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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 01.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-189103015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18910301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18910301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-01
- Monat1891-03
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GrchkiAiM WerhallNMMnWblR Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, Sonntag. — vierteljährliches Abonnement: 1 M. 85 Pf., durch die Post 1 M. 50 Pf. — Inserate: vier« gespaltene Zeile 18 Pf., Lokalprei« 10 Pf. Größere JnsertionSaufträge mit Rabatt. o Inserate für die am vorhergehenden Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht ander- bestimm^ durch Postnachnahme erhoben. AmEatt für äie Königtum unä stääMm Se^öräm zu Aroßenkam. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Für die Redaction verantwortlich: C. Plas nick in Großenhain. Sonntag, -eu 1. März 1891. 7S. Jahrgang. Rr. 35. Bekanntmachung, den Geflndedienftantritt nm Charfreitage betreffend. Wie zur Kenntniß der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gekommen ist, pflegen die Confirmanden, nachdem sie am Palmsonntage confirmirt worden sind und am Grünen Donnerstage das heilige Abendmahl empfangen haben, vielfach bereits am Char- freitage den von ihnen in Aussicht genommenen Gesindedienst anzutreten. Diese Einrichtung ist mit allerhand Störungen der Feiertagsruhe innerhalb der bethei- ligten häuslichen Kreise, wie auch der betreffenden Ortschaften verbunden und bringt die Nothwendigkeit werkthätiger Verrichtungen und Arbeiten am Charfreitage mit sich. Die Königliche Amtshauptmannschaft findet sich daher veranlaßt, in sinngemäßer An wendung der Bestimmung in § 19 Absatz 2 der Gesindeordnung, wonach, wenn die dort bezeichneten regelmäßigen Antrittstage für neue Dienstboten auf einen Sonn- oder Feiertag fallen, das Gesinde am nächsten Werkeltage anzuziehen hat, zur Aufrechterhaltung der gesetzlich geordneten Feiertagsruhe den Gesindedienstantritt am Charfreitag für den hiesigen Verwaltungs bezirk unter Androhung der in § 366,1 des Reichsstrafgesetzbuchs geordneten Strafen für ZuwiderhandlungSsälle hiermit ausdrücklich zu untersagen und hierzu vielmehr den Dienstag nach Ostern zu empfehlen. Die Orispolizeibehörden erhalten Veranlassung, über gehörige Befolgung obigen Verbots, dessen ortsübliche weitere Bekanntmachung ihnen überlassen bleibt, Aufsicht zu führen und etwaige Uebertretungen entsprechend zu bestrafen. Großenhain, am 26. Februar 1891. Die Königliche Amtshauptmannschast. L 486. Vr. Waeutig. B. Bekanntmachung. Die Ausstellung und Führung der Gesindezeugnihbücher betreffend. Es ist in letzter Zeit mehrfach die Wahrnehmung zu machen gewesen, daß Personen, welche innerhalb des Königreichs Sachsen in Gesindedienst zu gehen beabsichtigen, in einem der Grenzorte ein preußisches Gesindebuch käuflich erwerben und sodann dasselbe, ohne vorher die vorgeschriebenen behördlichen Einträge bewirken zu lassen, zu ihrem Fortkommen benutzen. Ein solches Gebühren stellt sich insbesondere im Hinblick auf H 10 der Verordnung, die nach Vorschrift der Gesindeordnung über die Dienstboten zu führende polizeiliche Aufsicht be treffend, vom 10. Januar 1835 als unzulässig dar und werden die Ortspolizeibehörden deS Bezirks hierdurch angewiesen, derartige Gefindezeugnißbücher, falls sie von Dienstboten zum Zwecke der Ausfertigung des Ausweises über ihre Person oder zum Beglaubigen bereits ein getragener Zeugnisse vorgelegt werden, unbedingt zurückzuweisen. Die Dienstherrschaften aber werden darauf aufmerksam gemacht, daß behördlich nicht ausgefertigte Gesindezeugnißbücher irgend welche Gewähr für die Persönlichkeiten u. s. w. de- Jnhabers speciell mit Rücksicht auf 10 flg. der Königlich Sächsischen Gesindeordnung vom 10. Januar 1835 nicht zu bieten vermögen. Großenhain, am 21. Februar 1891. 401 L. Königliche AuUshauptmannschast. I. A.: von Gruben, Bez.-Ass. B. Nachdem die Manl- und Klauenseuche unter dem Riudviehbestande des Gasthofsbefitzer- -Iultun tSelöivL in Kalkreuth vnlosvkvn ist, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Großenhain, am 26. Februar 1891. Die Königliche Amtshauptmannschast. 484 L. I. A: von Grube«, Bez.