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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193401043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-04
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1934
- Autor
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger MeblM Ml- Ameigerj. . , d Dresden 1580. Dar Riesa« Lageblatt ist das Mr verüsstnttichnng d« amtlich« Bekanntmachungen der LmtShauptmannschast «irokasse: Broßenhain, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. Riesa Nr. L2. s. Donnerstags 4. Januar 1S84, abends. 87. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tap abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Gönn, und Festtag«. Bezugspreis, gegen BoranSzahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellungsgebühr). Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm-Zeile oder deren Raum 9 Rpf, die 90 mm breite, 3 gespaltene Reklame-mm.Zeile tm Terttetl 25 Rpf. Nachweisungsgebühr 27 Rpf-, zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewähr. Fest« Tarife. Bei Einziehung der Gebühren durch Ulage oder in SonkurSfällen, sowie durch Zwangsvergleich wirb der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe . Im Fall« höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Durchschnittsauflage im Dezember 19:iü: 6500. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Niesa. Geschästsstelle: Goethestraße 5». Hauptschristleiter: Heinrich Uhlemann, Riesa. Anzeigenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. Schwere Grubenkatasteophe bei Nur. Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. SO. Postfach Nr. »2. Well wer 1VV Bergarbeiter eiageschlosien. Geringe Hoffnung aus Bettung. In SV« Meter Liefe von Feuer «nd Giftgasen umringt. )s Dux. Aus der Grube „Nelson NI", di« d«r Brüder Kohlcnbergwcrkogesellschaft in Ofsegg bei Dur gehört, er eignete sich am Mittwoch nachmittag eine schwere Erplofionr allem Anschein nach infolge der Entzündung von Gruben gasen. Die Nachmittagsschicht war von 12«, uach einer an deren Meldung sogar von 200 Bergarbeitern beseht. D>e Rettungsarbeiten sind im Gange. Der Förderturm wurde durch d«e Explosion zerstört. Bei dem Unglück aus der Grube „Nelson NI" bei Ofsegg handelt es silst soweit bisher sestgestellt werden konnte, um eine der grüßten Grubenkatastrophe«, von denen Böhme« seit langem betrossen worden ist. Alle Anlagen über der Erde find vernichtet. Di« Fensterscheiben in de« Häusern der ganzen Umgebung sind durch die tvewatt der Explosion eingedrückt worden. Der Feuerschein ist weithin sichtbar. Es besteh« wenig Hossnung, eine größere Anzahl der noch unter lagc eingrschlossenen 1l7 Bergarbeiter zu reiten. Die Vertreter des Ministeriums des Fnnern sind am Brandplaft eingetrossen, der von ungeheuren Menschen- malsen umlagert wird. Die Grube gehört der Nrüxer Kahlenberg-Gesellschaft und ist die zweitgrößte in ganz Böhmen. Hoch 134 «enfteitte ew«efchloffei, Der Brand auf alle Grubeaabttilungen übergegriffen Die Explosionen in der brennenden Grub« Nelson HI haben auf alle drei Abteilungen der Grub« überaegrissen. di« unterirdisch miteinander verbunden find. Alle Ablei tungen haben nur zwei Ausgänge, die durch die letzten Explosionen säst vollständig verschüttet wurden. Vie Kektungsarbeiten sind außerdem durch da, andauernde Ent weichen brennender und giftiger Gase erschwert. Au» diesem Grunde konnten auch Leichen außer den ersten drei nicht mehr geborgen werden. Nach den letzten Meldungen sind in den brennenden Gruben im ganzen noch 1Z4 Bergleute «ingeschlosscn. . Ueber die Ursache de, Unglück, konnte noch nicht, fest- gestellt werden: man vermutet, daß da, vynamitlager in der Sohle explodiert sein könnte. »ier Mana retteten sich nn§ 39« Meter Liese Durch die Grubenexplofloa wurde da, Städtchen Vst egg wie durch ein Erdbeben erschüttert. Ein« riesige Stichstamme schlug