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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 06.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19130706016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1913070601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1913070601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-06
- Monat1913-07
- Jahr1913
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RVO CLE- Afisscdco « IM- u aaa i T i v W- Dc l ssxsszsszjkzwwzxsz W WIV We W W«"is«ss!isss«s"s«k.sm -::.s.«s:?«ssexk23ss.·s kåäf Este-Ess- sssstskkss « WDIE-M's?siss2«'?9i2«3M-4ÆYW«EDMI von ais-wärt- Pfeife-stet- aeceuusoransdmglfüuq 111-I GroßteVerbreitu n g in S a ch se nd Posthaus in Deutschland und des Its-zehen Kote-lau neunte-. sü- as taeu an be tmmten Tagen und Aus A t R ' " · sit-Zei- wi nicht smutieku Texas-Zanche Aus-»w- mkd N YBZIIZZFML II« Max FRAMWMWM »k« LZFHM JYMYJT unpgtzjgzmzixskkgdkksomk - - : FOR-.- - - - M - « uxtj w » »»,.. --» - « 1 --. ».--..c . .sp » - -..« as wätdseu Eumäimeitellen sowie muchk llnKneeus Erschme I d Ausland z - Dringäipsæieu und Mehattlteumää AMMU « Redattivu und Hauptgeschästsstelle Fervkuaubstraße 4. . Fern-sprechen Reduktion Nt.8897, Expedltion Arm-, Bcklpg Nr.542. Auguster Neuem Dresden. " Fu ».» EIN-poste susg. A ait«Jllustr.N-uelte« soaatL l. Ktzblcttewst It. Auge-B ohnesllustr. Beila e . 158 . , · UT Nach dek- Ausiskkvc in muss wöchentlich 1 m W M tö si. Zwischen den Schlachten. Ein großer Sieg du Pulse-very - Die Schlacht auf dem Schafsfelv. - Widersprnchsvplle Oft sberichta - Dr. Mc Demission nicht angenommen. Verhandlungen zwischen Nin-kämen tmv Biszwrkem Der erste Gesallene sen nier- iMiiarbeiien Wien, 4. Juli. Der Krieg- der form-liebe W ist also ausge brochen. Er ift ausgebrochen zwischen den Balken ftaadetn den Verbiindeten von gestern. Nach dein in met Abschnitten beendet-en Kriege gegen die Türkei konntet der Krieg zwischen den Mir-mischen Brüdern-. An den Jiden des März 1912 hatten sie sich in einein Vertrage susannnengetnm unt im Namen des Kreu zes ihre Glanbenggsenoisen von dem Joch-e des Halb mondesi sn befreien. Und nun das geglückt ist, be ginnen sie einen brudevtwdvderischen Kampf um die Teilung der Bente. Mit dein Rufe Gottfried-s von Bonillsnt »Die-n le .venti« unternehmen sie gegen den Island den Kunde-tm Was ift ietzt ihr Fehd geschveik Nicht die Berufung Mk Gott, nicht einmal die ans den Zaren, mir der Ruf: »Wer kriegt mehr?« Dieser Krieg ixtn sogenannten ~Zeitalier der Musik-, in den Tagen, da man tm Haag dex Friedensgdttin einen neun-wollen Palast errichtet! um der Uns-schritt »Pul«, dieser Krieg ist das schmachwllste Unternehmen in unsern Tagen. Wegen einiger Fenen nmvirtlichen Landes werden Zehn imtsende von Menschenleben hisngeopfert werden nnd der seit schwebte-ten »tanchsende Balskan« wir-d ein Spriiihfeuer non nnoichligen Granaten tiber sich er geben lassen müssen, mit denen ,Brüder«, -ll«aavische Brüder-, wrchosdoxe Brüder-« ein-ander bewerfein Wie immer dieser.tndrderische Kampf enden, wer immer darin Sieger bleiben mdge - ein Besiegter liegt gleich an Beginn des Krieges am Boden. Das ist d e r P a n sl a w i d m n d, der altrussische, wie ihn