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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187310154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18731015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18731015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-10
- Tag1873-10-15
- Monat1873-10
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1873
- Autor
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> > > «n, „,h Grschet«t täglich früh 6»/, Uhr. Trt«1i»» »»t JohanuiSgaffe 3L. Brrantw. Redacteur Fr. »ßn,rr. Sprechstunde d. Redactiou «»lminag« »»« lt—» llhr »iachmttla,« 4—» Uhi. Annahme der für die nächst folgende Rümmer bestimmten ?»ier>ue an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Lo»n- und Festtagen früh bis V,9 Uhr. Fistele für Znferattaaaaahme: Otto Klemm, UniversilLtSstr. 22, LoutS Lösche. Hainstr. 21. partj Anzeiger. Mröiatt da Köuigl. Bezicksgmchlr und da RW dn StM Leipzig. Reß-«»fl»ge 11.200. ^v»»»kweut»Prri« virrteljährlich 1 Thlr. 1b Ngr, incl. «ruigerlodn 1 Thlr. 2« Ngr Jede rin-eln« Nummer 2*/, Agr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Gxttabetlsgen ohne Postdesvrderuaa 11 Mr. mit Postbefvrderung 14 Thlr. Z astrale «gespalteneBourgoiSzeNe 1'/,Ngr. Größe« Schriften laut unserem PreiSvrrzcichuiß. Neelaae, unter d. Ledaeliaaaflrtch die Spaltzelle 2 Rgr. M 288. Mittwoch den 15. October. 1873. Bekanntmachung, die Urliste« der fiir dm» Nwet et«es Wesch»»»re»e« ßefäht-te« hiesige» Gt»»whwee detreffe»d. Die von un» aufgestellte Liste derjenigen hiesigen Einwohner, welche za dem Lutte eine* Ge schworenen befähigt find, wird vom 8 lauf. Mon bi« 24 lauf. Mo«, mit Ausnahme der Soun, tage in den Stunden von vormittag« d—12 Uhr und von Nachmittag« S—S Uhr auf dem Rath, hsmse im 1. Stock, Qnartieramt, zu Jedermann« Einsicht öffentlich ausliegen. Diejenigen, welche nach tz 6 de» Gesetze» vom 14 September I8»8 von dem Geschworenen- amte befreit zu werden wünschen, haben rhre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen veschei- niguna bei deren Verlust innerhalb der vorstehend angegebenen Frist bet un» schriftlich einznreicheu. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige OrtSeinwohuer wegen Uebergehuug seiner Person, dafern er zu dem Amte eine» Geschworenen fähig zu sein behauptet, sowie wegen Uebergehuug fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erhebe». Leipzig, den 7. October 1873. Dev Ruth der Stadt Leipzig. vr. stoch. G. Mechler Bekanntmachung. Folgende zu dem Wwhliser Mühlgr«»dsiiicke gehörige Wirthschuftsgebärrde, nämlich da» an der Straße stehende DurchfahrtSgebäude mit Zwischeuvau, der daran »»gebaute Wagenschuppcn, da» Scheunengebäude und da» Schweiuestallgebäude sollen zmsamme» D»«»erStag de« 18. d». Mt». Borwrtttug» 11 Uhr an RathSstelle a«s de« Nbbrwch versteigert werden. Die BersteigernngSbedingungcn liegen in der Expedition der Oekouomte.Inspektion im alten Iohanni»ho<pitale zur Einsichtnahme au» und e» können die zu versteigernden Gebäude Mttt- »wch de» IS. dieses M»«atS Burmittag» vo« 0—11 Uhr und Ruchwetttag» »»» 2—ll Udr bestchtiat werden Leipzig, den 7. October 1873. Der Ruth der Stadt Leipzig. vr. «och. Cerutti. Bekanntmachung. Die