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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-03
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1893
- Autor
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Riesaer K Tageblatt Nr. 20. und Anzeiger Metlatl Md Ayeiger). Amtsbtatt der König!, «mtshauptmcmnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. IS«. Sonnaden», 3. Juni 1893, MeudS. t«. Jahr-. La« Riesaer Tageblatt erscheint jede» La, Abends mit «usnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen tu sRirsa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstaltrn 1 Mart 2S Ps.. durch die Träger srei in« Hau, I Mart SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau, I Marl SS Pf. «iiM-rn-Amiahi»« für die Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druckend Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Grschäst-stellr: «astantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Steckbrief. Ter unten beschriebene Schlosser Gottlieb August Heutzschel aus Saathain, welcher im hiesigen GerichtSgefängnift Strafe verbüßte, ist in vergangner Nacht entwichen. Gegen denselben ist die Untersuchungshaft wegen Sachbeschädigung verhängt. ES wird ersucht, denselben festzunehmen und in das nächste Gerichts-Gefängniß abzuliefern. Riesa, den 3. Juni 1893. Königliches Amtsgericht. Heldner. Beschreibung. Alter: 33 Jahre. Größe: 1,74 m. Statur: mittel. Haare:dunkel. kraus und wirr. Stirn: hoch. Bart: blonder Schnurrbart, im übrigen unrasirt. Augenbrauen: dunkel. Augen: blau. Nase: groß, gebogen. Mund: gewöhnlich. Zähne: vollständig. Kinn: rund. Gesicht: länglich. Gesichtsfarbe gesund. Sprache: sächsisch. Dialecc. Kleidung: dunkles Stoffjacket, schwarze Atlasweste, dunkle Stofshosen, lederne Halbschuhe mit Guinmizug, rothe Socken, braunes Gefangnenhemd, ohne Kopfbedeckung. Besondere Kennzeichen: Narbe an der linken Halsseite. Im Hotel zum ,,Kronprinz" hier sollen Dienstag, den 0. Juni 1803, von Bormittags 10 Uhr an 1 Dutzend Paar Herren-Halbstiefel, 10 Paar Herrenfilzstiefel, 2 Dutzend Paar Herrenstiefeletten, 3 Paar lange Stiefel, ca. xOO Meter Flanell und Barchent, 5 Jagd- und 8 wollne Damen westen, 6 Normalhemden, 7 dergl. Hosen, 12 wollne Borhemdchen und 1 Kleidersecretair gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 1. Juni 1893. Der Ger.-Voüz. beim Königs. Amtsgericht. Secretär Eidam. Bekanntmachung, städtische Fleischbeschau betreffend. 1. Tie Untersuchung von auswärts «ach Riesa etugeführte» Fleisches bereits geschlachteter Thiere erfolgt täglich von 0 bis 10 Uhr Vormittags upd von 4 bst»' s Uhr Nachmittags in dem städtischen Fleischschauamtes-RatGaa^WiWtkSMgel, Erdgeschoß. 2. Die Untersuchung der Schlachtthiere im lebenden und geschlachteten Zustande in den Schlächtereien und Privathäusern erfolgt in der Zeit'iwn früh 6 Uhr bis" Abends 8 Uhr." Außerhalb dieser Zeit können Untersuchungen nicht gefordert werden. 3. 