die Moskauer Politiker verkünden, aber auch der neue, der Neoslawizmug, wie er von P r a g aus pro-- pagiert wurde. Die ailslawische Idee, ans die sich erst neulich das Zarentelegramm an die Balkantdnige be rief, als es int Namen der ~slawischen Sache-« die friedliche Anstragung der Differenzen forderte-. diese allslawische Jdee hat eine kolossale, eine un heilbare Schlanpe erlitten. Mit ihr zugleich Rnß land, das mit dieser Idee seit jeher am Bal kan krebsen ging, nnd der Sar, der als obersten Repräsentant, als das «Väterchen« des gesamten Slawentnma angesehen wurde. Nicht die Rassen gemeinschaft, nicht die Glaubendgeineinschafh nicht die Rücksicht aus den Nachfolger des «Barbefreiers«, nicht Bitten und Drohungen von Petersburg haben die Beutegier der Balkanherrscher zu zügeln- vermocht. Noch in letzter Stunde hat sich D a n e w an den raisi ischen Kaiser tun Vermittlung wegen Ginstellung der Feindseligteiten gewandt - ohne Erfolg. In Bel grad und Athen war man taub gegen die Mahnungen des Papstkaiserg, auch gegen seine Drohungen. Das persönliche Prestige des Zaren, die allflawische Idee, die Vormachtöpolitit, der Protektoratsdünkel Nuß landö sie haben ein großeb Fiasko erlebt· Das von Russland sei jedem Anlasse verhätichelte Ser ,bien dat die Barendeveiche einfach ins Schied fach gelegt und sich nicht darum qetitmmert, nnd Herr jPaiiticb hat trotz wiederholter und drin gender Einladung die Reife nach Peters bnrg nicht eingetreten. Die ~slawiichen Brü der« hauen nun aufeinander los. Und der ans Nuß landö Initiative bervorgeganqene nnd von ihm pro teqierte Bal k a nd u nd, der für die Ewigkeit Sc ichmiedet schien, liegt zertrümmert am Boden der Vertrag in Fetzen gerissen. Nun wird der Gott der Schlachten entscheiden- Allein die allilawtiche Preitigepolitik Rußlauds iit vorweg unter den Gefalle n e n, nicht »glorreich beste-IN sondern von denen, die Rußland als feine Vasallen betrachtete, schmählichi verleugnet. Rnsiand bat eine politische Nicderlaqei erlitten, die in ihrer Bedeutung weit hinaus-reicht über alle militiirischen Siege und Niederlagen, von 111 in dem jetzigen Baiianirtege ou berichten sein M neuern abend baden wir dwrch Wlatt ein uns tu der neunten Stunde zugegangeneø be deutsame-z Dckearmmn veröffentlicht aus dem her vorgeht, wie febrwmfre Zweifel an der Gchthett der bereits vtekgliedrigen faktisch-griechischen Sjcgess fette betechttqt waren. Fig großer Sieg der Bitt-mer war aus dieser privaten Meldung festzustellen, die ossiziell von den Behdvden in Sosia unsd gleichzeitig bestätigt wurde. Der Bericht besagte, daß die Schlacht aus dem Ovcepolie (zu Deutsch ~Schaföfeld«) denn doch ein ganz andres Gesicht hatte, alg es die Serden gemalt hatten. Die Schlacht heißt es darin wittete auf einer zehn Kilometer breiten Fwnt am Donnerstag durch volle 11 Stun den, wobei eine Mqarische Brigade in den ersten vier Stunden acht Attacken eines außerordentlich überlegeneu Feindes auszubauen hatte, bis starke eigene Streitkriifte auf dem Kampfvlaize erschienen und anariffsweise vor-gingen Dann wogte der Kampf noch fünf Stunden unentschieden. Da er schien schließlich eine starke nördliche Kolonne der Vulgaren überraschend auf dem linken Flilgel der