Auf Erund der eingegangenen Antworten konnte dann eine Einigung auf das endgültige Datum erzielt merden Die deutschen Herre» werden demnach am Freitag, dem 5. Juni, In London eintrefsen. Das Wochenende verbringen sie im kleinsten Kreise beim Premierminister aus dem Landsitz Cheguers. Sie werden wahrscheinlich nur von einem Herrn der deutschen Botschaft bei diesem Besuch be gleitet sein. Möglicherweise find st dann am Mon tag "eine Audienz beim König statt, woran sich ein Empfang im Kreise des diplomatischen Korps «»schließen wird, so daß die Rückreise am Diens tag, dem 9. Juni, oder spätestens am Mittwoch darauf erfolgen kann. Der Besuch wird also erst nach der Sitzung (Eigene Meldung.) . Berlin, 8. 4. Wie vorauszusehen war, dabei, daß die Zusammenkunft nach der Genfer, die Reichstagsmehrheit die Einberufung Reichstages abgelehnt Was soll jetzt auch Reichstag, wo die Negierung in, Begriff ist, neue große Notverordnungen herauszubringen. Das gedämpft werden. Das deutsch-französische Ver- hältnis bleibe das Kernproblem Europas, daran könne auch das Wochenende in Cheguers nichts ändern. Die „Vossische Zeitung' 'schreibt, Briands Handeln sei jetzt diktiert von einer schweren per sönlichen Verärgerung. Es sei bedauerlich, daß die diplomatische Vorbereitung der Auseinander setzung in Genf nicht mehr möglich sei. Das werde den Kampf aus dem Genfer Terrain er schweren, Deutschlands Chancen aber dämm nicht des Völkerbundsrates in Genf erfolgen, die be reits reichlich Gelegenheit zur Besprechung poli-1 tischer Fragen geben dürfte. Bis dahin wird wohl auch das Schicksal des europäischen Flotten-1 abkommens in diesem oder ienem Sinne ent schieden sein, so daß der deutsche Besuch in einer Atmosphäre stattfinden kann, die durch die Flottenverhandlnngen nicht mehr unmittelbar be einflußt wird. Hierauf hat man anscheinend in London besonderen Wert gelegt. In den diplo matischen Kreisen Londons ist man jedenfalls mit der gefundenen Lösung im allgemeinen einver standen, da sie den rein persönlich-freundschaft lichen und nicht offiziellen Charakter des Be suches in das richtige Licht rücke. Nunmehr schaffen auch die zuständigen eng lischen Stellen Aufklärung über die bisher noch umstrittene Frage der englischen Einladung an Briand, nach London zu kommen. Die Verwirrung war durch die vorzeitige Veröffentlichung des beab sichtigten deutschen Besuches in der „Times" und durch die nicht hinreichende Information der Be amten des Foreign Office durch den Außen minister Henderson entstanden. Dieser hatte gegen Ende seiner Paris -Nom-Reise Briand gesprächs weise' und ganz unverbindlich vorgeschlagen, die Unterzeichnung des europäischen Flottenabkom mens dadurch etwas feierlicher und bedeutungs voller zu gestalten, daß der französische und italienische Außenminister nach London kommen soMe. Damals war von einer Einladung der deutschen Herren jedoch noch keine Rede. Hender son hatte vergessen, hiervon den Beamten des London, 9. 4. (Funkspruch.) Ganz außer ordentlich scharf wendet sich der der englischen Regierung nahestehende „Daily Herald" gegen die französischen Kommentare zu dem bevor stehenden Besuch des deutschen Reichskanzlers und des deutschen Außenministers in London. Sie zwischen darüber klar geworden, daß er seinem Es sei sehr gut möglich, so betont das „Echo Außenminister vielleicht zu freie Hand gelassen de Paris" in diesem Zusammenhang, daß die Foreign Office Mitteilung zu machen. Als Henderson an die deutsche Botschaft mit seinem Vorschlag des deutschen Besuches herantrat, wurde infolgedessen die Möglichkeit eines gleichzeitigen Erscheinens Briands und Grandis