mit einem JahreSgehalt von 400 Thlr. dotirte T«r»lehrerstrLe an unserer Realschule I. Ordnung ist sofort zu besetzen. Geeignete Bewerber »m diese Stelle werden hierdurch veranlaßt, bi- zum 20. ds». Mo«. «.AK. . Bekanntmachung. von morgen an befindet sich em, von der zweiten BezirkSwache besetzter ' ' ^ Solt,et»achpost«« im Hause der MrichSgasie Nr. 37, Ecke der Nürnberger Straße, an welchen dieselben Anträge gestellt werden können, wie bet der Bezirk-wache. Leipzig, am l4. October 1873. Da» stbolizet-Arat der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Lrinckler, Secr. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beifchle«-e»eu«o» an die Stadtcaffe zu zahlen haben und damit pr. Termin Michaeli» 1873 im Rückstände geblieben find, werden zu dessen sofortiger Berichtigung ausgefordert. Leipzig, den 11 October 1873. De» Rath» Fiuaoz Dep«tatto». Bekanntmachung, hle Bezahl«»g der J««obtltar.Vra«deaffe«»Betträg« betreffend. Den 1. Oktober d«. I». stad die für den zweiten halbjährigen Termin laufenden Jahre» fälligen Vra»d»erstcher««gSbeiträ'ge nach § 49 de« Gesetzes vom 23. Lngust 1862 mit 1 Pfe»«tg vo» der B«ttrag»et«heit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und und deren Stellvertreter hierdurch ausgefordert, ihre Beiträge vo» diese«. Tage ab späteste«» bi«»e» IT Tage« bei der vrandcassengelder-Einnahme allhier (RathhauS II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten »in treten müssen. Leipzig, am 29. September 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. «och Bauplatz-Versteigerung. vr. «och. «es. , Da» der Stadtgemeinde gehörige, zuletzt von der I. städtische« Spetsea«stalt benutzte Gr««dstiick der ehemalige« Hauptwach« an der Ecke de« «vnigSplatze» und der Wind- mühlengaff« soll vorbehältltch de» Abbruch» der daraus stehenden Baulichkeiten al» Va». platz mit emem Flächengehalte von 373 ^Metern — 1162,7, LfEllen Do««er»tag de« 23. ds». Mo». Borwtttag» 11 Uhr an Rath« stelle versteigert werden. Der Versteigerung«kermin wird pünctlich zur angegebeuen Stunde eröffnet und die vcrfieige- rung geschloffen werden, sobald weitere Gebote nicht «chr erfolgen. Ein Situation« plan und die Versteigerung».Bedingungen liege« in unserem vauamte zur Einsicht au»« Leipzig, deu 8. October 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. «och. Lerutti. LtschlUr Irr Nathr in der Plenarsitzung vom 27. September 1878.*) 1 Nach Eingang der Zustimmung der Stadt, verordnet«, wird bcschloffcn, die für die neu ge gründeten Lufwärterftellen an der neuen Real- und 3. Bezirttfchnle Gewählten für ihr Amt zu verpflichten, bi« beschlossenen Herstellungen in den Direktor- Wohnungen der Real, und 8. BezirkSschule mit eine» Aufwand von 242 Thlr. »nd 172 Thlr., ferner di« projectirte Abortaulag« für die 1. Bürgerschule mit einem Kostenaufwand von «l»» Thlr. 8 Ngr. an-zusühreu, »egen Besetzung der n«»gegründeten 7. Prodi- torischen Lehr erstelle den Vorsteher der S. Vqirk»- schute um Vorschläge z» ersuchen, die beschlösse«« Reorganisation der Nachtwache, Vermehrung der Polizeiwache» »nd der Polizei- Mannschaften durch da» Polizei-Direktorin« und beziehentlich tu Gemeinschaft mit der Nachtwach- deputation