ierbischen Armee· Hierdurch wurde » der allgemeine ijyyg ver set-bischen Armee eczwungem der in der Riesan aus Uesvüb und Kumamoto-) an getreten wurde. n der Schlacht nahmen auch mon tenegrinische Truppcn aus seiten der Serben teil- Amtlich wurde also in Sofia diese Meldung von der »Agence angare" bestätigt und hinzugefügt: Eis gestern nacht sind 26 Offiziere und 8000 Sol daten derserbischen Timotdivision mit 6 Feldqeschütsen und 2 Gebitgsseschützen zu Gefangenen gemacht worden. Die von den Serben zu dem Zwecke« dieser Division zu Hilfe zu kommen, unternommene Offensivc sowie zwei in der Nacht auf Freitag schon besonnene Angrtfse gegen das bulgarische Zeutrum sind heute mit großen Ver lwsteu für die Serben zurückgeschlaqen worden« Die Seel-en haben so beträchtliche Verluste erlitten, daß dieserbticheArmeeauqenblickltchaußerp stande ist, trzendeine Aktion gegen die buhlgartsche rmcemttGrfolgzuunteh ne mein-«- Diese Meldung wird heute bestätigt nnd durch die folgenden Drabtnachrichten ergänzt: -i- Seiten b. Juli. CP r i v.- T e l.) Amtlich wird bebanntgegebem daß der Vorftoß der Serben in der » Richtung nach Küftendil mit einer völligen Nieder lage der Serben endete. Die Serben wurden ge schlagen und nach erfolglosen heftigen Angriffen bei EgrisPalanla sum Weichen gezwungen. Zahl reiche Offiziere nnd ierbiicbe Mannichaiten wurden gefangen genommen- Viele Geichütze imd Maschi nengewebre wurden erbentet Die Serben verloren 5000 Mann. Q- Lonbon. o. Juli. wrinsTeL der Dresd-; ner Nenefien Nachrichten) Vom Kriegsschauplan liegen heute keine beim-deren Nachrichten vor. Die’ hiesige bulgariicbe Geiandtichast verbreitet die Mel dung, daß im Süden eine dawdvoll Buigaren der ganzen griechischen Armee gegenübersteht nnd daß der Haupttcil der bnlgarifchen Armee im Norden dem Feinde gegenüber konzentriert ist. Wenn die Verhältnisse im Norden geklärt sind, würden auch die Operationen im Süden einen andern Verlauf nehmen. Es bestätigt ficb ferner, daß die Bnlgarcn im Norden die in ibr Gebiet eingedrungenen Ser ben unter schweren Verlusten der Serben zurück geworer haben nnd daß sie im Kampfe bei Kat fchana, der für die Serben sehr unglücklich verlies, M Mann zu Gefangenen gemacht haben, während 2000 Serben getötet nnd verwundet wurden. ! Nichtsdestoweniger verbreiten die Serben ossiziell ihre Siegesnachtichien nachdrücklich weiter. Das ser bische Vresiedureau in Belgrad erklärte noch gestern abend: »Das seit gestern früh andauernde Artilleries duell vor K o tsch a n a endete heute mit einem v o l l ständigen Siege der serbischen Trup ven, die dant der Ueber-machst der sei-bischen Ar tillerie und dem heldenmüttgen Vorgehen der serbi schen Infanterie die wichtige Position einvahmen, die von starken Scham-en umgeben umd von 82 bulgarb schen Bataillonen mit 80 Geschützen verteidigt wurde. Die Verluste sind beiderseitig bedeutend. Der Rück zug der bnlaarischen Trupven ist vollständig Der Fall Kotschanas steht bevor.