auch nicht er wähnt. Cs handelt sich also um zwei von ein- . . . ander getrennte Handlungen, die nichts mitein- der Konferenz bis nach der Genfer Tagung zurück- l ander zu tun haben. Briand ist jedenfalls zü zuführen. Der „P " 's' " " ' den deutsch-englischen Besprechungen nicht hinzu- Henderson vor allem daran gelegen sei, in Eens. - ' ' als unparteiischer Richter auftreten zu können, der nicht vorher den Auslegungen der interessier ten Länder Gehör geschenkt habe. Das „Oeuvre" ständnis dafür habe ausbringen können, daß dieser sair-play-Standpunkt der einzig mögliche sei. Das Echo, das uns vor allem von Frankreich her auf die deutsch-österreichische Zollunion und die Einladung Hendersons entgegengeklungen sei, lasse leider eiim Mentalität erkennen, die sich immer noch nicht aus den Fesseln des Kriegs geistes befreit habe. Vielleicht könne man man ches verstehen, wenn man bedenke, daß die füh renden Politiker Frankreichs mitten im Kampf um dis Präsidentschaft ständen. 1 Das „Berliner Tageblatt" sagt, da Briand über den Plan der englischen Einladung von Anfang an genau informiert gewesen sei, sollte jetzt auch in Paris die Aufregung etwas des deutschen Außenministers in London. Sie großen Reformen, auf die die gesamte Oeffentlich- scien taktlos und zeugten von schlechten Manieren. > leit wartet/ aller Voraussicht nach nicht durch- Es gehe wirklich zu weit, wenn die französische ' geführt werden, weil die Sozialdemokraten das Presse dir Einladung Hendersons an die deut- nicht wünschen Das Gutachten der Brauns- Paris, 9. 4. (Funkspruch.) Die Presse zeigt L MMeleuroMWer AgrarbloS schreibt diese plötzliche Wendung in erster Linie! NsiISN HlstllNNUtUN? der kühlen Uebevlegung des englischen Außen- j OvIIUIlIVU 1 Ministers zu, der sich darüber klar geworden sei,! Paris, 9. 4. (Funkspruch.) Ministerpräsident daß er eine politische llnllugheit begangen habe. Layal hatte am Mittwoch mit Außerminister Man betont plötzlich, daß die Besprechung in Cheguers niemals etwas mit dec von Henderson Briand vorgeschlagenen Zusammenkunft zu tun gehabt habe. Es habe sich vielmehr nm zwei grundverschiedene Konferenzen gehandelt, von denen die eine lediglich dem Flottenprobleni, die andere aber allgemeinen internationalen Fragen dienen sollte. Briand sei sehr wohl für dis Berlin 9 4. Zur Verschiebung des deut- gibt ebenfalls seiner Befriedigung über die Ber schen Ministerbesuchs in Cheguers nehmen eine schiebnng der Konferenz Ausdruck und unterstreicht Reihe Berliner Blätter Stellung. d--"-, '-ß Z-s— «-f-- Die „D A Z" schreibt, Briand und die fran- Tagung nicht nur ohne Gefahr, sondern auch zösische Hetzpresse hätten es also geschafft, daß ohne Bedeutung sei. Die Linkspresse verhalt die Zusammenkunft in Cheguers bis nach der, sich im allgemeinen recht teilnahmslos und Le- Völkerbundstagung verschoben werde. Eine Fülle gnügt sich mit der bloßen Feststellung der Er- von Lügen und Verbohrtheiten hätten sie nach-, e'gnisse, ohne ihnen längere Kommentare zu weislich aufgewandt, um die Zusammenkunft An- widmen. fang Mai kaputt zu mache». Mit diesen Leuten, nvalileko denen bereits die harmloseste Aussprache zwischen deutschen und englischen Ministern, wenn sie selbst nicht dabei seien, den tödlichsten Schrecken ein jagten, wollten unsere Unbelehrbaren sich ver ständigen. Kurzer Tagesspiegel Die Arbeitslosigkeit in der zweiten Märzhälfte, über die genaue Zahlen am Don nerstag veröffentlicht werden, hat um etwa 200 MO Personen abgenommen. Als erste aller deutschen Großstädte hat die Stadt Leipzig eine Kürzung derWohl- ifahrts- und Krisen fürsorgeunter- stützung um 10 Prozent