au» dem Schacht empor und sofort war die ganze An lage in dichte Rauchwolken gehüllt. Vie Förderschale wurde durch di« Gewalt der Explosion au, der Tiefe emporgeschleu- dert und dtteb oben in der Versteifung hängen. A«, den Trümmern de, Förderschachtausbaue, wurden ein Toter und ein verwundeter geborge». Vie Lingeschlosseaen befinde» sich in einer Tiefe »ou über 300 Meter. Vie Teiephoulei- tvngeu der Grube find ^rftSrt. Vier Bergleute» «taug «,. sich za dem benachbarten Revier de, Nelson-VN-Schachle» zu fischten und von dort aus Leiter« in, Freie zu gelangen. Sie find durch da, Einatmen von Grubengasen schwer er- krank, and so setze erschöpft, daß eine Schilderung ihrer Er lebnisse nicht ,« erstatten »st. Aas de« gleichen weg, den di mer Gerettete« nahmen, begab sich eine Nettongeabteilung in di« Grube: über ihre Tätigkeit liegt noch keinerlei Nach- richt vor. Vie Schachtauiage M mm den Angrtzörige» de« einge- schkossenen Bergleute umlagert. Au» ganz Nordwestbökmen find Rettung »wage« und Feuerwehren alarmiert worden. Wh« 1« Ale leme«. )s Br N x. Auf dem Nelsonschacht lll, in dem 133 Rerg- Gute durch die schwere Grubenerplosion cingescklosseii sind, sonnten bis vorm. 10 Uhr 1» Tote geborgen werben. Klopf zeichen der Eingeschloffenen find nicht mehr zu höre«. Di« Aufsichten aus eine Bergung der Eingrschlossenen sind sehr gering, weil die riesigen Stichflammen eine große Hitze ent- laltcn Alle Zugänge znm Nnglttcksfchacht find verschüttet. An» den Schächten steigen giftige Gase auf, von denen einige am AuSgang de» Schachte» arbeitende Rettnngs- Mannschaften betäubt wurden. Die Ordnung wird durch 100 Gendarmen aufrecht er halten, die Mühe habe», die vielen Hunderte von Ange- . hörigen der verunglückten vor den Eingangstoren zurück- ziihaltcn. lieber die Ursache des Unglückes bestehen nur B«r. «utungrn. Es kann sich »m eine Explosion brennbarer Ser neue Ches der Heeresleitung. )f Berlin. D«r Herr Reichspräsident hat aus Bor schlag de» ReichSwehrminifters de« Besehlshabcr im Wehr kreis IN, Generalleutnant Freih. v. Fritsch, mit dem 1. Februar tttttt zum Ehes der Heeresleitung er« nauut. Werner Freih. v Friiich wurde am 4. August 1680 in Renratb geboren. Er trat am .'I. September 1808 als Fahnenjunker im Feldartillerie-Regiment Nr. 25 in Darm stadt ein nnd wurde am 27. Fannar 1000 zum Lcntnant be fördert. Nach Besuch der Kriegsakademie und daraul- iotgcnder Kommandierung zum Großen Generalstab wurde er am 22. März 10l3 als Hauptmann dorthin versetzt. Für Kriege wurde er im Generalstab verwandt und am 16. Tep» tember 1017 zum Major befördert. Fm ReichSbcere wurde er am 15. November 10-18 al» Abteilnng-'kommandenr im 5. Artillerie Regimen» in illm zum Oberstleutnant be fördert. Später wurde er Abteilungsleiter im Reiämwettr» Ministerium und am 1. März 1027 zum Oberst befördert. Nachdem er dann Kommandeur des 2. Artillerie-Regi mentes in Schwerin gewesen war, wurde er am 1. März 1030 zum Artillerie-Führer II in Stettin ernannt. Am 1. November 1980 wurde er znm Generalmajor befördert und mit dem 1. Oktober 1981 zum Kommandeur der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt a. d. O. ernannt. AlS Generalleutnant übernahm er sodann am 1. Oktober 108Z das Kommando der 3. Division als Befehlshaber im Wehr kreis lll, Berlin. «Ml! Wll I. MnW s. Berlin, 8. Ian. Der General der Kavaflerie a. D. Engen von Falkeuhann ist am Mittwoch vormittag in seiner Wohnung in Berlin-Lichterteldc im Alter von 80 Fahren verstorben. General von Falkcnhann, ein älterer Bruder des bekannten Kriegsministers, war Oberhosmeister der Kaiserin Auguste Viktoria und führte im Kriege das 22. Reservekorps. Er war Fnhaber de» Orden» Pour l« mörite. Gase, aber auch um eine Explosion de» DonamitlagerS handeln. Die Fachleute erklärten, daß im Nelsonschacht schon sei» einigen Tagen ein Grnbenbrand wütete, den man mit größter