« Die griechischen Sieges meldungen aus dem Süden in dem Gebiet von Salo niki bis Gewgeli erweisen sich bei genauer-er Betrach tuna als Variationen über ein Thema, sollen aber offenbar wie immer neue Sieg-e wirken. Tatsache ist offenbar, daß die Bulgaren bisher nur im Norden nahe ihr-er Landesgrense stärkere Truppenmasien zu sammengezogen haben und daß im Süden nur un beträchtliche Abteilungen einem großen griechischen Aufgebot bisher gegenüberstanden. Auch ans Paris und Wien gehen weitere Wen des wisqu Sieges meldtmgeu , A v Paris, s. Juli. wriv.sTel. der Dresdncr Nenesten MAme Ins Soiin wird hierher gemeldet: Gelt-en ntn 4 Uhr Mittags ist die lerdiiche Minos-Division endgülti- sneiicks geschlagen worden nnd wurde nach einein ver zweifelte-i Widerstande bei Krivolak aufgerieben Es wurden zahlreiche Geiangene gemacht nnd viel Venie fiel in die Hände der Bill-taten Die ler biiche Dannmtnccr. welche nni den Höhen non St. Nikolaus kenzentriett war. wohnte der Beenichs tnnq der its-bischen Tennpen bei- odne ihnen an Hilfe lonnnen sn Musen. Die Onlmen baden gestern wieder drei beitine Wisse gegen die trie chiiGe Armee gemacht die Motiv Mann M ist« Die von den Griechen gemachten Miste-samtnqu sich mit dein rechten Flügel dee Setden in net eininew sind endqiiltiq gescheitert Zur Stunde schlägt nun sich entlang der san-en Linie vom Aeaäifchen Meere bi- anr Donn. Die Griechen in einer Falles id. Wien. I. Juli. (Priv.-Tel. der M ner Neneften Nachrichtewi Die »New Freie Presse« meldet: Die Griechen find bei Salonlki l iu die von v- hutqaritcheu occresleimug gest-me Falle gegangen. Die Bulqareu haben hie Grie chen gezwungen, ihre befestigten Stellungen bei Salonili zn verlassen nnd zur Offensine überzu gehen. Die Griechen Ittirinten gegen die absichtlich znriickweichenben Bnlgaren an nnd sind nunmehr meljrere Tagemärsche non Saloniki entfernt. zur Schluck-i gezwungen, in welcher aller Voranssicht nach die Entscheidung in dein qriechilchibnlqarischen Kriege fallen wirb. Gleichyettig aber verbreiten die Griechen genau die Meldung vom Gmenteib Sie wollen den wichtigen Ort Kotithana eingenommen kleben und erheblich nach Nordosten vorgedrungen ein. Wir verzeichnen asuch sdieie widerspruchsvollcn Meldutpen mit allem Vorbehalt: A Ather ö. Juli. (Priv.-Te-l. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Nach der Eroberung von Gewaesli ist der linke Flügel der Griechen nach Likovan gegangen und hat den Ort Kotichana ge nommen. Ein Telegramcm des Generalstabg be sagt, daß die bulgarischen Streitkräfte an diesem Orte umzingelt und nach heftigem Wider-stande- zu Gefangenen gemacht wurden. Nach ein-er ansdern Depesche sind dort drei Kruppkansonen eroberi und 500 Gefangene gemacht worden. Nach einem ver zweifelten Kann-se zog der rechte griechifche Flügel weiter nach Erein und jagte auch hier die bulgas rifchen Truppen in die Flucht. König Konstantin erneuerte gestern seinen Aufruf an die Armee, in dem Wust-sauer uwd Schnelligkeit der Bewegungen ein- Flieserfehnfucht Was sür wundersame Bücher werden jetzt ge dsichtetl Des jun-wen Jahrhunderts Motor man kann nicht mehr unzeitgemäß sagen: Herz - pocht und arbeitet in ihnen. Da ist Kellernvanns Tun nel«, worin Waschinenungeheuer und Arbeiter heere den Sieg der Technik feiern, Dehmels Vers buch »Schöne wilde Welt-C worin ein monumentap les Gedicht aus den Stapellsaus eines gignntischsen Dampf-ers, aus den Lebensckrubel des Hamburger Rasen-z steht, des neuen Wien-ers Ernst Weiß oman »Die Galeere«, worin empfindsamer das Geheimnis der Röntgenstrahlen ungerührt wir-d und nun dies Buch von Leonhard Adelt: »Der F l i e g e r«,· das in Frankfurt a. M. bei·Rütten u. Loc ning erscheint- Die ..Oontomä)oran6lt6«,- das Ge- Lühl der Gegenwart, dise Herr chleit einer werden en Zeit jnbelt ans ihnen allen. Jn jedem lebt der Zauber neuer Erscheinungen jedes nährt sich von isionen, die teine andre Zeit hat geben lönnem als eben die-se groß-e Wende des exakten Wissens,’ in jedem ergillen sich Schicksale, die durch bisher ungsekannte robleme bestimmt sind. Neue Schied- Fale neu-e Empfinbun n, neue Taten, neue Men chen. Man soll niichate mehr sagen, die deutschen Dichter seien lauter weltabgekehrte Romantiker. Fcibe sindaeån die modiernsde Gegenwart leidenschaft ver s. Der Flieget, der sit-danken so jung dies-er Men scheutin auch ist, in der Literatur tritt er nicht zum ersten-mal aus. Abgesehen von allerlei schriststelles etlichen Erzeugnissen, die aus der Aktualität des Tages hseworspraugem in Deutschl-and hat schon Vollmoeller ihn nachgebildet, in Italien der mächti gere d’Ann-n io. Das Meeting von Brescia, wie es in »Fort-o ehe si, torso ehe no« gemalt wurde, gehört wohl sür immer der Weltliteratnr an. Aber schon bsind wieder mehrere Jahre seither vergangen, und ei dem Tempo dieser Entwicklung ist as viel. Alle Träume von damals sind inzwi schen Wirlliezkeit geworden, sind s r von der Rea lität übersl gelt. Aus hundert oEIN-Einen schwirren die Flieget zum Himmel, tlimsmen in Spiralen über Montblanegühe empor-, gleiten spielend über Meere, queven te Kontinentr. Was Experiment war, wurde Sport wurde Beruf. Und ist doch noch Kampf gebpiebem immer noch und ans lange h naue, abenteuerumwtttertesgroblsem Hoffnung unt-. Ver weislunä in einem, ieg und iederlask ein gie kkrenlo enden Reich. gnx so« Ließxe Les »O Chie- sur Mit-um« s· « Menschheitsge ichte, gespiegelt in dein Werden eines einzelnen Lichebens M versuchte Leonsbard Adelt in seinem Buche darzustellen Jenes Stück Metischbeitsgeschichte wenigsten-C das seine Trieb kraft aus der Semsucht holte, die Welt gansz unbe grenzt zu erobern, nicht bloß Erde und Wasser unvertan zu sehen, sondern auch die Lüfte, die Schwere zu besiegen und die Materie von ibven dumpfen Gesetzen zu befreien . . . Aus der Sehn sucht, zu fliegen. Ein solches Beginnen sieht gewal tig aus. Aber ist dieses Stück Menschheitsgeschichte nicht zufammengedrängt aus wenige Jahrzehnte? Zwischen dem fagenbasten Sturz des Ikarus und den Flug-versuchen Lilienthals - wie wenig Früchte bat in diesen Jahrtausenden die Sehnsucht getrageni Fast stockte die Entwicklung ganz, reiste nur in Zeich nungen und Ziffern und regte sich erst nach dem Auf stieg der ersten Montgolfiers. Doch ibre entscheiden den Etappen vermag ein nicht einmal zu lang be messeweg Menschenleben zu umfassen. So bat der Dichter nur die nrimitiven Zeiten den gegenwärti gen voranzuschließen. Leonhard Adelt tat dies denn auch. Ein Bauernsobn and norddeutscher, scenaber Heide ist sein Flieget-. Aug Naturbeobachtung schöpft er sein Ahnen. Tauben, mähen Minnen sieht er durch die Lüste rudern, itn Winde segeln, den Sturm durchschneiden Jn Kindereinsatnkeit versponnen, sinnt