8 2 der Bekanntmachung, betreffend die obligatorische Untersuchung der in den Stadt bezirk Riesa eingeführten Fleischwaaren, dritter Absatz unter : „bei Rindern" wird hiermit da hin ergänzt, daß auch Zungen von Rindern einzeführt werden dürfen und deshalb zur Unter suchung zugelassen werden. Riesa, den 3. Juni 1893. Der Stadtrath. Klötzer. S. Bekanntmachung, Das Plakatwesen betreffend. Nach einer Bekanntmachung des Stadtraths vom 12. Juni 1880 ist das Anbringen von Plakaten in hiesiger Stadt nur an den angebrachten Plakattafeln gestattet, an allen übrigen Stellen aber polizeilich bei Strafe verboten. Nichtsdestoweniger werden an allen möglichen Häuserecken, Mauern, Baugerüsten, Planken, Einfriedigungen Plakate in ccklen Größen und Farben angetlebt. Es wird deshalb hiermit anderweit bekannt gemacht, dast das Anbringen von Pla katen nur an de« von der Firma Rudolph Abendroth hier mit Genehmigung der Polizeibehörde und der betreffenden Grmrdstücksbes^er angebrachten, znr Zeit erneuerten und vermehrten Plakattafeln gestattet ist. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 60 Mk. oder entsprechender Haftstrafe geahndet. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Zuwiderhandelnde zu ermitteln und zur Bestrafung anzuzeigen. Wegen der Gebühren des Anheftens von Plakaten an den Plakattafeln ist das Nähere bei dem Besitzer der letzteren, Herrn Rudolph Abendroth zu erfahren. Riesa, den 3. Juni 1893. Der Stadtrath. Klötzer. S. Oeffenkliche Versteigerung der diesjährigen Nutzung von den fiskalischen Kirsch-Büumen an den Straßen der Amtsstraßenmeisterbezirke Mügeln und Oschatz Donnerstag, am 8. Juni, vormittags Vr12 Uhr in der Tchankwirthfchaft am Bahnhose in Mügeln, Freitag, am 0 Juni, vorm. '/,11 Uhr im Gasthof zum Schwan in Oschatz. Königliche Straßen- und Wasserbauinspettion Döbeln und Königliche Bauverwalterei Grimma, am 21». Mai 1803. — Kirschen-Verpachtung. Die diesjährigen Kirfcheunutzunge« auf der Teerhausen-Riesaer Strafte, Riesa-Strehlaer Strafte und Zehren-LSvelner Strafte, Mbth. 3. (Glauchaer Strecke) sollen Sonnabend, den 10: Juni d. I. von Nachmittags 1 Uhr an im Gasthause „Zmn Schhsischen Hof" in Riesa . an Meistbietende gegen sofortige haare Höhlung und unter den sonstigen, vor Beginn der VcrpachtunL bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich verpachtet werden. Meisten, am 1. Juni 1893. Königliche Straßen- und Wasserbau- Königliche Bauverwalterei Inspektion »I. I. V. . RenhauS. OelSner, Bür.-Astistent. Bekanntmachung. Die Mannschaften der Feuerwehr zu Riesa uud zwar die Feuerrefrrve UUd Wachmannschaft haben sich Montag, den s. Juni, Abends 6 Uhr am Spritzen schuppen pünktlich zu stellen. Begründete Entschuldigungen sind vorher beim Coinmandanten Herrn Töpferineister Schumann einzureichen. Die Uniform und Abzeichen sind anzulegen. Auf 8 28 der neuen Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Der Feuerlösch-Ausschuß. Das Eommando. E. Zeidler, Vorsitzender. Schumann. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft soll der Fährverkehr V0» Leckwltz und Zschaite« zwischen Nünchritz nach Langenberg und Grödel «egen grundhafter Herstellung des hiesigen CommmncationSweges vom S. bi« O. Juni gesperrt und über Glaubitz verwiesen werden. Nünchlritz, den 1. Juni 1893. Böhmer, G.