zur Ausführung bringen zu lasten und jedenfalls de» Overnachtwächter» für den 1. Januar 1874 zn kündigen, bei de« Abstrich von 290 Thlr. an deu Einrichtungskoste» fetten der Stadtverordnete» Beruhigung zu fassen und über die Krag« der Bewaffnung der Schutz- Mannschaften Entschließung vorzubehalten, endlich wurden die Zuschriften der Stadtver- ordneten ». gegen die beschlossenen Lontrolmaßregelu wegen Bollwichtigkeit der Rühre« der öffent- ltchen Wasserleitung, für Edrsührung einer Loutrol« in derselben Beziehung rücksichtltch der Privatlettuugen, und gegen den vom Rath für zulässig erklärten Nachlaß von ö Proc. von diese» Gewicht, ' d in Betreff der gegen die 1872er der höher» Mädchenschule nernnaeu e. und m Betreff der veränderten Anlage eine» Piffotr» am Pcter«thor zur vettere» Erörterung und Begutachtung den betreffende» Deputationen überwiesen. 2. Rach vertheilnug der Michaeli»-Zinsen der Poelitz Seebnrg'schen Stiftung und Genehmigung zu einer kleinen Mobil,arbeschaffuug für da» Rathhau» wird da» Erbieten eine» Grundstück», befitzer», da» von chm im guten Glauben be baute Straßen-Areal an 27>/« Quadrat-Elle mit 4»/, Thlr. pr» Quadrat-Elle zu vergüten, vorbe- hältlich der Zustimmung der Stadtverordneten angenommen, und Wetter beschlossen, de« Anträge der Stadt verordneten entsprechend, die Spießbrücke fertig 1 »U der m» ». October. zu stellen, mit eisernen Trägern und Pflasterung I zu erbauen, gleichzeitig für die etwa darüber zu j führend- Wasserleitung schon jetzt technische vor- kehrung zu treffen und die Straß« im »nschluß au die Brücke auf deren beiden Setten herzu- stellen, hierauf 6886 Thlr. und aus einen noch anzubringenden 4. Caudelaber 66 Thlr. 7 Ngr. 5 Pfg. zu verwenden und hierzu Zustimmung der Stadtverordnete» zn erbitten, die Bestätigung der zu Stadträthen Gewähl ten, soweit Annahme der Wahl erklärt ist, bei der König!. RegiernvgSdehörde zu -«Vorworten, und die Bonoraud'sche Pachtung im Rosen» thale vo« SS. Juni 1874 an auf 12 Jahre unter Erhöhmrg de» jährlichen Pachtzins«» vo» 600 Thlr. auf 800 Thlr. unter deu bisherigen und deu neue» Bedingungen -» Prolougireu, daß binnen 2 Jahren der Pachter gewisse Ber- schvnerungsbartten aus eigene Kosten ««-führt und nach Beendigung de» Pachte» dem Ber- Pachter ans dessen verlangen die gesammte» Baulichkeiten gegen deren Tapverth überläßt, dasern aber hieraus nicht rechtzeitig «^gegangen wird, für deu »0. Iani 1874 zu kündigen, endlich erfolgt die Besetz«- der Aichmecster- stelle bei de» in Gemäßheit der gesetzlichen Vor schriften reorganisiere» AichanBe, wogegen die Stelle de«^ Expedienten und Einnehmer öffent- iich auSgeschriWen wewe» soll, die Besetzung tznr beiden GehätsenpoAeu «her de» gesetzlichen Be stimmungen gemäß de» WchmntSvorstand zu überlaste« war. Neuer Ltzrutrr. 