er den Dingen wach. In der Hafenstadt zur; »Schule, erblickt er einen Luftballon. Dessen Willen » lvsigleit enttiiuscht den Knaben. Ein rtwpiger Spatz, »der aushuscht, sagt ibtn mehr: Müssen wir denn leichter werden, utn zu fliegen? Laßt uns wie der Vogel die Luft noch dichter, schwerer machen, bis lich ibr Gewicht und unsres die Wage battenf Des Vogels Kunst nachzumachen. das bobrt in ihn-. Da heim in beimlicher Kammer baut er seine Schwingen flieger. Bewegliche Flügel, ein Rat-ide. Die Er zählung eines Landstreichers, eines Kunden. der auf einen Tag Arbeit nimmt, bat ihn gestimmt- scirb babe einen Menschen fliegen seben«, berichtet der Penn bruder. Diese Qzäblwm eine der besten Seiten des Buches, läßt vermuten, wie aus Begebnissen Liegenden wachsen. Ganz von dem Dufte des volks tümlichen Mntbod uanbretteh insZeitlose binauögei hoben, ist sie. In der Mark bat der Kunde einen Menschen fliegen gesehen. Dem Derberggvaden bei dem er nächtigte, wollte er ed noch nicht glauben, und fragte höhnisch einen Schäfer im Vorübergehen: »He, Bissertbtnmser, sahst du bier nicht einen Vogel, der ein Narr und wag weiß ich sonst noch ist?« »Rubig bob der Alte seinen Schäferstab«, so beißt diese Er ttibluna weiten -und. set-te mi die Beraet aantt per-· dutzi slanierten wir dorthin Aber gleich erschien ein Mann, der heftig winkte, nnd schon löste sich aucg so ein riesenhaftes Etwas von der Bergwand un sxbwebte lautlos auf uns zu. Poiz Flätterlina und Himmels-scheint Wir rissen alle aus. Langsam senkte sich der fremde Vogel nieder. seine Beine schnellten vor: und da stand in seinem Fliiselkleide einer, den wir Wieland tnniten. War ein s ensch wie wir, ein blonder Bürger, der unsre Hasenflucht bclachte; andre kamen angelaner und hielten das Gestell, aus dem er schlüpftc. Meiner Seel’! Er mochte lachen. daß wir uns ins Bockshorn jagen ließen. Glich das Ding von ferne einer Fledermaus mit zwei Paar Flügeln und gekreiiztem Schwalbensibwanze, einem Schmetterlan mit Menschenbeinen, die wie Glocken schlegel schwangen, einein körperlosen Vogel, der ein Menschenkind entführte, so lag jetzt nichts als ein naak Weidenruten nnd ein Schirtingtiberzna vor unsrer Nase, Und io trollten wir uns weiter, wäh rend iene ihren Flätterling wieder auf den Hügel schifften-« Dieser seltsame Bericht hat den Banernsobn anf gepcitschn »Während ich verdrossen träume wagte irgendeiner seinen Soriing.« An die Unmöglichkeit dcd Gelingens glauslit er keinen Augenblick Dann schiin der Anblick eines Störchleiin noch die Flamme- Mit krankcm Fuß ward der jiinae·Vogel anf den Hof gebvacht7 kaum lief er wieder, versuchte er zu fliegen« und war lächerlich im Miszlingem doch ermitdete cri nicht, die Schwingen zu til-obern bis der Erfolg eines-! Tage-s Geduld und Willen iohnte; ans und davon war er. Der Schwingenflieger zerbricht, der Wide sobn baut sich versteifte Flügel, Von einem Vilgel läßt er sich hinab, eine Böe reißt ihn empor- schleu dert ihn bin, daß er besinivungsloö, verletzt UMU bleibt. Der Traum scheint aus-geträumt zu fein. r hier erst knüpft die Gegen-wart an die gerissene Ent wicklungökette an. Den Sohn duldeks in der Heimat nicht« er reist in die Welt ZinauD arbeitet in gebricer an seitdem-liebens an « esseln, in Montagn « llen. Der otor riicki in sein Gesichtser Lust schisse fliegen. Dann kann er selbst sagen: »er babe einen Menschen fliegen sehen.