beschlossen, die der ! Stadt eine monatliche Ersparnis von 400000 Mark erbringt. Der Stapellauf des Panzerschiffs „Ersatz Preußen" findet am 19. Mai aus den Deutschen Werken in Kiel statt. Einer amtlichen Mitteilung zufolge hat die Reichsregierung eine Note an die ! litauische Regierung in der Angelegen heit der Ausweisung der fünf Reichsdeutschen aus Litauen gerichtet und darin mitgeteilt, daß Deutschland den Streitfall dem Schiedsgericht unterbreiten werde. Am ersten Tage der Ein trog ungs- frkst zum Volksbegehren für Auflö sung des preußischen Landtags haben sich in Großberlin insgesamt 19052 Personen eingetragen. Nach einer Auskunft vom Landes amt Pommern des Stahlhelms sind im Bereich des Landesverbandes Pommern-Grenzmark am ersten Lintragungstag über 125 MO Eintragungen erfolgt. Am Mittwoch ist voni Gerichtsvollzieher die Pfändung der Büroeinrichtung und des übrigen Inventars bei Hauptmann a. D. Stennes durchgeführt worden. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Donnerstag morgen unter Führung Dr. Ecke ners, der ain Dienstag von seiner Amerikareise zurückgekchrt ist, zu der geplanten Aegyptenfahrt gestartet. Die Fi l m p r üf st e l l e im Reichsministe rium des Innern hat einen deutschnationalen Werbefilm zum Stahlhelm-Volksbegehren ver boten. Am Mittwoch vormittag wurde in Berlin die 55. Tagung der deutschen Gesellschaft für Chirurgie eröffnet. Nach Londoner Meldungen steht das Programm für den Besuch Brünings und Curtius' nunmehr fest. Der Ueberführungsflug der an Frankreich ge lieferten Rohrbach- „R o m ar"- M aschine ist beendet. Der Flugverlanf hat in jeder Weise befriedigt. In Ungarn ist ein Kaufmann, der einen Versicherungsbetrug begehen wollte, von einem hierzu gedungenen Helfershelfer tödlich verletzt worden. Die E e h a l t s v er h a n d lu n g e n zwischen Arbeitgeber- nnd Arbeitnehmervertrctern bei der Gruppe Rordwcst sind ergebnislos verlaufen. zu erfüllen. Die Regierung wird wohl auch über das Gutachten nicht hinausgehen, das doch unter dem Vorsitz ihres ersten sozialpolitischen Sach verständigen, des Neichsarbeitsminisler a. D. Dr. Brauns, zustande gekommen ist. Cs wird als» weder die Arbeitslosenversicherung noch das Tarif wesen irgend wie grundsätzlich reformiert werden. Brüning scheint sich also doch an die Versprechun gen zu halten, dis er den Sozialdemokraten gemacht hat, als es sich darum handelte, den Panzerkreuzer zu retten Nun fragt es sich allerdings, wie die Regierung die bisherige Wirtschafts- und Sozialpolitik fort- zusetzcn gedenkt. Allerdings wird Brüning mobl wieder einige Ausländsanleihen erhalten, men» er den Franzosen keine außenpolitische Schwierig keiten bereitet, auch wird man vielleicht mieden ' einige Rcichsbahnvorzugsaktien uuterbringeir können. Aber damit kann ja doch nicht auf die Dauer regiert werden. Kommt es im Laufe, des Sommers nicht zu den notwendigen große» Reformen auf dem Gebiet der Sozial und der Finanzpolitik, dann dürfte schon in einigen Mo naten die Lage recht verzweifelt sein Die Re gierung wird, wenn jetzt die Arbeitslosigkeit in folge der Frühjahrsmison etwas "nfen m!Iie, sehr triumphieren, wird erküren, daß jetzt wes besser werden würde Die Gemeinden werde» weiter borgen wo sie nur können, so daß sio einstweilen vor dem finanziellen Zusammenbruch bewahrt sind Die Hauptsache für die Negierung ist über, daß sie die Sozialdemokraten durch die Neform der Sozialversicherungen und durch Aendernng der Sozialpolitik nicht vor den Kopf stößt. Brüning ist mithin gezwungen, au dem bisherigen Kurse festzuhalten. Das bringt »a-
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