-Vst. Ta-es-eschichte. So nackt und schamlos wie in der gegenwärtigen Wahl- bewegm g haben sich Mangel an nationalem Gefühl und vollendete Vaterlandslosigkeit noch niemals ans Tageslicht gewagt. Zu den vielfachen Proben dafür kommt heute eine neue. Die „B. Pol. Nachr." melden, daß ein sozialdemo kratischer Wahlredner am Dienstag in Weißcnsee in einer Volksversammlung unter betäubendem Zustimmungsjubel aller Genossen sich den Satz leistete: „Wenn aber Frankreich mit uns wegen Elsaß-LothringenS Krieg anfangen sollte, so halten wir Sozialdemokraten dies für vollständig richtig ; denn die Wegnahme Elsaß-Lothringens gehört Frankreich und darum halte ich es für recht und billig, daß sie es sich wieder holen." Die engen Beziehungen der deutschen Sozialdemo kratie zu den Franzosen treten überhaupt immer ungenirter zu Tage. Daß dem sozialdemokratischen Wahlfonds aus Frankreich Geldmittel zufließen, angeblich von den dortigen Genossen, konnte man unlängst im amtlichen Zentralorgan der Partei, dem „Vorwärts", lesen. Aber auch von Frank reich aus werden direkt di« sozialdemokratischen Kandidaten unterstützt. ES sei auf eine Kundgebung hingewiesen, die am letzten Montag auf dem Jahreskongreß der elsaß- lothringischen Hilfsvercine in Paris stattfand. Der Präsident des Kongreßes, Sansboeuf, behandelte die Atage; . wie sie französischen Elsaß-Lothringer im Hinblick aus die Wahlbe wegung im Reichslande aus ihre Landsleute m derHeimcüh, zu denen sie Beziehungen pflegen, einzuwirken hätten und sagte: „Da, wo es an Protestkandidaten mangelt, muß für den sozialdemokratischen Bewerber gestimmt werden, voraus gesetzt, daß dieser aus den annektirten Provinzen gebürtig ist und Beweise seiner protestlerischen Gesinnung erbracht hat." Deutsches Reich. Die Frühjahrsparade über das Gardecorps in Berlin fand gestern bei schönem Werter statt ; sie nahm einen glänzenden Verlauf. Den Oberbefehl über die in zwei Treffen aufgestellten Truppen führte der General lieutenant von Winterfeld. Es erfolgte ein zweimaliger Vorbeimarsch, zuerst in Compagniefronten, sodann in Regi- mentScolonnen. Bei dem Vorbeimarsch des 2. Garde-Regi- mentS führte der Kaiser das Regiment der Kaiserin vor. Unter dem glänzenden Gefolge befanden sich Ihre königlichen Hoheiten Prinz Leopold von Bayern, Prinz Friedrich August von Sachsen, Prinz-Regent Albrecht von Braun schweig, Herzog Albrecht von Württemberg und der Graf von Turin. An die um 11 Uhr beendete Parade schloß sich eine längere Kritik des Kaisers an. Gegen 12 Uhr kehrte der Kaiser an der Spitze des 2. Garde-Regiment» in die Stadt zurück. Wie die „Volksztg." von angeblich gut unterrichteter Seite hört, wird auf Betreiben eines höheren Beamten zur Zeit eine Eingabe an den Kaiser vorbereitet, in der die Ab schaffung de» allgemeinen, gleichen, direkten, geheimen Wahl rechts für den Reichstag gefordert werden soll. (?) Es werde beabsichtigt, die Unterschriften derartig zu sammel», daß als Unterzeichneter lediglich „unabhängige", den Bürger- und Arbeiterklassen angehörige Personen (nicht Beamte) zugelaffen werden, damit die Petitionen den Anschein einer „freiwilligen" Kundgebung „aus dem Volke" gewinnt. Weitere Mit theilung über den Plan, der besonders kurz vor den Wahlen so unglücklich wie möglich ist, behält sich das Blatt vor. — Durchsichtiges Wahlmanöver! Der Oberpräsident von Westpreußen hat, der „Danz. Ztg." zufolge, für den Stadtkreis Danzig und die Landkreise Danziger Niederung, Dirschau, Marienburg, Thorn, Kulm, Graudenz und Schwetz vaS Auflassen ausländischer Brieftauben verboten. In der Kammer in Stuttgart gab der Ministerpräsident Dr. Frhr. v. Mittnacht Erklärungen ab über die Pflichten und Rechte der Staatsbeamten bei den politischen Wahlen.
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