« Den Brasiltaner Santos Dnmotit. »Die Melodie der neuen Zeit stand über uns in Lüsftetn das Lied der Zukunft brartigte glaubendstark7 ein Neues ward geboren, andrer rt und andrer Form, alg alles vordem war.« Er ev ienntx die Aniatik ist für ibn Bestimmung Er findet leincn Kameraden, mit dem er seinen Apparat baut Eine emsige Zeit des Lernend- dann erfüllt sich die Sehnsucht: er fliegt. Ueber dem Bodensee, wo M der Wiese Gras seine-. Zusammenbrinbe Triumphe erlebte. zieht er seine Runder genießt ex den Rausli des Sieges. Und gleich darauf wird er in den Rng der Wirklickkeiten gezerm nicht del ,Wind heißt mehr der Fe nd, den es zu bezwingeiA galt, sondern der Mensch und Konkurrent wird es. »Wir waren Diener des Gesetze-ö, das umungänglikd ist: Handlunger der Entwicklung. die aus Stoff unr- Zweck die Form gebiett.« Wetthüge kommen mit dem Theater aller Mitwirtendem Dies bunte, ionderbarc Getriebe von Industriellen, Sportleuoem Profesin nals, Ossiziereir »Was sind wir denn Besseres«, sagt ein Pilot, »als Stiertämklfjer und Gladiatooen die dem Plebs zur Lust mit rem Leben fpielen.« Dagegen ein Habttnxn ~Wag uns ebenso wie euch daran reizt und begeistert, ist doch wohl das Gefühl des höchstgesisannten Lebend-' Ein großer Ueberland flug, ein Abiturz noch, gltmpflich nach außen, ver hängnisvoll nach innen - dann schwenkt der Dichter ans der allgemeinen Linie ab in die persönliche, in den Roman. Erdenbafteö Gegengewicht zu feines Helden Höhensebnsncht ist die Liebe. Sie Umgibt ihn wie ftete Mahnung daß mich die Grde ein volles Glück zu verschenken Hat. Die ewig wache Sorge eines Frauenherzeng lett-et sich an feine Flüge. Und als gar ein Kind, das ihm wird, fein einsam abge sperrtes M ausschließt und die Mahnung doppeltf da erkennt er« daß er fortan nicht gleichsam ins Abso lute, sondern nur mit bestimmten, erdennaben Zielen fliegen darf . . . Keinerlei pessinisistische Perspektive öffnet fich. Er nennt ja einmal die Lust »die Straße der Vop kpniineiiheit«, sagt ein andermal; »Was der Mensch einmal crobert hat, das läßt er nicht mehr fallen. Der Liistweg ist tm's vorbestimmt als die endgültige Ver kehrsiorm menschlicher Kulmrgemeintchait.« Man denkt an. berühmte Gestalten wie Blertoh dtc zuerst Kühnstes gewagt, um die Entwicklung dein Ziele näher zu schnellen, aber nach der geleisteten Arbeit sich beschieden, Fliiglehrer, Fabrikanten, Kon strukteure wurden. Freilich, das Faszinierende, Berauschende, Bravourdse dieser Gestalten hat Leon hard Adelts Fliegcrlield nicht« Das Seniationelle ist ihm überhaupt fremd Ter ganze Glanz seiner Sehn sucht und seiner Vollendung kehrt sich immer nach innen. Was die Menschheit bewegt, wird ihm fee-li sches Erlebnis. Eine deutsche Natur. Schwerblütim tief, verstnckt in Nachdentlichteitsw iganitiicbes Wiiblen in» ihm. Fliegen - dad bleibt m immer Sinnbild sur den rang zur Höhe, auch noch, nach dem ers kann. Sinnbild für einen göttlichen Tor-new fttr etwas Absolutes, eine Vowwmmeicheth Ihn treiben gar. nicht die mundm MW
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