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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 02.10.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-10-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18511002025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851100202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851100202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-10
- Tag1851-10-02
- Monat1851-10
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 02.10.1851
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Donnerstag, Zmilc AMabt. Ülbmds 6 Uhr. 2. October L8S1. Li« ««1^ -E ÄÄ8. M» «^q«kt N,t »«»notzm« l. MZ MW Mgtmmt Zeitililg Zu bkjichkn durch all« Post- äm««r d««2n- Und «ütlaudk», sowie durch di« SrPeditton«» in Leipzig (Ourrstrnße Nr. 8) und Lr«4d«« (tri L. Höckner, Neustadt, Air der Brücke, Nr. >). Prui« für da« Vierteljahr l V.THlr.! jede einzelne Num mer I Nzr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Sesehl» Jnsertlvnlgetühr für den Raum einer Zelle > Ngr. De«tschla«d. 6BeitNa, 1. Oct. Der zur Zeit in Paris anwesende Stadthaupt mann » Weiß wird sich, wie bekannt, von dort nach Frankfurt a. M. begeben und dort sein Urtheil in Bezug auf polizeiliche Angelegenheiten ab- gebrn. Wie wir vernehmen, ist er gleichzeitig beauftragt, über die ihm in Paris gewordenen Nachrichten über das Treiben der socialistischen Comittt Btricht in Frankfurt zu erstatten. Hr. v. Weiß wird deshalb in seinen Ermittelung«« nicht blo- auf Oesterreich, sondern auf alle zum Bunde ge hörigen Staaten Rücksicht nehmen. — Die Hierherkunft deS Herzogs von Loburg-Gotha steht mit seinem dem Herzog von Augustenburg gege- ' denen Versprechen, sich bei den deutschen Troßstaaten für seine persönlichen ' Behältnisse wit für die Sache SchleSwig-HolsttlnS zu verwenden, in Ber- * binoung — Im Auftrage des Unionsvereins erscheint mit dem heutigen Tage unter Redaktion des Predigers Krause ein neues Kirchenblatt: „Der Protestant". Bon hiesigen Mitarbeitern werden genant die Predi ger Jonas, Sydow, Pischon, Schweder, LiSco, Bellermayü, Müller. Unter ", den auswärtigen sind vr. Niemeyer in Halle, EltEc Potsdam, Propst Krause und Senior Schwedler in Breslau hervoWyebeN. Für die Rich tung de- Blattes ist folgende dem PrograNimh ÄS Blattes entnommene Stelle bezeichnend: „Wir werden streiten geMdfs Papstthum, d. h. ge gen jede kirchliche Gewalt, welche sich anm<M^e die Freiheit des Gewissens zu unterdrücken, mag sie das thun als St^vertreter Christi mit einer un- trüglichen Priesterkaste oder als landesherrliches Kirchenrtgimcnt, mag sie erscheinen in der Gestalt von lutherischen Pfarrherren und Consistorien oder in der Gestalt von reformirten Synoden und Presbyterien. Wir werden streiten gegen alle und jede Majoritätenherrschaft in Sachen religiöser Ueber- zeugung, mag sie auftreten als Majorität der großen Masse, oder als Ma jorität eitler Synode, oder als Majorität einer Verwaltungsbehörde oder als Majorität der Einfälle eines einzelnen aufgeblasenen Hauptes." — Die Boß'sche Zeitung schreibt auS Thüringen vom 20. Sept.: Vom Generallieutenant v. Radowitz in Erfurt vernichmt man, daß derselbe den lebhaftesten Briefwechsel mit seinem königliche Freunde unterhalte und fast jede Woche mit einem Schreiben von demselben beehrt werde. Den „Neuen Gesprächen" des Hrn. v. Radowitz über Kirche und Staat hat der Kö nig schon bei ihrem Entstehen die ununterbrochenste Aufmerksamkeit zuge- wendet und sich darüber brieflich in der anerkennendsten Weise ausgespro chen. Urbrigen- sind von der zweiten Auflage dieser Schrift auch schon 2000 Exemplar« ab-esetzt, nachdem die erste 4000 Exemplare starke Auf lage sehr bald vergriffen war. — Wie di« Rheinische Zeitung erfährt, ist die Verlängerung des untexm 1. Sept. 1844 mit Belgien abgeschlossenen Vertrag» nur auf ein ferne re- Jahr beantragt. — D«r Kölnischen Zeitung wird aus Hamburg aus bester Quelle n^'zethcilt, daß die mecklenburgische Regierung es rund ahgeschlagen^hät/ in Verhandlungen über den Anschluß an den Zollverein einzutrettn. 