-Ass. B. Holz - Versteigerung. Dienstag, den S. März 18SL, Nachmittags 4 Uhr sollen im Stadtparke 22 Reißighaufen — die zu Schotenreißig und Bohnenstangen geeignetes Material enthalten — gegen sofortige Bezahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Sammelplatz am Kinderspielplätze. Großenhain, am 24. Februar 1891. Der Stadtrath. Herrmann. TagesnachrWrn. Deutsches Reich. Wie aus Hofkreisen bestätigt wird, beabsichtigt Se. Majestät der Kaiser, in diesem Frühjahr nach Elsaß-Lothringen zu reisen und dort etwa vierzehn Tage zu verweilen; bei dieser Gelegenheit wird der Kaiser zum ersten Male seine Besitzung bei Metz in Augenschein nehmen. Ueber den Zeitpunkt dieser Reise scheinen noch keine festen Bestim mungen getroffen zu sein; soviel steht indessen fest, daß der Kaiser hierbei auch der Rheinprovinz einen mehrtägigen Be such abstatten wird. Der Reichstag nahm am Donnerstag den 8 !20 der Gewerbeordnungsvorlage (Fortbildungsschulen) nach längerer Debatte in der Commissionsfassung mit den Compromiß« Anträgen der Abgg. Hartmann, Schädler und Guiflersch an, wonach die Stunden des Fortbildungeschulunterltchts Sonn tags so legen sind, daß die Schüler nicht gehindert werden, den Hauptgottesdienst oder den für sie besonders eingerichteten Gottesdienst ihrer Confesfion zu besuchen; Ausnahmen sind bis zum 1. October 1894 statthaft. — Nm Freitag wurde vom Reichstage die Berathung des Militäretats begonnen. Der Kriegsminister erklärte, die Strafgerichtsordnung für das Heer sei in Bearbeitung, doch wäre der Zeitpunkt der Vorlegung noch nicht abzusehen. Der Antrag der Commission, die für die Ernennung der sogenannten dreizehnten Hauptleute zu Stabsoffizieren erforderlichen Mittel nicht zu bewilligen, ward angenommen, obschon der KiiegSminister für die Etatssorderung wärmstens eintrat und hervorhob, daß die dreizehnten Haupt leute thatsächlich Stabsosfizierdienst leisteten und damit ver bundenen Dienstaufwand hätten. Auch für die Unteroffiziers- Prämien trat der Kriegsminister lebhaft ein. Reichskanzler v. Caprivi erklärte, die jetzige Lage der Unteroffiziere schaffe Mißvergnügen, welches beseitigt werden müsse. 1848 waren uur plötzlich auftauchende Ideen vorhanden und die Mann schaft war nicht socialistisch angehaucht; für den wirklichen Kampf gegen die Soctalvemokratte brauchten wir aber ganz andere Unteroffiziere, als gegen den äußeren Feind. Hätten wir ein bestes Offizierscoips, so wollten wir auch die besten Unteroffiziere haben. Nachdem noch die Abgg. Hammacher und Hahn für die Bewilligung der Prämien und die Abgg. Haußmann und Grillenberger gegen die Ausführungen des Reichskanzlers gesprochen, wurde die Weilerberathung auf Sonnabend vertagt. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt, ob officiös, ist nicht zu erkennen, in der Form einer Polemik gegen ein badisches Blatt eine Darlegung der mit den deutsch- österreichischen Ber- tragsverhandlungen verfolgten Ziele, die sich in derselben Richtung bewegt, wie der kürzlich von uns erwähnte Artikel der „Grenzboten." Das Blatt schreibt u. A.: „Wir sind der Ansicht, und glauben dies auch in unseren Aeußerungen klar zum Ausdruck gebracht zu haben, daß die commerciellen Umwälzungen, mit welchen das Jahr 1892 Europa bedroht, der Rrichsregierung, wie anderen Regierungen, die ernste Pflicht auferlegen, bei Zeiten eine Regelung der handels politischen und wirthschaftlichen Beziehungen nach der Richtung hin anzubahnen, daß den prohibitiven Tendenzen gewisser Staaten dec Boden thunlichst entzogen wird. Wenn es ge lingen sollte, einen Tarifvertrag mit Oesterreich-Ungarn zu Stande zu bringen, so kann — und dies haben wir im Wesentlichen als die Hauptsache bezeichnet — ein solches Ver- tragsverhäitniß zum Kl ystallisationspunkte einer handels politischen Gruppirung werden, die uns nicht nur mancherlei dauernde Vortheile bringen, sondern auch weiteren vortheil haften Abmachungen die Bahn ebnen könnte. Das Verlangen nach einer größeren Stabilität der Zollverhältnisse, welche einen wesentlichen Factor in den wirthschaftlichen Beziehungen der Staaten unter einander bilden, ist nicht nur bei uns, sondern auch in vielen anderen Staaten rege. Und diese für Landwirthschaft und Industrie gleich wichtige Stabilität läßt sich durch Tarifverträge auf eine geraume Zeit hin erreichen, ohne daß von irgend einer Seite der Grundsatz des Schutzes der nationalen Arbeit preisgegeben oder auch nur wesentlich angetastet würde. Wenn, wie wir hoffen und wünschen, eine größere Anzahl der europäischen Staaten durch entsprechende Verträge auf längere Zeit hin sich unter einander ein weiteres Absatzgebiet eröffnen, so wird Frankreich mit seinem hohen, theilweise prohibitiven Minimalzolltarif, für dessen Gewährung es handelspolitische Gegenconcessionen zu verlangen