Mühe, aber vergeblich, ein.zudämmen versuchte. Diesem Grnbenbrand schreibt man die Explosion zu. Die vier gerettete« Arbeiter haben sich soweit erholt, daß sie die ersten Eindrücke von der Katastrophe schildern können. Sie hatten plötzlich im Schacht einen dichten Qualm bemerkt und hatten versucht, zum Fürdcrichacht zu gelangen. Al» sie aber infolge de» Ranche» nickt weiter konnten, kehrten sie um. ES gelang ihnen, durch den Not- auSgang deS Schachtes 7 anSzufahren. Ans der Grube 7 mußten gegen 4 Ubr morgen» die RcttnnqSarbeiten eingestellt werden, da au» der Grube sich ein schwarzer Ranch wälzt. Die Grube wurde sofort abge schlossen. ff Brüx. Wie nunmehr endgültig scststeht, befanden sich zur Zeit der Katastrophe l4N Mann der Belegschaft ein» schließlich von «e«n Anssichtsorgaue» uuter Tag. Zu den gemeldeten Opfern kommen zwei Opfer der Explosion auf dem Förderschacht hinzu, nnd zwar ein Werkmeister und eine Waschfrau, die beide um die achte Abeudstundc tot ge borgen wurden. Außer den vier Geretteten ist »och ein Arbeiter unter den Trümmern des FörderschachtcS leben geborgen worden. Eingcschlossen sind noch immer l82 Mann, für deren Schicksal die schwersten Besorgnisse gehegt werben lieber die Ursache der Katastrophe bestehen zur Stunde immer nur »och 'Vermutungen. Möglicherweise kann eS sich um die Explosiv» des DnnamitlagerS handeln, daS un weit der Sohle des Förderschacht» im Schacht untergcbracht ivar. Da das ganze Revier nach der Explosion von heftigen Rauchschwaden erfüllt war, sehen die Fachleute dem Er gebnis der eiugeleiteten Rettungsaktion mit großem Pessi mismus entgegen. Bis 21 Ubr gelang es, frische Wetter ströme in die vergasten Reviere cinzusühren, fo daß die Qualm- und Dampfcntwickeliing nm diese Zeit säst voll ständig zum Stillstand gelangt war. Um diese Zeit begann die Einfahrt der ersten Rettungsmannschaft. Die Fort schritte der Rettungsaktion dürsten langsam vor sich gehen, weil daS Einstctgen ans Leitern erfolgt und jedenfalls auch mit starken Berbriichcn unter Tag zu rechnen ist. öWerige Hkttmasmetlei ml km Wm-ölMtni. Brüx. tFunksprnch.s Die RettungSarbeilen aus den Nelson Schickten werden ununterbrochen fortgesetzt, «S ge lang Teile der Schächte von den gefährlichen Gaien zn be freien. Die größten Fortschritte wurden auf Schacht 7 er zielt. Tic Förüerickale konnte hier hinabgelancn werden und die Rettungsmannschaften, mit Gasmasken veriehen, konnten sich an die Arbeit machen. ES wirb der Bersuch ge macht, eine Verbindung mit dem zerstörten Schacht Ul her zu stell en. Di« «ndgültige Zahl der eingeschlosieue« Bergarbeiter wird «it l>2 angegeben. Bi» 10 Uhr vormittags umrden keine Klopstönc vernommen. Man hegt kein« Hoffnnng, eine« der Eingeschlosienen lebend bergen zn können. * Sn Melm kn Ilellm-HMtk Ibn Sie fiktlMiAkkettm. Brüx tFunksprnch.s Der erste Direktor der Nelson- Lchächte, Ingenieur Lücker, hat über den gegenwärtigen Stand der Rettungsarbeiten erklärt, daß es gelungen fei, durch den Mannschastsschacht bis znm Füllort vorzndringen. Man habe aber nicht in den Stollen weiter vorstoßen können, da bereits der Zugang von Trümmer« ««d Geröll angesüllt sei. Man sei bestrebt, an den Unsallort fclbst auf zwei Wegen zu gelangen. Einmal sei man augenblicklich dabei, alle Trümmer beiseite zu räumen, zum anderen ist etne Rettungsmannschaft beauftragt worden, das verram melte Gebiet zu umgeben. Sollte das der Rcttungsmaun- schäft gelingen, dann werde sic den Abschnitt deS Stollens, der verrammelt sei und aller Wahrscheinlichkeit uach in Flammen steht, durch Ziehung einer Mauer zu isolieren versuchen. Ueber die Ursache der Katastrophe rönne zn» Zett nichts konkretes getagt werden. Soviel stehe jedenfalls sest, daß der Stolle« noch gestern mittag vollständig scner, rein gewesen sei. Die Meldunacn der Berginaenieure seid
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