8München, 29. Sept. Heute kam die Klage Roller s auf Nich tigkeit de- VerweisuNgserkenntniffeS, welches das AppellationSgeticht in Frei- ssng gegen ihn wegen der in den Leuchtkugeln enthaltenen „Litanei zu allen Heiligen der Reaktion" erlassen hat, vor dem CaffationShof« zur Verhand- lung. i Da di« Verfolgung diese» Blatt«- auf ausdrücklichen Befehl de- Mi- ntsterium- der Justiz erfolgte und erst, nachdem das hiesige Stadtgericht g«gm eine Einleitung einer Untersuchung erkannt hatte, daS AppellationS- gericht auf Verweisung an die Geschworenen entschied, so war man um so begieriger, wie sich der höchste Gericht-Hof über diesen Fall aussprechen werde. Der Verlheidiger deS Angeklagten, vr. Herrmann, wie- in schlagenden Grün den die Unzulänglichkeit in den Motiven des Berweisung-erkenntniffes nach, da- vornehmlich auf Art. 16 deS PreßstrafgesrtzeS basirt ist. Diesem Ar tikel zufolge sollen alle Ausdrücke, welche eine Verspottung oder Verach tung der Religion oder Religion-gebräuche enthalten, wenn sie in der Presse veröffentlicht werden, als Preßvergehen angesehen werden. Nun hat das AppellationSgericht in dem verfolgten Artikel keinen solch strafwürdigen Ausdruck finden können, hat aber in der Form, in der Einkleidung d«S gan zen Artikel- den Ausdruck der Verachtung der Religion finden zu müssen geglaubt und oadüpch offenbar die Begriffe verwechselt. Und selbst zugegeben, der Artikel deEesetzeS lasse eine solche Deutung de- Worte- „Ausdruck" zu, so würde ferner lm Unterschied zwischen Nichtachtung und Verachtung zu beach ten sein, wesche letztere allein strafbar sein kann, während nur die erster« in einem Artiktl, der zwar eine religiös« Form gebraucht, ohne aber die Reli gion irgendwie zu berühren oder gar direkt anzugreifen, in Betracht kommen könnte. Al- TeneralstaatSanwalt fungirte Hr. v. Rinecker. Wenn man sein Plaidoyer milde beurtheilen will, so läßt sich von ihm höchsten- Das sagen, daß «r weder den Sinn dcS verfolgten Artikel-, noch weniger aber die scharf sinnige Rede des Cassationskläger- richtig aufgefaßt habe; das zahlreich ver sammelte Publikum war aber erstaunt, daß rin Mann von solch geringer Befähigung mit der Vertretung dieser Sache betraut worden war, wenn man sich auch darüber nicht wundern konnte, daß Rinecker, als Schwager Abel's, bis zu diesem hohen Amte emporsteigen konnte. Der Gerichtshof wird erst morgen das Urtel verkünden. 8 München, 30. Sept. Prinz Luitpold ist heute Abend von Lindau wieder hier eingetroffen und Prinz Karl von Baiern wird morgen hier zurückerwartet; beide Prinzen bringt die Wiedereröffnung des Landtags hier her, um den betreffenden Sitzungen in der Kammer der ReichSräthe beizu- wohnen. Bereits sind schon die meisten Mitglieder beider Kammern wieder hierher zurückgekehrt, der Tag der ersten Sitzung aber noch unbestimmt. — Die auch in Ihrer Zeitung erwähnte Nichtigkeitsbeschwerde des Verlegers der Leuchtkugeln, Hrn. Roller (s. oben), hat heute der oberste Gerichtshof nur in Betreff der Uebertretung de» Art. 16 (Angriffe gegen die bestehende Regierungsform) deS Preßgesetze» bestätigt, dagegen in Bezug auf Verwei sung zur Aburtheilung wegen Verletzung des Art. 20 (Verspottung der Re ligionsgebräuche rc.) den Beschluß deS Appellationsgerichts aufrecht erhalten. Am 9. Okt. wird deshalb Hr. Roller vor dem Schwurgerichte zu erschei nen haben. Hannover, I. Oct. Die officiellt Hannoversche Zeitung bemerkt heute nochmals, daß eS eine grundlose Versicherung sei, wenn die Zeitung für Norddeutschland fortwährend behaupte, „eS handle sich um die Existenz des jetzigen Ministeriums oder die Bildung eines neuen aus der äußersten Junkerpartei, um Ruhe und Friede und Freiheit, oder um hessische Zustände, d. h. um Vernichtung der Verfassung und unserer übrigen freien Jnstitu- tionen." — Der hannoversche Correspondent der Neuen Bremer Zeitung er fährt, daß einer der thätigsten Mitarbeiter der Zeitung für Norddcutschland in vertraulichen Beziehungen zu dem Minister des Innern stehen solle und daß noch im Laufe der Woche der Bürgerwehr der Befehl zugehen werde, die „sogenannte deutsche Cocarde" abzulegen. — Au« Osnabrück vom 27. Sept, berichtet die Hannoversche Zeitung : Ein Knecht aus der C. Gosling'schen Brennerei kehrt am 21. Sept. Abends von der Kirchweih des benachbarten Dorfes Oesede mit einer Gesellschaft auf einem offenen Leiterwagen heim; der Wagen wird von vier Bauerbur schen überfallen, die wehrlos« Gesellschaft mit Latten geprügelt und der am Ende deS WagrnS sitzend« Knecht so hart verwundet, daß «r bewußtlos nie dersinkt und am 25. Sept, seinen Geist aufgibt, Kein anderer bekannter Grund als Völker« hat diese Burschen zu einer so barbarischen That be wogen, von denen einer entsprungen, drei aber sofort verhaftet und, wie man hört, des Verbrechens bereits geständig sind. Bremen, 1. Oct. Der Senat hat heute den Bundesbeschluß vom 23. Äug., die Aushebung der Grundrechte betreffend, „zur allgemeinen Nachachtung" publicirt. — In einem Artikel der Weser-Zeitung aus Osna brück war gesagt worden, daß dort „auf Veranlassung de- bremischen Ge richts" Haussuchung bei dem Gymnasiasten Rösing aus Bremen gehal ten worden sei. Aus zuverlässiger Quelle versichert heute dasselbe Blatt, daß diese Maßregel von einem hiesigen Gerichte nicht veranlaßt worden sei. Italien. Aus Nom vom 18. Sept, berichtet die Boß'sche Zeitung: Im fran- zösischen Generalstabe bemerkt man seit zwei Tagen eine fast an Auf regung grenzende Thätigkeit; auch unter den Truppen herrscht eine erhöhte Stimmung, welche sich gleichfalls verschiedenen römischen VolkSkrcisen mit- getheilt hat. Als Thatsache kann ich mittheilen, daß der letzte Grund da von die wiederholten heftigen Erklärungen sind, welche zwischen dem Com- mandirenden der französischen OccüpationStruppen, General Gemeau, und dem Cardinal-Staatssekretär Antonelli zu Anfang dieser Woche gewechselt wurden. Ein hochgestellter Beamter versichert mir, der Cardinal habe dem Commandirenden zuletzt in klaren Worten gesagt, eS sei des Papstes be stimmter Wunsch, die Franzosen möchten ihre Stellung in Rom den Oester- reichern überlässt», worauf General Gemeau antwortete: „bfou8 somws8 vvnus pour vous, Nous rv8tyron8 pour nous." Unmittelbar nach der letzten Unterredung mit dem StaatSsecr«tär reiste Gemeau mit mehren Stabs offizieren von hier nach Civitavecchia ab, um, wie man allgemein glaubt, Verstärkungen von Marseille kommen zu lassen. Der bloß« Gedanke, e» möchte mit der Zeit vielleicht doch hier zu einer österreichischen Besatzung kommen, erschreckt die Römer: man kann den Tod nicht mehr fürchten, al- sie den österreichischen Prügel und die Kroaten. Und allerdings wird dies« Furcht durch zuverlässige Nachrichten aus den von ihnen besetzten Provinzen
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