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Sächsische Elbzeitung : 25.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188609254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860925
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-25
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.09.1886
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MM1,e LlbjMng. Amts- und Anzeigehlatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandan und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Vl. für I Mark Vierteljahr!. zu beziehen- — «c»- Inserate fiir da« Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 8 Uhr, fiir das Sonnabcndsblatt spätestens bis Freitag früh 8 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Naum IO Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, stabellarischc oder cömplicirte nach Ucbereinlnnft.) — Inserate fiir die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Biirgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig dic Amioncen-VürcauS von Haascnstcin L Vogler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 1886. Schandau, Sonnabend, den 25. September Boni diesjährigen Reichs-Gesetzblatt ist das 31. Stück erschienen, enthaltend: Nr. 1686. Bcrordnnng, betreffend die Rechtsverhältnisse in dem Schutz- gebicte der Marschall-, Brown- nnd Providence-Inseln, vom 13. September ds. Js. Dasselbe liegt zn Jedermanns Einsicht in hiesiger Natskanzlci an«. Schandan, am 24. September 1886. Der S t st d t r tt t. Bürgermeister Wieck- Abonnements - Einladung. Auf das mit dein 1. Octbr. 1886 bcgiuucnde vierte Quartal der „Sächsische» Elbzeitung" uilllmt die unterzeichnete Expedition, sowie jede kaiserliche Postanstalt zu dem Preis von 1 Mark Bestellungen au. Wir ersuchen unsere geehrten auswärtigen Leser, die Abonncmcntö-Bcstettunjz gefälligst sofort machen zn wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die vollständige Nach lieferung der bereits erschienenen Nummern nicht cinstchen können. — I»«vrntv finden durch die ses Blatt eine weite Verbreitung. Die Expedition der Dachs. Elbzeitung. Die Verlstnqernng des deutsch-spanischen Handelsvertrags. Es ist ein cigcuthümlichcS Zusammentreffen, daß dcr dic Verlängerung des Handelsvertrages mit Spa- nicn anssprcchmdc Gesetzentwurf vom Reichstage au dcmsclbcn Tage definitiv genehmigt wurde, an welchem anö Madrid dic ersten Nachrichten über den daselbst stattgcfnndcncn Militärputsch ciulicfcu. Wohl nichts beweist schlagender dic Nolhwcudigkcit, dcn Reichstag zn dem gcuanntcu Zwecke zn einer außerordentlichen Session ciuznbcrnfcu, als dic aus dcr spauischcn Haupt stadt cingcgangcncu, zugleich überraschenden und be- nnruhigcudc» Meldungen, denn sic führen wieder ein mal dic Unsicherheit der politische» Zustände jenseits dcr Pyrcnäcn in deutlicher Weise vor Augen nud wei sen zugleich darauf hin, wie »olhwcndig cs dem gegen über erscheint, sich in Bezug auf Verträge mit Spanien möglichst zu schützen. Es ist nicht nur seitens dcr professionSmüßigcn OppositiouSblältcr, sondern selbst von rcgicruugöfrcuud lichcu Prcßorgaucn dic Einberufung dcS Reichstages zu einer so ungcwvhnlichcn Zeit, lediglich um dcu spa- uischcu Handelsvertrag gntzuhcißcn und mir wenige Wochen vor Eröffnung dcr ordentlichcu Session viel bekrittelt worden. Atan witterte alles Mögliche hinter dieser unerwarteten Maßregel und namentlich gewisse freisinnige und clcricalc Blätter wollten sich dnrchaus nicht eiurcdcn lassen, daß die NcichSrcgicrnug mir durch zwingende, sachliche Gründe hierzu veranlaßt wordcu sei. Nun, jetzt weiß mau, warum dcr Negier ung dic schleunigste Erledigung des Vertrages in der vorgcschricbcucn verfassungsmäßigen Weise, also unter Mitwirkung dcö Bundcsrathcö und des Parlamentes, so sehr am Herzen lag: Die Ncichörcgieruug hatte sichere Informationen über Anzeichen innerer Gährung in Spanien und betrachtete daher den wichtige» Ver trag mit diesem Laude als bedroht, so daß sie wünschte, denselben durch schleunigste Ratification in Sicherheit zu bringen. Das war dcö Pudels Kcru und wenn dic Negierung ihr „Geheimnis)" nicht auskramtc, so lag dies einfach daran, daß sic jcucS Motiv doch nicht officicll angcben konutc, ohne das Madrider Cabiuct schwer zu beleidigen. Der ganze Vorgang lehrt zugleich, wie unendlich klein nnd kleinlich die Opposition gegen dic auswär tige Politik unseres leitenden Stnalömauncö dastcht. Es geht aus ihm wieder einmal klar hervor, daß Fürst Bismarck in der That vortrefflich über Alles, was sich im Auslände ereignet, unterrichtet ist nud dem gemäß seine Entschließungen trifft nud daß sic da öf ters dcn Eharacter des Unerwarteten, Ucbcrraschcudcn, ja Befremdliche» tragen, liegt in Anbetracht dcr ob- waltciidcn Verhältnisse ans dcr Hand. Jedenfalls kann Deutschland seinem leitenden Slaatsmaunc nur Dank wissen, daß er auch jetzt wieder seinen scharfen politi schen Blick bewährt und eine Angelegenheit, welche, wie dic Verlängerung des Handelsvertrags mit Spa nien, für dic dculschcn gcwcrblichcn imd intmstricllcn Krcisc, von größter Wichtigkeit ist, angesichts dcr nun in einen so nahen Gesichtskreis gerückten Möglichkeit neuerer innerer Umwälzungen in Spanien so rasch nnd energisch dnrchgcführt hat. Inzwischen ist, nach einer in der Moutagssitzung dcS Bundcsrathcö vom Vorsitzende» gemachte» Mitlhcilnugcn, dcr vom Parla mente genehmigte Vertrag sofort dem Kaiser zur Ra tification zngcgangcn und dürfte dieselbe zur Stunde wohl erfolgt imd somit die Sicherung dcö Vertrages deutscherseits eine vollständige geworden sein und mit einiger Ruhe kann nun die deutsche Industrie dcu ct- waigcu wcitcrcn Ercignisscu iu Spanien folgen. Selbst dcn schlimmsten Fall angenommen, nämlich daß die- selbe» eine» Ncgicnmgöwcchscl bringen würde», so läge für Deutschland noch immer kein Grund zu einer besonderen Acnnrnhignng vor, denn auch eine neue spanische Regierung könnte sich nicht ohne Weiteres ihren internationalen Verpflichtungen entziehe». Vor läufig ist indessen das Ministerium Sagasta dcr jüng ste» republikanischen Schildcrhcbnug rasch Herr gc- wordc» n»d darf man deshalb hoffe», daß dieselbe keine weitere» Folge» für dic alfonsischc Dynastie in Spanien haben werde. Der Militärputsch in Madrid. Spanien hat dic Wclt wieder einmal durch einen jener anö dcn Reihen dcr Armee hcrvorgehcndcu Put sche überrascht, die dem Laude der Kastanien nun ein mal cigcuthümlich zn sein scheinen. Wir geben zu nächst die Meldungen über daö jüngste militärische Pronunciamento, dessen Schauplatz diesmal die spani sche Hauptstadt selbst war, wieder. Dcu Ausgangs punkt desselben bildete dic Cascrnc San Gil, in wel cher zweihundert Jufautcristcii und zwei Schwadronen Cavalcric in dcr Sonntagönacht revoltirtcu und ans dic Schildwachcn schossen. Alsdann durchzogen dic Mcutcrcr die Straßen unter dem Rufe: „Es lcbc dic Republik, cö lcbc die Armee, cs lcbc Spanien!" So fort sandte dcr Gonvcrncnr Truppc» gegen dic Anf- ständischcn, wclchc nach kurzem Kampfe zersprengt und nuter Zurücklassung einer Anzahl Gefangener aus der Stadt getrieben wurden; der Nest schlug dcn Weg nach Valencia ein. In Madrid proclamirte dic Nc- gicrung den Bclngcruugöznstand und sctztc Kriegs gerichte ein, dic mwcrwcilt in Thätigkcit tratet,. Eine amtliche Madrider Depesche vom Montag besagt »och, daß dic zersprengte» Neste dcr anfständischcn Truppc», welche sich i» die Umgegend dcr Hauptstadt geflüchtet halten, von dcr GcnSdarmcrie gefangen genommen wurden und sich in dcn Händcn dcr Behörden dcr nmlicgcndcn Ortschaften befinden, so daß die anfstän- dischc Bewegung als beendigt anznschcn ist. Es muß abgcwartct werden, ob diese ziemliche op timistische Auffassung der spanischen Negierung begrün det ist, oder ob nicht doch das soeben mit Waffen gewalt niedergeschlagene Prommciamcnto im Lande nachznckcn wird. Jcdcnfallö ist in einem Lande, dessen Armee so unznvcrlässigc Elemente enthält und wo anch der Volköcharaktcr ein so unberechenbarer, sich iu Ex- lrcmcu bewegender ist, wie in Spanien, alles Mög liche zn erwarten und dcr „Jmparcial" Hal Recht, wenn cr schreibt, die jüngsten Ereignisse überträfen durch dic unerwartetc, absurde und unbegreifliche Art nnd