14. October. Da» Schauspiel «Hl" von vr.I» l i u » « e r t her. welche» znm erste» Male über unsere Bieter ging, von Setten de» Publicum« eine günstige Dahme — und in der That kan» für die augenblickliche politische Situation kaum et» Stoff zeitgemäßer erscheine«, al» die Vertreibung der Jesuiten au» Portugal durch den portugiesischen BiSmarck, den Marqut» von Pombal. Unge- zwangen konnte der Dramatiker seinen Helden die gauabarsten Stichwörter de» Tage» in den Mnud legen: er konute in längeren Reden und Debatten Alle», »a» gegenwärtig die Welt be wegt, aus de» weltbedeuteuden Breteru zum Ausdruck bringen, und da er die» in einer edlen, oft schwunghaften Sprache thnt, so find diese Ergüsse, namentlich die licht- und freiheit«. freundlichen Reden de» Helden, lebhaften An- Nana» sicher. Hrerzu kommt, daß der Autor, gegenwärtig der Bühnenleiter de» Darmstädter HoftheaterS, mit den Anforderungen der Bühne vollkommen vertraut ist und keinerlei Iheatraltsche Effecte verschmäht. Da» unterbrochene Opferest de» JagutfilionSgerichte» ist mit viele« Geschick tu- l scentrt und zu dramatischer Wirkung gesteigert; s selbst einem kleinen Erbbeben, einem Nachzügler de» großen, da» Lissabon in Trümmer gelegt hat, ist «ne Nebenrolle in unserem Drama anver trant; die verschworuen gegen da» Leben de» König» werden durch da» Geprassel ber unter- irdischen Mächte und einige zusammenstürzend« Pfeiler in Schrecken gesetzt — et» Effect, der allerdings »u äußerlich erscheint und in seinen Wirkungen kann» dramatische Bedeutung hat. Der Kaden der Handlung verläuft an dem Schicksal der Novize Ltmena, welche vor de« Ber- folguogeu de» Jesuiten Malagrida au» dem Kloster entflieht, Pombal» »nd de» König» Schutz ge- winnt. vo» dem Letzteren iodeß wieder den Je suiten ausgeliesert, doch vor dem sie zum Scheiter haufen vernnthetlendeu Gericht gerettet wird. Sie trägt dazu hei, daß Pombal da» Leben de» K»nßW vor «tue« Mordversuch« der jesuitisch- artstökratischeu Partei beschützt, und am Schluffe de» Stücke» winkt ihr ein wohlverdienter Lohn: wir scheide» «tt der sicheren Hoffnung, daß sie nächsten» a!« Fr«u Mktsterin Pombal Excclleuz ihre Salon» eröffnen wird. Ueberhanpt «tr, in dem Stück da» Pftzcholo- gische von dem Theatralischen etwa» in Schatten gestellt; namattltch ist der Charakter de» Helden nicht vertieft genug; er wird tu keine spannen de, Eonflicte gefügt und die Handlung verläuft im novellistischen Abenteuern Umtz daß unter den Jesuiten sich keine Gestalt befindet, tu welcher der Kamps eine» edleren Sinn» mit den Satz«- gen de» Orden» zu tragischem Ausdruck gebracht ist, erscheint al» e» Mangel de« Stücke». In der letz»« Hauptscene de» Stücke» treten sich Earvalho und der Provinzial de» Orden» gleich- sam in der vollen Gala ihrer Ueberzeugunger gegenüber. Doch wird die Wirkung eine» letzter Acte» durch solche principielle, wenn auch gnstig bedeutsame Debatten gefährdet und die Theu- nähme an der dramatischen Handlung mehr al» billig in da» Reich geistiger Fragen abgrlenkt Ueberhanpt liebt der Dichter längere Erzäh- lnngeu «w Ergüsse, von denen einzelne ein sMÄ» Dckept »nverkenubar beweisen, andere scher wiGllf al» dramaNsche Längen empfunden werden. Der Monolog und da» Tableau, geistig und scentsch »st glänzend illustrirt, find für die» Drama charakienstisch, dem die eigeutltch« dra matisch« Dialektik fehlt. Denn r» find vorzugs weise die äußerlichen HülsSmittel. welche die Handlung fortbewegen, wie». V. da» wiederholt angewendete Lauschen. Marco belauscht die Unterredung und die Geständnisse der Jesuiten. Pombal belauscht die Verschwörung