gewillt ist, dieser wirthschaftlichen Staatengruppe gegenüber wenig Glück haben und sich dazu bequemen müssen, eine Handelspolitik zu verlassen, welche, wie die zur Zeit in Aussicht genommene, nur Vortheile einzuheimsen sucht, ohne entsprechende Gegen leistungen zu gewähren. In gleicher Weise werden die prohi bitiven Tendenzen Rußlands und Nordamerikas in demselben Umfange an Boden verlieren, in dem sich das Absatzgebiet der durch Tarifverträge verbundenen Staaten erweitert. In diesem Sinne halten wir den Versuch, zunächst einen Tarif vertrag zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu Stande zu bringen, für einen erwünschten ersten Schritt zur Erreichung des zu erstrebenden größeren Zieles." Im preußischen Abgeordnetenhause ist durch Vereinbarung der maßgebenden Adgeordnetenkreise folgender Geschäftsplan nunmehr endgiltig entworfen worden. Nach Erledigung des Einkommensteuergesetzes, welche am Donnerstag erfolgte, will man eine Reihe wichtiger Anträge aus dem Hause berathen, dann das Eisenbahngesetz der eisten Lesung unterziehen und darauf zur zweiten und dritten Lesung des Gewerbesteuer gesetzes übergehen. Auf die jüngsten Ausbrüche der politischen Leidenschaften, welche den souveränen Pöbel von Paris beherrschen, ertheilt der neueste „Reichsanzeiger" eine lakonische, aber sehr ein dringliche Antwort. Das amtliche Blatt meldet nämlich kurz: „Der Reichskanzler hat den kaiserlichen Statthalter in Elsaß- Lothringen ersucht, bis auf Weiteres von jeder Milderung in der praktischen Handhabung des bestehenden Paßzwanges ab zusehen und bezüglich der den französischen Grenzgemeinden auf Grund des Art. II der Paßverordnung eingeräumten Ver kehrserleichterungen keinerlei Erweiterung eintreten zu lassen." Ein neues Geschoß, das im Gegensatz zu der bisherigen, aus Hartblei und Nickel-Kupferblech zusammengesetzten Patrone nur aus einem Stoffe bestehen soll, ist nach sehr sorgfältigen Prüfungen für das deutsche Gewehr eingeführt worden. Aus Berlin meldet man vom 25. d. M.: Eine große, meistens von Socialdemokraten besuchte kaufmännische Ver sammlung, welche sich mit der Sonntagsruhe der Handlungs gehilfen beschäftigte, beschloß, eine Abordnung an den Handels minister zu senden und ihm die Wünsche der Versammlung vorzutragen. Letztere sprach ihre Wünsche dahin aus: 1) Voll ständige Sonntagsruhe für alle Angestellten in Engros-, Fabrik- und Bankgeschäften, 2) höchstens fünf Stunden Sonn tagsarbeit in Verkaufsstellen aller Art, die jedoch spätestens um 1 Uhr geschlossen fein müssen. Die Führer der Bergleute in Bochum halten über den Beschluß des bergbaulichen Vereins, die bergmännischen Forderungen abzulehnen, in den nächsten Tagen eine Berathung. Schröder, Vorsitzender, und Meyer, Kassirer des alten Ver bandes, find wegen Aufreizung gegen die öffentliche Ordnung in An'lagezustand versetzt worden. Am Mittwoch Abend fand bei dem Statthalter Fürsten Hohenlohe in Straßburg ein parlamentarisches Festessen statt, zu welchem die Spitzen der Civil- und Militärbehörden und die Mitglieder des Landesausschusses — im Ganzen ungefähr 90 Personen — theilnahmen. Bei der Tafel brachte der Statthalter das erste, mit Begeisterung aufgenommene Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus und hielt alsdann eine längere Ansprache, in welcher er der Freude über das Ver trauen und die loyale Gesinnung der Bevölkerung Ausdruck gab; auch das Vertrauen zu den besseren Absichten des west lichen Nachbarn sei gesteigert, das früher gestört und Maß regeln veranlaßt habe, die theilweise noch auf dem Lande lasteten. Auf beiden Seiten sei Hoffnung vorhanden, zu nor malen Zuständen zurückzukehren. Zum Schluffe bemerkte der Statthalter gegenüber den über seinen Rücktritt verbreiteten Gerüchten, er werde auf dem Posten bleiben, so lange er das Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers besitze. Die Ansprache schloß mit einem Hoch auf Elsaß-Lothringen und die Vertreter im LandeSausschusse. Der Präsident des Ausschusses, Vr. Schlumberger, toastete hierauf auf den Statthalter. Oesterreich - Ungar«. Im österreichischen Finanz ministerium wird gegenwärtig eine Vorlage ausgearbeitet wegen Verlängerung der Steuerfreiheit für Neu-, Um- und Zubauten anläßlich der Bereinigung Wiens mit den Vororten. Die Neuwahlen zum österreichischen Reichsrathe haben nach einer theilweise recht confusen Wahlbewegung am 27. Fe bruar mit den Triester Wahlen ihren Anfang genommen. In den nächsten Tagen folgen die Landgemeinden Oberöster-
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