Weise, in dcr sie sich vollzogen, alles, was bisher in diesem, an Verwirrungen so fruchtbaren Lande vor- gckommcn sei. Vorläufig wird mau abzuwarlcu habe», was dic cingclcitetc Untersuchung ergeben wird, ob man es in dem neuesten Madrider Militärputsche nur mit einer vorübergehenden, locale» Erscheinung oder aber mit einer Bewegung zu lhu» hat, deren Fäden über das ganze Land greife». Allerdings wird gleich zeitig aus dcr Gegend von Barcelona, anö Siudnvcllas, gemeldet, daß daselbst die Geuödarmcric eine Anzahl Waffen und Munition carlistischcn Ursprungs beschlag nahmt und mehrere Verhaftungen vorgcnomnicn habe. Indessen gerade dcr Umstand, daß dic vorgcfnndcncn Waffen carlistischcn Ursprnngö sind, deutet darauf hin, daß dic Bcwcguug iu SiudavcllaS mit derjenigen in Madrid nicht in Zusammenhang steht, da ja letztere ciiicn ausgesprochen militärisch-republikanischen Charak ter trug; immerhin ist dic Gleichzeitigkeit beider Vor gänge eigenthümlich genug. Seit dem verunglückten Putsche von Cartagena schien dcr revolutionäre Geist in dcr spauischcn Armee ver schwunden zn sein nnd da anch dic hic nnd da ver suchten republikanischen nnd carlistischen Schildcrhcb- nngcn nur cmcn localen Charakter trngcn nnd sehr rasch unterdrückt wurden, so dürfte man mit Recht cnmchmcu, daß für das so viel geprüfte Land unter dcr segensreichen Regierung Alfonso'S XII. eine län gere Zeit dcr Nnhe gekommen sei. Diese Annahme wurde noch dadurch verstärkt, daß auch nach dem Tode Alsouso'ö daö Laud unter dcr Negierung dcr Königin- Wiltwc Christine rnhig blieb. Indessen cö schien dies eben nur, wcmgstcnö Hal dcr Militäranfstand in Madrid in überraschender Weise wiederum Zcugniß davon abgelegt, daß dic rcvolntionärcn Elcmciitc in dcr spanischen Armee noch immer nicht beseitigt sind und cö ist daher nicht unmöglich, daß Spanien neuen schweren inneren Umwälzungen entgegen geht. Offen bar kommt aber diesen crncntcn rcvolntionärcn Bc- strcbnngcu jcnscitö der Pyrenäen dcr Umstand zu Gute, daß Spanien unter dcr nominellen Herrschaft cincö Sängliugö steht, und daß dic Regentschaft von einer Fremden, einer Oestcrrcichcrin, geführt wird. Dies muß iu einem Lande, wie Spanien, jeden Nc- volntionsvcrsuch immer wieder als gefahrdrohend er scheinen lassen nnd cö steht darum zu befürchte», daß dem verunglückte» PronnciameMo vo» Madrid viel leicht bald wieder ei» anderer nnd ernsterer militäri scher Putsch folgen wird. T a g esqeschi ch t c. Sachsen. Schandau. Bei dcr am vcr- gaugcncn Dienstag von Sr. Majestät dem König Albert mit zehn Cavaliercn abgchaltencn Hochwild jagd auf Cunncrsdorfcr Revier wurden erlegt ein Vicrzchucudcr, ein Achtender, ein Gabelhirsch, ein Stück Wild und zwei Nchböckc. Nach eingenom menem Diner in Scndig'S Onisisana, zu welchem die Herren Obcrforstmcistcr Blohmcr, Oberförster Grüne wald und Wittig Einladungen erhalten hatten, erfolgte dic Rückreise V4IO Uhr Abends vo» Krippen mit dem gewöhnlichen Pcrsoncnzugc. — Vom 19. Februar bis mit 18. Scptbr. d I. gelaugten insgcsammt 5637 beladene Fahrzeuge beim hiesigen Hauptzollamte zur Abfertigung. — Der vom 1. Oktober d. I. an in Kraft tre tende Winlerfahrplaii der K. Sächs. StnatSciscnbahncu liegt der heutigen Auflage dieses Blattes bei. — Mit dem Neubau au Stelle dcr vier von dcm Bauvcrcin „Scudig L Co." an dcr Postclwitzcr Straße augekanftcii Häuser ist insofern dcr Anfang gemacht worden, als man im Laufe dieser Woche mit dem Abtragcu dcö Hauscö „Nautcnkrauz" bc- gonucn hat. Herr Baumeister Sänger wird diesen Ban, welcher wiederum eine Zierde für Schandau werden soll, auöführcn. — Einer dcr crstcu Gegenstände, welche dcr Bnn- dcörath bei seinem in Kurzem bevorstehende» Wiedcr- zusammcntritt zur Erledigung bringen wird, dürfte die Ausprägung (Gepräge nnd äußere Ausstattung) dcr neuen Nickelmünzcn bctrcffcu. Bekanntlich hat der Reichskanzler beim Buudcsrath beantragt, die hcrzn- stellcndc Nickclmünze zu 20 Pfg. aus einer Lcgirung von 25 Theilen Nickel nud 75 Theile» Kupfer zu präge», auf der Münze die Mittclflächc zn vertiefen,
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