gegen den König, Limena belauscht die Antriauen der Mar- queza von Lavora — e» ist die» eine etwa» elemeutarische Weise dramatischer Tomposttion. Immerhin verdient da» Drama durch zeit gemäßen Stoff, würdigen Styl «nd theatralisch« Wirkungen dw günstige Aufnahme, die e» hier gesunder». Die Insceuiruvg war lebendig und ineinauder- greiseud, sowohl wä» die BolkSsceue« al» auch wa» die GertchlSsceueu betrifft. Luch da» Erd beben that ferne Schuldigkett. M'ßl'ch erschien un» nur die erste Dekoration, da« römische Forum, welche» wir an» der Oper und de« Schauspiel „Rienztt, au» „Papst Sixtu»" und an deren in Rom splelenden Stücken so genau ken nen, daß wir un» wnndern müssen, wenn wir den Tempel de» BcSpafian und Saturn »ad da» Eoloffeum im Hintergrund aus einmal an de» Usern de» Tajo erblicken. Solche Decoratione», Re mit der Genauigkeit von Veduten auSgesührt find, lassen fich nnmal nicht vielfach verwenden. Die Titelrolle spielte Herr Reumann. Der Titelheld de» Stück» ist ein darchau-edler Eharakter nud energischer Staatsmann, unerschrocken bei In- qulfitwnSgerichttn und Erdbeben und Liebhaber in srinen Mußestunden Dem EharaktergemLlde fehlt jeder Schatten. Der Darsteller kan» nur dadurch wirken, daß er die Glanzstelleu politischer Beredsamkeit zur Geltung bringt. Die» gelang Herrn Neumann mehrfach, besonder» a» Schluß de» dritten Acte», in der Scene vor dem Inqnt- filionSgericht. Die eigentlich« Heldin, deren Schicksal unser Mitgefühl wachruft und die fast in jeder Scene wie ein gescheuchte» Reh auf die Bühne huscht, die Novize Limena wurde von Frl. Steiuburg mit Wärme de» Affecte» dargestellt, de» wir hm und wieder eine» ungezwungeneren Ausdruck ge wünscht hätten. Die Erzählungen, mit denen die Rolle reich bedacht ist, sprach Krl. Gteinburg Mt einer Bewegung, welche Antheil fand. Am gelungensten war ihr Auftreten vor dem In- qmsiiionStribunal »mV die Darstellung der inner» Zerrüttung de» Kampfe» zwischen ihrer Liebe zur Wahrheit und ihrer Neigung sich da» Leben zn retten. Bon deu Jesuiten traten der Pater Malagrida und der Provinzial Henriauez am schärfsten her vor, jener ein leidenschaftlicher, von sinnlicher Glut entflammter Charakter, dieser der Vertreter der geschichtlichen Mission de» Orden,. Herr Klein »nd Herr Gran» stellten beide Roll«» im Geist de» Dichter» dar. Der mild und human gesinnte Erzbischof Saldaoha fand in Herr» Schliems»«, der Großtnqnisitor Dom Josef in Herr» Stürmer einen geeigneten Darsteller. Der in unbestimmten Umriffen gehaltene König wmwe vo« Herrn Trotz, die intrigante, eiser- nud herrschsüchtiae Marqueza von Tavora von Krl. Suhrlandt angemessen vorgesührt. Der Herzog von Aveiro de» Herrn Gilt zecgle zwar geharnischt« Stolz, aber za wenig Vornehmheit. Gute Genrebilder waren der „Tinto" de» Herrn Lietz und der „Marco" de» Herrn Hänseler. Noch erwähnen wir, d«ß der Dichter am Schluß zur befriedigenden AbrnndMg seine» Schauspiel« sich einiger historisch »orgreifeuder Anachro nismen schuldia machte. Pater Malagrida wurde erst zwei Jahre nach dem Attentat aus den König 1761 hingerichtet aus ein Urtheil de» In- quifitionSgerichte» — und zwar war die» eia
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